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Vergangenheitsbewältigung an der Kreuzung!
Rüdiger hatte besonders viele Flausen im Kopf. Einmal wollte er tatsächlich auf einer Kreuzung den Handstand machen. Er verstarb dabei, als ein Mofafahrer ihn streifte und der Motor explodierte. Dabei spickte Rüdiger die Zündkerze ins Gesicht. Dummerweise bemerkte er nichts von seinem Sterben; er lebte als Geist auf der Erde weiter. Da er keine Freunde besass, merkte er gar nicht, dass in niemand bemerkte. Bemerkenswert war nur, dass es ihm über eine längere Zeit nicht auffiel.
Eines Nachts begegnete er einem anderen Geist. Beide sahen sich so komisch an. Er fragte: „He, du schaust als hättest du n Gespenst gesehen!“, sagte Rüdiger zum anderen Gespenst. Dieser sagte zu Rüdiger: „Habi auch. Du bist tot. Nicht gewusst?», fragte er Rüdiger. „Was tot?“ – „Entseelt halt. Dein Körper konnte sich nicht lösen, darum bist du noch unter uns. Wenn du dein Geisterleben beenden möchtest, dann muss du den Sensenmann finden oder besser gesagt er findet dich!“
„Oh Gott, der Knochenmann.“, dachte sich Rüdi.
Rüdiger trug noch den Müll raus und ging dann schlafen. Er hielt die Begegnung mit dem Geist nur für eine Halluzination und dachte sich nichts mehr dabei. Doch in der Nacht hatte er einen Traum...
Es war schrecklich, er träumte das er von einem Mofafahrer angefahren wurde und sich tödlich verletzte. Schreiend und verschwitzte wachte er mitten in der Nacht auf. Er war nun hellwach. Glücklicherweise konnte er sich an die Unfallstätte erinnern und er beschloss zu dieser zu gehen, um das ganze zu verarbeiten. Möglicherweise würde er vielleicht noch eine Spur des Unfalls finden.
Dort angekommen, fand er tatsächlich die blutbefleckte Zündkerze aus seinem Traum. „Das darf doch nicht wahr sein...“, dachte er. „Ich bin tatsächlich tot, und ... ein Geist?“
„So iset..“, erwiderte eine Stimme hinter ihm.
Es war niemand anderes als der Sensenmann persönlich! „Oh Gott, wer sind sie?“, erschrak Rüdi. „Hohoho, das ist unwichtig. Ich komme, um dir eine Frage zustellen: Bist du bereit mit mir mitzukommen?“ Rüdi wusste, dass nun seine Stunde geschlagen hatte. Der Sensenmann packte Rüdi am Arm und zog ihn in ein schwarzes Loch, welches sich auftat. „Ahh, lass mich! Ich will nicht!“, wehrte sich Rüdiger – mit Erfolg. Geschickt riss er sich frei und verliess den Tunnel wieder. Mit diesem Erlebnis wurde Rüdiger zum ersten Geist mit einer Nahtoderfahrung. So wurde er ein gefragter Mann, da alle Geister schrecklich Angst vom Sterben hatten.