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vergebens
Dies ist ein Bekenntnis, ein Brief, ein Geständnis, vielleicht auch nur eine triviale Aneinanderreihung von Gedanken, die ich einfach loswerden muss, eh sie mich erdrücken.
Loslassen ist nicht gerade eine meiner Stärken, weiß Gott nicht. Und so frage ich mich, wie es soweit kommen konnte. - Nein, ich bereuhe nichts. Gar nichts.
Ich habe mich Hals über Kopf verliebt, obschon ich glaubte, dazu nicht mehr fähig zu sein.
Du wärst immer für mich dagewesen, hättest mich nie im Stich gelassen. Was wünscht sich ein junges Mädchen mehr?
Deine Augen sprachen Bände, deine Blicke legten einen sanft behütenden Schleier über mich, als sie auf mir ruhten. Um zärtlich zu sein, musstest du mich nicht einmal berühren. Ich war geborgen, aufgehoben. Fühlte mich verstanden und anerkannt. Es schien, als wäre ich irgendwo angekommen. Deine Küsse waren der süßeste Nektar, dein Lächeln wie der erste Morgentau im Mai. Von warmen Sonnenstrahlen umgab es mich, als würde ich gestreichelt. Und so ließ ich mich blind durch diesen Nebel aus Träumen tragen; ohne auch nur einen Augenblick missen zu wollen, sog ich jeden Moment mit dir auf, füllte mein Herz bis zum Rand mit deinem Blick, deinem Geruch, deinem Geschmack- nur mit dir.
Und ich begann, zu unterdrücken. Vorbei mein ödes Dasein, vorbei alles Bisherige, vorbei. Doch dieser Rausch hat nun sein jehes Ende gefunden, ich möchte so gern noch weiterschweben- allein, ich kann es nicht. Ich kann es einfach nicht. Und ich wünschte, ich könnte dir auch nur einen Grund nennen. Nur einen einzigen, vernünftigen Grund.
Was dir bleibt, ist vielleicht Trauer, ist vielleicht Wut, ist vielleicht auch Verzweiflung. Doch zweifle nicht an dir, mein Herz, zweifle an mir, und an dem, was war. Es gab nie den geringsten Hauch einer Chance. Obgleich ich in deinen Armen in emotionaler Unsterblichkeit zu versinken vermochte- es waren Gefühle, es war ein Rausch. Aber es war nie real.
Und so werde ich aus deinem Leben treten, wie ch auch hineingekommen bin- schnell, ohne Vorwahrnung, unverhofft und ohne Versprechen, bis auf das eine. Du wirst ein Teil von mir sein, und ich ein Teil von Dir.
Ich bitte dich, lass mich gehen.