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Vergewaltigt

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26.09.2002
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Vergewaltigt

Das Radio dröhnte so laut, dass ich geschrien hätte, hätte ich es wahrgenommen. Doch ich hörte es kaum, als wäre ich taub geworden. Die Tränen liefen meine Wangen runter und sammelten sich an den Enden meiner Lippen, weshalb ich einen salzigen Geschmack im Mund hatte. Das Auto rüttelte und mir wurde schlecht. Ich riss das Fenster runter, die Bremsen quietschten. Schnell öffnete ich die Tür, übergab mich. Was war nur geschehen? Hätte ich doch auf meine Mutter gehört. Innerlich verprügelte ich mich schon seit Stunden. Ich ging zurück zum Wagen. Ich zog die Tür zu, das Auto fuhr an und ein Ruck ging durch meinen Körper, der schließlich in einem Zittern endete, von dem ich mich nicht zu erholen schien.

Die Ampel vor uns war rot. Der Wagen hielt. Kurz darauf spürte ich eine Hand an meiner nassen Wange. Sie strich vorsichtig eine Träne nach der anderen weg und der Mann, der sie gehörte, flüsterte etwas, ich hörte es jedoch nicht. Nicht nur wegen dem Radio, nein, es war dieses Taubheitsgefühl, was mich kaum noch etwas wahrnehmen ließ. Außer die Hand. Wie gerne hätte ich sie ignoriert, doch gerade sie spürte ich mehr denn je, sie brannte sich förmlich dort auf meiner Wange ein. Jeder würde es sehen können, dass sie hier gewesen war, an meiner Wange. Panisch schüttelte ich meinen Kopf und die Hand griff zum Lenkrad. Ich sah aus dem Fenster, nur Dunkelheit und leeres Land. Fast genauso leer wie mein Kopf. Meine Haare waren zerzaust, sie unterbrachen meinen Blick. Doch ich wagte nicht, sie anzufassen.

Stunden vergingen. Das Radio schwieg endlich und meine Sinne schienen erwacht zu sein. Von der Rückbank hörte ich schon lange außer einem regelmäßigem Atmen nichts mehr. Wie gerne würde ich schlafen. Doch die vergangene Nacht ließ das nicht zu. Immer wieder musste ich daran denken, was mit mir geschehen war... Endlich traute ich mich, meinen Körper wieder zu berühren. Vorsichtig tastete ich meine geschwollenen Augen ab, nahm meinen Pullover, wischte langsam meine verschmierte Schminke und meine nutzlosen Tränen weg. Berührte meine Knie, meinen Bauchnabel, mein Kinn. Ich zog meine Beine auf den Sitz, zog die Schuhe aus. Massierte meine Füße. Sie hatten mir schon seit Stunden wehgetan, doch das fiel mir erst jetzt auf.

„Nimm endlich die dreckigen Dinger da runter! Mach mein Auto nicht schmutzig! Hörst du mir überhaupt zu? Was bildest du dir ein!“ Wieder hatten meine Sinne aufgehört zu existieren. Dieser Mund brüllte mich bestimmt schon länger an, aber ich hatte es nicht gehört. Jetzt brannten sich seine Hände in meine Knie und schoben sie vom Sitz runter zu meiner dreckigen Tasche, neben den viel zu hohen Schuhen und dem Pullover, der meine Schminke weggewischt hatte. Mein Haut brannte, als hätte man ein glühendes Stück Eisen darauf gehalten und ich hatte gedacht, meine Gefühle gäbe es nicht mehr. Die Hand nahm meine und streichelte sie vorsichtig. Doch wieder brannten die Stellen, an denen er sie berührt hatte, wie Feuer. Schnell zog ich sie weg und blickte stumm in die Dunkelheit hinaus und innerlich wurde ich weiter von mir selbst verprügelt und eine Stimme brüllte mein Herz, mein Gewissen an, weshalb ich nicht da geblieben wäre, warum ich nicht einfach zu Hause geblieben wäre. Er schaltete das Radio wieder an und ich schloss unglücklich die Augen.

Endlich zu Hause. Doch war ich wirklich wieder die alte? Nein, wohl kaum, das würde ich nie wieder sein. Ich rannte die Treppe hoch und drehte die Dusche an. Erst als das Wasser über meine Kopf, die Schultern, mein Gesicht rann, begann ich mich auszuziehen. Ich wusch mich so gründlich wie noch nie, doch trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, sauber zu werden.

Das Auto brummte, das Radio schrie mich an, weshalb war ich wieder hier? Ein Traum, ein dummer kleiner Traum. Hatte ich wirklich geschlafen? Nein, das konnte nicht sein. Ich hoffte und wünschte mir nichts sehnlicher, als endlich zu Hause zu sein. Und sauber zu werden. Und nie wieder eine Hand an meinen Beinen zu spüren. Und auch nie wieder eine an meinen Haaren.

Und das Radio kreischte mir frech ins Gesicht und sang schrecklich laut, als wäre nichts geschehen. Und seine Finger schlugen den Rhythmus auf dem Lenkrad mit. Und ich? Ich fühlte nichts mehr.

 

Hallo Mary-Lou,

ein schwieriges und ernstes Thema, das du hier angehst. Du beschreibst die Gefühle der Frau recht gut, sehr nachvollziehbar, sehr real. Doch ich muß dir leider sagen, daß es mir, gäbe es nicht die Überschrift, sehr schwer gefallen wäre, darauf zu kommen, daß die Frau vergewaltigt worden ist. Dazu gab es meiner Meinung nach zu wenig Andeutungen.
Gedankeneinschübe der Protagonistin, die sie immer wieder deutlich an die Tat an sich erinnern, wie sie alles immer und immer wieder durchlebt, die Schmerzen, die Erniedrigung, wären hilfreich gewesen.

Ansonsten noch einige Hinweise:

Sie strich vorsichtig eine Träne nach der anderen weg und der Mann, der sie gehörte, flüsterte etwas, ich hörte es jedoch nicht.
...der Mann, dem sie gehörte... (wenn wir hier von der Hand reden)

Nicht nur wegen dem Radio, nein, es war dieses Taubheitsgefühl, was mich kaum noch etwas wahrnehmen ließ. Außer die Hand.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, in dem Zusammenhang, wär es besser, hinter "ließ" ein Komma zu machen und dann... außer DER Hand... oder aber ... außer DIESER Hand... oder... NUR die Hand...
Außerdem, wegen dem Radio wird zwar oft gesagt, es heißt aber ... wegen des Radios...

Vielleicht helfen die Anregungen und du denkst über ein paar Änderungen nach - das Thema und die Story sind es auf jeden Fall wert.

Liebe Grüße
B.

 

Hmmm... als Geschichte die fesseln soll, hat sie mich nicht überzeugt und nur darauf bezieht sich dieses Statement.
da ist also was schiefgegangen bei einer begegnung mit einer vermutlich vormals vertrauten person.
Irritierend ist: Er sitzt noch im Auto, mals schläfte er, dann brüllt er, dann streichelt er... ziemlich wirr, das ganze.
Das geschehen an sich bleibt im Dunklen, ebenso die Gründe des Entstehens, vielleicht des Missverständnisses.
darum finde ich sie nicht gut geschrieben und beschrieben.
Vergewaltigung ist ein heftiges thema, und man sollte sehr sensibel damit umgehen.
Unzweifelhaft geht es der person beschissen und die gedanken fahren karussell aber das ist (als GESCHICHTE)
zu dünn und unstrukturiert.
Sorry, aber so empfand ich das beim lesen.
Lord

 

Hallo Mary-Lou,

ich fand die kleinen Fehler in deinem Text sehr störend beim Lesen. Auch die Art und Weise, wie du dieses Thema aufbereitet hast, ist dir über weite Strecken nur recht holprig gelungen. Für mich gibt es außerdem ein paar Verständnisprobleme:

,Das Radio dröhnte so laut, dass ich geschrien hätte, hätte ich es wahrgenommen. Doch ich hörte es kaum, als wäre ich taub geworden.' Für mich unerklärlich. Schreit jemand, wenn ein Radio dröhnt? Doch nur, wenn was zu sagen ist. Sie sagt jedoch nichts.

,Ich ging zurück zum Wagen. Ich zog die Tür zu, das Auto fuhr an und ein Ruck ging durch meinen Körper, der schließlich in einem Zittern endete, von dem ich mich nicht zu erholen schien.' Verstehe ich nicht.
Setzt sich wer wieder in das Auto eines Vergewaltigers, nachdem er ausstieg, sich erbrochen hat?

,Stunden vergingen. Das Radio schwieg endlich und meine Sinne schienen erwacht zu sein. Von der Rückbank hörte ich schon lange außer einem regelmäßigem Atmen nichts mehr.' ??????? Schläft der Mann jetzt? Und: Erwachen ihre Sinne jetzt erst?

„Nimm endlich die dreckigen Dinger da runter! Mach mein Auto nicht schmutzig! Hörst du mir überhaupt zu? Was bildest du dir ein!“ Wieder hatten meine Sinne aufgehört zu existieren. Dieser Mund brüllte mich bestimmt schon länger an, aber ich hatte es nicht gehört.' Tut mir leid, aber heißt das, dass er wieder wach ist? Außerdem: Zuerst fährt er über ihre Wangen, jetzt schreit er sie an?????

,Das Auto brummte, das Radio schrie mich an, weshalb war ich wieder hier?' Später dann:
,Und das Radio kreischte mir frech ins Gesicht und sang schrecklich laut, als wäre nichts geschehen.'
Naja, das Auto brummt, das Radio kreischt, schreit, singt schrecklich laut...

Ein glattes Minus für diesen Text, Mary-Lou.
Lass dich aber deshalb nicht entmutigen, okay?

Liebe Grüße - Aqua

 

Hallo Mary-Lou,

Warum ist die Frau oder das Mädchen immer noch mit diesem Menschen zusammen unterwegs? Hat sie keine andere Wahl? Vielleicht solltest du die Hintergründe noch stärker einbauen.

Gut fand ich die Beschreibung der Innenwelt deiner Protagonistin, auch, dass sie nicht mehr möchte, dass er ihre Haare berührt.

Pe

 

Hey, ihr vier!
Erstmal danke, dass ihr euch durch diesen Text gequält habt!
Als ich ihn veröffentlichte, war ich sehr unsicher, eigentlich so unsicher, wie noch nie. Mir selber kam er ebenfalls nicht so gut gelungen und auch nicht so stimmig wie meine anderen Texte vor. Deswegen ärgere ich mich jetzt auch, dass ich nicht auf mein Gefühl gehört und die Geschichte nicht veröffentlicht habe!

Danke nochmal für eure Kritiken, ich hoffe, dass ich euch so eine Text nicht wieder antue!! ; )

Bye, Mary-Lou!!

 

Hi Mary-Lou,


Mir selber kam er ebenfalls nicht so gut gelungen und auch nicht so stimmig wie meine anderen Texte vor. Deswegen ärgere ich mich jetzt auch, dass ich nicht auf mein Gefühl gehört und die Geschichte nicht veröffentlicht habe!

...und dann klickt doch nach zwei Jahren da noch jemand drauf...
es gibt ja zwei Möglichkeiten, nein, eigentlich drei, aber die dritte finde ich blöd:
1. überarbeiten (vielleicht ist das nach zwei Jahren eine Herausforderung :)? )
2. den Moderator bitten, sie zu löschen
3. den Text innerhalb des Threads löschen, dann hängen die Kritiken wie verloren Seelen untendrunter :dozey:

Lieber Gruß
ber

 

bernadette schrieb:
es gibt ja zwei Möglichkeiten, nein, eigentlich drei, aber die dritte finde ich blöd:
1. überarbeiten (vielleicht ist das nach zwei Jahren eine Herausforderung :)? )
2. den Moderator bitten, sie zu löschen
3. den Text innerhalb des Threads löschen, dann hängen die Kritiken wie verloren Seelen untendrunter :dozey:
die dritte wird von den Moderatoren auch automatisch wie die zweite behandelt. ;)

 

sim schrieb:
die dritte wird von den Moderatoren auch automatisch wie die zweite behandelt. ;)

:confused: ich las erst die letzten tage eine geschichte von barde "Lulu", der hat die Story gelöscht und drunter waren die Kritiken. Fand ich dann auch etwas skurril :hmm:

 

Der Thread und die Kritiken stehen noch da, weil eben kein Moderator dort Hand angelegt, sondern der Beitragsersteller selbst editiert hat.

Solche Beiträge bitte immer mit dem "Beitrag melden" - Button an die Rubrikenmoderatoren weiterleiten.


Hier bitte keine weiteren off-topic Beiträge mehr.

 

Hallo Mary-Lou,

Ich finde es gerade schwierig etwas über deine Geschichte zu sagen. Sie ist mitfühlend geschrieben, badet aber in Klischees. Sicherlich ist es schwierig einem solchen Thema etwas neues abzugewinnen, aber mir scheint, als hättest du es auch nicht versucht. Mir ist auch nicht ganz klar, warum deine Prot im letzten Abschnitt etwas über einen Traum erzählt, warum sie wieder in dem Auto sitzt. War sie nur in ihrer Vorstellung schon zu Hause und konnte sich säubern? Wenn dem so ist, dann solltest du das noch ein wenig herausarbeiten, genauso wie die Tatsache, dass es sich um eine Vergewaltigung handelte. Wer war es überhaupt? Der Fahrer des Wagens, oder jemand anders? War der Fahrer denn ihr Freund? Ihr Mann? Ein paar weitere Informationen würden deiner Geschichte sicherlich von Vorteil sein.

geschrien hätte
- geschrieen

Ich riss das Fenster runter / Schnell öffnete ich die Tür / Ich ging zurück zum Wagen
- es mag Haarspalterein sein, aber zuerst öffnet deine Prot das Fenster um sich zu übergeben, dann die Tür und schließlich muss sie sogar zum Auto zurückgehen?

weg und der Mann, der sie gehörte
- dem

Meine Haare waren zerzaust, sie unterbrachen meinen Blick
- unglücklich ausgedrückt. Du willst doch sicherlich sagen, dass ihr die Haare vor den Augen hingen, oder?

und meine Sinne schienen erwacht zu sein.
- schliefen denn alle Sinne zuvor? Nur das Gehör war doch eingeschränkt

Von der Rückbank hörte ich schon lange außer einem regelmäßigem Atmen nichts mehr.
- wie auch, wenn sie gar nichts hörte

Sie hatten mir schon seit Stunden wehgetan, doch das fiel mir erst jetzt auf.
- kann das sein? Damit müssten ihr die Füße plötzlich weh tun. Oder du musst dich anders ausdrücken, z.B. dass sie den Schmerz zuvor einfach ignorierte

Erst als das Wasser über meine Kopf
- meinen

Einen lieben Gruß...
morti

 

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