- Anmerkungen zum Text
Dies ist eine Kurzgeschichte zu einem Zitat "Ich bin neugierig. Nachdem Ihr mich getötet habt, was habt Ihr als Nächstes vor?" (Barbossa, Fluch der Karibik) Diese Geschichte hat absolut nichts mit Fluch der Karibik zu tun, es was eine Übung bei der es darum ging ein bekanntes Zitat zu recyclen.
Verlassenes Haus
Zwei, Drei Mal im Jahr besuche ich verlassene Orte und erkunde diese. Die ersten Male hatte ich dabei ziemlich Schiss, aber es sind schließlich verlassene Orte, was soll da schon außer ein paar Spinnen und andere Krabbeltiere sein. Trotzdem ist es jedes mal wieder ein kleiner Nervenkitzel, einen, ohne den ich vielleicht nicht mehr leben kann. Anders kann ich mir nicht erklären warum ich dass tue. Niemand weiß wo ich bin und ich poste auch keine Bilder von den Orten auf Instagram. Dieses Mal habe ich mich für ein verlassenes Haus in einem Wald entschieden. Der Weg zu dem Haus ist stark zugeschneit, weshalb ich nur langsam voran komme. Ich lasse das Auto einfach direkt vor dem Eingang des Hauses stehen. Wie erstarrt bleibe ich noch sitzen und beobachte das Haus. Nichts tut sich ... Was auch, es ist verlassen. Ich steige aus und werfe die Autotür zu. Das Holz des Hauses sieht morsch aus und die Fenster sind voller Spinnweben. Ich laufe durch den Schnee auf die Eingangstüre zu, der Schnee knirscht als ich mit meinen Stiefel dadurch laufe. Ich steige die 3 Stufen vor der Tür hoch. Ich lege meine Hand auf den Türgriff, um die Tür zu öffnen, als mir ein Schauer den Rücken entlang läuft. Insgeheim hoffe ich doch dass die Türe zugesperrt ist, doch sie geht mit Leichtigkeit auf. Vor mir erstreckt sich ein breiter Flur mit mehreren geschlossenen Türen, am Ende des Flurs befindet sich eine Wendeltreppe nach oben. Das Haus scheint keinen Keller zu besitzen. Ich trete herein und lausche, außer meinen eigenen Schritten ist nichts zuhören. Ich seufze, wer sollte denn hier sein. Ich öffne die Tür die am nächsten bei mir ist. Sie geht knarrend auf und ich drehe mich um als wäre ich ertappt worden. Stille. Ich wende mich wieder dem Raum zu, dessen Türe ich geöffnet habe. Es ist das WC, im Waschbecken sitzt eine fette schwarze Spinne und ich gehe einen Schritt zurück aus dem Raum. Kopfschüttelnd gehe ich weiter zur nächsten Türe. Die Küche, ich trete in den Raum und sehe einen Zugang zu einem weiterem Raum, ein Wohn-Ess-Bereich. Auf der Küchentheke liegt eine gelbliche Zeitung, ich trete näher um sie mir anzusehen. Als plötzlich jemand mir ein Tuch vor Mund und Nase hält und ich versuche mich noch zu wehren, doch ...
Als ich meine Augen öffne ist meine Sicht verschwommen. Ich sitze auf einem Stuhl, meine Hände sind hinter der Lehne, gefesselt. Vor mir steht ein Tisch, mir gegenüber sitzt jemand. Meine Sicht verbessert sich langsam. Ein Mädchen mit weiß-grauen Haaren und blasser Haut, sie spielt mit einem Messer in der Hand. Sie trägt ein verblasstes Kleid und lächelt mich überlegen an. "Wer bist du?", frage ich verwirrt. "Ich wohne hier", sagt sie und lächelt immer noch, "und du bist in mein Heim eingebrochen". "Ich bin neugierig. Nachdem Du mich getötet hast, was hast du als Nächstes vor?", erwiderte ich selbstsicher. Warum hatte ich sie eigentlich nicht gehört als sie sich an mich angeschlichen hatte. Erst jetzt verspürte ich Angst vor der Situation, offensichtlich hatte die Betäubung meine Wahrnehmung unterdrückt. Denn ich spürte die Gefahr, ich war gefesselt und ich saß einem offensichtlich gefährlichem Mädchen mit einem Messer gegenüber. Hilflos ausgeliefert. "Wenn du mich los machst, verschwinde ich sofort von hier!", beteure ich ihr. Mein einziger Ausweg schien Diplomatie zu sein. "Ach, nein. Jetzt wo du schon mal da bist sollst du auch meine Gastfreundschaft kennen lernen", sagt sie und legt das Messer auf den Tisch. Was soll ich nur machen, wie komme ich hier nur wieder raus, all diese Gedanken schwirren durch meinen Kopf. "Willst du mich töten?", frage ich entsetzt. "Nein, du bist doch mein Gast", sagt sie steht auf und löst meine Fesseln. Als ich mich umdrehe ist sie weg. Was war das. Wo ist sie hin? Hier ist kein Ausgang und das Fenster ist zu. Mit zittrigen Knien gehe ich auf den Flur, auch dort ist nichts zu hören und zu sehen. Ich laufe auf den Ausgang zu. Ich versuche die Türe zu öffnen doch sie ist verschlossen. Was soll das hier? Das ist doch ein schlechter Witz. Hinter mir höre ich eine Stimme "Ich sagte doch dass du meine Gastfreundschaft sehen sollst", sagt sie. Ich drehe mich erschrocken um. Sie steht da mit zwei Gläsern Saft in den Händen. Panisch wende ich mich wieder der Türe zu und versuche sie mit Gewalt zu öffnen, endlich geht sie auf und ich stürme nach draußen. Ich renne zu meinem Auto doch als ich dort ankomme sehe ich dass die Luft aus den Reifen gelassen wurde. Schnell sehe ich mich um doch das Mädchen ist nirgends zu sehen. Ohne weiter groß darüber nachzudenken renne ich ziellos in den Wald ...