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17.02.2006
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Was ist nur mit mir los? Ich hatte meine Gefühle immer unter Kontrolle. Ich wusste immer, was ich zu tun hatte und habe das auch getan. Ich konnte mich genau einschätzen und genau nach meinen Fähigkeiten handeln. Bis ich ihn kennen lernte.
Es begann alles ganz harmlos. Das erste Mal traf ich ihn am Theater. Ich absolvierte dort ein Praktikum, er arbeitete als Schauspieler. Ich sah mir eine seiner Vorstellungen an, er war der Hauptdarsteller. Es war wundervoll. Er hat gesungen und wunderbar geschauspielert. Nach der Aufführung wollte ich ihn um ein Autogramm bitten, damals kannte ich ihn noch nicht gut. Es war mein erster Tag dort. Ich stand vor der Tür zu dem Raum, in dem er sich befand. Ich hörte das Klavier. Als jemand aus dem Zimmer kam, wagte ich einen Blick hinein. Er saß tatsächlich am Klavier, außerdem sang er. Das hatte ich von draußen nicht hören können. Ich stand nur da und glotzte, bis die Tür mit einem Knall zufiel. Das Klavier verstummte. Ich merkte, wie ich rot anlief. Ich wusste, was als nächstes passieren würde. Aber um sich zu verdrücken war es zu spät. Wie erwartet öffnete sich die Tür.
"Hallo, bist du nicht die neue Praktikantin?", fragte er, als er mich sah. Seine Stimme klang locker und fröhlich wie immer. Manchmal frage ich mich, ob das aufgesetzt ist.
"Äh ..." Ich stand da wie vom Donner gerührt. Zum ersten Mal stand er in seiner vollen Schönheit direkt vor mir. Ich versuchte, mich am Riemen zu reißen. Doch ich bekam einfach keinen Ton heraus.
"Was ist? Willst du reinkommen? Du hast doch eigentlich schon Feierabend, oder?" Wie macht er das nur?, fragte ich mich in Gedanken. Immer locker, immer frech, immer nett. Zu jedem.
"Feierabend? Äh, ja, ich ... wollte dich nur um ein Autogramm bitten." Ich hatte es geschafft.
"Oh, ach so. Klar ... Wo soll ich unterschreiben?" Er schien ganz leicht überrascht. Ich gab ihm einen Zettel und einen Stift.
"Danke", hauchte ich.
"Mit Widmung?", fragte er.
"Nein, geht schon so."
Heute spiele ich manchmal an seiner Seite - kleinere Rollen, versteht sich. Aber zufrieden bin ich nicht. Einerseits möchte ich soviel mehr mit ihm teilen als nur den Arbeitsplatz. Doch andererseits kann ich ihn nicht mal ansprechen. Es ist wie ein Fluch. Ein Teufelskreis, aus dem man nicht mehr herauskommt.

 

Hallo CJ_06,

Wie soll ich es formulieren? Also: Die deutsche Sprache bietet mehr Möglichkeiten als nur Haupt- und Kurzsätze.
Die Geschichte bietet inhaltlich so wenig, dass ein solches Satz-Stakkato unangemessen wirkt, auch wenn es vielleicht an das aufgeregte Herzklopfen der Protagonistin gemahnen soll.

Irgendwie erinnert mich Dein Text an den Stil von Kinderpostkarten:
'Hallo Mutti! Hier ist es toll. Wetter ist gut. Mir geht es gut. Wie geht es Dir? Hoffentlich gut.' ;-)

Viele Grüße vom gox

 

Hallo!
Danke für die Kommentare. Okay, mir ging es eigentlich nicht im Wesentlichen um das Sich-Verlieben an sich, sondern mehr um die Situation, in der die Protagonistin steckt, weil sie eben gefangen in diesem Teufelskreis ist - was ja nicht unbedingt üblich ist. Aber egal - recht habt ihr - ich werde über ein besseres Ende nachdenken und die Sätze ... vielleicht umschreiben. :)
Danke!
CJ

 

Seine Stimme klang locker und fröhlich wie immer.
wie immer? Sie kennt ihn zu dem Zeitpunkt doch nicht so gut ...
Ein Teufelskreis, aus dem man nicht mehr herauskommt.
einerseits-andererseits ist doch kein teufelskreis. Ein Teufelskreis besteht ja aus zwei oder mehr Elementen, die sich aus einem jeweils anderen ergeben und selber ein anderes ergeben.

Hallo CJ_06,
also, tut mir Leid, hat mir nicht gefallen.
Es ist nur eine kurze Umreißung, finde ich, es passiert überhaupt nichts, du kratzt nur etwas an der Oberfläche.

Na ja. Keep tryin ;)

Tserk!

Gefundene Fehler:

Ich wusste immer, was ich zutun hatte und habe das auch getan.
zu tun
Bis ich ihn kennen lernte.
Es begann alles ganz harmlos. Ich lernte ihn am Theater kennen.
Wwdh

 

Hallo Tserk, dacht ich mir schon, dass das nix für deinen Geschmack ist... Aber naja.
Gut, danke für die Fehler.
Wusste nicht genau, wie ich das mit dem Teufelskreis besser schreiben sollte. Fällt dir vielleicht was ein? Genauso wie mit dem "in voller Schönheit..."
Aber egal. Das mit der Schönheit ist Ansichtssache. :)
Es muss ja nicht in jeder Geschichte was passieren, solange sie Sachverhalte verdeutlicht o.Ä. Aber du hast natürlich recht. :)
VG CJ (und danke!!)

 

Huhu CJ_06,

an sich fand ich die Wahl deines Themas ganz gut. Aber mir gefallen die arg kurzen Sätze nicht so sehr. Wie gox schon gesagt hat könnte es sein, dass du damit die Stimmung der Protagonistin besser rüber bringen willst, ihre Aufregung und Nervosität. Aber dafür ist die Geschichte doch etwas kurz, um auch beim Leser eine solche Stimmung zu erzeugen. Wenn die Geschichte etwas länger wäre, dann hätten die kurzen Sätze phrasenweise als Stilmittel vielleicht ganz gut gepasst, aber so ergibt sich kein richtiger Lesefluss, mMn.

Viele Grüße, fuzzy

 

Hallo fuzzy. Danke für den Kommentar. Werde über die Länge der Geschichte nachdenken. :)
VG CJ

 

Hallo CJ,

auch dieser text liest sich nicht wie etwas abgeschlossen. Im besten Falle würde ich dies den ersten Teil einer Matrix für eine Geschichte nennen.

Das liest sich wie eben mal ganz schnell runtergerattert. Gox hat es eigentlich ganz treffend formuliert.
Mein Tipp: Versuch dir bei deiner nächsten Kg ein Wenig mehr Zeit zu lassen...

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi Weltenläufer.
Werd ich machen. Danke trotzdem für den Kommentar...
VG CJ

 

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