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Verloren?
Verloren?
Ein Raum, klein - so klein, dass gerade einmal ein Bett darin Platz fände - in der Mitte stünd' ein Stuhl, so alt und morsch, dass er bei der geringsten Berührung zusammenzubräche. Die Wände - kahl und doch unruhig - der Putz, scheinbar mit geringer Sorgfalt aufgetragen, wodurch der Raum noch beengender wirkte. In der Ecke säße ein Junge, klein & zusammengekauert und machte keine Anstalten, sich zu rühren, als wär' er tot.
Doch dann hört sie ihn leise atmen. Spräche sie ihn an, reagiert' er nicht. Obwohl er sie hörte, doch wäre in seinem Kopf solch ein Chaos, dass er nicht zu sprechen vermag. Sie sähe ihn fragend an, schüttelte den Kopf, verließe den Raum.
Ein lauter Schrei durchbräche die Stille, er begänne zu weinen. Draußen vor der Türe sackte sie zusammen, vergrübe das Gesicht und begänne ebenfalls zu weinen.
Man glaubt es kaum, aber vor gar nicht so langer Zeit waren diese beiden ein glückliches Paar,
doch der ständige Stress mit ihren Eltern belastete ihn so sehr,
dass er sie ohne es zu merken wie Dreck behandelte und sich schließlich immerweiter von ihr entfernte.
Lange hatte sie mit sich gekämpft um dann doch Schluss zu machen, die Beziehung zu beenden.
Doch was für Tücke, zu spät hatte sie gemerkt, wie sehr sie ihn immer noch liebte, wie sehr sie ihn noch brauchte um nicht selbst am Stress zu Hause kaputt zu gehen.
Noch immer war das alte Bild in ihr eingebrannt, brachte ihr Herz immer wieder zu neuem Flehen, Flehen nach ihm. Sie wusste, sie hatte in der Zwischenzeit wohl zu viel falsch gemacht:
Getrieben von kindlicher Neugier und Jugendlichem Trotz, hatte sie sich schon wenige Tage nach der Beziehung an einem anderen Mann vergriffen.
Einem älteren, schlankeren – besseren.
Dieser hätte alles für sie getan, machte Komplimente, schenkte ihr Schmuck und andere Dinge die Frauen wie sie Glücklich machten.