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Vier Jahres Monolog
Vier Jahres Monolog ÜBERARBEITET
Wo nur soll ich anfangen? Siehst Du da oben die Sterne? Einst war einer dabei, der strahlte heller als alle anderen! Ich hab ihn immer beobachtet. Jahrelang. Jahre in denen ich auf ihn gewartet habe. Warum? Warum fragst Du mich? Ist das so schwer zu erraten? Ganz einfach, weil ich ihn liebe!
Der Augenblick, indem ich die Treppe fast runterfiel, weil ich so von seinem Lachen fasziniert war.
Als wir zum ersten Mal unter freiem Himmel standen, in dieser kalten Februar Nacht.
Da hat der Stern schon auf uns herunter gesehen und wusste dass er noch viel mit uns erleben wird.
Wie viel Tage ist es jetzt her? Ich habe aufgehört sie zu zählen.
Wir bastelten uns einen Sehnsuchtskalender. Wir hatten so viele verrückte Ideen. Bei Ihm hab ich mich wohl gefühlt. In seinen Armen, hat er mich stundenlang nur festgehalten und hätte mir kein schöneres Geschenk machen können.
Eifersüchtig hat er über mich gewacht. Keinem anderen Mann eine Chance gelassen. Bis er zu weit gegangen ist. Wir waren jung, ich wollte leben. So begann meine Lüge.
War es denn überhaupt eine? Ich habe nur geschwiegen und er hat schon lange nicht mehr gefragt.
Verändert hat er sich. Still ist er geworden, aber so sehr ich es auch versuchte er hat an ihr geklebt wie angeleimt. Hat es gar nicht bemerkt, erst als es schon lange vorbei war, kannte er die Wahrheit. Ich hatte glückliche Jahre. Doch jede Nacht, hab ich zu unserem Stern hoch gesehen. Habe ich überhaupt gelebt? Jetzt
scheint es mir so als hätte ich die ganze Zeit geschlafen. Zeit….Zeit ist relativ.
Wie viel Wochen ist es her? Ich habe aufgehört sie zu zählen.
Er hat sich damals für sie entschieden. Eine Trennung konnte er ihr nicht zumuten. Mir schon!
Mit welchem Recht hat er mich so verletzt? Mit welcher Naivität, habe ich ihm immer wieder erlaubt mich zu verletzen? Damals im Park…da habe ich seine Hand gehalten. Herzklopfen unter der warmen Sommersonne. Ich war mir so sicher ihn endlich halten zu können. Ihm neuen Halt geben zu können, neuen Lebensmut, doch dann hat sie angerufen und sein zaghaftes Lachen wich wieder Tränen. Ich wollte ihm doch helfen, aber er hatte nur sie im Herz.
Wie viel Monate ist es her? Ich habe aufgehört sie zu zählen.
Das Restaurant. Alles war so perfekt, Er vor allem. Gentleman. Endlich wieder ich. Er und ich zusammen. Zu hause bei ihm, mit seinem Bruder, zu Hause bei mir. In aller Öffentlichkeit. Ja endlich offen und ehrlich, Er und ich. Hach aus der Traum, denn doch wieder nur sie. Sie kam sie ging und hat doch immer sein Herz dabei.
Der Hoffnungsschimmer schwand, unser Stern, schien immer schwächer.
An seinem Geburtstag. Er gab mir wieder einen Kuss. Sie war nicht da. Sie war tatsächlich nicht da.
Und dann: Nichts!
Wie viel Jahre ist es her? Ich habe aufgehört sie zu zählen.
Ich hab ihm gesagt tu mir nicht weh. Ich kann nicht mehr, von meinem Herz ist nichts mehr übrig. Jeden noch so kleinen Fetzen hat er verschlungen. Ich dachte immer Sie ist grausam, dabei war er es.
Noch immer hoffte ich….auf ihn. Er und ich. Vereint.
Nun der Tag würde kommen, oder die Nacht. Das Wann spielte schon lange keine Rolle mehr.
Siehst du nun unseren Stern? Nein. Er fiel vom Himmel. Konnte mein Leid nicht mehr ertragen. Ich sehnte mich nach einem Ende. Wollte endlich frei sein.
Ob er das Messer spürte? Tief in seiner Brust?
Oder nur die Kälte?
Mir wurde mit einmal so warm….war es sein Blut das über meine Hände rann?
Und jetzt? Schau mich an….ich hatte einmal eine große Liebe. Nun hab ich nichts außer die Erinnerung daran. Meine so sehr ersehnte Freiheit verbringe ich hier. In diesem kahlen kalten Raum.
Wenigstens der Blick auf die Sterne bleibt mir vergönnt.