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Vogelspion

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02.12.2004
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Vogelspion

„…ja und damit kann ich sie dann belauschen. Chris?“

Ich saß an diesem Tag gemeinsam mit meinem Arbeitskollegen in einem Kaffehaus in der Innenstadt von Budapest.
Ich habe beruflich manchmal dort zu tun und wenn noch etwas Zeit bleibt, setzen wir, mein Kollege und ich, uns in ein Kaffehaus und reden über belanglose Sachen, wie auch an diesem Tag.
Ich war gerade dabei einem deutschen Schäferhund beim pinkeln zuzusehen und fragte mich, wie viel der verdammte Köter getrunken haben musste, um dermaßen lang zu pissen, als mein Kollege meine Konzentration unterbrach.

„Chris, hast du mir überhaupt zugehört?“
„Nein entschuldige, ich war kurz abgelenkt, was hast du gesagt?“

Mein Arbeitskollege müsst ihr wissen, ist verrückt.
Jetzt nicht verrückt im Sinne von „total durchgeknallt“.
Nein er spinnt sich nur immer wieder irgendwelche obskuren Dinge zusammen und glaubt dann auch selbst daran, das nur nebenbei.

„Ich hab dir erzählt, dass ich in einem Supermarkt ein Gerät gesehen habe, mit dem man Vögel belauschen kann.“
„Vögel belauschen?“ entgegnete ich.
„Ja“ sagte mein Kollege und als er sich meiner Aufmerksamkeit wieder sicher war redete er weiter: „Es ist so eine Art Parabolschirm, nur viel kleiner, cirka fünfundzwanzig Zentimeter im Durchmesser. Es sieht ein bisschen wie eine Pistole aus und auf der Abbildung auf der Schachtel, ist das Foto eines Mannes der Kopfhörer trägt.“
„Verstehe“ sagte ich. „Und?“
„Naja du weißt ja, dass ich eine ziemlich hübsche junge Frau habe…“

Damit hatte er nicht Unrecht. Seine Frau ist nicht nur hübsch, sondern „geil“.
Ich meine, man sieht ihr die Geilheit an. Sie ist eine dieser Frauen, wie Männer sich eine Frau wünschen, im Bett.
Ob sie easy ist weiß ich nicht, aber es könnte sehr gut möglich sein.

„Ja deine Frau ist wirklich hübsch.“ Untertrieb ich.
„Genau. Und jetzt komme ich zum Punkt der Geschichte. Meine Frau besucht neuerdings ein Seminar. Irgend so ein Joga-Ding oder was weiß ich wie es genau heißt.“

Ich wusste, jetzt kommt wieder irgendetwas Dummes und gab ein mechanisches „verstehe“ zurück. Der Schäferhund war auch schon weg. Verdammt!

„Sie sitzen da in Grüppchen im Park und machen Konzentrationsübungen oder so etwas ähnliches, aber wenn sie Pause machen, unterhalten sie sich und setzen sich auf Parkbänke und lachen und kichern.“
„Klingt so, als hättest du sie schon mal beobachtet. Hast du?“ fragte ich ihn, diesmal mit ehrlicher Neugier.
„Hm. Ja einmal…Nein ok. Jedes Mal bin ich dabei. Seit drei Monaten geht sie in den Park zu diesen Leuten und jedes Mal bin ich ihr gefolgt.“ Gab er schließlich zu.
Ich gab ihm zu verstehen, dass ich das irgendwie paranoid fand und suchte die Umgebung nach irgendetwas Interessantem ab, nichts, also weiter Heucheln.

„Also willst du sie vermutlich mit diesem Vogeldings…“
„Vogelspion.“ korrigierte mein Kollege mich.
„ …Vogelspion belauschen. Stimmt`s?“
„Genau“ sagte er und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass die Gläser klirrten.

Ich sah ihm gerade in`s Gesicht und stellte mir vor wie er mit dem Vogelspion und den Kopfhörern im Park stehen würde um seine geile junge Frau beim Joga-Kurs zu belauschen. So wie das Model auf dem Foto, auf der Verpackung.
Aber ein Gedanke brannte noch stärker in meinem Kopf.
Von Budapest bis Wien sind 320 Kilometer eintönige Autobahn zu bewältigen, wie viele davon würden unter dem unheilvollem Stigma der Vogelspiongeschichte stehen.

 

Hallo cocaine,

Deine Geschichte hat mir weder inhaltlich, noch sprachlich gefallen. Ebenso wie der Gesprächsinhalt laut deines Ich-Erzählers belanglos sein soll, ist es auch der Inhalt. Dein Schreibstil hat mich genau so wenig überzeugt. Müssen es denn Wört wie "pissen" oder "easy" sein? Das Ganze liest sich sehr gewöhnlich, fast schon zu alltäglich wirkt die Situation mitsamt ihren Dialogen. Dazu passt dann auch das unausgegorrene Ende.
Lass Dich dadurch aber nicht entmutigen, und versuche Dich an einer neuen Geschichte.

Liebe Grüße,
moonaY

 

Liebe Moonay

Schade, dass Dir die Geschichte nicht gefallen hat, aber Du hast schon recht es ist eine sehr kurze Kurzgeschichte.
Man hätte sie sicher noch mehr ausbauen können, aber der Vogelspion hat, finde ich, nicht mehr hergegeben (Das Ding gibt es übrigens wirklich und kostet ca. 70 Euro. Ich habe schon überlegt mir so etwas anzuschaffen, da ich zu unnötigen Anschaffungen neige.).
Das Wort easy, hat mich auch gestört.
Ich habe es aber dabei belassen, warum weiß ich auch nicht.
Naja und dann das pissen...
Ich muss Dir gestehen, dass ich mir das selbst auch genau so denken würde. Ich mein:
Ich würde mich nie fragen, warum der verdammte Köter so lange "uriniert".
Trotzdem danke für Deine Zeilen.

lg Chris

 

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