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Von schlauen Frauen und einsamen Männern

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30.10.2003
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Von schlauen Frauen und einsamen Männern

Von schlauen Frauen und einsamen Männern


Manche Leute glauben, das Ungeheuer von Loch Ness sei eine Legende. Doch diejenigen, die darüber gespottet haben und ihm später begegnet sind, können heute die schreckliche Wahrheit nicht mehr weitergeben. - Ich erzähle dir nun die wahre Geschichte...

Tatsächlich hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt, daß das Monstrum ein grauenhafter Drache mit einem furchterregenden Kopf und feuerspeienden Nüstern ist. Nachts taucht es aus dem See auf und frißt kleine Mädchen. Auch du, die du durch Schottland reist, solltest auf der Hut sein und noch vor Anbruch der Dunkelheit ins warme Körbchen zurückkehren!

Ach nee, das glaub ich nicht. Nessie habe ich schon vor zwei Wochen besucht und es sah nicht so aus, als ob das nette Tierchen sein Loch verlassen wollte... Und sie frißt sowieso ausschließlich Männer!

Hmmmmm, echt? Männer schmecken anscheinend besser als Frauen? - Ich hab's ja schon immer gewußt, aber mich nie getraut, einen zu fressen.

Nein, sie frißt die Männer doch, weil sie der Welt etwas Gutes tun will! Keiner versteht die arme Nessie, nur ich. Deshalb haben wir uns ja auch so prächtig unterhalten!

Ach so, klar, du hast recht: Sie frißt Männer, damit die Frauen einsam werden und sich um die wenigen verbliebenen prügeln. Und wenn sich die Frauen gegenseitig zerfleischt haben, dann läßt sie die Männer wieder aus ihrem Bauch heraus, und alle Menschen (jaaaa...) leben glücklich und zufrieden. Keine Shoppings, keine Nörgeleien, kein Streit... dann wird uns eeeeendlich das Paradies auf Erden zuteil.

Und das wird das Ende des männlichen Teils der Menschheit sein! Denn da erst merken sie, dass sie sich allein nicht fortpflanzen können, da ihre Körper auch mit Gentechnik nicht in der Lage sein werden, ein Kind auszutragen. Und ein Wehklagen hebt an, als die Männer in tiefe Verzweiflung stürzen, doch alles vergebens. Einer nach dem anderen sterben sie aus.

Und dann... dann endlich wagen sich die wenigen übrig gebliebenen Frauen wieder aus ihren Verstecken. Es sind jene, die intelligent genug gewesen sind, sich nie von Männern abhängig zu machen, die es nicht nötig gehabt haben, um Männer zu kämpfen. Sie sind die Krone der Schöpfung. Sie wissen, in Harmonie mit sich und der Natur zu leben. Und damit wird eine neue Ära beginnen, ein Zeitalter, welches als das "Goldene Zeitalter" bekannt werden wird. Ein Zeitalter der Ruhe und des ewigen Friedens.

Aaaaaber... während der Ära des Männerparadieses gibt es auch einige Menschen (jaaaaa....), die nicht am Schlaraffenleben teilnehmen. Sie sind weitsichtig genug, um zu wissen, da es nicht ewig so weitergehen könne. Außerdem wissen sie, daß Frauen hinterlistige Kreaturen sind, die für ihr eigenes Wohl über Leichen gehen würden. Und die Historie wird ihnen noch recht geben!

Diese schlauen Männer setzen sich nämlich rechtzeitig ab, und konstruieren unterirdisch und werkeln und testen. Viele Jahre gehen ins Land, und eines schönen Sommertages ist die Zeit reif. Sie öffnen den Schacht zu ihrer Werkstatt und präsentieren stolz - eine Rakete! Mit dieser fliegen sie zum Mars und treffen kleine grüne Frauchen. Die Frauchen dort bereiten den Fremdlingen einen derart freundlichen Empfang vor, daß die Männer sich wundern, weil sie so etwas von der Erde gar nicht kennen. "Warum haben wir das nicht schon vorher getan?" fragen sie sich.

Auf der Erde wird schon längst das Goldene Zeitalter der Frauen angebrochen sein, und die Natur blüht und duftet in den herrlichsten Blumen. Die Frauen essen ihr Gras, baden in ätherischen Ölen und werden 250 Jahre alt. Die Männer hingegen finden ihr wahres Glück auf dem Mars. Sie überlassen die Erde den Amazonen und freuen sich über ihren mutigen Schritt ins Weltall. Ein besonders schlauer unter ihnen wird dann schließlich die weisen Worte aussprechen, die später in goldenen Lettern über den Pforten der marsianischen Hauptstadt steht: "A whoab babba lubba, a whoab bem boo!"

Und so hat jeder bekommen, was er wollte! Der blaue Planet ist den Frauen schon immer lieber gewesen als der rote! Den Wüstenplaneten könnt ihr gerne haben. Wir Frauen sind da großzügig. Und das alles verdanken wir der guten alten Nessie. Vielleicht sollte ich doch noch mal hinfahren und mich im voraus bei ihr bedanken?

... und als das kleine Mädchen vor dem Ungeheuer stand und ihm die Ohren mit Dankesworten vollgesülzt hat, streckte Nessie die Zunge nach ihm aus und fraß es auf. So leben die Erdenmänner glücklich mit ihren grünen Frauchen auf dem Mars, und alle Erdenweibchen sterben aus, nur weil du nicht auf die gutgemeinten Ratschläge eines alten Mannes hören wolltest!

 

Hallo ababwa!

Nur ne kurze Kritik.

furcherregenden Kopf
furchterregenden

Mehr habe ich auf die Schnelle nicht gefunden :D

Ich fand's jetzt nicht direkt schlecht, kann aber auch nicht sagen, dass ich's gut fand. Das mit Nessi ist mE irgendwie unpassend, ansonsten ist die Zwiesprache der Prots (einer Geschichte, die eigentlich keine Handlung hat!) recht unterhaltsam. Mir fehlten hier die Brüller. Aber wenigstens konnte ich hier grinsen:

über den Pforten der marsianischen Hauptstadt steht: "A whoab babba lubba, a whoab bem boo!"
Ich weiß zwar nicht warum, aber das ist mir auch egal.

Um der KG eine Bewertungskategorie zu verpassen, würde ich sagen: Okey-Dokey. Besser als nett, nicht wahr?

Gruß

 

Nein, sie frißt die Männer doch, weil sie der Welt etwas Gutes tun will!
Was für ein braves und intelligentes Tierchen! :D
Nein Scherz, die Welt ohne Männer wäre schrecklich... :dozey:

Zu deiner Geschichte, ababwa:

Also, ich kann mich flashbak in dem Punkt anschließen, dass ich Nessi auch ein bisschen unpassend fand, irgendwie.
Ansonsten musste ich an ein paar Stellen echt grinsen.

Fazit: Nette, kleine Geschichte für zwischendurch! :shy:

LG,
Bella. :bounce:

 

Moin ababwa,

Jaja, Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus und ohne diese dumme Sache mit der Fortpflanzung bräuchte man sich gegenseitig gar nicht und alles wäre wunderbar... Tut mir leid, aber ich persönlich mag dieses Thema des Geschlechterkampfes als Grundlage einer humoristischen Geschichte einfach generell nicht.
Lustig fand ich deine Geschichte daher leider nicht, da dieses Thema meiner Meinung nach einfach so ausgelutscht ist, wie der vier Jahre alte Kaugummi meiner Oma. Aus der Thematik läßt sich nichts mehr rauspressen und so hatte ich bei deinem Text auch sehr oft dieses Deja-Vu-Erlebnis, das alles schon mal irgendwo gelesen zu haben.
Der Anfang war ganz niedlich, aber bei "Es frißt nur Männer, um der Welt was Gutes zu tun" war absehbar, worauf das hinausläuft.
Tut mir leid, war rein vom Thema her nicht mein Ding.

Eine Verständnisfrage: Wer ist das Mädchen im letzten Absatz? Ist es die Person, die den Dialog führt? Wenn ja, verstehe ich den letzten Satz nicht.

ch hab's ja schon immer gewußt, aber mich nie getraut, einen zu fressen.
Besser vielleicht: probieren statt fressen
dann endlich wagen sich die wenigen übrig gebliebenen Frauen wieder aus ihren Verstecken.
Und die sterben dann nicht aus?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo an alle!

@flashbak:
danke für die Kritik. Der Hit ist das Ganze wahrlich nicht. Im Grunde geht's mir genauso wie dir: Es ist ziemlich egal... *grins*
Den Fehler habe ich sogleich korrigiert. Was deine Frage nach der Handlung anbetrifft, so frage ich zurück: Weshalb wird dieser Punkt ständig zu einem Kriterium erhoben? Es gibt ja schon etliche Diskussionsthreads darüber. Ich habe zwar nicht daran teilgenommen, doch ich möchte zu bedenken geben, daß wenn die Umsetzung als Gesamtheit okay ist, die Sprache nicht ausfallend wird, und der Gedanke einigermaßen stimmig, warum soll man dann nicht ohne Handlung etwas machen können?


@Bella:
Na, wenn du einer Welt mit Männern etwas Positives abgewinnen kannst, dann kann ich ja meine geheimen Konstruktionspläne für die Marsrakete wegschmeißen... *grins*.
Und es freut mich, daß die Geschichte deinen Alltag aufgeheitert hat! Die Sache mit dem "Loch Ness" wirkt in der Tat etwas gekünstelt, aber mir ist kein anderes Ungeheuer mit einem gewissen Bekanntheitsgrad in den Sinn gekommen. Außerdem hat die Entstehungsgeschichte (siehe unten) tatsächlich etwas mit Schottland zu tun.

@gnoebel:
Deine Kritik ist stark forums- und rubrikbezogen, ist ja auch verständlich. Du betrachtest das Ganze mit dem Blick eines Autors, dessen Kritik zweifellos berechtigt ist. So ist auch das Thema wirklich alles andere als neu. Für mich ist das Stück einfach so nur ein Versuch zur Teilnahme am KG-Geschehen, ansonsten hat es keine Relevanz, bestenfalls die Einhaltung eines Versprechens.
Dein Vorschlag, "fressen" durch "probieren" zu ersetzen, hinterläßt für mich eine zu schwache Wirkung; es nimmt den Schwung. Der letzte Satz soll zu einem Abschluß führen: Zu Beginn rät ja der Mann, das Loch Ness nicht zu besuchen, aber er wußte nicht, daß das Mädchen bereits dort war.

@all:
Der beschriebene Dialog entstammt einem Email-Austausch, der etwa in dieser Form wirklich stattgefunden hat; ich habe lediglich ein paar sprachliche Abwandlungen eingefügt. Ich betrachte es keineswegs als ein wichtiges Stück Literatur, sondern als einen beiläufigen Beitrag aus einer Laune heraus. Will man dennoch diese "Geschichte" mit dem sonstigen Unsinn vergleichen, der von Zeit zu Zeit hier gepostet wird, so denke ich, daß sie nicht die allerschlechteste ist.

Schönen Dank an alle fürs Lesen,
Emil

 

Hallo ababwa!

danke für die Kritik
Gern geschehen!

Was deine Frage nach der Handlung anbetrifft, so frage ich zurück: Weshalb wird dieser Punkt ständig zu einem Kriterium erhoben?
Ich erhebe diesen Punkt nicht ständig zu einem Kriterium, sehe es aber doch als einen wesentlichen Punkt in einer Geschichte an. Ich will damit nicht zum Ausdruck bringen, dass Geschichten ohne Handlung nicht ihren Reiz oder Daseinsberechtigung hätten, aber ein gewisser roter Faden (also zeitliche Handlungsabfolge), sollte sich durch jede Story schlängeln. Dabei ist es für meinen Geschmack vollkommen zweitrangig ob die Handlung logisch, absurd oder sonstwas ist, sie sollte aber nicht vollkommen sinnfrei sein. Deine Geschichte hat in minimaler Weise Handlung, da sich zwei Protagonisten über ein Thema unterhalten. Es ist also nicht eine "typische" Geschichte mit Einleitung-Höhepunkt-Abspann.
Ich möchte nicht falsch verstanden werden, denn ich selbst halte mich nicht an irgendwelche literarischen Regeln (außer natürlich den KG-Forumregeln) und habe selbst schon Handlungsarme bzw. Handlungsfreie Geschichten geschrieben/gepostet. Außerdem hatte ich doch in meiner Kritik
einer Geschichte, die eigentlich keine Handlung hat!) recht unterhaltsam
geschrieben. Ich bemängel die fehlende Handlung also nur in Zusammenhang mit der für mich bestehenden Qualität des Textes. Um also noch einmal auf die Geschichte einzugehen: Handlung hätte diese KG für mich interessanter gemacht.

Gruß

 

Deine Kritik ist stark forums- und rubrikbezogen
Inwiefern?
Ich hab ja nur das Thema kritisiert und das ist meiner Meinung nach auch dann ausgelutscht, wenn man eine SciFi-Story draus macht
Zu Beginn rät ja der Mann, das Loch Ness nicht zu besuchen, aber er wußte nicht, daß das Mädchen bereits dort war.
Wenn das Mädel vor dem Gespräch dort war und gefressen wurde, wie kann sie dann das Gespräch führen?
daß wenn die Umsetzung als Gesamtheit okay ist, die Sprache nicht ausfallend wird, und der Gedanke einigermaßen stimmig, warum soll man dann nicht ohne Handlung etwas machen können?
War zwar nicht direkt an mich gerichtet, aber dem stimme ich absolut zu.

 

Hi flashbak,
okay, damit können wir beide wohl leben.


Hi gnoebel,

und so hatte ich bei deinem Text auch sehr oft dieses Deja-Vu-Erlebnis, das alles schon mal irgendwo gelesen zu haben.
Hat dies etwa keinen Bezug zum Forum bzw. zur Rubrik? Mir geht's, übrigens, genauso: Das Thema wäre in jeder Rubrik ausgelutscht, ähnlich wie die Suizid-Stories. Sieh mal den Dialog einfach als amüsante Sticheleien im Rahmen eines Schlagabtauschs an. Eine umfassende Logik wird man darin kaum finden. Eigentlich hätte ich es auch gar nicht nötig, eine Geschichte hier bei KG zu posten; habe mich schlicht dazu überreden lassen.

Schöne Grüße,
Emil

 

Hallo ababwa,

klar, das Thema ist nicht neu.
Wenn ich bedenke, wie viele Berufscomedians immer noch dieser Thematik frönen ...

Nessie fand ich eigentlich ganz nett, gerade weil sie (bzw. er) so absurd bei der Thematik erscheint.

"A whoab babba lubba, a whoab bem boo!"

In diesem Sinne -

tschüß... Woltochinon

 

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