Vorbei
Alles dreht sich. Ihr wird ganz schwarz vor Augen.
Jule hatte ihn geliebt und nun glaubt sie daran, dass die Welt ohne ihn untergeht.
Alles ist zerstört.
Jules Leben ist nur noch ein einziger Scherbenhaufen.
Sie liegt in ihrem Himmelbett und starrt an die Decke. Tränen laufen über ihre Wangen und hinterlassen eine glitzernde Spur. Sie ist verkrampft und würde am liebsten ihre Umgebung niederreißen um ihre Wut loszuwerden. Jule versucht ständig ihre beste Freundin zu erreichen, doch die scheint etwas Wichtigeres zu tun zu haben.
Der Grund der bodenlosen Zerstörung und die unerträgliche Wut in Jules Bauch ist die schmerzhafte Wahrheit. Die Wahrheit, dass Lukas, ihr jahrelanger Freund, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte, sie verlassen hat. Wegen einer anderen Frau. Einfach so.
Ihr Herz blieb stehen, als Lukas ihr seine Wahrheit beichtete.
Den Tod vor Augen.
Die Gedanken daran, dass sie ohne ihren Lukas nie Leben könnte, machten sie einsam. Sie erinnert sich an die vielen schönen Ereignisse in ihrer Beziehung und stürzt dabei noch tiefer in das Loch der Verzweiflung. Jule würde sich am liebsten das Leben nehmen.
Seelisch.
Doch irgendetwas hindert sie daran. Sie ist eigentlich eine viel zu selbstbewusste Frau um sich für einen Mann das Leben zu zerstören.
Jule wischt sich die Tränen von den Wangen und versucht klare Gedanken zu fassen.
Sie steigt in ihr Auto und rast davon.
Weit, weit weg.
Tod.