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Voyeur (Am Fenster)

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15.03.2002
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Voyeur (Am Fenster)

Tag 1

Der Mann am Fenster. Heute ist er nicht erschienen. Den ganzen Tag. Am Fenster gegenüber. Es liegen bestimmt zwischen und 50 und 150 m zwischen unseren Fenstern. Ich bin mir sicher, er kann mich nicht sehen. Aber ich sehe ihn, jeden Tag. Naja, vielleicht kommt er morgen.


Tag 2

Wieder nichts. Wo ist er nur? Sonst steht er jeden Tag dort am Fenster und raucht. Mal mehr, mal weniger. Er steht dort und raucht. Wahrscheinlich darf er nicht in der Wohnung rauchen oder er hat es sich selbst auferlegt. Also nutzt er das Fenster im Hausflur. Er raucht und spielt mit seinem Handy. Oder er raucht und sieht einfach aus dem Fenster in den Garten hinunter und auf die gegenüberliegende Seite. Vielleicht überlegt er, was dort drüben vor sich geht. Aber ich glaube nicht, dass er mich sehen kann. Diese eine Tanne, die dort im Garten steht, verhindert bestimmt die Sicht auf meinen Balkon. Ich kann ihn sehen, aber mein Balkon ist auch höher gelegen. Sein Fenster liegt zwischen dem 3. und 4. Stock. Meine Aussicht genieße ich aber sozusagen aus dem 6. Er kann mich nicht sehen. Steht dort drüben, raucht und sinniert über die Welt, wenn er nicht gerade mit seinem Handy beschäftigt ist.


Tag 3

Erneut ist er nicht da. Wahrscheinlich hat er Urlaub oder etwas ähnliches. Vielleicht ist er krank. Den Zigaretten hat er sicherlich nicht abgeschworen. Es wäre eine komische Zeit, mit rauchen aufzuhören. Noch dazu ist morgen Freitag. Freitags und Sonnabends kommt er meistens noch spät in der Nacht raus. Wenn er das letzte mal kommt, hat er das Handy nicht dabei. Da sieht er nur hinaus in den Garten. Vielleicht kann er mich sogar sehen. Vielleicht … Die Stimme von drinnen sagt, ich solle die Tür zumachen. Es ist kalt draußen. Ich spüre meine kalten Hände plötzlich so intensiv, dass ich glaube, sie wären an der Tischplatte festgefroren. Es ist kalt. Ich werde hineingehen. Sicher wird er morgen da sein.


Tag 4

Kein Glimmen, kein offenes Fenster. Sonst erscheint er auch nicht regelmäßig aber mindestens einmal am Tag. Ich kann es sogar sehen, wenn er sich mehrere Tage nicht rasiert hat. Ich frage mich, ob er das absichtlich macht, oder ob er einfach zu faul ist. Von hier aus würde ich sagen, der Bart steht ihm aber das kann ich wohl kaum beurteilen. Er ist höchstens 25, mindestens 20. Ich würde sagen, er sieht gut aus. Wo ist er nur?


Tag 5

Ich habe vom Mann am Fenster geträumt. Er steht weit weg von mir und raucht. Und trotz der Entfernung kann ich den verbrennenden Tabak knistern hören und den genüsslichen Ausstoß des Qualms. Jetzt bringt mich das natürlich zu der Frage, ob er es tatsächlich auch genießt oder nur die Sucht ihn drängt oder beides. Die Stimme von drinnen sagt, es wäre spät, ich solle reinkommen. Ich spüre, wie die Kälte ihre feste Hand in meine Wangen gräbt, ich fühle mein Gesicht kaum noch. Ich werde hineingehen. Es ist schon spät.


Tag 8

Ich musste lange arbeiten. Verdammt. Die letzten 3 Tage war er nicht da und heute wieder nicht. Dabei ist schon eine Woche vergangen, ich könnte wahnsinnig werden. Wo ist er nur? Diese Situation bringt mich völlig aus dem Konzept. Ich beobachte ihn noch nicht mal lange und doch fehlt mir seine Anwesenheit. Er bedeutet für mich das selbe, wie für andere ihr Feierabendbier. Ich werde morgen Überstunden absetzen. Vielleicht hat er eine andere Arbeit und geht immer zur Nachtschicht. Aber heute habe ich auch noch Zeit, ich werde mir einen Tee machen und dann draußen etwas warten.


Tag 12

Die Stimme meinte gestern, ich solle damit aufhören, ständig auf meinem Balkon herumzuschleichen. Das sei “fast manisch”. Zuerst habe ich darauf gehört. Als ich wieder zur Besinnung gekommen bin, habe ich die Beziehung vorläufig beendet. Ich lasse mir doch nicht in mein Leben reinreden.


Tag 15

Ich habe jetzt jeden Tag Überstunden abgesetzt. Meine Kollegen verhalten sich wahrscheinlich deshalb so merkwürdig, wenn die mir begegnen. Als ich zur Mittagspause kam, habe ich gehört, wie sie einen Witz über mich erzählten. Ich werde wohl ab morgen wieder zu normalen Zeiten arbeiten. Ist ja auch albern. Trotzdem komisch, dass ich ihn nicht sehe. Ich meine, das sind höchstens 50 Meter, die uns trennen, wenn überhaupt.


Tag 17

Ich werde noch wahnsinnig. Seit über zwei Wochen ist er nicht erschienen. Weiß er eigentlich, was er da tut? Spinnt der? Der kann doch nicht regelmäßig jeden Tag rauchen gehen und dann einfach verschwinden. “Ich komme aus dem Nichts und da gehe ich auch wieder hin.” So ein Schwachsinn. Was denkt dieser Typ, wer er ist? Was denkt der denn, wer zum Teufel noch mal er eigentlich ist? Ich glaube langsam, das ist so ein kleiner Psycho, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Der hat mich bestimmt wochenlang beobachtet, um jetzt sein beschissenes krankes Spiel mit mir abzuziehen. Aber ohne mich. Der spinnt doch. Der ist doch nicht dicht, dieser Psycho.


Tag 18

Heute morgen hatte ich einen furchtbaren Kater. Ich habe mich nur für das Wochenende krank gemeldet. Ich will nicht, dass die Kollegen anfangen zu reden.


Tag 19

Zwei volle Tage lang habe ich das Fenster beobachtet. Immer wieder mal hinübergeschielt. Auf den Balkon bin ich nicht gegangen. Sollte er wirklich meinen, mit mir hier was abziehen zu müssen, werde ich ihm diese Suppe gründlich versalzen.


Tag 21

Woche Drei! Ist mir egal jetzt. Ich höre auf mit diesem Kasperletheater. Schluss, Aus, Feierabend! Ich muss auch mal wieder aufräumen. Den Geruch meiner Wohnung ist schon seit Tagen nicht mehr zu ertragen.


Tag 24

Diese Nacht habe ich von ihm geträumt. Erst stand er weit weg und hat wieder geraucht. Doch als der Qualm mich umhüllte, stand er plötzlich direkt vor mir. Er hat gelächelt und mich mit seinen Blicken ausgezogen. Als ich aufgewacht bin, habe ich mich so gut gefühlt wie noch nie. Ich werde sehen, wie ich etwas über seinen Verbleib in Erfahrung bringen kann.


Tag 25

Zum Glück komme ich leicht an die Hausmeisterschlüssel heran. Familienbanden sind eben von Vorteil. Außerdem habe ich mich erkundigt. Es ist niemand ausgezogen in den letzten 7 Wochen. Den ganzen Tag habe ich im Auto vor seinem Haus verbracht. Ich habe mir Pizza zu einer der Wohnungen im Haus bestellt und den Lieferanten abgefangen. Ich komme mir vor, wie ein Detektiv. Es ist sehr aufregend. Außerdem habe ich wieder zu rauchen angefangen. Eine gute Basis.


Tag 26

Ich kann nicht mehr. Ich muss ständig weinen. Meine Inneres brennt wie Feuer und jeder Gedanke an den Mann am Fenster droht mir den Kopf zu sprengen. Warum ist er nicht da? Wo soll er denn nach all der Zeit sein? Ich bin verzweifelt. Oh Gott, bitte, ich brauche Hilfe!


Tag 31

Es muss etwas Schreckliches passiert sein. Wenn er mit Rauchen fertig war, drückte er die Zigarette immer in einen kleinen Aschenbecher, wischte mit der rechten Hand, nie mit der linken, über das Fensterbrett und schloss dann das Fenster. Dann drehte er sich um und ging im Dunkeln - das Hauslicht war längst schon erloschen - nach oben. Also muss er im vierten Stock wohnen. Ich kümmere mich heute Abend darum.


Tag 32

Also, nur aus einer einzigen Tür kamen keine Menschen. Ich habe für mindestens zwei Stunden nur diesen Abschnitt geputzt. Die Fenster und die Treppen und den Flur gewischt und gekehrt. Aus zwei Türen kamen Menschen. Aus einer kann niemand kommen, die steht seit zwei Monaten leer. Im fünften Stock gibt es nur drei Wohnungen. Da kamen auch Leute raus. Morgen nehme ich mir seine Wohnung vor. Ich habe zwar Angst vor dem grausigen Fund, den ich aller Wahrscheinlichkeit nach machen werde aber die Wahrheit muss ans Licht kommen. Hoffentlich hat ihm niemand etwas angetan. Wer könnte diesem lieben, warmherzigen Menschen etwas antun?! Sein einziges Verbrechen ist es, rauchen zu gehen. Wen soll das wirklich stören. …


Tag 33

Heute ist es soweit - ich bin bereit …

……….


Jetzt stehe ich vor seiner Tür. Meine Hände zittern. Dass die Schlüssel nicht passen, hätte ich nicht vermutet. Zum Glück kenne ich da ein paar Tricks. Mit einem Dietrich, einem Keil und etwas Druck auf die Tür bricht das Holz um das Schloss herum. Es entsteht kein nennenswertes Geräusch, so dass ich in Ruhe fortfahren kann. Der Mörder des Mannes vom Fenster kann immer noch hier in der Nähe sein.
Die Tür ist offen. Ich gehe hinein und schließe die Tür leise hinter mir. Ein kaum hörbares “Hallo” entgleitet meinen Lippen. Stille. Ich betätige den Lichtschalter, um mich auf das Schlimmste gefasst zu machen. Nichts! Keine Menschen. Ich versuche durch langes, tiefes einatmen herauszufinden, ob ein sonderbarer Geruch in der Luft liegt. Aber so etwas würde ich wohl kaum mehr wahrnehmen. Ich sehe mich um. Eine Frauenwohnung. Hier sieht man eindeutig, wer hier gewirkt hat. Da steht eine Playstation und ein Regal mit Modellflugzeugen. Mehr männliches erkenne ich aber kaum. Ich ertappe mich dabei, wie ich mir den Mann am Fenster als Frau vorstelle und versuche im selben Augenblick diesen Gedanken mit aller Macht zu verdrängen.

Nach einiger Zeit habe ich alles durchsucht. Es ist sehr aufgeräumt, naja, jetzt nicht mehr. In den Schränken habe ich Sachen einer Frau sowie die eines Mannes gefunden. Mein Mann vom Fenster. Mein Mann. Ich bin ziemlich fertig. Deshalb sitze ich hier am Fenster und rauche Moods. Sie geben mir das Gefühl bei ihm zu sein. Dass ich sie hier, in seiner Wohnung rauche gibt mir das Gefühl, ich sei ihm noch näher, als wenn ich mich ins Haus stellen würde. Plötzlich fange ich an zu weinen. Es ist so unkontrolliert und kommt so schnell, dass ich es nicht steuern kann. Ich schmeiße den glimmenden Stängel aus dem Fenster und stehe auf. Im Wahn steuere ich ziellos durch die kleine Wohnung. Was hält mich hier? Und was lässt mich so durchdrehen? Ich könnte verrückt werden. Wo ist er, wo ist er bloß? Ich kann mich nicht mehr halten und reiße seine Sachen aus den Schränken. Ich vergrabe mich darin, durchwühle sie, rieche daran, verstecke mein kleines Selbst in seiner Aura. Dann lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf. Ich schreie den Schmerz aus mir heraus, lasse die Tränen aus meinen Augen brechen. Der Schmerz des Verlustes sitzt so tief. Warum hat er mich verlassen? Wie konnte er verschwinden, ohne dass ich es bemerkte. Ich habe doch alles für ihn getan. Jeden verdammten Tag war ich da, jeden verdammten Tag. Die Tränen brennen so stark auf meinen Wangen, dass ich glaube, sie verdampften im nächsten Augenblick. Ich werde still und schlafe ein.

Eine Männerstimme weckt mich. Er ist es nicht, er spricht viel sanfter, ruhiger, immer wenn er bei mir ist. Ich öffne die Augen und sehe einen Mann in Uniform. Gut aussehend. Ende Zwanzig, rasiert, ernst. Ein älterer Uniformierter steht neben ihm. “Aufstehen!” sagt er, ruhig aber bestimmt. Ich folge seinen Anweisungen, gebe mich den Männern hin. Sie stellen mir Fragen, auf die ich keine Antwort habe. Also schweige ich. Dann führen sie mich hinaus. Ein letztes Mal drehe ich mich um und sauge sie auf, seine Aura, spüre seine Gegenwart. Dann kommt der kalte Gang. Dicht gedrängt stehen einige Nachbarn in ihrer Tür. “Was glotzt ihr so?” höre ich mich schreien und frage mich im selben Moment, warum mich das interessiert. Als sie mich hinausbegleiten höre ich einen der Polizisten etwas von “leer stehender Wohnung” sagen. Der andere erzählt etwas von “Kuraufenthalt“. Ein Nachbar hinter uns sagt etwas mit “6 Wochen” und “Rückenprobleme“. Seine Tochter sagt etwas von “seiner Freundin” - oder sagte sie “Frau”? Als wir hinaustreten bemerke ich, dass ich nackt bin. Allein das Laken, welches mir der junge Polizist gab, bedeckt meine Blöße. Vor der Eingangstür steht auch mein Vater, schüttelt fassungslos den Kopf und ich sehe das Wasser in seinen Augen. Dann werde ich hinten in den Sitz gedrückt. Die Männer unterhalten sich, bevor sie losfahren. Einzig ein Wort, das des Polizisten neben mir, holt mich in die tatsächliche Wirklichkeit zurück: “… besessen …” Dann ist es still. Ich höre einzig das Knistern des Tabaks.


……….


<ZAP> “… sonst keine weiteren Angaben zu der Person, welche als hysterisch schreiend und weinend gemeldet und dann schlafend und gänzlich entkleidet in der Wohnung von der Polizei vorgefunden und sogleich in Gewahrsam genommen wurde. Nachbarn hatten die 36-jährige, nunmehr völlig verwirrte Frau als freundlich und hilfsbereit beschrieben, räumten aber ein, sie in den letzten Wochen kaum gesehen zu haben. Jugendliche aus den Nachbargrundstücken behaupten dagegen, sie nachts des Öfteren auf ihrem Balkon dabei beobachtet zu haben, wie sie angabegemäß mehrere Stunden in tranceähnlichem Zustand und nur leicht bekleidet immer wieder von einem Ende zum anderen ging, ohne dabei je die gegenüberliegende Seite aus den Augen zu lassen. Da man sie aber jeden Tag auf der Straße oder im Haus antraf, erregte dieser Zustand wohl kaum Besorgnis bei den anderen Anwohnern. Nur bei den Kindern der Nachbarschaft galt sie als komisch. Merkwürdig ist ebenfalls, wie die Frau es in ihrer Wohnung so lange aushalten konnte. Seit mehr als zwei Wochen war sie nicht mehr zur Arbeit erschienen und hielt sich offensichtlich die meiste Zeit in ihrer 2-Raum-Wohnung, direkt neben der vorgefundenen, teilweise schon verwesten Leiche eines bisher unidentifizierten Mannes auf.
Die Frau gilt als stark verwirrt und wird bereits vor dem Gerichtsverfahren zur Behandlung in eine psychiatrische Einrichtung übergeben. Ein Polizeisprecher sagte, dieser Fall wäre mehr als tragisch und es wird wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen, sämtliche Details aufzuklären und die gesamte Situation für alle Beteiligten zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen …” <ZAP>

 

Hallo Impulse!

Insgesamt eine sehr gelungene Geschichte. Beklemmung, Atmo usw. kommen alle rüber, stilistisch gibt es eigentlich auch wenig zu meckern. Daher: :thumbsup:

Aber wie das immer so ist, man kann niemanden vollends zufrieden stellen: ;)
- Der Zusatz "Am Fenster" im Titel kannst du dir eigentlich sparen. Enweder du baust ihn richtig in den Titel ein oder lässt ihn weg. Voyeur (Im Schornstein) wird ja wohl niemand drauf kommen. ;)
-

Es liegen bestimmt zwischen und 50 und 150 m zwischen unseren Fenstern.
Da hat aber jemand ein furchtbar schlechtes Augenmaß. Später sagt du etwas von "50 Metern. Wenn überhaupt". Passt also nicht so ganz.
- Dann zum Ende. Im Grunde kann man die Geschichte schon nach "ich bin bereit ..." enden lassen. Es gäbe dann zwar keine Aufklärung, aber es würde die Fantasie der Leser anregen. Auch könnte die Geschichte vor dem letzten Abschnitt enden, als die Polizisten die Frau festnehmen und abführen. Zwar weiß man auch da nicht, was mit dem Typen passiert ist, aber auch da kann man in Spekulationen ausbrechen. Den letzten Abschnitt finde ich vielleicht ein bisschen überzogen. Dass sie noch zur Mörderin wurde.
Okay, ist aber nur ein schwacher Kritikpunkt.

Faszit: Für mich eine gelungene, lesenswerte Geschichte.

Beste Grüße

Nothlia

 

Hallo Impulse,

ich schließe mich Nothlia weitestgehend an. Den letzten Absatz allerdings empfand ich nicht nur als weglassenswert, sondern als störend, denn er offenbart, dass du den Leser in der vorangehenden Geschichte belogen hast.
Zwar hast du nur von einer Stimme von drinnen gesprochen, aber es war jemand da, eine Beziehung wurde beendet. Und diese Beendigung kann nicht der Mord gewesen sein, egal, für wie wahrnehmungsgestört du uns die Frau verkaufen willst.
Mir hat die Geschichte im Großen und Ganzen gefallen, aber diese Pressemitteilung finde ich halt störend.

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Impulse,

ich muß mich meinen Vorrednern anschließen; mir hat ebenfalls Deine Geschichte ganz gut gefallen. Allerdings hat sich der Anfang - find ich - etwas durch Wiederholungen gezogen.
Das Ende fand ich jetzt gar nicht mal störend, ich finde auch nicht, daß Du ihr einen Mord unterstellst; es könnte ja gut sein, daß sie - zwar verrückt irgendwo, also normal kann ihr Verhalten ja nicht sein ;) - sein Fehlen als Einzigste bemerkt hat. Sie ist schließlich ja rüber gegangen, um nach ihm zu suchen und dann wird sie dort aufgefunden und für die Mörderin gehalten.
Da denke ich, lässt Du die Schuldzuweisung durchaus offen.

Gruß
stephy

 

Auweia

Hallo erstmal.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass überhaupt jemand auf die KG geantwortet hatte und jetzt, wo ich es bermerke, ist es doch schon reichlich spät.

Trotzdem will ich mich auch dazu äußern und vorher natürlich noch Danke sagen :D


@Nothlia:

Was den Titel betrifft, muss ich zu meiner Schande gestehen, ich konnte mich nicht entscheiden.

Den unterschiedlichen Abstand zwischen den Fenstern zu benennen ist allerdings Absicht. Das soll die krasse Änderung der Blickweise des Protagonisten noch verdeutlichen. Aber offensichtlich ist das nicht ganz klar, weshalb ich überlege, es doch ganz rauszustreichen.


@Nothlia + sim:

Zum Ende. Anfangs hatte ich tatsächlich die Idee, es mit "ich bin bereit" enden zu lassen.
Das hatte ich aber schnell verworfen und mich sehr damit angefreundet, die Geschichte mit dem Absatz (welcher auf: "Die Tränen brennen so stark auf meinen Wangen, dass ich glaube, sie verdampften im nächsten Augenblick. Ich werde still und schlafe ein." endet) zu beenden.

Vor allem auch daher, weil ich eigentlich nicht das Geschlecht des "Voyeurs" festlegen wollte. Doch manchmal kommt alles halt anders und man entschließt sich dazu, doch noch was wegzulassen, hinzuzufügen etc. Aber ich glaube nicht, dass ich das Ende wirklich ändern will, schlussendlich fand ich die abschließende Berichterstattung ziemlich passend.

Im Übrigen habe ich der Protagonistin keinen Mord unterstellt, sondern lasse offen, wie die "Stimme" in ihrer Wohnung umgekommen ist. Der kann genausogut von der Leiter gefallen sein und sich das Genick gebrochen haben. Dass sie in ihrem - schon da erreichten - Zustand keine Polizei holt, finde ich schon glaubwürdig.


@stephy:

Auch die Wiederholungen sind eigentlich so gewollt. Ich stelle Personen gern über ihren Wortschatz dar. Ein eingeschränktes Wortfeld, immer die selben Gedanken, zumeist kurze, prägnante Sätze schaffen mMn einen besseren Zugang zu dem Charakter, als wenn ich ihn ausschweifend erzählen ließen.


Alles in allem Danke ich euch für eure Kritik. An dieser Geschichte noch etwas zu ändern, ist evtl. doch etwas spät, aber ich nehme das auf jeden Fall zur nächsten Geschichte mit.

Impulse

 

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