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Wäsche

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22.02.2007
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Wäsche

Wäsche

„Mama! Das war mein Lieblingspulli!“, bellte Andrew durch die ganze Wohnung. „Wieso musst du die Wäsche immer kochen?!“
Schon wieder war sein Pullover, der schwarze, den er fast schon liebte, um einige Zentimeter geschrumpft.
Macht sie das mit Absicht, oder was? dachte Andrew erbost und ein wenig traurig. Jetzt waren die Ärmel zu kurz! Wie sollte er sich so in der Öffentlichkeit blicken lassen? Er sah aus wie einer von denen, die bei der Essensausgabe gleich um die Ecke mit verdreckten Klamotten Schlange standen.
Außerdem wollte er demnächst mal wieder eine Freundin haben und nicht mehr Single sein, aber wie sollte er das bewerkstelligen, wenn seine Mutter ihn in solch einer Kluft herum laufen ließ?
So bekam er nie eine ab, wie sein Freund Eddie gesagt hätte, der war nämlich mit einem Mädchen zusammen und zwar schon über ein Jahr und acht Monate.
Woher Andrew das wohl so genau wusste?
Er zerrte wütend am unteren Saum des Kleidungsstücks und versuchte es zu dehnen. Aber nachdem er losließ, zog es sich sofort wieder zusammen, mit dem Unterschied, dass es nun auch noch faltig war.
„Toll, toll, toll!“ Er sprach nicht gerade laut, seine Mutter musste nicht unbedingt alles hören und er wollte nicht ihre Bosheit zu spüren bekommen. Dann musste er sich Worte anhören, wie: „Nichts ist dir recht! Alles was ich mache ist falsch! Du könntest auch mal im Haushalt helfen, Küche, Klo, Bad putzen, Flur, Wohnzimmer, dein Zimmer, Schlafzimmer und Esszimmer saugen oder vielleicht mal ein wenig Staubwischen, wie wär’s damit? Oder wasch doch selbst deine Wäsche! Dein Vater war genauso wie du. Er wollte nie etwas machen, saß den ganzen Tag nur vor dem scheiß gottverdammten Flimmerkasten und nur zum…!“ Da brach sie meistens ab, weil es mich nichts anging, aber er wusste die letzten Worte, die sie nicht aussprach. Und nur zum Liebe machen bekam er abends seinen Arsch hoch! Wahrscheinlich hätte sie nicht „Liebe machen“ gesagt, aber es ist egal wie man es ausdrückt, es kommt immer auf das gleiche hinaus. Sein Vater soll angeblich ein sexsüchtiges Arschloch gewesen sein.
Er bemerkte plötzlich den Druck um sein rechtes Handgelenk. Er trug keine Uhr, weder rechts noch links. Der Stoff war es. Der Stoff am Ärmel zog sich zusammen wie ein Penis in der Kälte und wurde enger. Schon jetzt konnte er spüren, wie seine Adern abgedrückt wurden. Am linken Handgelenk begann dasselbe Spiel.
Der Kragen des schwarzen Rollkragenpullovers zog sich ebenfalls unheimlich schnell zusammen, als hätte ein Mörder seine kalten Hände um Andrews Hals gelegt. Er kam ein wenig ins Stocken und es dauerte eine Weile bis seine Motorik funktionierte, die er im Augenblick dringender brauchte als sonst irgendwann in seinem bisherigen Leben.
„Scheiße“, fauchte er schwitzend. Eine Schweißperle rollte von seiner Stirn hinunter auf seine Nasenspitze. Um seinen Bauch zog sich ebenfalls der kratzige Stoff zusammen und er spürte, wie seine Innereien, seine Organe jeden Zentimeter in ihm nutzten. Er fühlte sich, als hätte er ein korsett an. Er konnte spüren, wie er engeengt wurde. Bald würde er nur noch ein Strich in der Landschaft sein, wenn es so weiter ging. Er begann mit dem rechten Bein zu zucken, wollte seinen rechten Arm heben, konnte es nicht. Der Pullover hinderte ihn daran wie ein Oberkörpergips. Als hätte er sich fünf Rippen und den Arm gebrochen und sich den Hals verstaucht.
„Mama“, krächzte er. Aber zu leise. Sie konnte ihn nicht hören. „Hilfe.
Bitte.
Ah.
Bitte.
Was…“
Er hustete.
„B…“
Die Halskrause wurde noch enger. Seine Hände konnte er nicht spüren und seine Arme konnte er nicht bewegen, der Schweiß rann ihm gnadenlos in die Augen und brannte wie Säure. Er konnte keine Hilfe erwarten, schließlich konnte er nicht schreien und seine Mutter saß im Wohnzimmer, gleich neben an, sah sich im Fernseher Unsere kleine Farm an und trank Kaffee. Die Tür zu seinem Zimmer war geschlossen, zum Laufen war er zu schwach. Das Blut konnte nicht mehr aus seinem Kopf herausfließen, er spürte, wie seine Augen aus den Höhlen hervortraten.
Was ist hier los? dachte er verzweifelt. Was hab ich getan? Was…
Er bekam keine Luft mehr, konnte nicht atmen. Im wurde ein wenig schwarz vor Augen. Punkt für Punkt, Partikel für Partikel, Pixel für Pixel verschwand sein Zimmer in seinen Augen. Der Fernseher auf dem kleinen Regal vor ihm verschwand in der Schwärze. Die Poster von Eminem, 50 Cent und Ja Rule an der Wand verschwanden, der CD - Ständer, direkt unter Eminem, mit CDs von seinen ganzen Lieblings Rappern verschwanden. Es war sogar eine von Elvis Presley dabei. Gott weiß, warum er sie hatte.
Egal.
Die Zeit wurde knapp. Die Luft wurde knapp. Alles wurde gottverdammt knapp.
Schwärze war alles was er sah. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und sank auf die Knie herab. Seine Arme hingen steif herunter. Sein Kopf ragte kerzengerade aus dem Pullover. Er schloss die Augen.
Kippte vornüber. Ein Todeshecheln entrang ihm mit dem letzten Ausatmen, das er von sich geben konnte. er wurde von Schwärze umhüllt, sein Körper kribbelte.
Wie ein Sack lag er reglos auf dem Boden.
Nein, sein rechter Fuß zuckte noch.
Dann nicht mehr.
Seine Mutter saß neben an und hatte nichts gemerkt.

Zwei Stunden später klopfte sie an seine Tür. Langsam öffnete sie sie. Da sah sie ihn reglos am Boden liegen.
Sie schwang aufgeregt hinüber, kniete sich neben ihn, nahm ihn in die Arme, sein Kopf hing schlaff herab, die Arme baumelte auf den Boden nieder.
Sie rief die Polizei.
Der Mediziner stellte fest, dass er an einem Schock gestorben wäre.
Der Pullover war nicht kleiner, keinen bisschen.

 

Hallo und Willkommen!

Im Grunde gar nicht so schlecht, aber - du errätst es sicher - auch nicht wirklich gut (das ist mal wieder richtig präziese :Pfeif: ).
Die Geschichte schweift für meinen Geschmack an einigen Stellen zu weit ab und Horror oder auch nur ein bisschen Grusel kommt auch nicht auf.

Ein paar Kleinigkeiten:
-

bellte Andrew durch die ganze Wohnung im dritten Stock des Hauses in der Stonehall Street.
Da es für die Geschichte absolut unerheblich ist, dass sie im englischsprachigen Raum spielt, finde ich den Ort auch überflüssig. Warum sollte es nicht in z.B. Bottrop spielen? (Oder offen lassen)

- Gedanken solltest du vielleicht der besseren Lesbarkeit wegen anders formatieren, kursiv z.B. Ist auch nur 'ne persönliche Vorliebe.

-

Jetzt waren die Ärmel zu kurz! Wie sollte er sich so in der Öffentlichkeit blicken lassen?
Hat er etwa nur einen einzigen Pullover?

-

Er sah aus wie einer von denen, die bei der Essensausgabe gleich um die Ecke mit verdreckten Klamotten Schlange standen, jeden Mittwoch und Samstag, jeden Montag und Donnerstag, jeden Dienstag und Freitag und sogar jeden Sonntag immer um sechzehn Uhr.
Nur weil sein Pulli eingeschrumpft ist? Und was soll diese Aufzählung der Wochentage? Wirkt nur albern.

-

Außerdem wollte er demnächst mal wieder eine Freundin und nicht mehr Single sein, aber wie sollte er das bewerkstelligen, wenn seine Mutter ihn in solch einer Kluft herum laufen ließ?
Mal wieder? Ist wohl ein kleiner Chicksterminator. Und das alles nur wegen seinem Pulli. Ja, der Pulli, der macht die Bräute klar. ;)

- Die Einlage mit dem Vater finde ich überflüssig. Der Anfang ist so schon recht langatmig.

-

Als er an dies alles dachte, bemerkte er plötzlich den Druck im sein rechtes Handgelenk.
Das klingt ganz komisch, v.a. weil du vorher von Sex quatscht. "... Druck um sein Handgelenk" würd ich mal so sagen.

-

Schon jetzt konnte er spüren, wie seine Adern abgedrückt wurden und fast keines oder nur wenig Blut in seine Hand und wieder zurück floss. Am linken Handgelenk begann dasselbe Spiel.
Das fließende Blut weglassen. Klingt unschön.

-

Er kam ein wenig ins Stocken und es dauerte eine Weile bis seine Motorik funktionierte, die er im Augenblick dringender brauchte als sonst irgendwann in seinem bisherigen Leben.
Und die dann doch nicht so richtig funktioniert. Und was ist eigentlich mit seinen Beinen? Seine Mutter sitzt nebenan, er braucht doch nur mal rübergehen, schließlich zieht sich der Pullover nicht um seine Beine zusammen.

-

Eine Scheißperle rollte von seiner Stirn hinunter auf seine Nasenspitze. Er glänzte im, durch das Fenster einfallende, Sonnenlicht.
Na lecker. :) "Schweißperle". "Sie glänzte im einfallenden Sonnenlicht." Aber den zweiten Satz kann man streichen, meiner Meinung nach.

-

Ganzoberkörperkorsett
Korsett reicht. Geht ja schon so ziemlich um den ganzen Oberkörper.

-

Er konnte spüren wie er dünner wurde.
SlimFast. :lol: Er fühlt sich ziemlich eingeengt, aber nicht dünner. (Außerdem fehlt ein Komma)

- Warum fällt er eigentlich nicht hin? Man kriegt irgendwie den Eindruck, dass er wie eine Statue da rumsteht.

-

Punkt für Punkt, Partikel für Partikel, Pixel für Pixel verschwand sein Zimmer in seinen Augen.
Das Zimmer verschwimmt. Das mit den Punkten, Partikeln und v.a. Pixeln finde ich eine unglückliche Formulierung.

-

Die Zeit wurde knapp. Die Luft wurde knapp. Alles wurde gottverdammt knapp.
Schwärze war alles was er sah. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und sank auf die Knie herab. Seine Arme hingen steif herunter. Sein Kopf ragte kerzengerade aus dem Pullover. Er schloss die Augen.
Kippte vornüber.
Wie ein Sack lag er reglos auf dem Boden.
Nein, sein rechter Fuß zuckte noch.
Dann nicht mehr.
Er war tot.
Jetzt erst fällt er um. Und dann ist er auch gleich tot. Ersticken dauert ein bisschen. Man wird erst bewusstlos, dann stirbt man langsam, wenn der Organismus auch weiterhin keinen Sauerstoff bekommt.

-

Reglos! Keine Mutter und kein Vater sollten ihr Kind sterben sehen. Das ist eine unausgesprochene Regel.
Streichen! (Meine Meinung)

- Das Ende ist dann tatsächlich nicht besonders, da es zum Einen wie ein langweiliger Bericht klingt und zum Anderen unstimmig ist. Was spricht dagegen, dass man feststellt, dass der Junge erstickt / erdrosselt ist? Der Pullover kann ja seine Größe behalten.

So, klingt alles wieder schlimmer als es soll. ;)

Beste Grüße

Nothlia

 

Jetzt waren die Ärmel zu kurz! Wie sollte er sich so in der Öffentlichkeit blicken lassen?
Nein, aber es war sein Lieblingspullover!!
Zitat:
Er sah aus wie einer von denen, die bei der Essensausgabe gleich um die Ecke mit verdreckten Klamotten Schlange standen, jeden Mittwoch und Samstag, jeden Montag und Donnerstag, jeden Dienstag und Freitag und sogar jeden Sonntag immer um sechzehn Uhr.

Nur weil sein Pulli eingeschrumpft ist? Und was soll diese Aufzählung der Wochentage? Wirkt nur albern.
Kann sein, aber irgendwas musste noch gesagt werden

 

Einen wunderschönen Nachmittag!

Dein Kommentar ist, meiner bescheidenen Meinung nach, keine gute Erklärung.
Der Prot hat seinen Lieblingspulli eingebüßt. Den konnte er wohl auch vorher kaum jeden Tag getragen haben. Und wenn doch, wäre höchstens das eine Erklärung für ein Penneraussehen. Was seine Mutter bestimmt nicht zugelassen hätte.

Die verquere Aufzählung der Wochenage finde ich einfach überflüssig. In einer humoristischen Szene kann man das bringen, hier braucht man das nicht.

Es grüßt dich allerherzlichst und mit den besten Grüßen

Nothlia

 

Die Geschichte gefiel mir ganz gut. Wohl gemerkt: Die Geschichte an sich, an der Ausführung sollte noch gefeilt werden.
Vieles hat Nothlia schon genannt, was mir noch auffiel:

Außerdem wollte er demnächst mal wieder eine Freundin und nicht mehr Single sein, aber wie sollte er das bewerkstelligen, wenn seine Mutter ihn in solch einer Kluft herum laufen ließ?
Ich würde sagen, "...wollte er demnächst mal wieder eine Freundin haben..." denn so wie der Satz dasteht, musste ich ihn mehrmals lesen, da es für mich bislang klingt, als wolle er eine Freundin sein. Kann aber auch an mir liegen.

Woher Andrew das wohl so genau wusste?
Ja, woher denn? Das solltest du entweder weglassen oder eine Erläuterung folgen lassen.

Der Stoff am Ärmel zog sich wie ein Penis in der Kälte zusammen und wurde enger.
Die Metaphorik finde ich irgendwie schief.:hmm:
Auch würde ich den Satz ändern in: "Der Stoff am Ärmel zog sich zusammen wie ein Penis in der Kälte und wurde enger.", falls du ihn beibehalten möchtest.

als hätte ein Mörder seine warmen Hände um Andrews Hals gelegt
Auch hier die Metaphorik. Die warmen Hände des Mörders? Nein, die sollten schon kalt sein, sonst klingt das ungewollt komisch.

Der Pullover, Größe M, war immer noch Größe M.
Damm DAMM DAMM
Das sieht für meinen Geschmack zu sehr aus wie: "He, seht her die POINTE!" Vielleicht kannst du das etwas geschickter rüberbringen.


Gruß,
Abdul

 

Okay, ich bin noch am üben, also seit nicht sooo hart zu mir, okay?
Jedenfalls: Zur Metaphorik, mir ist nichts besseres eingefallen und es war das erste was mir in den Sinn kam, sol heißen, dass ich es niederschrieb (hab ON WRITING gelesen, in dem geschrieben steht, dass man den ersten Vergleich der einem Einfällt und ein wenig passt hinschreiben soll und nicht erst nachdenken soll, weil die Geschichte sonst ihr Erzähltempo verliert.
Die GRÜNDE werden vielleicht in der nächsten Kurzgeschichte etwas klarer: FAMILIENTREFFEN wird ihr Titel wahrscheinlich sein, aber noch nicht sicher, bis dahin: kritisiert mal schön und amüsiert euch, je nach dem, wie ihr die Storys findet.
Aber seit, wie schon gesagt, nicht so hart.

 

Torsten2 schrieb unter seine Geschichte:

Danke für's lesen.
Kritik bitte

Anmerkungen zum Text bitte immer als Extraposting, wobei ich die Aufforderung nach Kritik nicht für besonders vorteilshaft halte.

 

Hi Torsten2!

Der Stoff am Ärmel zog sich wie ein Penis in der Kälte zusammen und wurde enger.
Unpassender Vergleich, mMn.

Eine Schweißperle rollte von seiner Stirn hinunter auf seine Nasenspitze.

Die Poster von Eminem, 50 Cent und Ja Rule an der Wand verschwanden, der CD - Ständer, direkt unter Eminem, mit CDs von seinen ganzen Lieblings Rappern verschwanden.
T-Shirt's für Kid's? ;) CDs, nicht CD's.

"Macht sie das mit Absicht, oder was?", dachte Andrew erbost und ein wenig traurig.
"Was ist hier los?", dachte er verzweifelt. "Was hab ich getan? Was_…"
Anführungszeichen um die wörtliche Rede und Leerzeichen vor den drei Punkten.

Wie ein Sack lag er reglos auf dem Boden.
Nein, sein rechter Fuß zuckte noch.
Dann nicht mehr.
Er war tot.
Genial, mein lieber Watson! :D Das versteht der Leser schon so.

Reglos! Keine Mutter und kein Vater sollten ihr Kind sterben sehen. Das ist eine unausgesprochene Regel.
Meiner Meinung nach ein hier sinnloser Einschub.

Ein paar Dinge würde ich rausstreichen, einfach weil sie eigentlich nicht zur Geschichte gehören (bzw. so nicht zur Atmosphäre oder zum "Hintergrund" beitragen), wie z.B. den sexverrückten Vater. Die Story an sich ist ja relativ sinnfrei, dieser Pullover tötet den Jungen ... Naja, WARUM? :D Da wären ein paar Hintergründe sicher noch interessant gewesen.

Viele Grüße,
Seaman

 

Okay, danke, MisterSeaman werde ich machen, vielleicht liest du dir mal Familientreffen durch, falls du das machst beachte bitte den Zeitungsartikel;) .
So, danke für die Kritik, ich habe jetzt alles im Text verbessert, was ihr mir vorgeschlagen habt. Rechtschreibfehler(Scheißperle:lol: ) und Satzstellungen und so weiter. Außerdem habe ich die Stelle mit dem sexsüchtigen Vater gestrichen, wobei mir die Geschichte jetzt ganz schön kurz vorkommt.
Aber ich danke euch vielmals, ich hoffe die Story hat nun an Wert gewonnen.
MFG
Torsten

 

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