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Wahlsieger

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30.09.2003
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Wahlsieger

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Ein Moderator interviewt einen Politiker, der als Spitzenkanditat seiner Partei zur Wahl angetreten ist, diese aber nach allen Regeln der Kunst erbärmlich verloren hat.

"Herr Blödorn, ein mehr als schwarzer Tag für Sie und Ihre Partei ?"

"Also zunächst einmal, Herr Ehlebracht, gilt mein Dank an die vielen Helferinnen und Helfer, die auf Bund- Länder- und Gemeindebene in aufopferungsvoller
Arbeit zu diesem eindrucksvollen Ergebnis beigetragen haben."

"Aber Herr Blödorn, noch nie in der Geschichte ihrer Partei hat ein Spitzenkanditat so schlecht abgeschnitten wie Sie !"

"Sehn Sie mal Herr Ehlebracht, hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau. Das ist auch bei Politikern nicht anders.
Und deswegen gilt nicht zuletzt mein Dank auch an meine Frau, die mir während den strapaziösen Zeiten des Wahlkampfs mit all ihrer Kraft zur Seite stand."

"Aber das Ergebnis..."

"Das Ergebnis Herr Ehlebracht ist doch noch gar nicht entgültig, geschweige denn amtlich.
Sehn Sie mal Herr Ehlebracht, die Wahllokale haben um 18.00 Uhr geschlossen.
Wir haben jetzt 22.30 Uhr und die fünfzehnte Hochrechnung.
Das besagt doch noch gar nichts, um nicht zu sagen überhaupt nichts!
Der Abend ist noch lang, da kann noch viel passieren."

"Na schön Herr Blödorn, gehen wir aber mal davon aus, daß am Ende in etwa das herauskommt was seit zweieinhalb Stunden auf allen
Kanälen prophezeit wird, dann..."

"Dann, mein lieber Herr Ehlebracht, tritt das ein, was meine Freunde und ich als politisches Minimalziel erreichen wollten.
Sicher wir sind momentan, ich sags nochmal momentan, denn der Abend ist noch lang, momentan von 33% auf 13% zurückgefallen.
Aber dafür gibt’s ja auch ganz plausible Erklärungen."

"P p plausible Erklärungen?!"

"Ja selbstverständlich. Schaun sie mal Herr Ehlebracht:
Die Wahlbeteiligung ist um 8% niedriger als vor vier Jahren.
Forsa und auch Allensbach sind sich einig, wären die Temperaturen
10% höher, die Luftfeuchtigkeit 4% geringer, dann wäre die Wahlbeteiligung nicht um 8% niedriger sondern um 8% höher als beim letzten mal."

"Ja aber..."

"Nichts aber. Verdrehen Sie doch keine Tatsachen.
Fakt ist, unter den gerade genannten Voraussetzungen hätten wir heute 16% mehr Wahlbeteiligung.
Ich brauche Ihnen ja nicht zu sagen welchem politischen
Lager diese 16% zuzuordnen sind.
Darüber hinaus mein lieber Herr Ehlebracht sollten sie wissen, diese heutige Wahl fand im März statt. 35% unserer Stammwähler verbringen in dieser Zeit aber ihren Sommerurlaub. Konnten also heute
gar nicht zur Wahl gehen. Schlagen wir diesem Umstand nochmal na sagen wir 7% hinzu dann sind wir bei immerhin, murmel murmel,
na bei 36% und hätten damit unser letztes Ergebnis um Längen übertroffen."

"Aha, verstehe Herr Blödorn, Sie fühlen sich also nicht unbedingt als Verlierer der Wahl ?"

"Nicht unbedingt."

"Vielleicht sogar eher als der Wahlsieger ?"

"Unter diesen Umständen, Herr Ehlebracht, eher ja."

"Herr Blödorn, vielen Dank für das Gespräch."

"Keine Ursache."

 

Hi Lämmchen!

Herzlich willkommen auf kg.de! :)

Vom Stil her kann ich der Geschichte nichts anmäkeln (vielleicht könntest du dein Werk dennoch durchgehen und die Zeilenumbrüche anpassen - manchmal ist der Satz unterbrochen, schau mal genau hin).

Zum Inhalt - hat mir leider nicht zugesagt. Hört sich irgendwie wie ein langgezogner nichtlustiger Witz an. Ich finde, dass allein die Thematik nicht ausreichend für eine gute Geschichte ist. Da ist ein Politiker, der sich aus dem schlechten Abschneiden herausredet... und das noch ein einer sehr seltsamen Weise.
Die Story hätte eventuell besser sein können, wenn es besser präsentiert worden wäre. Aber es ist einfach schwer, dieser Story das gewisse Etwas zu verpassen - ich kann nicht genau sagen, was da fehlt... irgendwas richtig humorvolles halt, irgendwas, was einen zum Schmunzeln/Lachen bringt. Das was du hier geschrieben hast, ist meiner Meinung nach, nicht lustig sondern nur eine seltsame Ausrede eines Politikers.

Lass den Kopf nicht hängen :)

Greetinx
Alisha

 

Ich habe die Geschichte zumindest mit Genuss gelesen, zu einem lauten Lacher konntest du auch mich nicht bewegen, aber ich fand deinen Text zumindest vom Aufbau her interessant und zum Schmunzeln...

Allerdings solltest du, und da Alisha Recht, deine Geschichte nicht nur auf einem Dialog aufbauen, das ist für eine gute Kurzgeschichte nicht ausreichend.

Alles in allem aber: Ein akzeptabler Start.

 

Moin Lämmchen,

Erstmal Willkommen auf KG.de

Deine Geschichte hat mir leider auch nicht besonders gut gefallen. Stilistisch sicherlich sauber und fehlerfrei (von den Zeilenumbrüchen abgesehen), aber inhaltlich hats mich nicht zum Lachen gebracht.

Okay, ein Politiker hat die Wahl versemmelt und versucht, das mit einer völlig absurden Theorie zu erklären. Hat mich irgendwie an den alten Fußballwitz erinnert ("wir haben heute verloren, weil der Rasen zu grün war und die Trikots der Gegner geblendet haben") Eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie ziemlich trocken erzählt, so daß Humor bei mir nicht aufgekommen ist. Dazu kommt, daß du dich leider nur auf diesen einen Aspekt beziehst, der sich gemessen an der Länge des Textes mMn ziemlich schnell abnutzt.

Insgesamt hast du meinen Humor leider nicht getroffen, aber geschrieben ist der Text ganz gut.

@Jingles:

deine Geschichte nicht nur auf einem Dialog aufbauen, das ist für eine gute Kurzgeschichte nicht ausreichend.
Ich muß energisch widersprechen. Natürlich kann eine Kurzgeschichte aus einem reinen Dialog bestehen. Alles andere (Charakterisierung, Handlungen während des Sprechens etc) kann man im Text andeuten und die Phantasie des Lesers tut den Rest. Das hat Lämmchen hier auch ganz gut gemacht - die Figur des Politikers kam gut rüber.

 

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