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Wahn

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04.12.2004
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Wahn

Wahn !

„Kann ein Mensch so sein?“, denkt Eva und wiegt Emma in ihren Armen hin und her.Leider kann sie nicht antworten. Ihre Augen blicken traurig, die Mundwinkel zucken und der Körper schüttelt sich ab und zu. Emma ist Epileptiker. Kein Laut kommt über ihre Lippen, zu sehr musste sie das Vergangene erschüttert haben.

Als Emma geboren wurde und sich herausstellte, wie krank das Mädchen war, brach im ersten Moment für Eva eine Welt zusammen. Sie grübelte hin und her, warum der liebe Gott gerade ihr so etwas antun musste – ein pflegebedürftiges Kind.
Genau dieses Kind brauchte besonders Liebe und Geborgenheit und gab sie auch mit kleinen Gesten zurück. Emmas Vater kam damit nicht klar und es dauerte nicht lange und er verschwand. Es war kein leichtes Leben für Eva, doch sie beklagte sich nie, kümmerte sich aufopferungsvoll um ihr behindertes Kind, besuchte Lehrgänge und lernte viele Dinge über diese Krankheit. Ihr Freunde und Eltern halfen ihr oft in schweren Stunden.
Dann fand sie diese Tagesstätte. So konnte sie eine Arbeit annehmen und das Leben normalisierte sich.

Der Pfleger ging auf und ab. Seine Hände zuckten in der Kitteltasche, seine Gedanken kreisten fieberhaft. Er war groß und stämmig, ein Mann, der anpacken konnte. Genau der Richtige für diesen Job. Die Papiere und Zeugnisse versprachen viel und so freute man sich in der Tagesstätte, eine zusätzliche Kraft bei diesem Personalmangel bekommen zu haben.
Sein Haar war gegehlt und streng nach hinten gekämmt. Ein Dreitagebart gab ihm ein gewisses Etwas. Nie beschwerte er sich, machte Überstunden und erwarb sich schnell das Vertrauen im Team.

Seine Zunge glitt kreisförmig über die Lippen, als er die Tür zum Ruheraum öffnete und die Mädchen mit gierigen Blicken anstarrte. Emma gefiel ihm besonders. Trotz ihrer Krankheit hatte sie ein ansehnliches Gesicht und wunderschöne braune Haare. „Na Emma, mein Sonnenschein. Komm ich werde dich ein bisschen spazieren fahren“, flüsterte er in leicht gebeugter Haltung. Der Rollstuhl glitt fast geräuschlos über den Gang. Alles war still.
Ein Blick nach rechts und links und schon schob er das Kind in einen größeren Raum, der als Abstellraum und Besenkammer diente. Emma rutschte auf dem Stuhl hin und her. Die Augen starrten angstgeweitet auf dem Mann, der sie hierher gebracht hatte. Ab und zu setzten Zuckungen ein, doch das störte ihn nicht. Langsam zog er seinen Kittel hoch. Seine Hände glitten über seine Hose, öffneten sie. Sein Blick ruhte dabei auf Emma und sein Verlangen wurde angesichts des wehrlosen Mädchens immer weiter angeregt.
„Schau meine Süße, schau ihn dir an, wie er nach dir verlangt“. Erregend hielt er sein Glied in seiner linken Hand und fing an, es hin und her zu bewegen. Mit seiner rechten Hand griff er in das Haar von Emma. Sie versuchte zu schreien, aber der Schreck lähmte sie. Seine Bewegungen wurden immer schneller bis zur Erektion. Seine rechte Hand verkrampfte sich in ihr Haar. Dann verzog er seinen Mund zu einem Lächeln, als er den Spermer abstrich und ihn dicht an Emmas Gesicht hielt. „Sieh, wie ich dich begehre! Warte, bis wir mehr Zeit haben, mein Sonnenschein“. Dann nahm er ein Tempotaschentuch, säuberte sich, legte Toilettenpapier und Towels in eine Kiste und verließ befriedigt die Kammer.

Eva wunderte sich an diesem Abend, dass ihr Kind verstört wirkte.
„Was ist denn los, Emma?“, fragte sie und streichelte liebevoll über das Haar.
Es war wie ein Angstschrei, der entwich. Sie griff nach Evas Hände und drückte sie an sich. Tränen entwichen ihren Augen. Eva konnte sich diese Dinge nicht erklären.

Am nächsten Morgen, als sie ins Pflegeheim aufbrachen, war Emma ganz aufgebracht und aufgeregt. Eva wunderte sich und nahm sich vor, mit der Direktorin zu sprechen. Vielleicht gab es ja irgendein Ereignis, dass ihre Tochter so aus der Bahn geworfen hatte. So nahm sie ihr Telefon zur Hand und rief im Büro an, dass sie etwas später kommen würde.
Als sie dann durch die Parkanlage zum Pflegeheim fuhr und das schöne helle freundliche Haus sah, waren ihre Sorgen erst einmal wie weggeflogen. Die Sonne strahlte, die Bänke auf der Wiese luden zum verweilen ein. Es war so ein schöner Sommertag.

Die Chefin empfing Eva sehr freundlich, hörte aufmerksam zu und versprach, sich um Emma besonders zu kümmern. So beruhigt, verließ Eva das Büro, um zur Arbeit zu fahren. Sie drückte ihr Kind und es kam ihr vor, als wenn diese sie nicht mehr loslassen wollte.

Frau Hennig war gelernte Physiologin und bemerkte natürlich die Unruhe und Angst von Emma. Nachdenklich schob sie den Rollstuhl Richtung Aufenthaltsraum und begegnete auf dem Flur den Pfleger.
„Ach, Herr Henze, haben sie einen Moment Zeit?“
„Eigentlich bin ich in Eile, aber was gibt es denn?“
„Frau Berger war hier und ist sehr beunruhigt über ihre Tochter? Sie haben sie doch gestern lt. Plan betreut. Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen?“
„Was soll mir denn aufgefallen sein? Die Arbeit ist schwer genug, da habe ich keine Zeit auf eventuelle Kleinigkeiten zu achten. Habe mit Emma gestern eine Spazierfahrt gemacht. Sie kann ja eh nicht viel sagen“, antwortete er und grinste dabei Frau Hennig verführerisch an, so dass diese ganz verlegen wurde.
„Na ja, hätte ja sein können. Ich werde jetzt in den Aufenthaltsraum gehen und mich dort umschauen.“

Während dieses Gespräches, drückte sich Emma noch tiefer in ihren Stuhl. Sie versuchte zu sprechen, aber vor Schreck brachte sie keinen Ton heraus. Dann kamen die Zuckungen wieder. Sie wurde erst ruhiger, als der Pfleger außer Sichtweite war und sie die Anderen sah.
Frau Henning sprach noch mit weiteren Pflegern und Pflegerinnen, aber alles schien wie immer, bis auf eine gewisse Unruhe, die in ihr blieb. Sie konnte es fühlen, dass irgendetwas nicht stimmte, aber was?
So sprach sie mit den Kindern liebevoll und begab sich daraufhin wieder in das Büro.

„Ich muss vorsichtiger sein“, dachte Henze und studierte dabei seinen Arbeitsplan für die nächsten Tage. „Morgen Tim, dann Ernst, Jutta, ah … Emma. Also noch 3 Tage, dann hab ich sie wieder“, verbesserte sich seine Laune und begann Pläne zu schmieden.

Da andere Pfleger Emma betreuten, wurde sie zunehmend entspannter und ruhiger.Sogar ein Lachen spiegelte sich auf ihrem Gesicht und zeigte hübsche Grübchen. Nur wenn Herr Henze lächelnd vorübereilte, verfinsterte sich ihr Gesicht.
Diese Wesenszüge fielen Frau Hennig auf und so las sie sich noch einmal die Akte von Herrn Henze. Eigentlich gab es nichts auszusetzen, aber im Innern rumorte das Bauchgefühl. Sie würde den Pfleger im Auge behalten, fand es nicht gut, dass er am Freitag Emma betreuen würde, räumte dann seufzend ihren Tisch auf, um nach Hause zu fahren und zu schlafen. Dieser Job sowie die Verantwortung dafür zehrten wirklich an ihre Kräfte.

„Aufstehen, Liebes“, flüsterte Eva Emma ins Ohr. „Heute ist Freitag, dann ist Wochenende und wir haben zwei gemeinsame schöne Tage vor uns.“
Ein Lächeln folgte, dann drückte sie sie an sich, gähnte und freute sich.
Ja, Wochenende, das verstand sie, wundervolle Stunden mit der Mutter, gemeinsame Momente, nichts konnte schöner sein.
Seit dem Gespräch mit Frau Hennig schien Emma wieder ruhiger geworden zu sein.So machte sich Eva keine Gedanken mehr, half Emma beim Waschen und Anziehen und auf ging es zum letzten Arbeitstag in dieser Woche.

Am Vormittag bei der Beschäftigung gab es viel Spaß. Frau Hennig schaute rein und half mal hier und da. Nach dem Essen begaben sich alle in den Garten, um an einem schattigen Plätzchen den schönen Tag zu genießen.
Herr Henze war freundlich wie immer. Keiner merkte, wie seine Gedanken um Emma kreisten.

Er eilte auf die Toilette und schaute in den Spiegel. Sah sein Gesicht, sah die Gier in den Augen. Die Spannung in seinem Körper wurde immer stärker. Seine Hände fuhren durch die Haare, sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Er musste es tun. Seine innere Stimme sagte ihm: „Hol sie dir!“ Abrupt drehte er sich um. Nein, er war hier allein. Wie einem Befehl folgend, ging er hinunter in den Hof, sprach dann ein paar Worte mit den anderen Pflegern, dann ging er zu Emma, lachte sie an und fuhr mit ihr ein Stück durch den Park. Schließlich schwenkte er ein und fuhr ins Haus. „Nein…!“, kam es aus Emma schrill heraus. Sie stemmte ihre Hände gegen die Räder, aber sie war zu schwach. Tränen benetzten die Augen, Zuckungen setzten ein. Blanke Angst erfasste ihre Sinne.

Frau Hennig stand gerade am Fenster ihres Büros und genoss den Augenblick des herrlichen Wetters. Ihr Blick erfasste die Parkanlage mit den wunderbaren alten Bäumen. Ja, sie würde jetzt auch hinuntergehen, um frische Luft zu schnappen und aufzutanken.
Als sie den Flur entlang eilte, blieb sie abrupt stehen. War da nicht ein Geräusch? Gerade als sie den Kopf schüttelte und weitergehen wollte, hörte sie es wieder - aus der Abstell-/Besenkammer? Kurz entschlossen drehte sie sich um, schritt der Tür entgegen, betätigte die Klinke, wollte sie öffnen, aber…sie war abgeschlossen.
Diese Tür wurde nie abgeschlossen. Dann legte sie ihr Ohr an die Tür und lauschte. Da war jemand drin. Was war hier los? Abrupt drehte sie sich um und eilte in den Hof. Schweißperlen bildeten sich auf die Stirn. Der Bauch grollte, ein ungutes Gefühl kroch durch den Körper. Ein Blick genügte auf die Kinder, um die Situation zu erfassen.
Sie rannte, ja rannte in ihr Büro, griff nach den Ersatzschlüsseln und eilte zu der bewussten Tür.

Sicherheitshalber hatte Henze die Tür abgeschlossen. Dann wandte er sich Emma zu, die ihn mit großen ängstlichen Augen ansah. „So meine Süße, jetzt sind wir allein. Die ganze Woche habe ich mich schon gefreut, auf diesen Augenblick. Du bist mein Sonnenschein, meine kleine Hexe. Du, du magst mich doch auch ein wenig? “ sprach s, ging zu ihr, beugte sich über sie und versuchte sie zu küssen.
„Nein!“, schrie Emma, nahm all ihre Kräfte zusammen und stieß ihn mit einer Wucht von sich, die sie selbst erschreckte. Schnell und geistesgegenwärtig fuhr sie mit gewaltiger Kraftanstrengung den Stuhl hinter den Tisch. In diesem Augenblick bemerkte sie, dass jemand die Tür öffnen wollte. Sie setzte an, um zu schreien, sah aber dann wie Henze sich wieder aufrappelte und sich auf sie zu bewegte. Ihre Augen suchten nach irgendetwas, was sie beschützen könnte. Sie griff in das Regal, wo die Reinigungsmittel aufbewahrt wurden.
Schnell mit zittrigen Händen versuchte sie den Deckel der Sprayflasche zu entfernen.
„Uh, da will mir aber eine Angst machen“, grinste Henze mit verzerrtem geilem Gesicht und nahm sich sichtlich Zeit auf sie zuzugehen. „Dir werde ich es zeigen, du kleines Biest.
Wirst gleich sehen, was der Onkel Henze mit dir macht.“ Dabei nestelte er an seine Hose, gierigen Blickes auf Emma gerichtet.
„Bleib da!“, entfuhr es Emma, streckte ihren Arm aus und hielt die Flasche auf Henze gerichtet. In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und eine völlig aufgeregte und aufgelöste Direktorin stand schnell atmend in der Tür und schrie: „Was soll das, Henze?
Lassen sie Emma zufrieden!“
Mit zugekniffenen Augen drehte sich Henze um. Er schien total von Sinnen zu sein.
„Ah, die Direktorin. Komm her, zeigen wir es Emma, wie es gemacht wird.“ Total erregt, wandte er sich Frau Hennig zu. Emma schrie jetzt, drückte den Knopf der Sprayflasche und sprühte die scharfe Flüssigkeit auf Henze.

Indessen näherten sich schnelle Schritte auf dem Flur, die anderen Pfleger kamen zu Hilfe. Henze hielt sich die Augen zu, schniefte, schimpfte und wollte gebeugt den Raum verlassen.
Die anderen Pfleger hielten ihn fest, einige brachten Emma in Sicherheit. Frau Hennig, vom Schock gezeichnet, konnte es nicht fassen. Zitternd am ganzen Körper gab sie noch Anweisung die Polizei zu rufen und zog sich dann in ihr Büro zurück, um Emmas Mutter anzurufen.

„Kann ein Mensch so sein?“, denkt Eva und wiegt Emma in ihren Armen hin und her…
Regina Kaute

 

Hallo Manuel,
vielen Dank für deine Bemerkungen. Du hast mich jetzt überzeugt, dass ich nicht in der Lage bin, Geschichten zu schreiben. Auch andere meiner Werke haben wenig überzeugt. Schade, also widme ich mich wieder meinen Gedichten. Ich glaube, zum Schreiben braucht man Talent, das habe ich nicht. Die Geschichte werde ich überarbeiten für mich. Also dann und nochmals vielen Dank für die Mühe und Zeit, die du dir gemacht hast. Ich glaube, das war das Letzte, was ich bei Euch veröffentlicht habe. Es macht mir zwar Spaß zu schreiben, aber ich merke, ich bin zu schlecht.
Trotzem werde ich ab und zu bei Euch lesen.
Viele Grüße
Regina

 

Du solltest nicht direkt aufgeben, Regina. Viele nutzen kurzgeschichten.de, um sich schriftstellerisch weiterzuentwickeln - und auch einige der alteingesessenen Autoren haben schon die eine oder andere weniger berauschende Geschichte hier veröffentlicht. Nutze die Plattform, um an deinen Geschichten zu arbeiten. Zu schlecht gibts eh nicht, nur zu ungeübt.

Sorry, dass ich grad mal so aus der Art schlage, aber man kann ja nicht immer nur hart sein ;).

 

Mirko, weißt du, weshalb ich ausgerechnet diesen Thread gerade angeklickt habe? Weil ich deinen Eintrag in der Übersicht sah und dachte: "Ah! Mirko haut mal wieder auf den Tisch! Gleich mal hinklicken..." Und dann sowas! Gäähn... :D

 

Hallo Regina!

Nun gut, der Inhalt Deiner Geschichte ist leider nicht so formuliert, wie Du ihn dem Leser gerne mitteilen möchtest, aber das ist eine Schwierigkeit, mit der die meisten Autoren zu kämpfen haben. Wie bereits angemerkt wurde, wirkt der Text von Klischees überladen, was jedoch nicht durch eine eingehende Überarbeitung ausgeglichen werden könnte. Für Aufbau, Stil und Form gibt es immerhin Regeln, die beachtet werden müssen.

Solltest Du Unterstützung brauchen, gibt es in diesem Forum jede Menge Möglichkeiten, die Du nutzen kannst. Rechtschreibhilfe findest Du im Korrektur-Center, konstruktive Kritik kommt meist ungefragt und ganz von selbst. Lass Dich nicht entmutigen! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Und, ganz wichtig: Selbst viel lesen! So bekommt man am ehesten ein Gespür für packende, lebensnahe Texte.


Ciao
Antonia

 

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