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Copywrite Waidmanns Gram

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01.02.2016
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Waidmanns Gram

Er schloss die Augen und ließ den Frühlingsduft durch die Nase gleiten. Das bewusste Einatmen gab ihm ein Gefühl der Freiheit. Sein Blick schweifte über das Feld. Diesen Moment des Friedens gönnte er sich stets – den Moment, bevor die Flinte knallte, die Vögel aufstiegen, die Hunde jaulten und die Schmetterlinge ihre Flügel einklappten. Der Mann liebte den Geruch des nassen Laubes, liebte die mysteriösen, schier unergründlichen Wege des Waldes. Er liebte diese fast volkommene Stille, bevor seine Finger den Abzug drückten.

Als kleiner Junge lag er häufig verborgen in der Lichtung am Rande des Hains. In diesen stillen Minuten des kindlichen Versteckspiels beobachtete er die Blumen, Falter und Vögel. Er erkannte sie an ihren Liedern, wusste, wo sie ihre Nester bauten.

Der Mann öffnete die Augen und blickte zum Himmel, ein Adlerpaar kreiste hoch über ihm. Er musste konzentriert bleiben, sich seiner Aufgabe vergewissern.

Als Knabe schlich er sich häufig in der Morgendämmerung aus dem Hause, mit dem Ziel, Rehe, Wildschweine und Hirsche zu beobachten. Er liebte es, wenn die Tiere miteinander kämpften, das Brüllen und Bersten der Geweihe durch die Lichtung drang und ihm ein kaltes Schaudern bescherten.

Er erinnerte sich, dass er es gewesen war. Er war der erste, der sie sah. Eines Morgens kletterte er auf eine Eiche, setzte sich auf einen breiten Ast, den Stamm im Rücken, in der Hoffnung, einen guten Kampf zu bekommen. Doch bald entdeckte er sie - zwei Wolfswelpen über das Gras hüpfend, einer Schmetterlinge jagend. Ihre Eltern bildeten die Nachhut. Einige Meter, bevor sie in den Wald eintraten, hielt der Alte inne, drehte den Kopf - und fixierte mit seinen Augen, die des Menschenjungen. Die Welt blieb für einen Moment stehen. Bis der Wolf im Unterholz verschwand.

Viele Monde vergingen, die Population der Wölfe stieg, ihr Geheule wurde seine Nachtmusik. Unzählige gerissene Schafe musste die Gemeinschaft beklagen.

Der Jäger dachte an seine Kindheit im Wald, während er den Wolf fixierte. Er liebte den Wald, liebte sein Zuhause. Er zögerte, als wolle er dem Tier die Möglichkeit geben zu fliehen. Doch seine Beute verharrte. So schloss der Mann die Augen und lauschte dem Peitschen des Schusses. Dann atmete er aus.

 

Habs noch geschafft, leider etwas verspaetet, aber besser als nie

Das Original gibt es hier von Isegrims

 

Hallo Sonne ,

Waidmanns Gram
Mir gefällt der Titel irgendwie nicht :(

Er schloss die Augen, ließ den Frühlingsduft durch die Nase gleiten.
Oh, das ist schön!

Der Mann konnte nichts erkennen, schloss die Augen und lauschte dem Peitschen seines Schusses.
Und das ist auch schön!

Aaalssoo, naja viel mehr kann ich zur KG nicht mehr sagen.
Mir gefiel die Idee. Wie der Junge erwachsen wurde und so selber ein Jäger geworden ist.
Ja, mir hat die KG gefallen :)

LG,
alexei

 

Schöne Geschichte. Gerne gelesen :-)
Du hast mit wenigen Worten eine unglaublich schöne Atmosphäre geschaffen.
:thumbsup:

Frei atmen macht das Leben nicht allein, das hatte er in den Jahren gelernt.

toll

Als Bube schlich er sich häufig in der Morgendämmerung aus dem Hause, mit dem Ziel Rehe, Wildschweine und Hirsche zu beobachten. Er liebte es, wenn die Tiere gegeneinander kämpften, das Brüllen und Bersten der Geweihe durch die Lichtung drangen und ihm ein kaltes Schaudern bescherten.

:read: Lieblingsstelle

Gruß

 

Hallo schwarze sonne,

schön, dass du dein Copywrite nachgereicht hast.


Du schlüpfst in den Kopf des Jägers, was sich bei der Vorlage auch anbietet, und ich finde, dass dir das gelungen ist. Den tag Märchen bräuchte es gar nicht.
Was ich recht schnell dachte, ist, dass sich der Text geradezu anbietet, mit Ausnahme der Rückblicke, im Präsens zu stehen. Dann bräuchte es kein Zeitengeschummel und ich wäre noch näher bei deinem Jäger, wie er in der Lichtung den Blick schweifen lässt, lauert und sich erinnert. Kannst ja mal darüber nachdenken.


Textkram:


... den Moment[K] bevor die Flinte knallt ...
Komma

Der Mann liebte den Wald, liebte die Natur – und liebte die Tiere.
Das ist ja irgendwie der Überbegriff von allem. Würde ich entweder nach dem Gedankenstrich einfügen oder durch Wiesen oder so was ersetzen.

Als kleiner Junge lag er häufig wie heute ...
Liegt der Jäger tatsächlich in der Lichtung? Ich würde erwarten, dass er sich - wenn es schon keinen Hochsitz gibt (was auch eine Möglichkeit wäre) -, an erhöhter Stelle befindet. Oder das Feld befindet sich hangabwärts. Könntest du ein wenig klarer machen, dass ich mir das besser vorstellen kann.

... ein Adlerpärchen kreiste hoch über ihm, hatten dieselbe Mission wie er.
Da stimmt was nicht.

Er erkannte sie an ihren Liedern, wusste, welche Pflanzen die Pferde am liebsten mochten.
Ich finde den Übergang von den Wildtieren zu den Domestizierten nicht so gelungen. Könntest ihnen einen eigenen Satz gönnen, oder du gehst erst im folgenden Absatz auf sie ein (was du ja auch tust).

Er musste sich konzentrieren, wurde er doch von seinem Dorf auf die Waid geschickt – zum Schutze der Schafe, der Pferde – und der Gemeinschaft.
Den zweiten Gedankenstrich streichen, sonst geht das so nicht (... auf die Waid geschickt und der Gemeinschaft).

Er war es, der die neuen Gäste entdeckte. Eines Morgens kletterte er auf eine Eiche, setzte sich auf einen breiten Ast und lehnte sich gegen den Stamm, mit der Hoffnung[K] einen guten Kampf zu[ ]bekommen. Nach einiger Zeit entdeckte er die Familie. Die zwei Wolfsjungen hüpften über das Gras, einer jagte scheinbar Schmetterlinge. Mutter und Vater bildeten die Nachhut. Einige Meter bevor sie in den Wald eintraten, blieb der Alte stehen – und blickte in Richtung des Menschenjungens.
Als der Mann die Geschichte seinem Vater erzählte ...
Hm, "Gäste" will mir nicht so recht gefallen (und einleuchten). Aber gut.
Bei so einem kurzen Text sollte jeder Satz sitzen, aber das weißt du ja. Vielleicht magst du dir den Absatz nochmals ansehen, schwarze sonne.
Vorschlag (spontan, zum Verdeutlichen, worauf ich hinaus will):
Er war es, der sie entdeckte. Eines Morgens kletterte er auf eine Eiche, setzte sich auf einen breiten Ast, den Stamm im Rücken, in der Hoffnung, einen guten Kampf zu bekommen. Kurz darauf sah er die Familie. Die zwei Wolfsjungen hüpften übers Gras, eines jagte Schmetterlinge. Die Eltern bildeten die Nachhut. Einige Meter bevor sie in den Wald eintraten, blieb der Alte stehen – und blickte in Richtung des Menschenjungens.
Als der Mann die Geschichte seinem Vater erzählte ...

Als der Mann die Geschichte seinem Vater erzählte ...
Wieso wartet der Bube so viele Jahre, bevor er es seinem Vater erzählt? Brauchst du das?

Doch er war sich sicher: Der Wolf hatte ihn durch die Büsche anvisiert, bevor er mit seiner Familie im Wald verschwunden war.
Ist was Persönliches, ja, aber diese sich-sicher-Konstruktionen mag ich nicht, wenn sie vermeidbar sind (war davon überzeugt z. B., ginge auch).
Den ganzen Nebensatz könntest du streichen, darin liegt kein Mehrwert, finde ich, du wiederholst nur das, was zwei Sätze zuvor schon steht (und nimmst die Doppler in Kauf).

Der Jäger dachte an den Jungen, der er einst gewesen war, während er den Wolf durch das Zielrohr anvisierte.
Vorschlag (dann vermeidest du die Dopplung des starken Verbs): Der Jäger dachte an den Jungen, der er einst gewesen war, während er den Wolf aufs Korn nahm.
Zudem wirkt das Zielrohr sehr modern, was mir nicht zu passen scheint. Dann würde ich wirklich einen Hochsitz oder so miteinbringen, wenn du das wolltest.

Es schien, als wolle er dem Tier die Möglichkeit geben, zu fliehen. Doch seine Beute verharrte, blickte in die Weite.
Wieso erschien es so. Wieso weiß der Erzähler das auf einmal nicht? Vielleicht: Er ließ sich Zeit, als wolle er ...
Da stimmt der Bezug nicht.

Was ihm dort wohl seine Sinne raubte?
Verstehe ich nicht. Wieso denn Sinne raubte? Was ihm durch den Kopf ging oder so, ja, okay.

Der Mann konnte nichts erkennen, schloss die Augen und lauschte dem Peitschen seines Schusses.
Gefällt mir, das Pp könntest du dir aber sparen.
Spontan käme mir noch folgende Variante in den Sinn (weiß nicht, warum ich dir das schreibe, so aus dem Bauch heraus): Der Mann konnte nichts erkennen, schloss die Augen und zuckte beim Peitschen des Schusses zusammen.


So viel mal von mir, schwarze sonne.

Danke fürs Hochladen

hell

 

Der Titel erinnert mich ein wenig an mein vorjähriges copywrite und - das wird Dich jetzt überraschen - ich find's super, dass Du die vermeintlich "ältere" Form des "Waidmanns" wählst wie nachher den "Hain" - aber im Mittelhochdeutschen war es schlicht der "weidman", die Welt ist kurios, denn vorhin moserte ich über Wiki & co., die ernstlich behaupten, "waid" sei veraltet,

schwarze sonne,

und dass mir die Geschichte - egal was gleich kommt - gefällt, kann bei einem Liebhaber des Wolfes nebst seiner Derivate gar nicht anders sein.

Aber jetzt kümmt die arebeit:

Diesen Moment des Friedens gönnte er sich – den Moment[,] bevor die Flinte knallt, die Vögel aufsteigen,

.. und blickte zum Himmel, ein Adlerpärchen kreiste hoch über ihm, hatten dieselbe Mission wie er.
Das Paar/Pärchen - Überbleibsel des "Dual", der im Bairischen gelegentlich noch genutzt wird, wie "beide", immer sing. Die Paare sind schon mindestens vier Individuen.

... Morgendämmerung aus dem Hause, mit dem Ziel[,] Rehe, Wildschweine und Hirsche zu beobachten.

Er liebte es, wenn die Tiere gegeneinander kämpften, ...
Besser "miteinander". In der Regel sind es Konkurrenzkämpfe umWeibchen, bei dem der Unterliegende überlebt

Die zwei Wolfsjungen ...
Welpen, wie beim Derivat
Einige Meter[,] bevor sie in den Wald eintraten, ...
... des Menschenjungens.
Genitivbildung wie beim Mai ohne Genitiv-s, des Jungen. der Jungen

D

er Jäger dachte an den Jungen, der er einst gewesen war, ...
"gewesen" klingt nicht nur nach "Verwesung". Weg mit ihm!

Hasta la bista,

friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Er schloss die Augen, ließ den Frühlingsduft durch die Nase gleiten. Frei atmen macht das Leben nicht allein, das hatte er in den Jahren gelernt.
Im ersten Moment klingt dieses ‚frei atmen’ gut, beinahe lyrisch. Doch wenn ich nachfrage, was eigentlich gemeint ist, komme ich ins Schleudern: Das Leben macht ‚frei atmen’ nicht allein. Mir fehlt der Zugang zur Deutung dieses Satzes.

Sein Blick schweifte über das Feld. Diesen Moment des Friedens gönnte er sich – den Moment bevor die Flinte knallt(e), die Vögel aufstei(ie)gen, die Hunde jaul(t)en und die Schmetterlinge ihre Flügel einklapp(t)en. Der Mann liebte den Wald, liebte die Natur – und liebte die Tiere.
‚bevor’ leitet Temporalsätze ein und da stehen die Verben des NS (knallen, aufsteigen usw.) im selben Tempus wie die des HS:

Als kleiner Junge lag er häufig wie heute(,) verborgen in der Lichtung am Rande des Hain.
des Hains

In diesen stillen Minuten des kindlichen Versteckspiels beobachtete er die blühenden Blumen, rasenden Falter und zwitschernden Vögel
‚blühende’ Blumen und ‚zwitschernde Vögel’ zeugen nicht gerade von viel Sprachkreativität. Und ‚rasende’ Falter habe ich noch nie gesehen.

Der Mann öffnete die Augen und blickte zum Himmel, ein Adlerpärchen kreiste hoch über ihm, hatte(n) dieselbe Mission wie er.

Er musste sich konzentrieren, wurde er doch von seinem Dorf auf die Waid geschickt – zum Schutze der Schafe, der Pferde – und der Gemeinschaft.
Die Parenthese verstehe ich so leider nicht.

Als Bube schlich er sich häufig in der Morgendämmerung aus dem Hause, mit dem ZielK Rehe, Wildschweine und Hirsche zu beobachten.

Er war es, der die neuen Gäste entdeckte. Eines Morgens kletterte er auf eine Eiche, setzte sich auf einen breiten Ast und lehnte sich gegen den Stamm, mit der HoffnungK einen guten Kampf zubekommen.
zu bekommen

Die zwei Wolfsjungen hüpften über das Gras, einer(s) jagte scheinbar Schmetterlinge. Mutter und Vater bildeten die Nachhut.
das Wolfsjunge
Ich glaube, du meinst ‚anscheinend’, was ich an dieser Stelle für einen etwas schlichten Ausdruck halte.

Einige Meter bevor sie in den Wald eintraten, blieb der Alte stehen – und blickte in Richtung des Menschenjungens.
des Jungen

Doch er war sich sicher: der (Der) Wolf hatte ihn durch die Büsche anvisiert, bevor er mit seiner Familie im Wald verschwunden war

Der Jäger dachte an den Jungen, der er einst gewesen war, während er den Wolf durch das Zielrohr anvisierte.

Unzählige(,) gerissene Schafe musste die Gemeinschaft beklagen.

Es schien, als wolle er dem Tier die Möglichkeit geben(,) zu fliehen.

Liebe schwarze sonne,

nun hast du auch noch dein Copywrite eingestellt. Die späte Abgabe und die doch recht vielen Fehler deines kurzen Textes lassen mich annehmen, dass dir die Zeit einfach davonlief. Das ist schade, denn das Thema finde ich sehr spannend. Diesen Moment einzufangen, bevor der Jäger den Wolf erschießt. Du verzögerst diesen Augenblick, indem du einen Rückblick platzierst. Der Jäger erinnert sich an seine erste Begegnung mit den Wölfen:.

Die zwei Wolfsjungen hüpften über das Gras, einer jagte scheinbar Schmetterlinge. Mutter und Vater bildeten die Nachhut. Einige Meter bevor sie in den Wald eintraten, blieb der Alte stehen – und blickte in Richtung des Menschenjungens.
Als der Mann die Geschichte seinem Vater erzählte, lachte dieser nur, meinte, er hätte sich das eingebildet. Doch er war sich sicher: der Wolf hatte ihn durch die Büsche anvisiert, bevor er mit seiner Familie im Wald verschwunden war.

Die Zeit zwischen diesem Ereignis und dem gegenwärtigen skizzierst du in zwei Sätzen:

Viele Monde vergingen, die Population der Wölfe stieg, ihr Geheule wurde seine Nachtmusik. Unzählige, gerissene Schafe musste die Gemeinschaft beklagen.
Und das ist mir leider ein wenig zu kurz abgehandelt. Ich hätte gerne miterlebt, wie sich aus dieser ersten Begegnung über die Zeit etwas entwickelt, wie der Junge (und spätere Mann) nicht loskommt von diesen Wölfen, wie er hin- und hergerissen ist von seiner Faszination und dem Wissen, dass sie es sind, die die Dorfgemeinschaft bedrohen.

Die kleine Szene,

Einige Meter bevor sie in den Wald eintraten, blieb der Alte stehen – und blickte in Richtung des Menschenjungen(s).

ist mir zu knapp abgehandelt, um den späteren Kummer (den Gram) des Jägers zu verstehen. Der innere Konflikt, in dem er sich befindet, wird für mein Empfinden nur angerissen, aber nicht wirklich erfahrbar, zumindest nicht in der Kürze, mit der du ihn hier skizzierst.

Der Mann konnte nichts erkennen, schloss die Augen und lauschte dem Peitschen seines Schusses.

Dieser letzte Satz rettet deine Geschichte in gewisser Weise, weil ich hier den Konflikt, den Gram des Jägers, spüre. Um ihm noch mehr Kraft zu verleihen, solltest du vielleicht den Bezug zur vorher gestellten Frage wegnehmen. Denn darum geht es ja eigentlich nicht.

Der Mann schloss die Augen und lauschte dem Peitschen seines Schusses.

Auf jeden Fall finde ich es schön, dass du am Ende das Copywrite doch noch geschafft hast.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo schwarze sonne,

über zwei Sachen bin ich gestolpert: die Kombination von Alltag und Märchen als Tags
und den zweiten Satz:

Frei atmen macht das Leben nicht allein, das hatte er in den Jahren gelernt

Beim ersten Stolperer liegt es wohl daran, dass Märchen ein irgendwie gutes Ende bedingen und Elemente Einfluss auf das Geschehen nehmen, die nicht dem Alltag angehören. Du hast einen poetischen Text geschrieben, der die Vorlage ganz gut adapiert. Aber ist es ein Märchen, wenn ein Lebewesen ohne Not erschossen wird?

Mit dem oben zitierten Satz hast du bei mir eine Erwartung geweckt, die nirgends eingelöst wird. Wessen Freiheit meinst du? Die des Jägers oder die der Tiere?

Schließlich sind da auch noch Formulierungen, die befremden, ohne dass ich dadurch einen überraschenden Erkenntnisgewinn verbuchen kann.

Beispiele:

rasende Falter?

Bube? Ein Bube ist ein Bösewicht, jedenfalls ist der Ausdruck für mich negativ besetzt. Da du schon den altertümlichen Ausdruck Waidmann" verwendest, könnte auch passend Knabe stehen, da du Jungen schon anderweitig brauchst.


Er war es, der die neuen Gäste entdeckte.

Den Wolf als Gast zu bezeichnen, ist schon merkwürdig. Ist dir da die derzeitige Diskussion in Deutschland in den Sinn gekommen, wo heftig gestritten wird, ob der Wolf "zu uns" gehört? Wer soll der Gastgeber sein? MMn hat er in den Wäldern eher das Recht von Ureinwohnern. Vielleicht meinst du mit Gast Neuankömmlinge, die man lange nicht gesehen hat?

Ich glaube, es ist ganz schön schwierig, einen Text von Isegrims zu kopieren. Da deine Stärke aber tatsächlich im Märchen Erzählen liegt, so hätte mir eine Tiergeschichte für Kinder ganz gut gefallen. Sie müsste ja nicht so grausam wie "Rotkäppchen" sein. Da denk ich immer, der arme Wolf ...

Auf jeden Fall freue ich mich, dass du noch gepostet hast. Und du darfst ja auch zufrieden sein, wie gut deine eigene Geschichte (Schmetterlinge) angenommen wurde.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

gelöscht

 

Hallo schwarze sonne,

was ich wirklich spannend finde und ganz bewusst empfinde, wenn ich den Text lese, ist das Geschenk, die eigenen Gefühle beim Schreiben einer Geschichte aus der Warte eines anderen Autors erneut empfinden zu dürfen. Ich finde Motive wieder, an die ich lange nicht gedacht habe. Ich danke dir dafür, das berührt mich. Außerdem mag ich die Art, wie du es aus der Sicht des Jägers beschreibst, die zweifache Begegnung des Jägers mit dem Wolf, das unabwendbare Schicksal, das sie gefangen hält.

Ein paar Textstellen:

Frei atmen macht das Leben nicht allein, das hatte er in den Jahren gelernt.
der Satz klingt merkwürdig, müsste vielleicht etwas näher erklärt werden.

Diesen Moment des Friedens gönnte er sich – den Moment bevor die Flinte knallt, die Vögel aufsteigen, die Hunde jaulen und die Schmetterlinge ihre Flügel einklappen.
schöne Stelle, bloß gönnen passt nicht ganz zu der Reihung.

Die zwei Wolfsjungen hüpften über das Gras, einer jagte scheinbar Schmetterlinge.
du wiederholst das Bild aus meinem Text im Sinne einer unbeschwerten Kindheit, gefällt mir.:Pfeif:

des Hain.
des Hains

Was ihm dort wohl seine Sinne raubte?
den Satz könntest du streichen und würdest die Wirkung eher verstärken.

Der Mann konnte nichts erkennen, schloss die Augen und lauschte dem Peitschen seines Schusses.
schönes Ende, konnte nichts kennen, könnte weg.

Viele liebe Grüße und gute Schmetterlingswolfgedanken
Isegrims

 

Entschuldigung für die verspätete Reaktion.

Vielen Dank @maria.meerhaba @Isegrims @wieselmaus @barnhelm @Friedrichard @hell @Cabal @alexei für euer sehr wertvolles Feedback.

Vielen Dank für die zahlreichen Verbesserungsvorschäge und Korrekturen.

Meine Idee war es, die Geschichte von Isegrims tatsächich zu kopieren. Nicht nur Oberflächlich, sondern auch gewisse Motive, die ich in ihrer Geschichte gesehen habe, wieder zu verwenden.

Ich habe die Geschichte nun etwas überarbeitet.
1) Ich habe den Tag Märchen rausgenommen, hier haben hell und wieselmaus mich mit ihrer Argumentation vollenst überzeugt. Nachtrag: Ich wollte, aber es geht nicht. Vielleicht kann ein Admin das für mich erledigen? Vielen Dank!
2) Den Satz "Frei atmen macht das leben nicht allein" (Von Goethe) habe ich durch "Das bewusste Einatmen gab ihm ein Gefühl der Freiheit" (von mir) ersetzt. Ich hoffe dadurch kommt mein Motiv mehr zu geltung, eben, dass er sich durch das bewusste Atmen sich seiner folgenden Handlungen komplett bewusst macht.
3) Ich habe versucht die Rechtschreib und Kommatafehler auszumerzen. Hierbei ein grossen Dank an quasi alle.
4) Ich habe einige Textstellen überarbeitet, andere komplett gestrichen.

Ich kann verstehen, wenn euch die Geschichte nicht als Geschichte gefällt, schliesslich fehlt tatsächlich viel, was eine klassische Geschichte ausmacht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den inneren Konflikt mehr herausarbeiten muss. Mir persönlich gefällt es, dass er nicht so sichtbar ist. Er schlummert dort irgendwo - ich glaube, dem Jäger ist der Konflikt auch nicht bewusst. Vielleicht gibt es auch gar keinen. Er tötet die Wölfe, da sie seine Schafe reißen. Hier geht es (aus Sicht des Jägers) auch um sein eigenes Überleben. Ich glaube, ich wollte eher herausstellen, dass er nicht aus Vergnügen tötet - aber eben in vollem Bewusstsein seine Entscheidung trifft.

Ich hoffe, die Geschichte liest sich nun besser, die Motive sind klarer und die Fehler weniger.

Vielen Dank für die Hilfe. Und entschuldgung, dass ich nun nicht jedem einzelnen Antworte, aber nach solanger Zeit, halte ich es etwas für unangebracht.

Liebe Grüsse aus Kolumbien,

Sonne

 

Schön, dass Du aus Kolumbien vorbeischaust,

liebe + r schwarze sonne,

und denkwürdig aktuell, denn der Wolf (oder korrekter) ein oder zwo Weibchen haben den Niederrhein erreicht und das Gebiet nördl. und südl. der Lippe ist zum Schutzgebiet erklärt worden und schon geht die Diskussion um den Abschuss los (dem ich nie zustimmte, würde ich denn gefragt). Sollten die Schäfer und Landwirte neben dem Schäfer- und dem Wachhund ein oder zwo Herdenschutzhunde wie etwa den Maremmen halten. Gutmütige Tiere (einen hab ich einige Zeit betreut, konnt ich nach zwo Wochen frei laufen lassen), die es ggfs. mit Bären aufnähmen (obwohl sie in den Abruzzen schlimmstenfalls mit Wölfen zu tun haben und im allerschlimmsten Fall mit nackten Affen).

Du merkst, ich halt immer noch nix von Hubertusjüngern, was Deiner kleinen Geschichte keinen Abbruch tun kann. Eine Frage hab ich jedoch – warum verwandelstu hier

Doch baldig entdeckte er sie - zwei Wolfswelpen ….
das schlichte Adverb „bald“ in das Adjektiv „baldig“?
Willstu – dieser Gedanke ist mir gekommen – das „bald“ steigern können, also quasi beschleunigen? Sicherlich nicht bis zum "baldigsten" ...

Hier musstu den Punkt einfangen und an seinen angestammten Platz absetzen:

Bis der Wolf im Unterholz verschwand
.

Gern gelesen vom

Friedel,
der noch in den Sommer Kolumbies grüßt!

 

Hallo @schwarze sonne

das ist schön, dass du wieder in heimische Gefilde kommst und gleich dem Wolf über den Weg laufen kannst. Das Thema hat noch ein wenig an Fahrt aufgenommen. Ich hab‘s auch schon adaptiert und das Märchenhafte, was ja unweigerlich mit dem Tier verknüpft ist, auf etwas ironische Weise verarbeitet ...
Ich hoffe sehr, dich wieder öfter hier zu treffen. Schließlich hat das Forum Suchtcharakter, wie @Fliege völlig zu Recht konstatiert. Bin gespannt, ob du Dschland verändert findest.

Herzliche Grüße und bis bald

wieselmaus

 

Schön, dass Du aus Kolumbien vorbeischaust,

liebe + r schwarze sonne,

und denkwürdig aktuell, denn der Wolf (oder korrekter) ein oder zwo Weibchen haben den Niederrhein erreicht und das Gebiet nördl. und südl. der Lippe ist zum Schutzgebiet erklärt worden und schon geht die Diskussion um den Abschuss los (dem ich nie zustimmte, würde ich denn gefragt). Sollten die Schäfer und Landwirte neben dem Schäfer- und dem Wachhund ein oder zwo Herdenschutzhunde wie etwa den Maremmen halten. Gutmütige Tiere (einen hab ich einige Zeit betreut, konnt ich nach zwo Wochen frei laufen lassen), die es ggfs. mit Bären aufnähmen (obwohl sie in den Abruzzen schlimmstenfalls mit Wölfen zu tun haben und im allerschlimmsten Fall mit nackten Affen).

Du merkst, ich halt immer noch nix von Hubertusjüngern, was Deiner kleinen Geschichte keinen Abbruch tun kann. Eine Frage hab ich jedoch – warum verwandelstu hier

das schlichte Adverb „bald“ in das Adjektiv „baldig“?
Willstu – dieser Gedanke ist mir gekommen – das „bald“ steigern können, also quasi beschleunigen? Sicherlich nicht bis zum "baldigsten" ...

Hier musstu den Punkt einfangen und an seinen angestammten Platz absetzen:


Gern gelesen vom

Friedel,
der noch in den Sommer Kolumbies grüßt!


Guten Middach Friedel,

Ich schicke dir etwas karibische Hitze. Mir kam nämlich zu Ohren, in Deutschland wäre es kühl. Kühl soll ja auch die Geschichte sein, deshalb ist es in Ordnung,dass du einem Abschuss nicht zustimmen würdest. Ich übrigens auch nicht. Aaaber. Bei Santiago de Chile hat beispielsweise ein Puma 40 Pferde und Kühe über den Winter gerissen - und prompt wurde auch darüber Diskutiert, ob man ihn jagen dürfe...
Ich kann beide Seiten irgendwo nachvollziehen. Würde den Wolf aber gerne in Deutschland am Leben lassen.

Vielen Dank für deine Verbesserungen.Wir lesen uns.

Beste Grüsse,

Sonne

Liebe @wieselmaus ,

schön von dir zu hören. Vielen Dank für deinen Beitrag. Im April komme ich wieder - ich Berichte dir dann im Mai lieben gerne, ob sich Deutschland in meiner Wahrnehmung verändert hat. Ich glaube aber sowieso, dass ich mich mehr verändert habe als Deutschland.

Auf jeden Fall versuche ich wieder öfter vorbei zu schauen. Habe wieder richtig Lust.

Beste Grüsse und bis dann,

Sonne

 

Hallo,

durch die Nase gleiten.
Kann man etwas durch die Nase gleiten lassen?

Das bewusste Einatmen gab ihm ein Gefühl der Freiheit.
Warum ist das so? So ist es nur eine Behauptung.

Diesen Moment des Friedens gönnte er sich stets – den Moment, bevor die Flinte knallte, die Vögel aufstiegen,

Hm. Also was ist das für ein Moment? Der Moment des Friedens ist ja eher nach dem Schuss. Davor bist du nicht für so etwas empfänglich, da bist du angespannt und unter Strom.

Er liebte diese fast volkommene Stille, bevor seine Finger den Abzug drückten.

Du hörst ein Tier, bevor du es ansprichst, beobachtest und DANN erst schießt. Also nein, vor dem Schuss keine vollkommene Stille. Eher danach.

Als Knabe schlich er sich häufig in der Morgendämmerung aus dem Hause, mit dem Ziel, Rehe, Wildschweine und Hirsche zu beobachten. Er liebte es, wenn die Tiere miteinander kämpften, das Brüllen und Bersten der Geweihe durch die Lichtung drang und ihm ein kaltes Schaudern bescherten.

Das kann nur bei der Brunft passieren. Und auch nur beim Rothirsch, hier in Europa. Gehakelt wird bis zum Tod. Rehböcke kämpfen auch, weil sie territorial leben. Alles Tiere, die man eher nicht in der Dämmerung sieht, also Schwarzwild eher nachts, Rehwild eventuell auch tagsüber, man müsste die Wechsel kennen.

Doch bald entdeckte er sie - zwei Wolfswelpen über das Gras hüpfend, einer Schmetterlinge jagend.

Eher nicht. Wölfe lernen spielend jagen, aber sie laufen keinen Schmetterlingen hinterher.

Er zögerte, als wolle er dem Tier die Möglichkeit geben zu fliehen. Doch seine Beute verharrte. So schloss der Mann die Augen und lauschte dem Peitschen des Schusses. Dann atmete er aus.

Das Tier MUSS verharren, sonst eher kein Schuss. Auf hochflüchtiges Wild zu schießen ist sehr schwierig, anspruchsvoll und kann oft nicht waidgerecht erfüllt werden. Eher ein No Go. Was der Jäger hier tut, ist im Grunde Hegeabschüsse. Um eine Tierart zu erhalten, muss eine andere auf ein gewisses Maß dezimiert werden. In NRW zum Beispiel der Fuchs. Nächste Woche gehe ich auf Winterfuchsjagd, weil sie viele Bodenbrüter und anderes Wild beeinträchtigen. Ist das toll? Nein. Aber nötig. Der Jäger dürfte den von dir angesprochenen Konflikt nicht haben, weil er ethisch voll im Maß ist. Er ist es schon gewohnt. Er tut, was kein anderer tun will. Weil er die Natur liebt. Der Konflikt wird hier nur romantisiert. Das ist schade.

Eins noch: Ein Jäger würde niemals vor und bei dem Schuss die Augen schließen.

Gruss, Jimmy

 

Hallo auch,

vielen Dank für deinen Kommentar @jimmysalaryman ,

ich grüße dich von Aruba, wo ich zurzeit ziemlich oft eine brise Meeresluft durch die Nase gleiten lasse ;)
Ich glaube, (ja ich weiß es nicht, deshalb sollte ich mal nach googlen), dass man sich etwas durch die Nase gleiten lassen kann. Wobei es mit Sicherheit eine bessere Formulierung gibt. Ich wollte eben ausdrücken, dass er das einerseits ganz bewusst macht, aber eben auch tiefen entspannt. Vielleicht sollte er sich einfach erfrischende Luft in die Nase ziehen. Ich habe schon beim schreiben bzw. überarbeiten darüber nachgedacht, eine sehr gute Lösung aber bisher nicht gefunden. Ich werde nochmals darüber nachdenken und an einer Lösung tüfteln.

Das bewusste Einatmen gab ihm ein Gefühl der Freiheit.

Jimmy: Warum ist das so? So ist es nur eine Behauptung.

Ja, da fehlt die Erklärung. Es jetzt im Nachinein zuerklären, macht das Schriftstück auch nicht besser, aber ich machs trotzdem, in der Hoffnung, dass mein Motiv zumindest stimmig erscheint. Das bewusste Einatmen gibt ihm ein Gefühl der Freiheit, vielleicht auch eher in Gefühl der Kontrolle. Jedenfalls führt er sich als Herr über seine Entscheidungen, wenn er selbst etwas so alltägliches wie das Atmen bewusst und aktiv steuert/kontrolliert. Als würde er aufhören können zu atmen, wenn er nur wolle. Jedenfalls denkt er, er wäre frei. Wer seine Atmung kontrolliert, kann auch seine Entscheidungen kontrollieren.

Diesen Moment des Friedens gönnte er sich stets – den Moment, bevor die Flinte knallte, die Vögel aufstiegen,

Hm. Also was ist das für ein Moment? Der Moment des Friedens ist ja eher nach dem Schuss. Davor bist du nicht für so etwas empfänglich, da bist du angespannt und unter Strom.


Na der Moment, in dem er komplett die Kontrolle übernimmt, nochmals seine Atmung kontrolliert, in die Umgebung schaut und runterfährt. Ich weiß nicht, ob du die Originalgeschichte von @Isegrims gelesen hast, aber ich versuche hier auch ein bisschen das Original einfliessen zu lassen bzw. das was ich dort eben herauslese und intepretiere (ob das dann stimmig für andere ist, weiß ich nicht)
In der Originalgeschichte ist der Wolf ja damit beschäftigt einen Schmetterling anzuschauen, also steht still und bewegungslos in der Gegend herum. Das verschafft dem Jäger auch die Zeit, nochmals in sich zu kehren. Und ja, ich kopiere schlicht den Wolf aus Isegrims Geschichte. Der Wolf lässt sich da für etwas Zeit, was keinen Sinn ergibt (Schmetterlinge anzuschauen) und der Jäger lässt sich Zeit für etwas, das auch keinen Sinn ergeben kann, er wartet und schaltet runter.
PS: Ich finde es keinen Widerspruch unter Adrenalin und Anspannung zu stehen, aber dennoch ruhig zu bleiben. Vielleicht ist Ruhe auch das falsche Wort.

schwarze sonne schrieb:
Als Knabe schlich er sich häufig in der Morgendämmerung aus dem Hause, mit dem Ziel, Rehe, Wildschweine und Hirsche zu beobachten. Er liebte es, wenn die Tiere miteinander kämpften, das Brüllen und Bersten der Geweihe durch die Lichtung drang und ihm ein kaltes Schaudern bescherten.

Das kann nur bei der Brunft passieren. Und auch nur beim Rothirsch, hier in Europa. Gehakelt wird bis zum Tod. Rehböcke kämpfen auch, weil sie territorial leben. Alles Tiere, die man eher nicht in der Dämmerung sieht, also Schwarzwild eher nachts, Rehwild eventuell auch tagsüber, man müsste die Wechsel kennen.

Da hast du mich erwischt... dass muss ich besser recherchieren. Danke für den Hinweis.


schwarze sonne schrieb:

Doch bald entdeckte er sie - zwei Wolfswelpen über das Gras hüpfend, einer Schmetterlinge jagend.


Eher nicht. Wölfe lernen spielend jagen, aber sie laufen keinen Schmetterlingen hinterher


Natürlich hast du da recht. Aber es steht so in der Originalgeschichte, deshalb lasse ich es so. Ich finde das auch schön, ich mag dieses unrealistische, märchenhafte. Ich wollte eigentlich auch sagen, dass aus Sicht des Jungens die Wölfe Schmetterlinge jagten. Was ja dann subjektiv ist, und nicht der realität entsprechen muss.

schwarze sonne schrieb:
Er zögerte, als wolle er dem Tier die Möglichkeit geben zu fliehen. Doch seine Beute verharrte. So schloss der Mann die Augen und lauschte dem Peitschen des Schusses. Dann atmete er aus.


Das Tier MUSS verharren, sonst eher kein Schuss. Auf hochflüchtiges Wild zu schießen ist sehr schwierig, anspruchsvoll und kann oft nicht waidgerecht erfüllt werden. Eher ein No Go. Was der Jäger hier tut, ist im Grunde Hegeabschüsse. Um eine Tierart zu erhalten, muss eine andere auf ein gewisses Maß dezimiert werden. In NRW zum Beispiel der Fuchs. Nächste Woche gehe ich auf Winterfuchsjagd, weil sie viele Bodenbrüter und anderes Wild beeinträchtigen. Ist das toll? Nein. Aber nötig. Der Jäger dürfte den von dir angesprochenen Konflikt nicht haben, weil er ethisch voll im Maß ist. Er ist es schon gewohnt. Er tut, was kein anderer tun will. Weil er die Natur liebt. Der Konflikt wird hier nur romantisiert. Das ist schade


Da hast du womöglich recht. Vielleicht würde der Text auch noch mehr wirken, wenn er einfach das Tier abknallen würde - und fertig. Weil er ja weiß, dass er nicht aus Lust und Laune tötet, sondern durchaus mit Sinn und Verstand, weil er ein Ziel verfolgt (die Erhaltung des Ökosystems und irgendwo damit verbunden sein eigenes überleben)


Ich merke, ich muss auch noch viel lernen, was das schriftstellerische angeht. Deshalb bin ich sehr froh, du nochmals ausführlich den Finger in die Wunde gelegt hast. Kritik von einem echten Profi ist natürlich eine Herausforderung. Einerseits richtig darauf zuantworten, andererseits sie aber auch richtig einzuordnen. Ich bin ja hier um zu lernen, und was ist da besser als Kritik von jemandem, der besser schreibt als ich. Jedenfalls hast du in diesem kleinen Text ziemlich viel gefunden, was mich zum Nachdenken anregt.

Insgesamt vermute ich, dass Ich eher den "romantischen" Weg wähle (ist ja in quasi aller meiner Geschichten so), weil er einfacher erscheint. Ich habe jetzt sehr detailliert auf dein Feedback geantwortet, was ja bedeutet, dass ich darüber nachdenke. Ich werde die Tage nochmals den Text abklopfen und verbessern, verdichten und versuchen, das romantische etwas raus zu bekommen.

Also lieber Jimmy, vielen dank für die ausführliche Kritik. Ich werde sie mir zu Herzen nehmen.

Liebe Grüsse,

Sonne

 

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