Hallo auch,
vielen Dank für deinen Kommentar @jimmysalaryman ,
ich grüße dich von Aruba, wo ich zurzeit ziemlich oft eine brise Meeresluft durch die Nase gleiten lasse 
Ich glaube, (ja ich weiß es nicht, deshalb sollte ich mal nach googlen), dass man sich etwas durch die Nase gleiten lassen kann. Wobei es mit Sicherheit eine bessere Formulierung gibt. Ich wollte eben ausdrücken, dass er das einerseits ganz bewusst macht, aber eben auch tiefen entspannt. Vielleicht sollte er sich einfach erfrischende Luft in die Nase ziehen. Ich habe schon beim schreiben bzw. überarbeiten darüber nachgedacht, eine sehr gute Lösung aber bisher nicht gefunden. Ich werde nochmals darüber nachdenken und an einer Lösung tüfteln.
Das bewusste Einatmen gab ihm ein Gefühl der Freiheit.
Jimmy: Warum ist das so? So ist es nur eine Behauptung.
Ja, da fehlt die Erklärung. Es jetzt im Nachinein zuerklären, macht das Schriftstück auch nicht besser, aber ich machs trotzdem, in der Hoffnung, dass mein Motiv zumindest stimmig erscheint. Das bewusste Einatmen gibt ihm ein Gefühl der Freiheit, vielleicht auch eher in Gefühl der Kontrolle. Jedenfalls führt er sich als Herr über seine Entscheidungen, wenn er selbst etwas so alltägliches wie das Atmen bewusst und aktiv steuert/kontrolliert. Als würde er aufhören können zu atmen, wenn er nur wolle. Jedenfalls denkt er, er wäre frei. Wer seine Atmung kontrolliert, kann auch seine Entscheidungen kontrollieren.
Diesen Moment des Friedens gönnte er sich stets – den Moment, bevor die Flinte knallte, die Vögel aufstiegen,
Hm. Also was ist das für ein Moment? Der Moment des Friedens ist ja eher nach dem Schuss. Davor bist du nicht für so etwas empfänglich, da bist du angespannt und unter Strom.
Na der Moment, in dem er komplett die Kontrolle übernimmt, nochmals seine Atmung kontrolliert, in die Umgebung schaut und runterfährt. Ich weiß nicht, ob du die Originalgeschichte von
@Isegrims gelesen hast, aber ich versuche hier auch ein bisschen das Original einfliessen zu lassen bzw. das was ich dort eben herauslese und intepretiere (ob das dann stimmig für andere ist, weiß ich nicht)
In der Originalgeschichte ist der Wolf ja damit beschäftigt einen Schmetterling anzuschauen, also steht still und bewegungslos in der Gegend herum. Das verschafft dem Jäger auch die Zeit, nochmals in sich zu kehren. Und ja, ich kopiere schlicht den Wolf aus Isegrims Geschichte. Der Wolf lässt sich da für etwas Zeit, was keinen Sinn ergibt (Schmetterlinge anzuschauen) und der Jäger lässt sich Zeit für etwas, das auch keinen Sinn ergeben kann, er wartet und schaltet runter.
PS: Ich finde es keinen Widerspruch unter Adrenalin und Anspannung zu stehen, aber dennoch ruhig zu bleiben. Vielleicht ist Ruhe auch das falsche Wort.
schwarze sonne schrieb:
Als Knabe schlich er sich häufig in der Morgendämmerung aus dem Hause, mit dem Ziel, Rehe, Wildschweine und Hirsche zu beobachten. Er liebte es, wenn die Tiere miteinander kämpften, das Brüllen und Bersten der Geweihe durch die Lichtung drang und ihm ein kaltes Schaudern bescherten.
Das kann nur bei der Brunft passieren. Und auch nur beim Rothirsch, hier in Europa. Gehakelt wird bis zum Tod. Rehböcke kämpfen auch, weil sie territorial leben. Alles Tiere, die man eher nicht in der Dämmerung sieht, also Schwarzwild eher nachts, Rehwild eventuell auch tagsüber, man müsste die Wechsel kennen.
Da hast du mich erwischt... dass muss ich besser recherchieren. Danke für den Hinweis.
schwarze sonne schrieb:
Doch bald entdeckte er sie - zwei Wolfswelpen über das Gras hüpfend, einer Schmetterlinge jagend.
Eher nicht. Wölfe lernen spielend jagen, aber sie laufen keinen Schmetterlingen hinterher
Natürlich hast du da recht. Aber es steht so in der Originalgeschichte, deshalb lasse ich es so. Ich finde das auch schön, ich mag dieses unrealistische, märchenhafte. Ich wollte eigentlich auch sagen, dass aus Sicht des Jungens die Wölfe Schmetterlinge jagten. Was ja dann subjektiv ist, und nicht der realität entsprechen muss.
schwarze sonne schrieb:
Er zögerte, als wolle er dem Tier die Möglichkeit geben zu fliehen. Doch seine Beute verharrte. So schloss der Mann die Augen und lauschte dem Peitschen des Schusses. Dann atmete er aus.
Das Tier MUSS verharren, sonst eher kein Schuss. Auf hochflüchtiges Wild zu schießen ist sehr schwierig, anspruchsvoll und kann oft nicht waidgerecht erfüllt werden. Eher ein No Go. Was der Jäger hier tut, ist im Grunde Hegeabschüsse. Um eine Tierart zu erhalten, muss eine andere auf ein gewisses Maß dezimiert werden. In NRW zum Beispiel der Fuchs. Nächste Woche gehe ich auf Winterfuchsjagd, weil sie viele Bodenbrüter und anderes Wild beeinträchtigen. Ist das toll? Nein. Aber nötig. Der Jäger dürfte den von dir angesprochenen Konflikt nicht haben, weil er ethisch voll im Maß ist. Er ist es schon gewohnt. Er tut, was kein anderer tun will. Weil er die Natur liebt. Der Konflikt wird hier nur romantisiert. Das ist schade
Da hast du womöglich recht. Vielleicht würde der Text auch noch mehr wirken, wenn er einfach das Tier abknallen würde - und fertig. Weil er ja weiß, dass er nicht aus Lust und Laune tötet, sondern durchaus mit Sinn und Verstand, weil er ein Ziel verfolgt (die Erhaltung des Ökosystems und irgendwo damit verbunden sein eigenes überleben)
Ich merke, ich muss auch noch viel lernen, was das schriftstellerische angeht. Deshalb bin ich sehr froh, du nochmals ausführlich den Finger in die Wunde gelegt hast. Kritik von einem echten Profi ist natürlich eine Herausforderung. Einerseits richtig darauf zuantworten, andererseits sie aber auch richtig einzuordnen. Ich bin ja hier um zu lernen, und was ist da besser als Kritik von jemandem, der besser schreibt als ich. Jedenfalls hast du in diesem kleinen Text ziemlich viel gefunden, was mich zum Nachdenken anregt.
Insgesamt vermute ich, dass Ich eher den "romantischen" Weg wähle (ist ja in quasi aller meiner Geschichten so), weil er einfacher erscheint. Ich habe jetzt sehr detailliert auf dein Feedback geantwortet, was ja bedeutet, dass ich darüber nachdenke. Ich werde die Tage nochmals den Text abklopfen und verbessern, verdichten und versuchen, das romantische etwas raus zu bekommen.
Also lieber Jimmy, vielen dank für die ausführliche Kritik. Ich werde sie mir zu Herzen nehmen.
Liebe Grüsse,
Sonne