Was ist neu

Wal-thers Gesang

Mitglied
Beitritt
11.09.2018
Beiträge
33
Zuletzt bearbeitet:
Anmerkungen zum Text

Hallo Leute,
ich bin jetzt seit einem Jahr angemeldet, habe mich aber bisher nicht getraut, etwas einzustellen. Jetzt fasse ich mir mal ein Herz und stelle eine meiner Lieblingsgeschichten ein.
Ich hoffe, sie gefällt euch.

Wal-thers Gesang

Wal-ther konnte sich nicht erinnern, wie er in diese Welt geraten war. Er konnte sich auch nicht erinnern, wo er hergekommen war. Ob er überhaupt irgendwo hergekommen war. Vielleicht war seine Existenz einfach nur aus einem namenlosen Etwas aufgeploppt wie eine Seifenblase. Aber nun war er da und versuchte, sich zurechtzufinden. Er hielt sich immer in der Nähe seiner Mama auf, sie bot ihm Schutz und Nahrung, und Wal-thers Instinkte sagten ihm, dass er genau das brauchte - Schutz und Nahrung. Weiter nichts.

Kommentarlos folgte er seiner Gruppe und tat, was man ihm sagte. Brav schwamm er an die Oberfläche, um Luft zu holen. Er blies das Wasser dabei ab und kicherte, wenn es auf seinen Rücken rieselte und ihn dabei kitzelte. Er saugte seine regelmäßige Ration aus den Zitzen seiner Mutter. Es war ein angenehmes Gefühl, wenn die warme Milch durch seinen Rachen rann und seinen hungrigen Magen füllte. Eines Tages würde er vielleicht 200 Tonnen wiegen, da musste er noch kräftig wachsen. Er lernte, die bösen Haie im Auge zu behalten und sie zu meiden, hielt sich immer in der Mitte der Gruppe auf, die, wie er bald lernte, Schule hieß, und schlief häufig, denn das viele Fressen und Luftholen machte müde. Er führte ein zufriedenes Leben.

Bis zu dem Tag, an dem zum ersten Mal etwas Seltsames an sein Ohr drang, leise, verhalten, etwas, das sein Herz zum Schwingen brachte. »Was ist das?«, fragte er seine Mutter erstaunt.
»Was meinst du?«, fragte sie.
»Was sind das für Töne? Wo kommen sie her?«
Seine Mutter lauschte angestrengt. »Da sind keine Töne, das bildest du dir ein. Jetzt sei still und mach dich auf den Weg, um Luft zu holen.« Sie wandte sich ab und saugte weiter Krill in sich hinein. Ihre eigene gewaltige Körpermasse und ein Baby wollten ernährt werden.

Wal-ther tat wie geheißen, schwamm nach oben und ignorierte die Töne. Zumindest versuchte er es, denn mit der Zeit wurden sie lauter und lauter, beschleunigten seinen Herzschlag und weckten eine Sehnsucht in ihm, eine Sehnsucht, von der er nicht wusste, wohin sie ihn führen würde. Das brachte ihn zum Nachdenken.
»Wo komme ich her?«, fragte er eines Tages seine Mutter.
»Von Mutter Erde«, antwortete sie.
Wal-ther war schockiert. »Ich dachte, du wärst meine Mutter«, äußerte er vorwurfsvoll.
»Das ist etwas anderes. Dein Körper ist durch mich entstanden, aber dein Geist ist aus Mutter Erde hervorgekommen, der großen Göttin Mannanai. Dorthin wirst du eines Tages zurückkehren.«
Betroffen schwieg Wal-ther und versuchte zu verarbeiten, was er da gerade erfahren hatte. »Ich habe einen Geist? Bin ich zwei? Warum bin ich hier, wenn ich wieder zurückkehren muss?«
»Es ist, wie es ist«, antwortete seine Mutter.

Wal-ther bemühte sich redlich, saugte brav an den Zitzen seiner Mutter, holte Luft, schlief und hielt sich von den Haien fern. Er wuchs, und mit seiner Körpergröße nahm auch die Musik zu. Je mehr er versuchte, sie zu ignorieren, desto aufdringlicher und hartnäckiger erklang sie, drang lauter und lauter an sein Ohr. Die Musik forderte ihn auf zu antworten, das spürte er. Wie sollte er das bewerkstelligen? Kein Wal aus seiner Familie sang. Wie könnte er so etwas Ungeheuerliches wagen?

Doch die Sehnsucht ließ ihn nicht mehr los. Heimlich sonderte er sich etwas von der Schule ab, ging in sich und spürte dieses Gefühl im Bauch, etwas, das seinen Körper verlassen wollte. Nein, korrigierte er sich, während er in sich hineinlauschte, das war es nicht! Es war etwas, das seinen Geist verlassen wollte! Das sich darin bildete, größer wurde, sich ungestüm aufbäumte und verzweifelt seinen Weg in die Welt suchte. Ähnlich, wie er aus Mannanai in die Welt geworfen wurde, so wollte diese Musik in das Sein geworfen werden und irgendwann ihren Weg zurück zu Mannanai finden. Er fühlte sich wie ein Instrument, auf dem Mannanai ihre Weisen spielte, aus reiner Freude an ihrer Existenz. Aus diesem Grund war er hier.

Ohne es zu wollen, bahnte sich die Musik ihren Weg, und Wal-ther gab ein leises Krächzen von sich, weit entfernt von der Lieblichkeit der Töne, die er von außen vernahm. Erneut versuchte er es, lauter. Aus dem Krächzen wurde ein Ton, der sich länger zog und länger, der die Frequenz erhöhte und sich seinen Weg weit in die Tiefen des Ozeans suchte.
Die anderen Wale hatten diesen Ton gehört. Entrüstet näherte sich seine Mutter. »Was fällt dir ein? Wie kannst du es wagen? Wale singen nicht, hörst du? Sie fressen und sie atmen. Das ist der einzige Grund für unsere Existenz. Folge den Gesetzen von Mannanai!«

Betroffen schwieg Wal-ther und kehrte reumütig zu seiner Familie zurück. Fraß, atmete und hielt sich von den Haien fern. Obwohl er für die Haie längst zu groß geworden war. Er fraß und er atmete, fraß, atmete. Er versuchte, die Musik zu ignorieren. Aber sie sammelte sich in seinem Bauch, wurde größer und größer, drängte und versuchte, sich gewaltsam einen Weg nach draußen zu bahnen.

Eines Tages war es genug. Wal-ther hielt es nicht mehr aus. Er hielt sich zunehmend außerhalb der Schule auf, vergrößerte den Abstand, beobachtete aufmerksam, ob jemand ihn beachtete und im geeigneten Moment schwamm er davon. Er verließ die Sicherheit der Schule und nahm seinen Weg Richtung Norden, zu den kalten Gewässern, in denen es keine anderen Wale gab, die ihm das Singen verbieten konnten.

Während er so durch die Strömung glitt, bahnten sich die Töne aus seinem Bauch endlich ihren Weg in die Freiheit, voller Inbrunst sang Wal-ther sein Lied, tiefe brummende Frequenzen, die seinen Körper erzittern ließen, hohe Töne, die dahinflogen, sich überlagerten und wundersame Weisen entstehen ließen und Mannanais Herz mit Freude erfüllen würden.

In Wal-thers Glück mischten sich bittere Tränen, während er monatelang so durch die Meere zog. Auf den Hunderten und Tausenden Kilometern, die er auf dem Weg zum Polarmeer zurückgelegt hatte, war ihm nicht ein einziger Artgenosse begegnet. Selbst wenn ihm eine Schule begegnet wäre, was hätte er für eine Wahl gehabt? Die Geborgenheit einzutauschen um den Preis seiner Musik?

Die Töne, die er von sich gab, änderten ihre Klangfarbe, wurden disharmonisch, klagend, suchend. Weit, weit, viele hundert Kilometer, sandte er seine einsamen Rufe in den Ozean hinaus, aber sie verhallten ungehört. Das Wasser wurde kälter, auf der Oberfläche verdichteten sich die Eisschollen.
Wal-ther fühlte sich ausgelaugt, müde vom vielen Singen, und müde vom vielen Suchen. Er hatte keine Kraft mehr, keinen Lebenswillen. Erschöpft sank er nach unten. Sollte er seine Suche aufgeben? Er war seit langer Zeit unter Wasser, musste bald nach oben schwimmen, um Luft zu holen. Sollte er sich stattdessen auf den Grund des Meeres sinken lassen und unverrichteter Dinge zu Mutter Erde zurückkehren?

Sein Entschluss war gefasst. Während er verzweifelt seine Augen schloss und sich langsam fallen ließ, drang erneut die Musik an sein Ohr, zart und lieblich. Er spürte bereits, wie die Atemnot seine Sinne schwinden ließ. Mannanai sang für ihn, während er ihr entgegenging. Hohe Frequenzen, die eine unwirkliche Melodie bildeten, untermalt von tiefen, dröhnenden Frequenzen.

Was war das? Überrascht öffnete Wal-ther die Augen und lauschte. Das war nicht Mannanai, die hier sang! Die Töne waren suchend, sehnsuchtsvoll. Sie klangen wie seine eigenen Lieder. Von weit her drang der Gesang an sein Ohr, rief ihn, lockte ihn, forderte ihn auf, sich zu nähern.
Mit letzter Kraft setzte sich Wal-ther in Bewegung, schwamm an die Oberfläche, pustete das Wasser aus und kicherte, weil die Tropfen seinen Rücken kitzelten. Tief sog er den lebensspendenden Sauerstoff ein und spürte, wie ihn neue Hoffnung und Lebenskraft erfüllte.
Er tauchte ab, begann zu antworten. Er konnte die Richtung ausmachen, aus der die Töne kamen und sandte seine Musik aus, kraftvoll, dröhnend, sehnsuchtsvoll und weich.
Mannanai begann zu lächeln.

 

Hallo sveit,

eine gute Entscheidung, eine deiner Lieblingsgeschichten hier zu posten.

Warum bin ich hier, wenn ich wieder zurückkehren muss.«
Fragezeichen fehlt

Und jetzt halte den Mund«, antwortete seine Mutter ungehalten.
Ist es der Mund oder das Maul?

Fraß, atmete und hielt sich von den Haien fern.
Das ständige sich von den Haien fernhalten gefällt mir.

Er hielt sich zunehmend außerhalb der Gruppe auf,
Ist es die Gruppe oder die Schule?

Hat mir echt gut gefallen, dein Märchen. Die Sehnsucht nach den Tönen, dem Gesang, das hast du gut rübergebracht.

Bin gespannt auf Weiteres von dir.
Viele Grüße, GoMusic

 

Hallo @GoMusic

ich habe noch nicht herausgefunden, wie das mit dem Zitieren funktioniert, sorry ..

"Ist es der Mund oder das Maul?"
Eigentlich das Maul, aber "Halte das Maul" fand ich jetzt nicht passend, Wal-ther ist ja doch sehr vermenschlicht, ich denke, ich kann den Mund stehen lassen, oder wäre "Sei jetzt still" dann unverfänglicher?

"Ist es die Gruppe oder die Schule?"
Ich hab nochmal gegoogelt, ich dachte es heißt nur bei Delphinen Schule, aber bei Walen auch. Ich habe überlegt, ob ich Wal-ther lernen lassen soll, dass man die Gruppe Schule nennt, habe aber keine Stelle gefunden, wo das reinpasst.

"Hat mir echt gut gefallen, dein Märchen. Die Sehnsucht nach den Tönen, dem Gesang, das hast du gut rübergebracht."
Danke schön, jetzt freue ich mich riesig und denke, ich hätte mich auch früher trauen können. :)

"Bin gespannt auf Weiteres von dir."
Die anderen Geschichten sind keine Märchen, alles total verschieden, mehr so wie ein Experimentierkasten. Ich will mal austesten, was gut ankommt.

Tausend Dank!

 

Hey @sveit,

Kennst du the loneliest wale in the world? Es gibt(/gab) einen Wal, der durch einen angeborenen Fehler auf einer anderen Frequenz singt, als seine Artverwandten. Was bedeutet, dass er ins weite Mehr hinein ruft und ruft und niemand antwortet. *heul*

Aber zu deiner Geschichte. ;) Ich schreibe beim Lesen mit;:

Wal-ther konnte sich nicht erinnern, wie er auf diese Welt geraten war.
In diese Welt oder auf diese Erde oder auf die Welt gekommen(schließt sich aus, weil sonst eine Ww folgen würde), würde ich meinen.


Anschließend kommt ein etwas bedeutungsloses Geschwafel, was mMn(!) ohne Wertverlust gekürzt werden könnte. Das hat für mich jetzt auch nichts mit Charakterdarstellung zu tun oder erzeugt tolle Bilder bei mir.

Wal-ther konnte sich nicht erinnern, wie er auf diese Welt geraten war. Er konnte sich auch nicht erinnern, wo er hergekommen war. Ob er überhaupt irgendwo hergekommen war. Vielleicht war seine Existenz einfach nur aus einem namenlosen Etwas aufgeploppt wie eine Seifenblase. Aber nun war er da und versuchte, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Er hielt sich immer in der Nähe seiner Mama auf,


Er blies das Wasser dabei ab und kicherte, wenn es auf seinen Rücken rieselte und ihn dabei kitzelte.
Süß. :herz:

Er saugte seine regelmäßige Ration aus den Zitzen seiner Mutter.
Das habe ich glatt gegoogelt. :bib: Wieder was gelernt. Großartig, die Natur.


»Was ist was?«, fragte sie unwillig.
Warum reagiert sie so genervt? Auch in den Folgesätzen.


Heimlich sonderte er sich etwas von der Gruppe ab,
Das Wort „Gruppe“ hast du 10x im Text. Vllt. kannst du das an einigen Stellen ersetzen, durch „die anderen Wale“, „die Gemeinschaft“, „die Familie“ etc. oder stellst den Satz um.


Ähnlich, wie er aus Mannanai in die Welt geworfen wurde, so wollte diese Musik in das Sein geworfen werden und irgendwann ihren Weg zurück zu Mannanai finden.
Ich mag das. :)


..., hohe Töne, die dahinflogen, sich überlagerten und wundersame Weisen entstehen ließen und Mannanais Herz mit Freude erfüllten.
„und Mannanais Herz mit Freude erfüllen würden.“, würde ;) ich evtl. im Konjunktiv II schreiben, die Perspektive noch bei ihm lassen.


In Wal-thers Glück mischten sich ein paar bittere Tränen, während er monatelang so durch die Meere zog.
„ein paar“ schwächt die Aussage unnötig.


Die Töne, die er von sich gab, änderten ihre Klangfarbe, wurden disharmonisch, klagend, suchend. Weit, weit, viele hundert Kilometer, sandte er seine einsamen Rufe in den Ozean hinaus, aber sie verhallten ungehört.
*schluchz* so lonely.


schwamm an die Oberfläche, pustete das Wasser aus und spürte, wie es seinen Rücken kitzelte, während es nach unten rieselte.
Schön, dass du das nochmal bringst.


Mannanai begann zu lächeln.
Ich auch. Und ich bin mir jetzt sicher, du kennst the loneliest wale in the world und hast ihm ein happy end geschrieben. :shy: Danke dafür!


Gern gelesen.
Viele Grüße
wegen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @wegen,

Kennst du the loneliest wale in the world?
Nein, das kenne ich leider nicht, aber ich habe das dringende Bedürfnis, es zu lesen.
:)
Ich freue mich aber sehr, dass ich dir damit eine Freude gemacht habe.

Anschließend kommt ein etwas bedeutungsloses Geschwafel, was mMn(!) ohne Wertverlust gekürzt werden könnte. Das hat für mich jetzt auch nichts mit Charakterdarstellung zu tun oder erzeugt tolle Bilder bei mir.
Da hadere ich ein wenig mit mir. Es ist mehrfach die selbe Aussage, das stimmt. Aber es nimmt Bezug auf den späteren Hinweis auf Mannanai. Und ich fand besonders die Idee mit der Seifenblase schön. Der Absatz bereitet doch auf die spätere Frage vor, woher Wal-ther eigentlich kommt.
Ich warte mal ab, ob es noch jemand überflüssig findet, und denke nochmal drüber nach.
Edit: Ein Bekannter fand es auch überflüssig, hab's gelöscht.

Warum reagiert sie so genervt? Auch in den Folgesätzen.
Stimmt, habe ich geändert, dafür gibt es keinen Grund.

Alles andere habe ich übernommen.

Tausend Dank fürs Kommentieren,
ich schätze, ich kann noch viel von euch lernen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @sveit ,

eine wirklich schöne Geschichte, das wurde ja echt Zeit, dass du dich damit an die Öffentlichkeit traust! Bin schon sehr gespannt, was von dir noch kommt. :)

Aber, tut mir leid, aber ich bräuchte den Satz hier auch nicht.

Vielleicht war seine Existenz einfach nur aus einem namenlosen Etwas aufgeploppt wie eine Seifenblase.
Ein paar von den Überlegungen nach der Herkunft finde ich ja auch charmant, aber irgendwann ist es zuviel.
Jetzt frag nicht länger und geh Luft holen
So lange hat er ja noch gar nicht gefragt, vllt. Jetzt sei still ...
Wal-ther
Ich bin so ein Nixmerk! :lol: Bis ich mal kapiert hatte, warum du den Namen so abgetrennt hast ... Atomtomaten auf den Augen!
»Ich habe einen Geist? Bin ich zwei? Warum bin ich hier, wenn ich wieder zurückkehren muss?«
Eigentlich nicht so wichtig für die Story, aber irgendwie sweet :herz:
»Es ist, wie es ist«, antwortete seine Mutter.
Recht hat sie! :D
Wie könnte er es wagen, so etwas Ungeheuerliches zu versuchen?

So sehr er es auch versuchte,

Versuche vllt, eines der beiden durch etwas anderes zu ersetzen
Ihm wurde klar, dass er die Freiheit teuer bezahlt hatte, denn er hatte sie gegen die Geborgenheit in einer Gruppe eingetauscht. Das Glück, Musik zu machen, hatte er mit Einsamkeit bezahlt.
Das ist für meinen Geschmack zu erklärend und nicht nötig, auch taucht es in ähnlicher Form noch an anderer Stelle auf, also würde ich sagen, das reicht aus: Wir Leser spüren seine Einsamkeit auch so schon gut.

Ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen, sveit, willkommen hier.

Viele Grüße von Raindog

 

Hallo @Raindog

Aber, tut mir leid, aber ich bräuchte den Satz hier auch nicht.
Ja, die Meinungen decken sich, habe ihn gelöscht. :)

Auch alles andere habe ich übernommen.
So wird die Geschichte immer besser.

Dankeschön. :)

 

sveit: schrieb:
Ich warte mal ab, ob es noch jemand überflüssig findet, und denke nochmal drüber nach.

Hola @sveit,

ganz schnell, bevor ein Unglück passiert:

Ob er überhaupt irgendwo hergekommen war. Vielleicht war seine Existenz einfach nur aus einem namenlosen Etwas aufgeploppt wie eine Seifenblase.
Das lass um Himmels willen so stehen, da darf nicht ein Buchstabe verrückt (im Sinne von verrücken;)) werden!
Ich lache kontrolliert, aber da hab ich losgeprustet.****)

Ja, mein lieber Herr sveit, da ist Dir eine tolle Geschichte gelungen. Ich finde die – Titel, Idee und Ausführung – einfach großartig.
In Deinem Profil las ich:
Oh, Moment – hast Du da was geändert? Ich las heute Vormittag, dass Du verschiedene Genre beackerst – das liest sich jetzt zwar anders, aber ebenso vielversprechend. Jedenfalls freue ich mich auf Deinen nächsten Coup.

Bisschen Kleinkram noch am Rande, ist nur mein persönlicher Geschmack:

eine Sehnsucht, von der er nicht wusste, wohin sie ihn führen wollte.
... wohin sie ihn führen würde – klingt mMn eine Spur geheimnisvoller, spannender.
Wie könnte er es wagen, so etwas Ungeheuerliches zu versuchen?
So sehr er es auch versuchte, die Sehnsucht ließ ihn nicht los.
Ist zwar durch Leerzeile getrennt, jedoch geht das eine ‚versuchen’ beim Lesen nahtlos zum anderen ‚versuchte’ über. Und das ‚es’ bezieht sich gefühlt auf das Ungeheuerliche, sodass ein Widerspruch entsteht.
Erneut versuchte er es, lauter. Aus dem Krächzen wurde ein Ton, der sich länger zog und länger, der die Frequenz erhöhte
Typischer Fall von Stimmbruch:).

Wal-ther fühlte sich ausgelaugt, müde vom vielen Singen, und müde vom vielen Suchen. Er hatte keine Kraft mehr, keinen Lebenswillen. Sollte er seine Suche aufgeben? Sollte er sich auf den Grund des Meeres sinken lassen und unverrichteter Dinge zu Mutter Erde zurückkehren?
Da sind einige Fragen, um deren Beantwortung er ringt. Dann kommt es ziemlich abrupt:
Sein Entschluss war schnell gefasst.
Das würde ich verlangsamen.
Er würde sich nach unten sinken lassen, es würde nur wenige Minuten dauern und seine Qual würde ein Ende nehmen.
Das mit den Minuten ist unzutreffend, würde es streichen. Ein Wal – je nach Art – kann unglaublich lange unter Wasser bleiben. Schau mal bei Google.
... pustete das Wasser aus und spürte, wie es seinen Rücken kitzelte, während es nach unten rieselte.
‚nach unten’ ist vielleicht ein bisschen unglücklich, denn Wal-thers Körper liegt wie ein Eisberg zum größten Teil im/unter Wasser, oder?

sveit: schrieb:
... ich schätze, ich kann noch viel von euch lernen.
Sei auf der Hut! Nicht alle – einschließlich meiner unmaßgeblichen Meinung – Kommentare sind das Gelbe vom Ei.

****) Gerade will ich schließen, da sehe ich das Unglaubliche. Jetzt ist es doch passiert! Ich komme zu spät. Ein Wahnsinn!
Ich hoffe, Du besinnst Dich:xxlmad:!

Beste Grüße
José

 

Hola, @josefelipe,

ich habe bei babbel spanisch gelernt, für hola reicht es eben mal so. :lol:

Ich habe gerade sehr gelacht, vielen Dank für den unterhaltsamen Kommentar. Ja, dann steht es jetzt 2:2
unentschieden, in dem Fall liegt die Option bei mir und ich nehme die Sätze wieder rein. :lol:

Oh, Moment – hast Du da was geändert? Ich las heute Vormittag, dass Du verschiedene Genre beackerst – das liest sich jetzt zwar anders, aber ebenso vielversprechend.
Das Profil habe ich bearbeitet, aber ich habe auch hier in den Kommentaren geschrieben, dass ich einen kleinen Experimentierkasten an Texten habe und ständig ausprobiere, was mir am meisten Spaß macht.

Typischer Fall von Stimmbruch
Auch da habe ich sehr gelacht.

Das würde ich verlangsamen.
Stimmt, da geh ich noch mal ran.

Das mit den Minuten ist unzutreffend, würde es streichen. Ein Wal – je nach Art – kann unglaublich lange unter Wasser bleiben. Schau mal bei Google.
Ups, habe ich gerade gemacht, bis zu zwei Stunden, da muss ich auch nachbessern, ich denke gerade, vielleicht ist er schon zwei Stunden unter Wasser und weigert sich dann, nach oben zu schwimmen :schiel:

nach unten’ ist vielleicht ein bisschen unglücklich, denn Wal-thers Körper liegt wie ein Eisberg zum größten Teil im/unter Wasser, oder?
ich überlege mir was.

Sei auf der Hut! Nicht alle – einschließlich meiner unmaßgeblichen Meinung – Kommentare sind das Gelbe vom Ei.
Ist mir schon klar, wir sind alle nur Menschen, oder?

Vielen Dank für die wertvolle Hilfe, ich revanchiere mich gerne bei Gelegenheit mit meiner unmaßgeblichen Meinung!

 

„Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

...“ Erich Fried

»Es ist, wie es ist«, antwortete seine Mutter.

Vorweg und nicht erschrecken, mich führte der Titel in die Irre, dass ich glatt mit der Frage herausrücke, ob Du das „Walthari-Lied“ kennst,

lieber sveit,
und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Aber ist es nicht so, dass jedwedes Leben sich fragte, könnte es denn dergleichen, wie (und warum) es ins Leben geworfen wurde?, kurz: Sich irgendwann der Frage stellt nach dem Sinn des Lebens.
Aber, wie gesagt, der Titel

Wal-thers Gesang

ließ mich zunächst an den Waltharius denken.
Und trotz – oder doch eben „wegen“ - der kleinen Irreführung (die ja nur einem widerfahren kann, wenn er sich in der ganz alten teutschen Literatur auskennt) will diese kleine Erstgeburt hierorts durchaus gefallen, wobei „Luftholen“ an sich ein Wort bildet, obwohl die ursprünglichste Variante
Brav schwamm er an die Oberfläche, um Luft zu holen.
auch nur aus Substantiv ("Luft") und Infinitiv ("holen", aber eben mit "zu") besteht. Am deutlichsten wird der Unterschied hier
Er lernte, die bösen Haie im Auge zu behalten und sie zu meiden, hielt sich immer in der Mitte der Gruppe auf, die, wie er bald lernte, Schule hieß, und schlief häufig, denn das viele Fressen und Luft holen machte müde.
Hier
Hier ist alles still. Jetzt frag nicht länger und geh Luft holen
kannstu das Problem tatsächlich nur durch den Infitiv umgehen, etwa durch "und geh, um Luft zu holen" (ansonsten schwingt "zum" mit ("und geh zum Luftholen). Wobei "gehen" das eigentliche falsche Wort ist ... halt von einem Zwobeiner geschrieben.

Und mit Fried und dem Muttertier behaupte ich mal, das Leben sei der Sinn des Lebens.

Gern gelesen vom

Friedel

 

Hallo @sveit,
auch mir hat dein Einstand total gut gefallen. Diese Liebe zur Musik, die da (als Jugendlicher?) in ihm wächst, könnte auch auf ein Menschenleben übertragen werden, also, dass jemand einen anderen Weg als den vorgegebenen gehen will, vielleicht Musiker werden will, aber seine Eltern wollen, dass er ein bürgerliches Leben führt. Eine total schöne Idee, das auf die Walgesänge zu übertragen. Ich hab keine Ahnung, ob du es so gemeint hast, aber mir gefällt der Gedanke. Dann macht auch das Verhalten der Mutter Sinn für mich.

Jetzt sei still und geh Luft holen
Ganz genau. Bloß keine Rockband in meinem Haus, haha.

Ich habe einen Geist? Bin ich zwei? Warum bin ich hier, wenn ich wieder zurückkehren muss?
Da möchte man ihn glatt in den Arm nehmen, den Brocken.

Er fraß und er atmete, fraß, atmete
Ja, aber irgendwann will er dann doch mehr vom Leben, schwimmt fort, macht seine Erfahrungen und kehrt dann nach Hause zurück. So würde ich das interpretieren.

Eine sehr schöne Geschichte ist dir da gelungen, lieber sveit. Herzlich willkommen hier.

Viele Grüße,
Chai

 

Hallo @Friedrichard,

das Walthari-Lied ist mir dem Namen nach ein Begriff, aber ich würde nicht wagen zu behaupten, dass ich es wirklich kenne. Eine Ähnlichkeit war auch nicht beabsichtigt.

Über den Begriff Luft holen muss ich mir noch einmal Gedanken machen, ich gebe zu, dass ich beim Schreiben auch schon kurz gestockt habe. Man sollte seinem Bauchgefühl eben doch vertrauen.

Kann ein Wal Luft holen gehen? Klingt durchaus paradox. Ich sehe es mir nochmal an.

Vielen Dank!

Hallo @Chai,

vielen Dank. Mir schwirrt schon der Kopf von dem vielen Lob. Wie schrecklich wird dann die kalte Dusche werden, wenn der nächste Text weniger gut ankommt? :D

Diese Liebe zur Musik, die da (als Jugendlicher?) in ihm wächst, könnte auch auf ein Menschenleben übertragen werden, also, dass jemand einen anderen Weg als den vorgegebenen gehen will, vielleicht Musiker werden will, aber seine Eltern wollen, dass er ein bürgerliches Leben führt.
Nein, der Walgesang ist für mich ein Sinnbild für die Lust an Kreativität und am Schreiben, weil meine Familie geäußert hat, dass sie nicht verstehen kann, warum ich "so etwas Komisches mache". Für mich war das, als wolle man einem Wal das Singen verbieten, und so war die Idee geboren. Und deshalb auch die anderen eher grantigen Wale, die nur Interesse am Fressen und Atmen haben.
:lol:
Etwas boshaft, ich gebe es offen zu.

Dank auch an dich!

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom