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wartezeit

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18.02.2003
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wartezeit

Der feine Nieselregen legt sich wie ein Schleier auf den nackten Beton der Straße vor ihr.
Sie wartet, wartet auf etwas, was nicht geschehen darf, aus Gründen, die keine sind.
Nein sagen mit der Gewissheit, es später zu bereuen ist nicht ihre Stärke, doch Dummheiten lohnen sich selten. Pro und Contra fahren Achterbahn in ihren Gedanken. Sein oder nicht sein, tun oder es sein lassen, was heißt das schon.
Doch was wäre der Lohn?
Sie wartet immer noch, während der Regen die Straße in einen nassen Spiegel verwandelt. Ein Spiegel der Wirklichkeit? Doch was ist schon Realität?
Sie streckt ihre rechte Hand nach vorne, dreht sie hin und her, ganz langsam, schaut zu, wie sich der Regen auf ihrer Haut sammelt, spürt die Nässe auf ihrer Haut.
Ich träume nicht, denkt sie, das hier ist alles so echt, aber doch....
Aber doch reicht all das an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft, und obwohl sie weiß, dass sie nicht träumt, möchte sie aufwachen.
Doch es gibt keinen Fluchtweg.
Und sie will eigentlich auch gar nicht flüchten. Doch, Gesagtes rückgängig machen? Zu spät!
Alles, was ihr bleibt, ist ein Traum, der keiner ist, und eine Wirklichkeit, die keine sein sollte.
Vergeben und Vergessen gilt nicht mehr, und doch, es steht ihr alles frei, und wahrscheinlich liegt genau darin ihr Problem.
Sie weint heute nicht, sie fühlt nur etwas, das sie nicht beschreiben kann, oder will.
Sie weiß, dass sie nichts mehr richtig machen kann, doch ist nun alles falsch?
Sie kommt zu dem Entschluss, dass sie sich nicht bemächtigt fühlt, über richtig oder falsch zu urteilen, denn alles was sie tun kann, ist das zu tun, was sie tun wird, nachdenken wird nichts nützen, nicht jetzt, nicht hier, nicht so!
Der Regen wird stärker, aber sie wartet trotzdem noch immer, wartet auf etwas, was nicht geschehen wird.

 

Hallo puddingbrumsel,

Warten, Entscheiden, Vergangenes rückgängig machen, dies alles verdichtest Du in den Gedanken einer Person, in einer gefühlsmäßig zerissenen Situation.
Ich denke, der angespannte psychische Zustand wird deutlich, man kann auch einen Beziehungskonflikt als Ursache ausmachen, doch tiefergehende Ausführungen, die ein philosophisches Hinterfragen ermöglichen vermisse ich.

Bei `Gründe, die keine sind` - beziehen sie sich auf das Warten, oder das Geschehen?

Trotzdem: Eine intensive Geschichte, interessant zu lesen.

Tschüß... Woltochinon

 

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