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Warum nur, Trambeaux, warum?

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02.02.2004
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Warum nur, Trambeaux, warum?

Obwohl vernommen den eisigen Laut, traute niemand sich der Wärme des Feuers im Kamin zu entziehen,
um nachzusehen ob des Verbleibs des Gastgebers, der im nächtlichen Wald nach der Hütte Ausschau hielt,
die Ziel war seines Dranges, ein unaufschiebbares Geschäft zu verrichten.

Der Weg, lieber Trambeaux, zur Lösung der Frage, was in jener verhängnisvollen Nacht auf dem kurzen Wegstück zwischen dem Blockhaus der Crissiers und der kleinen Hütte der Notdurft geschah, ist einzig und allein, den selben erneut und mit wachsamen Augen zu durchschreiten.

Trambeaux, ich wusste, die Lösung naht, würden wir nur dem Pfad des Grauens folgen, des Laien Auge verschlossener Hinweis, schreiend klar im Schein der Lampe. Seht, die Spur, führt messerscharf dem Wald entgegen, die Hütte war nur Zwischenhalt, der Leidensweg dort nicht zu End.

Warum kennt Ihr euch aus, Trambeaux? Wart Ihr doch Gast und nicht betraut mit Suchen, hieltet das Feuer in Gang, auf dass das Gesinde nach erfolgloser Rückkehr sich wärmen konnte.
Da! Ich hatte Recht. Der Pfad wie das Leben Crissiers enden hier, doch saget mir, Trambeaux, weshalb fanden wir diese Stätte des Grauens? Zuletzt der Hinweis mit dem Schal, danach nur blindes Tappen durch den Wald. Trambeaux, Ihr achtet nicht auf Euer Tun, der letzte Weg nur Eingeweihten sich erschliesst. Ihr seids gewesen, der Schlag des Feuerhakens traf genau.
Die Frage stellt sich somit nicht, die Tochter hat's Euch angetan, der Liebe wegen diese Tat? Oh, Trambeaux, was wart Ihr für ein Narr.

„Polizei, stehen bleiben. Lassen Sie die Waffe fallen!“

Oh nein, Ihr wollt es nicht verstehen, nicht Euer Leben ist's nach dem mir trachtet. Der Fluch der meine Liebste nahm, danach die Frucht der Liebe, unsere Tochter viel zu jung, der Mutter schon zur Seite liegt. Nie konnte ich mehr Frieden finden, Ihr müsst verstehn.

„Nicht, seien Sie doch vernünftig. TRAMBEAUX, NICHT! Oh, nom de Dieu, einen Krankenwagen, Lieutnant, schnell.“

 

Holla dotslash

traute sich niemand der Wärme
"traute niemand sich der" klingt besser.

Dein Text wirft viele Fragen auf, ich weiß nicht, ob das Ende zur Lösung dieser beiträgt.
Trambeaux... ist er dabei, sich umzubringen? Irgendwie komme ich jetzt grade nicht in den Text herein, als das ich ihn verstehen würde.
Vorweg kann ich aber sagen, dass mir die verschachtelten Sätze gefallen und dazu fast schon im Gegensatz die wörtliche Rede, bei der man das Gefühl hat, als wären es Schreie aus der Realität, die Trambeaux verlassen zu haben scheint.


Starsailor

 

Hallo Sternensegler

"traute niemand sich der" klingt besser.
Ja, klingt wirklich besser.
Trambeaux... ist er dabei, sich umzubringen?
Ja.
..., bei der man das Gefühl hat, als wären es Schreie aus der Realität, die Trambeaux verlassen zu haben scheint.
Das kam so rüber? Klasse.

Eigentlich wollte ich ein Experiment verfassen, Sinn des Lebens, 42 ;) Wörter, 42 Absätze. Doch dann lief mir der Text in eine andere Richtung und, tja, das kam dabei heraus.
Ein Mann (zum Beispiel des Kommisars Assistent) verliebt sich in eines Patriachen Tochter, er "befreite" sie, ohne dass das Glück nun Einzug hielt. Im Gegenteil, er verlor seine Frau, die gemeinsame Tocher, den Realitätsbezug. Will dem Fluch ein Ende machen.

Irgendwie doch ein Experiment, aber nicht werkimmanent für die Rubrik Experimente. ;)

Danke für deine Rückmeldung,
Gruss ./

 

Servus dotslash!

Tja, manchmal machen sich Texte selbständig und laufen in eine andere Richtung als ursprünglich geplant. Das hat in diesem Fall sicherlich nicht geschadet, da die Geschichte sowohl vom Inhalt als auch vom Stil her einen eigenen Charme besitzt. Thema und Umsetzung gefallen mir sehr.

Meine Interpretation lag bis zu Deiner Anmerkung knapp daneben, da mich folgender Satz auf eine falsche Fährte brachte:

Oh nein, ihr wollt es nicht verstehen, nicht wegen euch trachtet mir nach Rache, der Fluch der meine Liebste nahm, die Tochter viel zu jung, der Mutter schon zur Seite liegt.
Das Wort Rache ließ mich annehmen, dass ein Anderer Trambeaux in den Selbstmord treibt, dabei sucht der Mann Erlösung von dem Fluch. MMn wäre eine Umformulierung besagter Stelle hilfreich. Mal abwarten, wie andere Kritiker das sehen.


Lieben Gruß
Antonia

 

Seltsam ./,

vielleicht nicht die Geschichte an sich, aber das Gefühl, das du bei mir hinterlässt.

Starsailor beschreibt es ähnlich, wie ich es empfinde. Die verschlungenen Sätze bedürfen einer gewissen Aufmerksamkeit. Ich hatte ständig das Gefühl, etwas zu überlesen - was nicht negativ zu verstehen ist. Die wörtliche Rede hat mich aus dieser Melancholie der Wörter herausgerissen. Toller Bruch. Das ist gelungen, wie ich finde.

Irgendwie schön. Obwohl ich es nicht so recht einzuordnen weiß.
Gern gelesen!


LG
flash

 

@Antonia

Thema und Umsetzung gefallen mir sehr.
Danke.

Das Wort Rache ließ mich annehmen, dass ein Anderer Trambeaux in den Selbstmord treibt, dabei sucht der Mann Erlösung von dem Fluch. MMn wäre eine Umformulierung besagter Stelle hilfreich.
Hat was. Ich denk mir was aus ...

@flash

... vielleicht nicht die Geschichte an sich, aber das Gefühl, das du bei mir hinterlässt.
Da ging es mir nicht anders, schön das es so rüber kommt.
Das bestätigt meinen Entscheid, diesen Text so stehen zu lassen und eben nicht eine geschliffene Geschichte daraus zu machen. ;)

Danke euch beiden für's Lesen und Kommentieren.
Gruss ./

 

Hallo dotslash!

Sprachlich finde ich die Geschichte bussi, und die, vor allem durch die sprachliche Umsetzung erzeugte Stimmung gefällt mir ebenfalls sehr. Ich meine es auch nicht negativ, wenn ich sage, daß ich die Geschichte ein paar Mal lesen mußte, bis ich sie so halbwegs verstanden hab. Beim ersten Mal nahm mich wohl die Stimmung derart gefangen, daß ich bloß Anfang und Ende verstand. :shy:

Mittlerweile verstehe ich sie, abgesehen vom Selbstmordende, bis hierher (glaub ich jedenfalls):

Die Frage stellt sich somit nicht, die Tochter hats euch angetan, der Liebe wegen diese Tat? Oh, Trambeaux, was wart ihr für ein Narr.
Hier lese ich heraus, daß Crissiers, der Vater dieser Tochter, scheinbar etwas gegen eine Beziehung der beiden hatte, und deshalb sterben mußte.
Aber dann verstehe ich nicht, warum Trambeaux hier sagt:
Oh nein, ihr wollt es nicht verstehen, nicht wegen euch trachtet mir nach Rache,
Es war ja nur vom Vater und der Tochter die Rede, warum also »nicht wegen euch«?

der Fluch der meine Liebste nahm, die Tochter viel zu jung, der Mutter schon zur Seite liegt. Nie konnte ich mehr Frieden finden, ihr müsst verstehn.
Hier dachte ich erst, es sei jene Tochter, die oben bereits erwähnt wird, gemeint. Zur Seite liegen sollte wohl tot sein bedeuten. Aus Deiner Auflösung erfahre ich, daß seine eigene Tochter gemeint ist, und mit der Mutter also seine Frau, und nicht die Frau Crissiers. Aber welcher Fluch sie heimgesucht hat, erschließt sich mir immer noch nicht. Hat er die beiden auch umgebracht, damit er selbst frei für Crissiers Tochter ist?

Obwohl ich nicht alles verstanden habe – vielleicht helfen Dir ja meine Fragen beim Verständlicher-Machen ;) –, ist es eine Geschichte, die ich sehr gern gelesen und mit der ich mich ebenso gern beschäftigt habe. :)

Ein paar Änderungsvorschläge und ganz wenige Fehler hab ich noch:

»ist einzig und allein den selben erneut und mit wachsamen Augen zu durchschreiten.«
– allein, den
– stilmäßig würde »selbigen« besser passen als »den selben« und »wachsamen Auges« statt »mit wachsamen Augen«: »ist einzig und allein, selbigen erneut und wachsamen Auges zu durchschreiten«

»Trambeaux, ich wusste, wir sind der Lösung nah, würden wir nur dem Pfad des Grauens folgen,«
– oder mit nur einem »wir«: ich wusste, die Lösung naht, würden wir …

»schreiend klar im Schein der Lampe, seht, die Spur, führt messerscharf dem Wald entgegen,«
– würde evtl. nach »Lampe« einen Punkt machen und nach »Seht« ein Rufzeichen

»Wart ihr doch Gast und nicht betraut mit Suchen,«
– wenn das quasi direkte Rede sein soll, gehört »ihr« (und später auch »euer«) groß, da es ja dritte Person und somit noch höflicher als »Sie« ist. Aber in dem Fall bin ich mir jetzt auch grad nicht so sicher, weil es nicht als direkte Rede gekennzeichnet ist. Ich würde sagen, wenn Du als Autor mehr eine direkte Rede darin siehst, schreib es groß. ;)

»DA, ich hatte recht, der Pfad wie das Leben Crissiers endet, doch saget mir,«
Recht
– sollte das »DA,« gerufen wirken? Das arme Rufzeichen steht in der Ecke und weint… :crying:
– »der Pfad wie das Leben Crissiers endet« stimmt irgendwie nicht so ganz. Da Du das »wie« so wie ein »und« gebrauchst, müßte am Schluß die Mehrzahl stehen: enden. Damit es nicht so wirkt, als würden sie auf dieselbe Weise enden, würde ich dem noch ein »hier« anfügen: der Pfad wie das Leben Crissiers enden hier

»Trambeaux, weshalb fanden wir diese Stätte des Grauens.«
– Das Fragezeichen gesellt sich mit einer Packung Taschentücher zum Rufzeichen. :D

»Die Frage stellt sich somit nicht, die Tochter hats euch angetan,«
– hats

»Lassen sie die Waffe fallen.«
Sie (und ein Rufzeichen wäre auch nicht fehl am Platz ;))


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Dotslash,
hat mir gefallen, der Gegensatz der altertümlichen, gedrechselten Sprache und die sachliche direkte Rede. Erinnert mich an ein Stück von Otto, bei dem er die gekünstelte Sprache mit einem "Scheiße" beendet.
Es sind Kommafehler drin, aber da Häferl sich des Textes angenommen hat, brauch´ ich ja nicht mehr...
Gruß, Elisha

 

@Häferl

Danke fürs Lesen und Kommentieren. Ich habe diese Geschichte anfangs kaum nachbearbeitet, da es wie ich bereits erwähnte ein echter Irrläufer war und das Ergebnis mich doch ziemlich überraschte.

Die Taschentücher habe ich von ! und ? eingesammelt und auch einige Stilsachen übernommen.

Die Rache fiel der Löschtaste zum Opfer.

@Elisha
Danke, schön dass es dir gefallen hat.

Lieben Gruss
./

 

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