Was ist neu

Was gestern war ...

Mitglied
Beitritt
02.11.2005
Beiträge
4
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Was gestern war ...

Was gestern war
Der Tag, an dem alles begann ...

„Guten Morgen ihr finster dreinblickenden Schlafmützen! Heute ist Montag und Leroy Jordan spricht euren Weckruf! Es ist fünf Uhr. Die Nachrichten: Preiserhöhung und Gehaltssenkung ...“
Ein Schrei hallte durch das Schlafzimmer, es knallte, der Wecker flog im hohen Bogen durch den Raum und gegen die Wand, zerschellte laut und sprühte seine technologisch hochentwickelten Innereien durch den Raum. Nachdem all das metallene Schallen und Klimpern nachgelassen hatte herrschte wieder Stille, es ließ sich lediglich vernehmen, wie jemand beruhigt seufzte und dann in seine Kissen sprang.
Seine Name war John Freeman und er war nicht irgendjemand, nein, er war ein Soldat der Erdallianz und diente hier oben, hoch über den Wolken, in der orbitalen Raumstation der Erde, die aus unerfindlichen Gründen mit O.R.E. abgekürzt wurde.
Er kuschelte sich tief in seine Kissen und versuchte, die Welt um sich herum zu ignorieren.
„Gefreiter John Freeman“, hallte eine notorisch metallene Stimme durch den Raum. Der Stationscomputer. „Ihnen wurden soeben vierzig Dollar vom Gehalt abgezogen, um den Wecker ersetzen zu können.“
„Halt´s Maul.“
„Gefreiter John Freeman“, wiederholte sich die Maschine, die, so hoffte John, bald ersetzt wird und in ewiger Qual in der Hölle schmort. „Sie haben zum Dienst anzutreten. Wachen sie auf.“
Ein schriller Ton donnerte dreimal durch das Zimmer und ließ den Soldaten zittern. Er warf sich die Decke über den Kopf und hielt seine Ohren zu. Grausame Welt ...
Langsam erhob sich sein Bett in ungefähr einen Meter Höhe, um dann ohne Vorwarnung um neunzig Grad zu kippen und ihn auf den harten Metallboden purzeln zu lassen. Nach der unfreiwilligen Rolle blieb er rücklings liegen und hoffte auf besseres Wetter.
Das durch eine anspringende grelle Leuchte gegeben wurde.
„Waah!“ Er drehte sich auf den Bauch und versuchte die Augen wieder zu schließen, aber langsam, das musste er zugeben, wurde er wach. So wie jeden Morgen seit zwei Monaten erwachte er in einer Welt, in die er nicht gehörte, die er trotz aller Bemühungen nicht verlassen konnte.
Er erhob sich stöhnend und blinzelte vorsichtig, bis sich die Augen einigermaßen an das Licht gewöhnt hatten. Sein Schlafzimmer bestand, um es kurz zu sagen, aus einem Waschbecken mit Spiegel, einem Bett, einem militärisch praktikabel angehauchten Metallschrank sowie einer Tür.
Er drehte das Wasser auf und sah auf die Uhr. Er drehte es ab und riss die Tür auf, die durch den Schwung hinter ihm wieder zuknallte. Wie gut, dass er in Arbeitskleidung schlafen gegangen war.
„Moin Moin“, rief er im Rennen, ohne zu wissen, ob sich irgendwer im Korridor angesprochen fühlte, zum Umsehen blieb keine Zeit. Er erreichte Ebene Drei, die er zu überwachen hatte, und rannte durch die Lichtschranke. In Sekunden wurden seine biometrischen Daten erfasst.
„Gefreiter John Freeman“, hallte eine wohlbekannte Stimme. „Sie sind über drei Sekunden zu spät. Ihnen wurden soeben zwanzig Dollar vom Gehalt abgezogen.“
Er stolperte über ein ‚Vorsicht, nasser Boden’-Schild und rutschte bis hin zu einer dünn und brüchig wirkenden Glaswand, die jedoch keinen Kratzer aufwies und ihn sicher von der Schwärze des Weltraums trennte, aber auch von den Sternen. Die Nachricht des Stationscomputers hatte er kaum vernommen, aber er würde noch per Mail, Pieper und Telefon darüber benachrichtigt werden.
Er stand auf und wandte sich vom endlosen schwarzen Weltraum ab.
Links von ihm befand sich ein endloser, leerer und trostloser Korridor voller schwerer metallener Türen und in regelmäßigen Abständen platzierten Feuerlöschern und Müllkörben.
Rechts von ihm befand sich ein endloser, leerer und trostloser Korridor voller schwerer metallener Türen und in regelmäßigen Abständen platzierten Feuerlöschern und Müllkörben. Einige der Müllkörbe schienen überfüllt, einer war aufgeplatzt und hatte seinen unappetitlichen Inhalt über den billigen blauen Teppich ausgebreitet, der als einziges halbwegs weiches Ding die hiesige Umwelt zierte.
Vor sich hatte er den Ausblick auf einen endlosen, leeren und trostlosen Korridor voller schwerer metallener Türen und in regelmäßigen Abständen platzierten Feuerlöschern und Müllkörben.
Und vorne rechts fehlte eine Ecke zwischen zwei Korridoren, in die man seinen Schreibtisch, seinen Aktenschrank und seinen Drehstuhl gestellt hatte, letzterer war jedes Mal quietschvergnügt, wenn man sich auf ihn setzte.
John setze sich. Der Stuhl quietschte vergnügt. John nicht.
Der veraltete Computer wurde angeworfen und der Röhrenmonitor eingeschaltet. John sah am Bildschirm vorbei durch das Glas zu den Sternen, wurde aber gleich wieder vom Computer abgelenkt. Sofort flackerten zwei Fenster auf: Mails und Arbeitsaufträge. Er schaute sich kurz die Arbeitsaufträge an und durfte feststellen, dass er heute derjenige war, der den Müll zu beseitigen hatte. Keine Freude.
Er minimierte das Fenster und sah sich die Mails an. Nachdem der Spam und die Mahnungen beseitigt waren, blieben nur noch drei übrig.
In der ersten wurde er von seinem Vorgesetzten zum Golfen eingeladen – als Caddy.
In der zweiten machte seine Freundin mit ihm Schluss.
In der dritten teilte ihm sein bester Freund mit, dass er eine neue Freundin habe. Mitgesendete Bilder bestätigten Johns Verdacht. Seine Hände zitterten und er starrte mit verschieden großen Augen und gefährlich gekräuselten Augenbrauen auf den Bildschirm. Beinahe schon gewalttätig griff er nach seinem Müllbeutel, warf beim Aufstehen den Drehstuhl um und wollte nun wütend zur Tat schreiten. Sein Drehstuhl zerfiel in Einzelteile, die herumrollten und so fielen, dass sie einen grinsenden Smiley ergaben. Eine Ader an Johns Schädel wurde überraschend stark sichtbar. Er sprang auf und trat in das Gesicht am Boden, kickte die Teile umher und warf dabei den Tisch um. Der Bildschirm zersprang noch im Fall, die Rollmaus rollte von dannen, die Tastatur verlor ihre Buchstaben, die durch die Gegend flogen und ein paar Meter dahinter das Wort ‚Nerd’ legten.
John lief rot an. Er versuchte sich gezwungen zu beruhigen, kniff die Augen zu und zählte im Stand und im Geiste langsam bis zehn. Langsam, aber sicher ...
„Gefreiter John Freeman“, sagte der Stationscomputer.
John öffnete ein Auge, die Lider zuckten.

„Gemütlicher Morgen“, gähnte ein Offizier nicht weit entfernt in seinen Kaffee und stempelte mit der anderen Hand blind die Papiere, die die Degradierung eines gewissen Gefreiten Freeman vorsahen.
Ein Schrei gellte plötzlich durch die Station, der Offizier zuckte zusammen und schüttete den Kaffee in seinen Schoß, wo er sich langsam einbrannte und vor sich hin brühte. Ein weiterer Schrei.
Die Sekretärin riss die Tür zu seinen Büro auf und starrte den Offizier an, der gekrümmt am Boden lag. Eine ungesund wirkende Flüssigkeit breitete sich um ihn herum aus – war er etwa angeschossen oder vergiftet worden?
„Gefechtsalarm!“, schrie die Sekretärin und schlug auf einen roten Knopf unter ihrem Tisch. „Gefechtsalarm! Attentäter!“

John atmete schwer, hatte sich kaum von seinem Schrei erholt. Er klammerte sich am Müllbeutel fest, der sofort in zwei Teile zerriss. Endlich etwas absichtlich demoliert, es ging ihm schon besser ...
Kleine Plättchen an der Decke klappten aus und brachten runde Lampen zum Vorschein, die rot aufblinkten und sich schnell im Kreis drehten. Rotes Licht flackerte an den Wänden und durch Johns Augen.
„Gefechtsalarm“, rief der General durch das interne Kommunikationssystem – Lautsprecher waren an allen Ecken und Enden vorzufinden, ebenso Mikros und Miniaturkameras. Kein Winkel ohne Kontrolle. „Alle Mann an die Waffen, wir haben Saboteure an Bord! Nehmen sie jeden fest, der merkwürdig wirkt!“
Zwei Soldaten kamen an Johns Arbeitsstation vorbei. Allerlei Kleinteile waren über den Boden verbreitet und er hatte in jeder Hand einen halben Müllbeutel.
Sie rissen die Gewehre hoch.
„Auf den Boden!“
John brach zusammen.

Erst wenige Stunden später erwachte er und wurde direkt zu einem befehlshabenden Offizier geschleift, wo er ein Verhör über sich ergehen lassen musste. Er hatte selten schlechtere Laune gehabt als heute.
„Kann ich nicht kündigen?“, fragte er schließlich bitter nach einer halben Stunde, in der er dem Offizier von seinem Leben erzählt und einige obskure Tintenkleckse gedeutet hatte.
„Nein“, sagte der Offizier.
Natürlich konnte er nicht kündigen, denn er war auf viele Jahre an den Dienst gebunden.
„Sie können nicht kündigen“, sagte der Offizier abermals. „Denn sie sind gefeuert. Unehrenhaft entlassen. Vom Dienst suspendiert. Was auch immer, verschwinden sie. Wir können keine schwachen Glieder in der Kette gebrauchen.“
John schreckte zurück. Entlassen ... jetzt hatte er gar nichts mehr.


Das alles ist bereits einen Tag her. Mittlerweile hatte man ihn mit einer Transportfähre auf die Erde gebracht und mitten in einer Großstadt ausgesetzt. Da stand er nun, mit einem Ausweis, einer minimalen Abfindung und ein paar Sachen zum Anziehen auf einer hohen Brücke, die über die Hauptstraße führte. Nichts war ihm geblieben, weder sein Geld noch seine Liebe, weder die Karriere noch eine Heimat. Er kramte in seinen Taschen und holte seinen Ausweis hervor. Eine kleine ID strahlte ihm entgegen. Der Code, dem er bisher gefolgt war.
Er lehnte sich über das Brückengeländer und sah nach unten. Die schnellen Frontlichter der Autos schossen hin und her, ziellos über die festgelegten Straßen. Nur wenige gingen durch die Nacht, die meisten versteckten sich daheim in ihren Betten, so wie er einst. Links und rechts türmten sich gigantische Wolkenkratzer auf, die immer höher strebten, immer mehr wollten. Über ihm erstreckte sich der dunkle Nachthimmel, von vielen Wolken bedeckt, zwischen denen ihm die Sterne entgegenfunkelten, wie einst auf der Station. Doch diesmal gab es keine Glasscheibe, die ihn trennen sollte – diesmal gab es nur ihn und das Licht in der Ferne.
Ein Sturz.
Matt fiel der Ausweis auf die Hauptstraße hinab, wand sich oft in der Luft, wurde vom Wind hin und her geschlagen, prallte schließlich auf dem nassen und kalten Asphalt auf und wurde im Laufe der Nacht langsam in Richtung Kanalisation gespült.
John stützte sich mit seinen Ellenbogen auf das Brückengeländer, seine Hände vor ihm gefaltet, der eine Fuß festigte seinen Stand, der andere war darüber gelegt. Er sah nach vorn, dorthin, wo in einigen Stunden die Sonne aufgehen würde. Der frische und kühle Wind ließ ihm einige Regentropfen ins Gesicht springen, die sich sanft mit den Tränen vermischten.
John lächelte.
Er war frei.

 

Framer Fran schrieb über seine Geschichte:

Moin Moin.
Folgende Geschichte ist ursprünglich für einen Wettbewerb konzipiert worden, der dann allerdings nie ausgewertet worden ist. Nach geringfügiger Überarbeitung habe ich mich dazu entschieden sie mal hier reinzustellen, um zumindest ein paar Kommentare zu hören.
Die Kategorisierung des Genre ist mir nicht möglich, und da ich nicht querfeldein posten wollte, wird die Sache einfach mal hier ausgestellt.

 

Hey Franny-Bärli,

ich bring erst mal ein paar Verbesserungsvorschläge,


Farmer Fran schrieb:
Was gestern war
Der Tag, an dem alles begann ...

„, es knallte, der Wecker flog im hohen Bogen durch den Raum und gegen die Wand, zerschellte laut und sprühte seine technologisch hochentwickelten Innereien durch den Raum.

Der Satz ist einfach too much, d.h. schachtelig. Mach vielleicht eher einzelne Sätze daraus oder versuch es weniger übertrieben darzustellen, alleine an dem technologisch hochentwickelten Inneren störe ich mich irgendwie...


Farmer Fran schrieb:
[Nachdem all das metallene Schallen und Klimpern nachgelassen hatte herrschte wieder Stille, es ließ sich lediglich vernehmen,

vielleicht wäre es an dieser Stelle schöner "man konnte lediglich hören" zu schreiben.

Farmer Fran schrieb:
[Seine Name war John Freeman und er war nicht irgendjemand, nein, er war ein Soldat der Erdallianz und diente hier oben, hoch über den Wolken, in der orbitalen Raumstation der Erde, die aus unerfindlichen Gründen mit O.R.E. abgekürzt wurde.

Der letzte Nebensatz ist störend. Es liegt doch nahe, wieso die orbitale Raumstation der Erde mit O.R.E. abgekürzt wird.

Farmer Fran schrieb:
[„Gefreiter John Freeman“, hallte eine notorisch metallene Stimme durch den Raum.

Was hat das "notorisch" darin zu suchen?

An dieser Stelle muss ich bemerken, dass ich den ganzen Anfang etwas merkwürdig finde. Was nimmt der für einen Bezug zu dem Gesamtgeschehen?
Ich finde es so zwischendrin vielleicht ganz nett, das etwas genauer zu beschreiben, aber am Anfang wirkt es öde. Macht nicht gerade Lust auf mehr!

Farmer Fran schrieb:
[„Gefreiter John Freeman“, wiederholte sich die Maschine, die, so hoffte John, bald ersetzt wird und in ewiger Qual in der Hölle schmort.

Wenn jemand in der Hölle zubringen muss, ist der Gedanke eigentlich naheliegend, dass es "qualvoll" ist - dies ist jedenfalls eine allgemeine Assoziation mit dem Begriff Hölle!

Farmer Fran schrieb:
[Langsam erhob sich sein Bett in ungefähr einen Meter Höhe, um dann ohne Vorwarnung um neunzig Grad zu kippen und ihn auf den harten Metallboden purzeln zu lassen.

Purzeln ist irgendwie zu nett ausgedrückt. Harter Metallboden - und dann purzeln. Wieso nicht "knallen", "aufprallen", "krachen"?

Farmer Fran schrieb:
[Er erhob sich stöhnend und blinzelte vorsichtig, bis sich die Augen einigermaßen an das Licht gewöhnt hatten. Sein Schlafzimmer bestand, um es kurz zu sagen, aus einem Waschbecken mit Spiegel, einem Bett, einem militärisch praktikabel angehauchten Metallschrank sowie einer Tür.

Militärisch praktikabel. Wieso nicht einfach "militärischer Metallschrank"???

Farmer Fran schrieb:
[Er stolperte über ein ‚Vorsicht, nasser Boden’-Schild und rutschte bis hin zu einer dünn und brüchig wirkenden Glaswand, die jedoch keinen Kratzer aufwies und ihn sicher von der Schwärze des Weltraums trennte, aber auch von den Sternen.

Ab hier wird's meiner unmaßgeblichen Meinung nach besser. Mehr Aktion!

Farmer Fran schrieb:
[Vor sich hatte er den Ausblick auf einen endlosen, leeren und trostlosen Korridor voller schwerer metallener Türen und in regelmäßigen Abständen platzierten Feuerlöschern und Müllkörben.

Wie oft denn noch? Kann man das nicht auch abkürzen??? 3 mal dasselbe. Wer will denn so etwas lesen? Ich weiß, dass du übertreiben, ironisieren willst, aber das kann man auch noch auf eine andere Weise.

Farmer Fran schrieb:
[letzterer war jedes Mal quietschvergnügt, wenn man sich auf ihn setzte.

Das mit dem "quietschvergnügt" ist genial. Jaaa, ab und zu lobe ich auch mal!

Farmer Fran schrieb:
[John setze sich. Der Stuhl quietschte vergnügt. John nicht.

Vielleicht solltest du eines von den "quietschvergnügt" streichen. So kurz hintereinander... na ja!

Farmer Fran schrieb:
[Natürlich konnte er nicht kündigen, denn er war auf viele Jahre an den Dienst gebunden.

Vielleicht wäre hier schöner, dass er sich auf mehrere Jahre zum Dienst verpflichtet hat.


Also sprachlich hast du es auf alle Fälle drauf.
Der Inhalt: tja, du verlierst dich in zu vielen Details! Die Story an sich finde ich gut, aber mir fehlt halt teilweise der Durchblick, etwas Emotion (wieso ist er seelisch nicht noch mehr am Ende, als er auf die Erde kommt?). Etwas Gefühligkeit würde die Story vielleicht noch lebendiger machen...
Ansonsten kann man sich mit dem John Freemann nicht so wirklich identifizieren. Man erfährt nicht mal im Ansatz, was für ein Mensch das ist, wie er aussieht etc. Und eine wirkliche Charakteristik taucht auch nicht darin auf.
Aber die Story ist definitiv kein hoffnungsloser Fall!

Gruß
Nadine_20

 
Zuletzt bearbeitet:

Erklärung und ähnliches ...

Weitestgehend wohl Geschmackssache, würde ich einfach mal behaupten. Dennoch mal ein paar Erklärungen, wie´s eigentlich gedacht war.

Das "notorisch" steht für "gewohnheitsmäßig", soll andeuten, dass eben dies dauernd zu hören ist, alles dasselbe, jeden Tag.
Die Sache mit der qualvollen Hölle sollte die Sache noch mal verdeutlichen, ein wenig mehr Detail und Stärke dahinter legen.
Das mit dem Purzeln mochte wohl bedeuten, dass er eben nicht drauf knallte, sondern irgendwie ein wenig überrollte.
Militärisch praktikabel beschreibt den Aspekt, in dem der Schrank militärisch wirkt - nur "militärisch" könnte auch einfach Tarnfarben bedeuten. Außerdem hebt es die Eigenschaft des Schranks noch ein wenig hervor, allgemein ist es ein Hinweis auf die Umgebungsgestaltung.
Die vielfache Wiederholung der Korridorbeschreibung war durchaus als störend gedacht, sollte die gleichartige Tristigkeit der Umgebung zum Ausdruck bringen.
Das "quietschte vergnügt" sollte "quietschvergnügt" noch einmal aufgreifen. Hatte eigentlich nicht gedacht, dass das als störende Wiederholung wirkt.

Zum Inhaltlichen wäre zu sagen, dass Freeman absichtlich recht unpersönlich ist, eben damit aus ihm eine frei übertragbare Person wird. Das Detailbombardement ist ebenso beabsichtigt, an und für sich sind viele Sachen auch metaphorisch deutbar, auch auf heutige Zustände übertragbar; somit ist die Geschichte eigentlich schon kritisch, oder hätte es jedenfalls sein sollen. Es geht allgemein um die Angelegenheit der Leistungsgesellschaft.

Aber womöglich ist das auch nicht wirklich herauszulesen, muss wohl noch viel üben; danke jedenfalls für die Kritik.

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom