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Was hält mich noch am Leben?

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18.04.2015
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Was hält mich noch am Leben?

- Was hält mich noch am Leben? -

Was tut man, wenn einem die Energie erlischt?
Wenn die Kraft, die einen morgens aus dem Bett hievt nicht mehr stark genug ist?
Wenn der eigene Sinn des Lebens nicht mehr zu ergründen ist?
Wenn man sich alleine fühlt?
Wenn das Laster der Probleme für einen Menschen zu schwer wird?
Wenn man die Kraft nicht mehr hat zu leben?
- Man stirbt-


Als Teenager hat man ständig irgendwelche Probleme, aber das sind bloß Kleinigkeiten und diese sind meist schnell vergessen. Doch was geschieht, wenn ein Teenager die Gedanken hat, wie derjenige, der die Zeilen auf der vorherigen Seite geschrieben hat? – er stirbt. Und das wäre für ihn nicht einmal schlimm. Wieso stirbt er also nicht einfach? Weil es zu einfach wäre im Anbetracht der Probleme.
Meine Name ist Thomas und ich habe diese Zeilen geschrieben. Ich schrieb diese Zeilen an dem Tag, an dem mir meine Probleme über den Kopf wuchsen – heute. Ich weiß nicht mehr wie es weiter gehen soll. Ich bin mit meinen Kräften momentan am ende und gerade jetzt bräuchte ich diese Kräfte am meisten.
Ich sehe aus wie ein Drogenjunky auf Entzug und so fühle ich mich auch. Nur dass ich nicht noch eine Ladung von dem Zeug brauche, was mich physisch sowie psychisch an meine Grenzen bringt.
Und seit wann fühle ich mich so bzw. sehe so aus? Seit heute. Und wieso? Das versuche ich jetzt darzulegen:
Leute die mich kennen wären erstaunt, wenn sie diese Zeilen lesen würden, mit dem Beiwissen, dass ich sie geschrieben habe, da ich im normalen Leben ein äußerst aufgeschlossener, starker und freudiger Typ bin – aber dieses Scheinbild meiner selbst bröckelt momentan immer weiter von mir ab, bis bald nur noch das alte grausige Gemäuer meiner Selbst dasteht.
Es gibt mehrere Dinge, die mich veranlassen solche Zeilen zu schreiben und Dir, als Leser, damit den Anlass gebe mir einen guten Seelenklempner zu empfehlen.
Vor etwa sechs Stunden lag ich noch in meinem Bett und neben mir meine Freundin, die ich über alles Liebe – Anna. Die Beziehung zu ihr hätte morgen eine Woche bestanden, doch zu dieser Feierlichkeit wird es nicht kommen. Die Geschichte zwischen Anna und mir ist etwas komplexer und wird auf ein Weiteres darlegen, wie gestört doch eigentlich mein wahres Ich ist, welches ich hinter einer Fassade zu verstecken versuche. Alles begann am 25. Dezember vor fast zwei Jahren. Ich hab sie über Twitter angeschrieben und wollte ihr näher kommen, weil sie mir schon damals von ihrer Schönheit und Ausstrahlung den Atem geraubt hat. Wir kamen uns also schließlich näher und ich begann mich bereits nach kurzer Zeit in sie zu verlieben. Die Gefühle die ich für sie hegte, schienen auch von ihr an mich zu gehen. Nach einer Abendveranstaltung, wohin ich sie eingeladen haben, trennten sich unsere Wege zum ersten Mal am 24. Januar vor einem Jahr. Wieso sich unsere Wege trennten, obwohl wir Gefühle für einander hatten? Ich bin ein Idiot! Das ist die einfachste Antwort. Ich kam mit dem Gedanken nicht klar meine Freiheit zu verlieren.
Als Vorbemerkung sollte noch erwähnt werden, dass mein früheres Verhältnis zum anderen Geschlecht auf eine Tätigkeit reduziert wurde – Sex. Die meisten Mädchen mit denen ich in Kontakt getreten bin waren für mich bloß Objekte, um meine Lust zu befriedigen. So sollte auch Anna einst dafür genutzt werden. Nur die Liebe machte mir da einen Strich durch die Rechnung. Ich glaube bis heute noch, dass ich Angst hatte sie zu verletzten und deshalb habe ich damals den Kontakt, von der einen auf die andere Sekunde abgebrochen. Das klingt vielleicht jetzt noch nicht alles so schlimm und es rechtfertigt auch nicht den Gedanken an einen Suizid, aber das war auch leider noch nicht alles. Aber zunächst noch Weiteres über das Verhältnis zwischen Anna und mir: Einige Monate nachdem ich sie abserviert hatte holten mich meine Gefühle ein und mir wurde jeden Abend klarer, wie dumm ich doch war und wie glücklich ich mit ihr war. Ich wollte sie zurück! Ein Leben ohne sie kam damals schon nicht mehr in Frage. Es gelang mir schließlich sie noch einmal für mich zu gewinnen, um dann noch einmal alles zu versauen und ihr noch einmal das Herz zu brechen. Wieder vergingen die Monate und ich konnte einfach nicht ohne sie. Ich wusste nicht wie ich mit diesen Gefühlen umgehen sollte und so endete auch eine weitere Versöhnung schließlich mit zwei gebrochenen Herzen. Das letzte mal war im September letzten Jahres.
Aber auch nach dieser Trennung unserer Wege ging sie mir nicht aus dem Kopf. Wer übrigens glaubt, dass sie dumm sein müsste, um immerhin vier Mal auf mich reinzufallen liegt im Unrecht. Sie ist eine der schlausten Köpfe die ich kenne und mir in allerlei Dingen weit, weit voraus. Meine Sturheit und mein eiserner Wille, so wie mein Charme ließen mich immer wieder in ihr Herz und diesmal sollte ich nicht derjenige sein, der Herzen bricht. Am ersten Januar diesen Jahres nahm ich wieder Kontakt zu ihr auf, da ich es nicht mehr aushielt ohne sie. Der Gedanke, dass ein anderer Kerl in ihr Leben getreten sein könnte zerriss mein Innerstes in zwei Teile. Der eine Teil hatte Angst nicht mehr in ihr Leben treten zu dürfen; der andere Teil hatte angst, dass sie mich wieder an sich ranlassen würde. Ja, ein gewisser Teil von mir wollte, dass sie einen Freund hat, so dass sie mich nicht mehr braucht und ich sie nicht mehr verletzten kann. Meine Gefühle für sie waren (sind sie immer noch) so groß, dass ich es nicht wollte dass sie mir noch einmal eine Chance gab. Allerdings bekam ich nach einem Monat Betteln eine weitere Chance mich ihr zu nähern, obwohl es einen anderen Typen gab...
Dieser Typ war allerdings nicht ihr fester Freund und ich hoffe inständig, dass diese Tatsache auch noch in der Zukunft so bleibt. Nach unserem letzten Streit wechselte Anna auf eine weiterführende Schule und lernte dort Jonas kennen, der bald darauf ihr bester Freund wurde. Jonas fühlte allerdings nicht das, was Anna fühlte – er fühlte mehr. Doch Anna konnte diese Gefühle nicht erwidern, was an ihren Gefühlen für mich lag. Jonas machte sich allerdings viele Hoffnungen bei Anna und das obwohl sie bereits zu Beginn ihrer Freundschaft betonte, dass sie nur Freundschaft will. Und jetzt komme ich ins Spiel. Als Anna und ich uns wieder näher kamen machte sie natürlich im Laufe der Zeit auch weniger mit Jonas. Jonas war/ist jedoch in sie verliebt und kündigte ihr somit die Freundschaft.
Anna ist ein sehr emotionaler Mensch und das liebe ich so an ihr. Sie kümmert sich immer zuerst um andere, bevor sie an sich denkt. Kurz gesagt sie ist das Gegenstück zu meiner arroganten, egoistischen Art. Jonas verletzte sie sehr damit, dass er die Freundschaft immer wieder beendete nur weil sie was mit mir unternahm.
Die Unterschiede zwischen Jonas und mir sind die folgenden: Ich bin viel Größer als er und unsere Charaktere unterscheiden sich ebenfalls gänzlich. Die einzige Gemeinsamkeit, davon abgesehen, dass wir beide Anna sehr sehr gerne haben, ist unsere Fähigkeit Anna das Herz zu brechen. Als ich Anna das Herz letzten September gebrochen hatte, hat er sie getröstet und jetzt als er ihr die Freundschaft kündigte und somit ihr Herz gebrochen hatte tröstete ich sie.
Ich kenne Jonas persönlich nicht und dennoch hege ich sehr große Antipathie gegen ihn. Aber das war mir egal. Mich interessiert es nur wie es Anna geht und deshalb lag mir sehr viel daran, dass sich die beiden wieder vertragen und wieder befreundet sind.
Weiter mit Anna und mir: Wie schon erwähnt kamen wir heute vor einer Woche zusammen und ich war richtig glücklich es endlich geschafft zu haben. Meine Zweifel mit ihr eine Beziehung einzugehen waren weg. Ich liebte sie einfach und das sollte nun auch für jeden sichtbar sein. Das, was ich Anna damals angetan habe existiert nicht mehr – dachte ich. Sie kann es nicht vergessen – verständlich. Sie hat mich mehrmals emotional an sich heran gelassen und ich habe sie immer wieder verletzt. Auch wenn es dieses Mal nicht passieren konnte dachte sie unentwegt darüber nach, was ich damals getan habe. Ich war bereit für unsere Beziehung – sie leider nicht. Sie hat gestern hier zum ersten Mal geschlafen und das Gefühl heute morgen von ihr geweckt zu werden war überragend. Die Bedenken von ihr über Uns waren bereits gestern Abend schon fast nicht mehr vorhanden und auch heute morgen war alles schön – bis sie die Nachrichten von ihm las. Wir lagen im Bett und redeten als sie die zahlreichen Nachrichten von Jonas auf ihrem Handy las. Zusammengefasst sagte er in zahlreichen Nachrichten, dass er das nicht mehr ertragen würde, dass sie bei mir ist und dass er sich von ihr „abkapseln“ werde. Aus ihr brachen die Tränen wie aus einem Wasserfall und mir kam direkt der Eine Gedanken in den Sinn. Ich musste in ihrem Interesse handeln. Ich bin an dem Punkt angelangt, an dem mir meine Gefühle nicht mehr so wichtig sind, wie die ihrigen. Ich wollte nur noch dass sie glücklich wird. Also tat ich es. Ich sagte ihr, dass es wohl besser sei, wenn wir unsere Beziehung vorzeitig beenden und dass sie erst mal schauen soll, dass sie sich wieder mit Jonas verträgt. Zu meinem Entsetzten kam ihr der Vorschlag zu Gute. Ich kämpfte schon lange mit den den Tränen (und muss es auch jetzt) aber diesmal konnte ich nicht gewinnen. Die Tränen quollen mir aus den Augen und ich begann zu schluchzen. Der Gedanke daran sie zu verlieren zerreißt mein Innerstes. Sie begann ebenfalls an zu weinen und ich wusste, dass wenn ich jetzt nicht aufhören würde, sie nicht von mir gehen würde. Sie würde Mitgefühl mit mir haben und dann könnte sie mich nicht mehr verlassen. Aber dieses Gefühl konnte ich nicht in ihr ausbrechen lassen und so schaffte ich es die Tränen zu stillen.
Im Endeffekt einigten wir uns auf eine Pause, die bis in den Sommer reichen solle.
Wenn dies nur mein einziges Problem wäre...
Ich stehe mitten in den Abiturprüfungen. Die Hälfte habe ich schon hinter mir. Die andere Hälfte beginnt kommende Woche. Eine beendete Beziehung stimmt mich natürlich nicht so lernfreudig an... Aber ich habe es bis zu den Prüfungen geschafft und ich werde es jetzt auch versuchen, so gut es geht durchzukommen, auch wenn ich abends nicht mehr schlafen kann.
Nächstes Laster auf meinem Rücken: Mein Nebenjob.
Ich arbeite nebenbei seit bereits drei Jahren in einer Tanzschule. Ich arbeite dort vier Stunden die Woche und kümmere mich um die Anmeldung und Beratung der Neukunden. Ich bin also auch öfters in Kontakt mit größeren Summen Bargeld, welches die Neukunden für ihre Anmeldung bei mir hinterlassen. Mitte letzten Jahres hatte ich ein kleines finanzielles Problem, welches ich versuchte zu lösen, indem ich immer mal wieder das Geld der Anmeldungen in meinen Geldbeutel gleiten ließ. Das funktionierte auch alles reibungslos – bis alles auffiel. Vor zwei Wochen rief mich der Chef der Tanzschule zu sich und teilte mir mit, dass er für zwei Anmeldungen Geld vermisse, die bei mir getätigt worden sind. Im selben Moment bekam ich Schweißausbrüche und ich versucht mich aus der Sache zu reden, was mir zunächst auch gelang, indem ich das fehlende Geld einfach mit meiner Kreditkarte der Tanzschule zurückzahlte und sagte, dass ich das Geld bloß verlegt habe. Ich dachte damit wäre die Sache vorbei und ich würde nicht noch weiter auffallen. Ich hörte dennoch damit auf, mich an dem Geld der Tanzschule zu bedienen und lieferte jede Anmeldung mit dem Geld direkt bei dem Chef ab. Als Ich Anna heute Vormittag heimgefahren habe, nachdem wir unsere frische Beziehung beendet hatten rief er mich an, um mir mitzuteilen, dass er sich mehrere Posten rausgeschrieben hat wo eine Anmeldung stattgefunden hat und ich das Geld unterschlagen habe. Der Chef der Tanzschule ist ein äußerst großzügiger Mann und ich konnte noch nie ein schlechtes Wort über ihn verlieren und auch nun als ich ihm um so viel Geld betrogen habe ist er mir gegenüber immer noch großzügig – eine Eigenschaft die ich nicht besitze. Natürlich verlangt er von mir, dass ich das gesamte Geld zurückzahle (das will ich natürlich auch) und auch von der Einschaltung der Polizei sieht er ab, den Job bin ich natürlich los, aber meine größere Sorge ist das Geld, was ich ihm schulde. Ich habe jetzt noch keine genau Zahl von ihm bekommen, aber ich selbst gehe davon aus, dass es um die 3000-4000€ sind. Das ist eine Menge Geld. Und er besteht auch so ziemlich darauf, dass ich die ganze Summe zeitnah begleiche und das liegt natürlich auch in meinem Interesse, aber ich habe so viel Geld nicht und ich wüsste auch nicht wie ich jetzt so schnell an so viel Geld kommen soll. Sein Vorschlag war, dass ich meine Eltern davon informiere, aber das möchte ich auf gar keinen Fall. Ich habe meine Eltern in meinem noch jungem Leben zu oft enttäuscht, als dass ich ihnen jetzt noch sagen will, dass sie einen räudigen Dieb erzogen haben. Ich kann es ihnen einfach nicht sagen.
Da ist noch eine Sache, die mich psychisch, sowie demnächst auch finanziell belasten wird: Letzten Sommer hab ich mit zwei Freunden eine Reihe von Sachbeschädigungen begangen, für die ich mich am kommenden Dienstag vor Gericht verantworten muss. Ich habe bereits bei der Polizei ein umfassendes Geständnis abgelegt und auch bei der Jugendgerichtshilfe konnte ich den Sozialarbeiter von meiner eigentlich Art überzeugen – nämlich dass ich kein asozialer Kerl bin. Dennoch werden mich wohl einige hundert Sozialstunden, wenn nicht sogar Freiheitsarrest erwarten, von der Schadenssumme von insgesamt 12.000€ mal abgesehen.
Zusammengefasst stehe ich mit meinen 19 Jahren hier vorm Fenster und blicke auf mein Leben hinab. Ich habe einen riesigen Berg voll Schulden, das Mädchen was ich liebe hat auch Gefühle für mich, muss aber zuerst ihren besten Freund wieder zurückgewinnen und kriminell bin ich auch noch.
Jetzt nenn mir einen Grund, wieso ich nicht einen Schritt nach vorne, in die Erlösung machen sollte...

 

Hallo FTSF,

Willkommen im Forum.
Einen sehr pathetischen Titel hast du dir da ausgesucht für deinen Text - und um ehrlich zu sein, ließ der mich schon eher Negatives erahnen. Als aufgeschlossenes Kerlchen war ich allerdings bereit, positiv überrascht zu werden.
Was nicht der Fall war.

Die Zeilen am Anfang, mit denen du wohl tiefgreifend und existenzphilosophisch Eindruck schinden wolltest, funktionieren weder inhaltlich noch sprachlich. Da zieht sich eine Ausdrucksweise durch deinen Text, die mich an die Mono- und Dialoge der Pseudo-Reality-Shows vom Nachmittagsprogramm bei RTL erinnern.
Beispiel:

"Wenn man die Kraft nicht mehr hat zu leben?"

Ich weiß nicht, ob es grammatikalisch richtig ist, aber die Satzstellung war für mich einfach zu sperrig. "Wenn man nicht mehr die Kraft zu leben."
Und dieser Duktus hält sich tapfer.
Noch ein Beispiel:

"mit dem Beiwissen"

Ich glaube, das Wort "Beiwissen" müsstest du als Eigenkreation patentieren lassen, ansonsten heißt es: "in dem Wissen".

Auch die Art, wie du die Geschichte erzählst ... Puh! Es geht um einen tollen, charmanten Teenie, der eigentlich alles hat/haben könnte, aber den dann doch die "dunkle Seite" einholt, der Mist baut und das alles brav chronologisch und mit ziemlich vielen unnötigen Details auflistet.
Es ist auch keine Kurzgeschichte oder eine Geschichte. Vielleicht das Protokoll, das dein Ich-Erzähler bei der Polizei aufgegeben hat.

"Es gibt mehrere Dinge, die mich veranlassen solche Zeilen zu schreiben und Dir, als Leser, damit den Anlass gebe mir einen guten Seelenklempner zu empfehlen."

Dieser leise Anflug von Selbstironie war für mich das Highlight (und das meine ich nicht ironisch) deiner Geschichte.

Ich bin auch noch nicht lange dabei, deshalb kann ich dir einen Tipp für "Neue" geben, der fantastisch funktioniert: Dich hier erstmal von den tollen Werken erfahrener Schreiberlinge insiprieren lassen. Vor allem in der Kategorie der empfohlenen Geschichten.


Soviel von mir. Schau dich um und noch viel Spaß,

Tell

 

Hallo FTSF,

vielen Dank für Deine Geschichte, die ich gerne bis zum Ende gelesen habe, da mich die Gedankenwelt der Jugend interessiert (meine liegt einfach schon drei Jahrzehnte zurück).

Gut finde ich den Suizid zu thematisieren, auch wenn hier nur geschildert wird, wie es dazu in der Gedankenwelt des Protagonisten kommt.

Für mich ist die Story zu abstrakt, es entstehen keine Bilder in meinem Kopf, z.B.

"Schönheit und Ausstrahlung den Atem geraubt hat"

oder sich viermal zu trennen, oder "Abendveranstaltung". Gut finde ich das offene Ende, anregend zum Nachdenken.

Gründe die mir spontan einfallen, der Protagonist könnte sich 'nur' die Beine brechen und hätte dann noch ein Problem mehr; oder wenn er viermal mit Anna zusammen gekommen ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß sie noch einmal zu bekommen, oder hier draußen auf dem Fensterbrett hört er erst wie sorglos die Amseln zwitschern.

Herzliche Grüße
Heiko

 
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Hi FTSF,

und herzlich willkommen hier.

Zuerst: Ich glaube, du hast Talent. Ich denke, dass du noch nicht lange schreibst und dass das einer deiner ersten Sachen sind, so liest sich das zumindest. Sprachlich gesehen hast du ein gutes Gefühl, zu formulieren, du hast auch einen Riecher dafür, was man spannend erzählen kann. Ich denke, es fehlt dir noch die Übung und das Wissen, wie du deine Ideen richtig kanalysieren kannst - wenn du bereit bist, richtig Zeit zu investieren und wenn dich das Schreiben interessiert, sehe ich da auf jeden Fall gutes Potential in dir.

So, genug Lob, jetzt mal Kritikpunkte:
1. Der Plot. Wenn du eine Story schreibst, musst du dir überlegen: Was interessiert hier den Leser? Was mich hier an der Story gehalten hat, war die Geschichte mit Anna, dieses ewig Hin und Her. Darauf solltest du dich in diesem Text auf jeden Fall fokussieren, lass das mit mit den Abiprüfungen und dem Geldklauen weg, das zerbröselt den roten Faden, das interessiert den Leser auch nicht.
2. Die narrative Erzählweise. Das geht mir alles zu schnell, wie du die Geschichte mit Anna und dem Protagonisten erzählst - du schreibst solche Absätze wie diese hier:

Ich wollte sie zurück! Ein Leben ohne sie kam damals schon nicht mehr in Frage. Es gelang mir schließlich sie noch einmal für mich zu gewinnen, um dann noch einmal alles zu versauen und ihr noch einmal das Herz zu brechen. Wieder vergingen die Monate und ich konnte einfach nicht ohne sie. Ich wusste nicht wie ich mit diesen Gefühlen umgehen sollte und so endete auch eine weitere Versöhnung schließlich mit zwei gebrochenen Herzen. Das letzte mal war im September letzten Jahres.
Da schreibst du praktisch in fünf, sechs Sätzen über einen ganzen Sommer, über Dramen, Schicksale. Was ist da passiert? Du schreibst sehr nacherzählend, lässt den Leser nicht direkt teilhaben, da gibt es keine wörtliche Rede, keine Szenenbeschreibungen, keine Dialoge. Wie gesagt, ich sehe Potential in dir, wenn du bereit bist, etwas zu investieren. Also der von mir zitierte Absatz, das könnten gut und gerne 50 Buchseiten ausmachen, das stampfst du hier ein und verschenkst viel, was diese Geschichte richtig gut machen könnte.


Kleinkram:

Als Teenager hat man ständig irgendwelche Probleme, aber das sind bloß Kleinigkeiten und diese sind meist schnell vergessen.
Ah ... würde ich icht so unterschreiben. Man hat immer Probleme, die sind meistens Kleinigkeiten, stellen für Teenager aber immer das Ende der Welt dar. So ist das doch auch bei deinem Protagonisten! Mein Gott, er wird sich schon wieder einkriegen, eine Neue finden, und das mit dem Geld und den Prüfungen sind auch kein Todesurteil.

Doch was geschieht, wenn ein Teenager die Gedanken hat, wie derjenige, der die Zeilen auf der vorherigen Seite geschrieben hat? – er stirbt. Und das wäre für ihn nicht einmal schlimm. Wieso stirbt er also nicht einfach?
das klingt paradox. Stirbt er jetzt oder nicht?

Du hast noch ein paar Rechtschreibfehler drinnen, schau da noch mal drüber.

Mein Tipp: Bleib dran. Lies viel in deutscher Sprache, schaue dir die empfohlenen Geschichten hier an, hole dir, wenns dir ernst ist, auch mal gerne einen Schreibratgeber und versuche so nach und nach aus dem nacherzählenden Ton herauszukommen, und zeige dem Leser was von dem, was du erzählst. Da gibt es so ein Stichwort, show don't tell, kannst du ja mal googlen.

Viele Grüße,
zigga

 
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Hallo FTSF,

Du schreibst: "Nenn mir einen Grund, wieso ich nicht einen Schritt nach vorne in die Erlösung machen sollte?"
Beim Lesen habe ich folgende Gründe gefunden:

Thomas hat die Hälfte der Abiturprüfung hinter sich und er will versuchen, es bis zum Abschluss zu schaffen. Eigentlich ein Grund stolz zu sein.

Anna. Wenn man verliebt ist, tut eine solche Erfahrung weh. Der Teenager Thomas wird nach einer gewissen Zeit erkennen, dass er daran gewachsen ist. Und er wird ein Mädchen finden, das ihn nicht nur mit halbem Herz liebt.

Das gestohlene Geld.
Da der Chef der Tanzschule ein grosszügiger Mann ist und von einer Anzeige absieht, lässt sich dieses Problem sehr wohl lösen, indem Thomas seinen Stolz ablegt und mit seinen Eltern spricht.

Sachbeschädigungen.
Der Sozialarbeiter ist Thomas gut gesinnt. Eine Freiheitsstrafe hat er nicht zu erwarten. Und die Sozialstunden (und es handelt sich nicht um einige hundert), werden für ihn eine gute Erfahrung sein. Da er erst 19 Jahre alt und noch in Ausbildung ist, wird sich auch für die Schadenssumme eine Lösung finden.

Zum Schluss noch eine Frage: Glaubt Thomas, mit einem Schritt nach vorne in die Erlösung seien die Probleme, die er hier nicht gelöst hat, einfach verschwunden?

Alles Gute wünscht Dir
Marai

 

Man stirbt
Das hat mir richtig gut gefallen am Anfang. Mir gefällt insgesamt dein Schreibstil.
Das ist jetzt vlt. kein qualifizierter Kommentar, aber ich würde wirklich gern mehr von dir lesen.

Stawrogin

 

Hallo FTSF,

Als ich die ersten Zeilen deiner Geschichte gelesen habe, dachte ich, dass es eine sehr schöne Geschichte werden könnte.
Doch leider finde ich, dass sie eher an eine RTL-Show oder eine Serie erinnert, als an ein Buch, dass zum nachdenken anregen soll.
Viele Grüße
JanaIGirl :)

 
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Hallo FTSF, ist das nun eine Geschichte, oder ein Hilfeschrei? Für mich ganz klar das Letztere.
Der Text ist verworren, die Gedanken drehen sich im Kreis. Ein junger Mann, gerade mal 19 Jahre alt, steht vor scheinbar unlösbaren Problemen. Die Freundin weg, der Job weg, ein Strafverfahren.
Wenn man weiter denkt, wird auch der Schulabgang problematisch.

Lieber FTSF, so du eine Geschichte schreiben wolltest, so ist sie dir davongelaufen. Raffe die Ereignisse zusammen und versuche es noch einmal. Eine Kurzgeschichte braucht keine lange Einleitung, doch einen Handlungsstrang, der zu einem offenen Schluss führt. Kürze deinen Text auf die Hälfte und du wirst sehen, es passt alles rein.


Gute Nacht!
Amelie

 

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