Was ist neu

Was wäre, wenn...?

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12.02.2006
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Was wäre, wenn...?

Die Kneipe hatte sich kein bisschen verändert. Es war früher schon sehr laut und verraucht gewesen und heute war es auch nicht besser. Nicht einmal das Fenster hatten sie repariert. Sie erinnerte sich noch genau an die Nacht, in der es zu Bruch gegangen war. Er hatte beabsichtigt, dass sie sich erinnerte. Deshalb hatte er sie gerade hierher bestellt. Zuerst wollte sie deswegen gar nicht erst kommen. Bis zum letzten Moment hatte sie gezögert. Und dann war sie doch gekommen. Sie sah auf die Uhr. Zehn Minuten zu spät, das ging ja noch. Außerdem kannte er sie so gut, dass er sie eher sowieso nicht erwarten würde. Leider.

Ein letzter tiefer Atemzug, dann öffnete sie die Tür. Der Rauch war noch schlimmer als erwartet. Unsicher sah sie sich um. Würde sie ihn überhaupt noch erkennen? Immerhin war es schon so lange her...

Doch. Dort hinten in der Nische. Auch, wenn sie nur den breiten Rücken sah, er war es. Das wusste sie. Außerdem stand auf dem Tisch eine Vase mit Lilien. Ihre Lieblingsblumen, das wusste er. Noch konnte sie gehen. Er hatte sie nicht bemerkt. Fast wollte sie sich wieder umdrehen und gehen, da wandte er den Kopf, als hätte er ihre Anwesenheit gespürt.

Dort stand sie. Ein modischer Wintermantel, die flammend roten Haare umspielten offen ihre Schultern. Die Hand lag noch - oder schon wieder - auf der Türklinke. Er hatte sie körperlich gespürt. Ein leichtes Prickeln hatte sich in seinem Nacken bemerkbar gemacht und auf einmal war die Umgebung unwichtig geworden.

Nun stand sie da, sah ihm erschrocken in die Augen. Er hatte gewusst, dass sie kommen würde. Sicherlich hatte sie die Entscheidung bis zur letzten Sekunde herausgezögert. Aber nun war sie da. Endlich.

Sie hatte sich verändert. Ein wenig. Aus der Prinzessin war eine Königin geworden.

Und doch war ihre Gestalt noch genauso schlank wie damals, die Augen erstrahlten im gleichen verwirrenden Grün.
Sie blinzelte und machte einen kleinen Schritt nach vorn.

Er hatte sich kaum verändert. Die dunklen Haare fielen im noch genauso ungebändigt auf den Kragen und die schön geformten Lippen in einem schmalen Gesicht, welches vielleicht ein wenig markanter geworden war, verzogen sie langsam zu einem Lächeln. Ja, er hatte sich verändert. Er war älter geworden, reifer. Ernster. Er sah so aus, als würde er nicht mehr ganz so oft lachen wie früher. Das war schade. Sein Lachen war schon immer ansteckend gewesen.

Sie würde zu ihm gehen. Das war von Anfang an klar gewesen. Schon als sie seine kurze Nachricht gelesen hatte. Sie hatte es sich nur nicht klar machen wollen.

Der Brief war typisch für ihn gewesen. Kurz und prägnant. "Samstag Abend, 20 Uhr - im Hugo's"
Und nun war sie hier. Langsam ging sie auf ihn zu, fast träumerisch. Samstag Abends war es immer sehr voll hier, doch sie bemerkte die anderen Menschen gar nicht. Sie sah nur ihn. Er hatte sich nicht bewegt.

Nur noch wenige Schritte. Noch kann ich gehen. Ich drehe mich einfach um und verschwinde. Gleichzeitig wusste sie, dass sie das nie machen würde. Es war schlicht nicht möglich.

Gleich war sie da. Er konnte die geschmolzenen Schneeflocken in ihren Locken schimmern sehen. Wie immer hatte sie weder eine Mütze aufgesetzt, noch sich einen Schirm mitgebracht. Ihre Wangen und Lippen waren von der Kälte draußen gerötet, der Mund war leicht geöffnet und sie sah einfach bezaubernd aus. Er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr abwenden.

Nun war sie da.

Höflich stand er auf und nahm ihr den Mantel ab. Dann setzten sie sich. Noch hatte keiner ein Wort gesprochen.
Er wusste, dass er sie überrascht hatte. Sicherlich hatte sie ihn einfach vergessen wollen und bisher hatte er es ihr einfach gemacht. Doch nun hatte er sich gemeldet. Das erste Mal nach langer Zeit. Er war gespannt, was sie sagen würde.

"Es ist lange her."
Er nickte. "Ja, es ist lange her..."

Nach einer Weile des Schweigens kam der Kellner. Da sie wusste, das hier alle Getränke gleich ungenießbar waren, bestellte sie ein Glas Mineralwasser. Er nahm einen Bordeaux. Sein Lieblingswein, schon immer.

Jetzt wo sie ihm gegenüber saß, nahm sie überdeutlich seinen Geruch wahr. Herb und sehr männlich. Das hatte sich nicht verändert.

Sie hatte sich kaum geschminkt und doch kam sie ihm schöner vor, als jede Frau, die er je zuvor gesehen hatte. Normalerweise dominierten ihre Augen das Gesicht, doch jetzt, wo sie mit niedergeschlagenen Wimpern in ihr Glas sah, bewunderte er die helle, porzellanartige Haut und die Klarheit ihrer Züge.

"Warum?", war das Wort, welches die Stille zerbrach.
Er hatte diese Frage erwartet, und doch hatte er gehofft, sie noch ein wenige herauszögern zu können.

"Nun, wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Vielleicht wollte ich einfach nur die Bekanntschaft auffrischen..."
Sie runzelte die Stirn. "Ich kenne dich. Das ist sicher nicht der Grund. Was ist los? Du bist doch sonst so direkt!"

Es war klar, dass er sie nicht mit Floskeln abspeisen konnte. Nun, dann würde er ihr eben die Wahrheit sagen.
"Ich will mit dir schlafen."
Ihre Augenbraue zuckte.
"Du bist... sehr direkt."
"Das war ich schon immer."
Jetzt lächelte sie leicht.
"Ich weiß..."

Wieder Schweigen.
Was dachte sie bloß?
Man konnte es ihr nicht von Gesicht ablesen, ihre Miene war unbewegt.

Das war neu. Früher hatte er immer gewusst, was sie dachte.
Er verfluchte sich, dass er damit rausgeplatzt war. Gut, es war die Wahrheit, doch er hätte sie auch noch eine Weile hinterm Berg halten können. Oder wenigstens ein wenig schonender beibringen. Andererseits hielt er nichts davon, um den heißen Brei herumzureden. Und sie, soweit er wusste, auch nicht.

Auch, wenn sie äußerlich ruhig war, brodelte es in ihrem Inneren. Wie bitte? Er wollte mit ihr schlafen? Hatte er sie deshalb nach genau vier Jahren, sechs Monaten, zwei Wochen, drei Tagen und - sie sah auf die Uhr - knapp 22 Stunden wiedersehen wollen?

"Du weißt genau, dass das nicht geht."
Er zuckte nur mit den Schultern.
"Ich gehe weg."
"Wohin?"
"Du weißt genau, dass ich dir das nicht sagen darf."

Er ging fort? Alles entglitt ihr. Dort saß er und sagte ihr ruhig, dass er bald nicht mehr da sein würde. Wie konnte er bloß? Bisher wusste sie immerhin, dass er im Notfall für sie erreichbar war. Aber nun...

"Wann?"
"Morgen früh um elf Uhr geht mein Flieger."

Morgen früh? Um elf Uhr? Warum war er nicht einfach gegangen, ohne ihr etwas zu sagen? So, wie er auch vor dreieinhalb Jahren aus ihrem Leben verschwunden war.
Plötzlich wurde sie wütend. Warum tat er ihr das an?

"Ach ja? Und da dachtest du dir, wenn du sowieso bald weg bist, dann ist es ja egal. Dann kannst du mich einfach wieder aus meinem Leben reißen, eine Nacht mit mir vögeln und dann abhauen!?"

Er sah sie traurig an. "Nein... so ist das nicht -"

"Ach nein?", unterbrach sie ihn. "Wie ist es denn? Hattest du einfach Sehnsucht nach mir? Nach über drei Jahren!"
Sie atmete tief durch, denn sie merkte, wie sie hysterisch wurde und das durfte ihr auf keinen Fall passieren.

"Ich kann es dir erklären..."
"Ich will deine Erklärungen nicht!"
Sie stand auf.
"Wenn du mir nichts mehr wichtiges zu sagen hast, dann gehe ich jetzt!"

Hastig erhob auch er sich und packte sie am Arm.

"Setz dich. Bitte geh nicht. Höre mir nur noch einmal zu. Wenn du dann gehen willst, werde ich dich nicht aufhalten."

Sie sah ihn starr an. Dann setzte sie sich wieder.

"Nun gut, dann erzähl mir eben, was du zu erzählen hast. Aber glaube nicht, dass ich mich einfach so besänftigen lasse!"

Also fing er an, soviel zu erzählen, dass es sie nicht gefährden würde...
Als er geendet hatte, schluckte sie. Ihre Kehle war unangenehm trocken.

"Mehr kann ich dir nicht sagen, ich hoffe, du verstehst das."

Sie hörte überdeutlich das laute Pochen ihres Herzens.

"Ja, du hattest recht. Ich verstehe dich jetzt ein wenig mehr. Trotzdem sind da die Tatsachen, dass du ohne ein Wort aus meinem Leben verschwunden bist -"

"Aber ich musste es tun!"

"...und dass du morgen für immer verschwunden bist.", fuhr sie ungeachtet der Unterbrechung fort. "Ich weiß. Aber ich hatte solche Sehnsucht nach dir... ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ich morgen in dieses Flugzeug steigen würde ohne dich noch einmal gesehen zu haben. Ich wollte dich noch einmal riechen, noch einmal küssen, deine Haut unter meinen Händen spüren..."

Er sprach mit solcher Sehnsucht und ehrlichem Blickes, dass sich ihr Herz verkrampfte und sie ihm zu verzeihen begann.

Langsam streckte sie ihre Hand aus und legte sie an seine Wange. Sicherlich hatte er sich heute morgen rasiert, jetzt aber konnte sie schon leicht seine Bartstoppeln fühlen, kratzig wie der Plüsch eines alten Sofas.

Er bewegte sich nicht, sah sie nur an, mit dieser unendlichen Traurigkeit in den Augen. Sie bemerkte kaum, dass ihr langsam eine einzelne Träne über die Wange lief.
Er wagte es nicht, sich zu bewegen. Nur die geringste Veränderung würde diesen Moment hier beenden. Und er wollte nichts weniger als das.

Wie sehr hatte er ihre Berührungen vermisst! Wie viele Nächte lang hatte er wachgelegen, vor Sehnsucht nach ihr?
Sie waren unzählbar.

Er wusste, sein Verhalten war unentschuldbar. Das hatte er ab der ersten Minute gewusst. Und doch war er gegangen. Wenn seine Schuldgefühle zu groß wurden, wenn er sie sich zu sehr herbeigesehnt hatte, dann hatte er diese Gefühle betäubt, um nicht von ihnen überwältigt zu werden. Denn das wäre sein Ende gewesen.

Ihre Hand lag an seiner Wange, warm und weich. Langsam strich ihr Daumen über seine Haut und von dieser Stelle breitete sich ein Schauer aus.

Sie wusste, es war ein Fehler. Morgen früh würde er weg sein und ein zweites Mal ihr vernarbtes Herz zerbrechen.
Andererseits, wer sagte denn, dass es so toll werden würde?
Es war schon kaum zu fassen, wie arrogant er ihr diese Nachricht hatte zukommen lassen und nun hier saß, lächelnd und gutaussehend wie immer und erwartete, dass sie mit ihm ins Bett steigen würde!

Sie war eine erwachsene Frau, nicht mehr das Kind von damals. Sie konnte ihre eigenen Entscheidungen treffen. Nur, würde sie entscheiden, mit ihm mitzukommen?

Es wäre sicherlich ein Genuss, auf diesem Gebiet hatten sie früher keinerlei Probleme gehabt. Und wer sagte denn, dass es sie derart angreifen würde, dass sie so am Boden zerstört sein würde wie das letzte Mal?

Sie würde es darauf ankommen lassen.
Sie ließ ihre Hand in seinen Nacken gleiten und zog ihn näher an sich heran. Energisch presste sie ihre Lippen auf seinen Mund, seine Überraschung ignorierend.

Sofort schmeckte sie sein unverwechselbar männliches Aroma, es durchströmte sie mit einer Dringlichkeit, die sie überwältigte. Sie schmeckte das Feuer, sein Verlangen nach ihr.

Er war der einzige Mann, der ihr je solche Schmerzen zugefügt hatte und auch der einzige, der ein genauso starkes Verlangen in ihr geweckt hatte.

Der Schmerz durchfuhr sie wie ein gutgeschärftes Messer, doch sie hielt stand. Sie war das Risiko eingegangen, denn sie hatte es wissen müssen. Nun wusste sie es und musste sehen, wie sie damit umging.

Die Erinnerung an die Vergangenheit und die Realität der Gegenwart verschmolzen zu einem wirren Strudel aus Gefühlen.
Sie hatte nicht gewusst, dass sie diese noch einmal spüren konnte, diesen Hunger, so hemmungslos. Er weckte dies in ihr.

Aber das war rein körperlich, ihr Herz würde keinen Schaden erleiden.

Sie klammerte sich an diesen Gedanken, als sie den Kuss noch einmal vertiefte und sich dann zurückzog.

Einen kurzen Augenblick sah er sie mit einem undeutbaren Ausdruck in der Augen an, dann presste er seine Lippen auf ihre und eroberte zurück, was sie genommen hatte.

Endlich.
Ihr Geschmack, ihr Geruch, das Geräusch ihres Atems, all das war berauschend wie er es noch nie erfahren hatte.
Sein Puls raste und er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ihr Geschmack war berauschend und ihr Geruch war herber, reifer als früher. Da war sie ein unschuldiges Mädchen gewesen, doch jetzt war sie eine erwachsene Frau.

Er spürte Verlangen in sich aufsteigen. Großes Verlangen. Die Hände, die ihre Oberarme umspannt hielten, verkrampften sich. Wie konnte es sein, dass sie nach so langer Zeit immer noch so eine starke Wirkung auf ihn hatte?

Auf einmal kamen ihm Zweifel, ob dies so eine gute Idee gewesen war. Langsam wurden ihm die Auswirkungen, die diese Nacht unwiderruflich hinter sich nachziehen würde, bewusst. Er hatte sich eingebildet, sich die Dimension dieses Schrittes klargemacht zu haben. Doch nun wurde er unsicher. Bevor ihn die Gefühle überspülen konnten, unterbrach er den Kuss.

Sie sah ihn mit großen Augen an. Was dachte sie bloß?
Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, sie würde mit ihm gehen. Doch was bedeutete das?

Sie war sich nicht sicher. Er hatte tief in ihr etwas geweckt, das sie in den letzten Jahren gut versteckt hatte.

"Komm mit mir, Kätzchen!"

Sie spürte einen Stich. So hatte er sie früher genannt, wenn er sehr, sehr lieb war.

Sie sah ihn nur an, sagte nichts. So aufgewühlt, wie sie noch war, würde das kein gutes Ende haben. Er rief den Kellner um zu zahlen. Nachdem dieser wieder verschwunden war, streckte er seine Hand nach ihr auf dem Tisch aus. Nach kurzem Zögern legte sie ihre in seine hinein. Wieder so eine Geste, die ihr unheimlich vertraut war.

Langsam führte er ihre Hand an seinen Mund und küsste erst jeden Finger und dann ihre Handfläche. Sie schmolz dahin.
Warum war sie immer noch so heillos romantisch? Hatte sie nicht alles Mögliche getan, um dies zu ändern? Warum hatte sie wieder versagt? So war sie hilflos, ihm ausgeliefert.

Er stand auf und wartete, bis sie sich ebenfalls erhoben hatte. Dann half er ihr in ihren Mantel und warf sich selber eine Jeansjacke über.

Sie atmete tief durch, als sie aus der Tür traten. Die klare, kühle Nachtluft war eine Offenbarung im Gegensatz zu der verrauchten in der Kneipe.

"Ich wohne gleich um die Ecke. Wir können zu Fuß gehen, wenn du möchtest."
"Gerne. Wohnst du noch in deiner alten Wohnung?"
"Nein, ich bin ein paar Straßen weiter gezogen. Ich lebe jetzt in einer Dachwohnung am Ende der Savignystraße, gleich neben dem Park."

Savignystraße! Das war eine sehr teure Gegend, nicht zu vergleichen mit der Bude, in der er früher gelebt hatte. Gleich neben dem Park, das konnte nur ein Haus sein. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass er da wohnte. Verdiente er so viel? Nicht zu fassen.

"Ach so. Ein Spaziergang wird mir gut tun, die Luft war doch sehr stickig."
"Ja, das stimmt. Aber ich mag die Kneipe." Er lachte. "Wir haben früher viel Zeit darin verbracht!"
"Ich weiß. Aber so schrecklich hatte ich sie gar nicht in Erinnerung. Wie haben wir das bloß ausgehalten?"
"Ich weiß es nicht, wir waren wohl ganz schön robust, immerhin haben wir es überlebt, sehr gut sogar. Wie ist es dir in den letzen Jahren ergangen?"
"Ich habe mich beruflich weitergebildet. Habe mich etabliert. Ich weiß nicht, ob du es weißt, aber ich habe jetzt eine eigene Firma. Zwar klein, aber immerhin. In den ersten Monaten..." habe ich dich vermisst, fühlte mich verloren, einsam, habe mich zurückgezogen. "...war es ein wenig schwierig."
"Aber du hattest Erfolg."
"Ja, da bin ich auch sehr stolz drauf. Ich habe es allein geschafft."

Als sie das sagte, sah er sie unbestimmt an, sagte jedoch nichts.

"Und du?"
"Nun ja... ich habe Karriere gemacht.", antwortete er vage.
"Du darfst nicht darüber sprechen, habe ich Recht?"
"Ja!", er lachte erleichtert.

Sie seufzte. So war es auch früher gewesen. Er hatte nicht erzählen dürfen, wie er den Tag verbracht hatte. Wie konnte so etwas nicht zu Problemen führen?

Es herrschte wunderbare Stille. Hin und wieder hörte sie ein Auto ein paar Straßen weiter. Alle anderen Geräusche dämpfte der Schnee, der wieder angefangen hatte, zu fallen. Sie genoss die kalte Nachtluft. Sie ging viel zu selten nach Draußen um einfach nur einen Spaziergang zu machen.

Auch, wenn sie es toll fand, unabhängig zu sein, eine eigene Firma bedeutete viel Stress und eine große Verantwortung. Normalerweise war sie von morgens bis abends beschäftigt, häufig auch am Wochenende.

So etwas hatten sie früher selten gemacht. Einfach gemeinsam zu gehen, ohne ein Wort zu sprechen. Es war sowieso viel zu wenig gemeinsam unternommen worden, wurde ihr jetzt klar. Ihre Beziehung hatte sich größtenteils im Bett abgespielt und sie hatte sich versucht einzureden, dass das ihrer beider Wunsch war.

Aber dem war nicht so. Sie hatten einen Partner gesucht, einen Menschen, dem sie rückhaltlos vertrauen konnte, dem sie alles erzählen und mit dem sie gemeinsam träumen konnte. Sie hatte gedacht, dass er dieser Mensch sein könnte.
Er hatte jedoch immer nur Geheimnisse gehabt, nie über seine Arbeit gesprochen. Weil sie aber so verliebt war in ihn, wollte sie ihren Traum nicht loslassen.

Sie hatte so viele Fehler gemacht, dumme Fehler. Vielleicht war er deshalb gegangen? Wenn sie doch bloß noch eine zweite Chance hätten...

"Was ist los?"

Er drückte zärtlich ihre Hand, die er schon den ganzen Weg umschlossen hatte. "Frag nicht."
Was dachte sie bloß? Auf einmal hatte sie so einen traurigen Gesichtsausdruck gehabt. Bereute sie ihre Zusage?
Er wusste selber nicht genau, weshalb er das hier machte. Vielleicht, um etwas zu beenden, bevor er etwas neues beginnen konnte. Um einen Kreis zu schließen.
Er konnte es nicht recht erklären und wollte das auch gar nicht. Was zählte war, dass sie hier waren. Gemeinsam. Er und sie. Sie und er.

Bald waren sie da. Was würde dann geschehen? Er hatte es sie so oft ausgemalt. Wie sie sich gemeinsam die Kleider vom Leibe reißen würden, wie sie sich ineinander verkrallen würden, verschlingen mit Haut und Haar. Wie er in ihre Hitze eintauchen würde...

Als er von einer Dachwohnung gesprochen hatte, hatte sie sich eine gemütliche Wohnung mit schrägen Decken und vielen Erkern vorgestellt. Die Realität hatte mit ihrer Vorstellung nichts gemein. Die Wohnung war einfach riesig. Über 150 Quadratmeter, meinte er. Was sie sich dunkel und eng vorgestellt hatte, war weitläufig und hell. Ein großer Teil der Decke bestand aus Glas. An der Seite der Straße abgewandt gab es eine große Terrasse, die im Sommer sicherlich himmlisch war. Jetzt im Winter war sie leer bis auf einen weißen Sonnenschirm, der einsam in einer Ecke lehnte, aber sie stellte sich vor, wie es war, die Sommerabende hier zu sitzen, zu essen, lange Gespräche zu führen und sich den Sonnenuntergang anzusehen.

Ich träume, sagte sie sich. Ich werde nie wieder hier herkommen. Sie wusste, sie verdrängte den Gedanken daran, dass er gleich kommen würde und sie in sein Schlafzimmer führen würde. Was dann kam...

Sie hatte keine Angst, nein. Seit er weg war, war Sex für sie ein netter Zeitvertreib gewesen, eine gute Entspannungsmöglichkeit. Aber nicht mehr.

Sie fürchtete, mit ihm würde es mehr sein. Früher war es mehr gewesen.
Doch sie hatte versucht, das zu vergessen. Sie redete sich ein, es idealisiert zu haben. Weil er der Erste für sie gewesen war. Und weil alle Nachfolgenden nicht die selben Gefühle in ihr zu wecken fähig waren.
Sie wusste, mit ihm würde es mehr sein.

Leise betrat er das Zimmer.
Sie stand am Fenster und blickte in die Nacht. Ihren Mantel hatte sie abgelegt und nur der Mond beschien ihre verführerische Silhouette. Sein Mund wurde trocken.

Langsam ging er auf sie zu, immer noch darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen. Er hielt inne, als er dicht hinter ihr stand, ohne sie jedoch zu berühren.

Langsam senkte er seinen Mund auf ihren schlanken, hoheitlichen Nacken. Als er ihn mit den Lippen berührte, spürte er, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief.

Langsam drehte sie sich um, sah ihm tief in die Augen, die ihre hatten ihn immer an eine Meerjungfrau erinnert.

Langsam, ganz langsam hob sie ihren linken Arm und legte ihre Hand auf seine Schulter. Dann suchte sie seinen Puls und lächelte erfreut, als sie ihn gefunden hatte. Er tobte.
Sie hob ihre andere Hand und strich ihm leicht mit dem Zeigefinger über die Unterlippe. Sie zitterte in freudiger Erwartung.

Erst dann neigte sie sich ihm zu und ihre Lippen trafen sich zu einem tiefen, heißen Kuss.
Ihre Süße, ihre Weichheit überwältigte ihn. Langsam zog er sie näher an sich heran, so dass sich nun ihre Körper in voller Länge aneinander pressten.
Wie sehr hatte er das Gefühl ihres Körpers vermisst, der sich hingebungsvoll an den seinen schmiegte! Wie sehr hatte er sich danach gesehnt ihre weiche Haut zu fühlen, zu spüren, wie sie unter ihm erzitterte!

Leise flüsterte er ihren Namen.

"Komm mit mir... bitte."

Langsam nickte sie und folgte ihm aus dem Zimmer.
Ein riesiges Bett dominierte das eigentlich relativ große Zimmer. Die weißen Vorhänge waren zugezogen, doch ein wenig schimmerte das blasse Mondlicht hindurch.
Langsam ging er auf sie zu und legte seine Hände auf ihre Taille.

"Bitte-"
"Nicht. Nicht jetzt."

Er hob seine Hände und lies seine Finger durch ihr Haar gleiten.
Behutsam atmete sie aus und hoffte, dass der Boden nur in ihrer Einbildung unter ihr
nachgab.

"Was... was ist, wenn sich das hier als ein riesengroßer Fehler entpuppt?"

Er lächelte sie zärtlich an.

"Das wird es nicht. Und wenn, hast du noch nie einen Fehler gemacht?"
"Nun ja..."
"Später."

Er zog sie näher an sich heran und küsste sie hungrig. Überrascht bemerkte sie, dass ihre Knie weich wurden und ein heißer Schauer ihren Rücken überlief.

"Bitte. Ich will dich ansehen. Jetzt."

Langsam streifte er ihr den dünnen Pullover ab, sodass sie nur noch in einem dünnen Hemd vor ihm stand, welches praktisch durchsichtig war.
Erregend strich er über ihre Brustspitzen, die sich verführerisch unter der Seide abzeichneten. Dann schob er seine Hände unter den Stoff und streifte ihn in einer flüssigen Bewegung ab.

Ihre Haut war blass wie Elfenbein und genauso weich, wie in seiner Erinnerung. Seine Hände schlossen sich um ihr Hinterteil, strichen dann leicht über ihre Seiten, bevor sie sich um ihre vollen Brüste schlossen. Sie keuchte.

"Ich will dich ganz ansehen."

Er öffnete ihre Jeans und schälte sie ihr mit einem erwartungsvollen Glitzern in den Augen von den Hüften.
Schnell streifte er ihr den Slip ab, dann zog er sie ungeduldig an sich heran. Ihre Lippen trafen sich zu einem erregenden Kuss, bis ihm fast schwindelig wurde. Ihre Körper pressten sich in voller Länge aneinander, ihr Herz galoppierte wie wild unter seinem, bis sich ihre Herzschläge anglichen. Eins wurden.

Behutsam dirigierte er sie zu dem Bett, bis sie mit den Kniekehlen dagegen stieß und sich auf die Matratze fallen lies.

Mit einem plötzlich erwachten Hunger zog sie ihn über sich und küsste ihn wild. Wie herrlich es doch war, wieder diesen Mund auf ihrem zu spüren!

Ungeduldig zog sie an seinem Hemd, bis es mit einem lauten Geräusch riss. Schnell warf sie es zu Boden und fuhr mit ihren glatten Handflächen über seinen Oberkörper.
Oh, seine Brust hatte sie schon immer geliebt! Früher war er noch ein wenig schlanker gewesen, jetzt war er muskulöser. Sie hatte daran absolut nichts auszusetzen.

Himmel, wieder berührt zu werden, wieder die fordernden Hände eines Mannes auf ihrer Haut zu spüren, wieder seine Hände zu spüren, wie vertraut und fremd zugleich es doch war!

Ein freudiges Gefühl von Freiheit durchströmte sie und schwemmte alle Ängste und Zweifel davon. Ihre Finger ertasteten Muskeln und Narben, ihre Hände glitten über seine heiße und feuchte Haut. Übermütig schlug sie ihre Zähne in seine Schulter und genoss den Geschmack nach Mann und Schweiß. Hitzig jagten ihre Lippen über seine Haut, bis sie wieder auf seinen Mund trafen.

Diese Gelegenheit nahm er war, um seine Hände über ihren Körper gleiten zu lassen. Er war ihm noch so gut in Erinnerung und doch erkundete er ihn gespannt aufs Neue.
Sie war immer noch sehr schlank und doch war ihre Figur ein wenig weiblicher geworden. Ihm gefiel es.

Er ertastete sie, ihre Kurven, ihre delikaten Linien. Dann glitt er mit einer Hand an ihrem Bein entlang, genoss seine volle Länge, fühlte seine primitive Erregung. Sein Stöhnen vermischte sich mit ihrem Stöhnen, sein Zittern übertrug sich auf sie.

Um sich gegen seine plötzliche Gier zu wehren, wandte er sich wieder ihrem Gesicht zu, bedeckte es über und über mit Küssen.

Genießend lies er seine Hand ihren Körper entlang gleiten, von oben bis unten. Ihre glatte Haut fühlte sich an wie Seide- ein Fest für alle Sinne. Keuchend wölbte sie sich ihm entgegen.
Verlangend ließ sie ihre Hände über seine Haut hetzen, ihr beider Lachen vermischte sich.

Fasziniert beobachtete er sie. Ihr Gesicht, welches ihre ständig wechselnden Gefühle wiederspiegelte. Das Verlangen, die Erregung, die Selbstvergessenheit. Die Verzückung und Verwirrung über seine plötzliche Zärtlichkeit. Dann ihr erschrockenes Aufkeuchen, als seine Hand zu ihrer pochenden Hitze glitt. Ihr Blick wurde verhangen, als er mit einem Finger in ihre Weiblichkeit hineinglitt.

Er verlor fast die Kontrolle über sich, als er ihr Mienenspiel beobachtete. Die leichte Panik, die zuerst aufgetaucht war, wurde schnell von betäubter Hilflosigkeit und dann von Vergnügen abgelöst.
Er trieb sie über die Klippen, sie wurde verzehrt von dem Feuer, das in ihr brannte. Dann sank sie wie betäubt zuckend in sich zusammen.

Unter seinen geduldigen, unermüdlichen Zärtlichkeiten, mit denen er sie überschüttete, fing sie keuchend an zu zittern und auch er konnte sich nicht länger zurückhalten.

Langsam tauchte er in sie ein, presste seinen Mund auf ihren und schluckte damit die kleinen, begehrlichen Laute, die aus ihm entwichen.

Im ersten Moment verharrten sie in plötzlicher Andacht. Dann begann sie sich langsam unter ihm zu bewegen. Seine Hände suchten ihre und schlossen sich zärtlich um ihre Finger.
Sie bewegten sich in einem ureigenen Takt, in vollkommener Harmonie.

Dann steigerte er das Tempo. Sie schrie heiser in vollkommener Ekstase. Nichts nahm sie mehr wahr als ihn. Ihn in ihr, seinen Geruch, seinen Geschmack. Und das herrliche Gefühl der Macht.

Erst nachdem sie sich heiß um ihn geschlossen hatte und dann erschöpft zusammengesackt war, vergrub er sein Gesicht in ihren flammenden Locken und ergoss sich stöhnend in ihr.

Lange Zeit sagte niemand einen Ton. Es gab nichts zu sagen. Sie hatte eine Grenze überschritten. Mit offenen Augen. Und jetzt wusste sie nicht, wie sie damit umgehen sollte.

"Ich muss gehen."
"Nein. Bleib. Bitte bleib."
"Das geht nicht. Ich muss wirklich jetzt gehen!" Sie seufzte. "Wirklich."

Sie machte Anstalten, sich aufzurichten, da rollte er sich einfach über sie und fixierte sie so auf dem Bett.
Müde schloss sie die Augen. "Hör auf, bitte. Lass mich einfach gehen."

"Und was ist, wenn ich dich nicht einfach gehen lassen will?", er sah sie unergründlich an.
"Ich muss trotzdem gehen."
"Und was ist, wenn ich dich daran einfach hindere?"
"Wie willst du das denn anstellen?"

Er grinste. "So.", und drang ein weiteres Mal in sie ein.
Erschrocken riss sie die Augen weit auf und schloss sie kurze Zeit später genießerisch.

Diesmal war es sanft und süß. Er bewegte sich langsam und genüsslich ein ihr und tauchte bin in ihr innerstes ein. Alles, was sie spüren konnte, war das flüssige Gleiten ihrer Körper, die sanfte Reibung, die ihr eine träumerische Erlösung brachte.

"Mach die Augen auf, sieh mich an!"

Und als sie auf dem Höhepunkt war, starrte sie in seine Augen, sah nichts als dieses himmlische Blau, welches vor Verlangen dunkel wurde. Leise seufzte sie.

"Bleib, bitte bleib."
"Ja. Ja, in Ordnung."

Sie ritt noch auf der heißen Welle ihres letzten Höhepunkts, als sie die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht trafen.

"Jetzt muss ich aber endgültig gehen."
Er sah sie an. "Dann geh."
"Ich würde gerne vorher noch duschen."
"Kein Problem, die Dusche ist hier gleich gegenüber."
"Danke."

Es war das größte Vergnügen für ihn, sie zu beobachten, als sie ihre Kleidung zusammenraffte und unbekleidet aus dem Zimmer verschwand.
Kurze Zeit später hörte er die Dusche angehen.
Er gab ihr noch eine Minute.

Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Jetzt stand sie hier unter seiner Dusche, nach einer denkwürdigen Nacht, und lies die heißen Strahlen auf sie niederprasseln, so wie er die Stunden zuvor auf sie eingetrommelt hatte. War es ein Fehler gewesen?
Sie war froh, dass er sie hatte gehen lassen. Sie wusste nicht, was sie täte, wenn sie noch weitere Zeit in seiner Anwesenheit verbringen würde.

Erleichtert schäumte sie sich ihre Haare ein, als sich ein paar nasse Hände um ihre Brüste schlossen und sich sein Körper der Länge nach an sie presste.

Aufseufzend genoss sie das Gefühl seiner Hände, die über ihren nassen Körper glitten. Von der Brust, über den Bauch, zu den Hüften und wieder hoch. Ein atemloser Seufzer entkam ihrer Kehle, als er über ihre eingeseiften Brustspitzen strich.

Genüsslich schmiegte sie ihre Schulter an seine Lippen und keuchte auf, als er seine Zähne in ihre straffe Haut grub.
Langsam drehte er sie um. "Ich dachte, dass ich dir beim Duschen ein wenig Gesellschaft leisten könnte."

Wie hatte er auch nur eine Sekunde mit dem Gedanken spielen können, sie einfach gehen zu lassen! Dafür hatte er schon lange die Grenze überschritten. Er musste nur sehen, wie er es ihr beibrachte...

Bedächtig massierte er das Shampoo in ihre langen Haare, die wie nasse Flechten auf ihrer Haut klebten. Wie sehr hatte er es geliebt! Es war so dicht, so lang, so seidig. Ja, er hatte es geliebt, dieses flammende Rot.
Spielerisch knabberte sie an seiner Schulter und grinste, als er ihr in den Nacken biss. Dann fing er an, sie einzuseifen. Erst ihren Rücken, dann ihren Bauch und dann ihre Brust. Sie seufzte wohlig auf.

Dampf stieg auf, als sie sich ebenfalls ihm widmete, als ihre feuchten Hände über seine nasse Haut glitten. Sie genossen jede Bewegung, jeden Moment.
Ihr nasse Mund reckte sich erwartungsvoll ihm entgegen und sein sehnsuchtsvolles Stöhnen vermischte sich mit dem Rauschen des Wassers.

Ihre nassen Körper glitten umeinander, jeden Moment auskostend. Er drehte sich um, seine Hände schlossen sich erneut um ihre Brust und seine nassen Lippen und seine Zunge glitten über jeden Fleck ihrer Haut, um sie zu entdecken, sie kennen zu lernen, sie vollständig in sich aufzunehmen. Sie lachte selig auf, als seine Finger nass und geschmeidig in ihre Weiblichkeit hineinglitten. Nach mehr hungernd umschlang sie ihn, reckte sich ihm entgegen, bis sein heißes Blut pulsierte und sein Herzschlag beinahe seine Brust sprengte.

Sie keuchte und wurde dann ganz weich, nachgebend.

"Himmel."

Sie fühlte sich so frei, so leicht, so unbeschwert. Nur er konnte das erreichen. Sie drehte sich um und ihr Kuss war hungrig. Sie konnte sein Verlangen nach ihr schmecken, die mühsam erkämpfte Selbstbeherrschung.

Ihre Finger schlossen sich um seine Männlichkeit und er begann zu zittern. Wieder verschloss ihr Mund seinen zu einem Kuss. Er antwortete ihr, ungestüm, erregt, fast unbeherrscht. Oh ja, sie spürte, seine Beherrschung hing an einem seidenen Faden. Kurz bevor er riss, glitten ihre Hände zu seinem Nacken, ihre Beine schlangen sich um seine schmalen Hüften und sie nahm ihn in sich auf. Er presste seine Lippen auf ihre und schluckte ihre keuchenden Atemzüge.

Ihre Vereinigung war langsam, feucht und zärtlich, ihr Höhepunkt erschien ihr wie ein langer Seufzer. Lächelnd fuhr sie durch sein dunkles Haar, welches jetzt, nass und schwer, beinahe seine Schultern erreichte. Ihre Lippen trafen sich in einem süßen, verträumten Kuss.

"Los!", er gab ihr einen zärtlichen Klaps auf den nassen Hintern. "Wir sollten langsam aus der Dusche verschwinden sonst schrumpeln wir noch."
Sie grinste. "Und das wäre ja wirklich schade!"

Er konnte seine Finger einfach nicht von ihr lassen. Schon der Anblick, wie sie sich gemächlich abtrocknete, lies ihn beinahe hart werden. Kurzentschlossen schnappte er sie sich, trug sie ins Schlafzimmer und lies sie auf das große Bett fallen.

"Du kannst wohl nie genug kriegen, was?"
Er lachte ungestüm auf. "Nein. Wenn ich dich sehe, dich rieche, dich berühre, dann packt mich dieses Feuer..."
Sie wollte ihm antworten, sagen, dass es ihr genauso ginge, doch sie wurde schon von den Flammen verzehrt.

Als sie aufwachte, fühlte sie sich unbeschreibbar glücklich. An ihrem Rücken spürte sie seinen kräftigen Körper und ein Arm war um ihre Taille geschlungen.

Die Sonne schien kräftig durch das große Fenster in das Zimmer hinein, sicherlich war es schon später Vormittag. Langsam öffnete sie die Augen und betrachtete den Nachttisch, der direkt vor ihr stand. Ganz am Rand lag eine Schachtel Schlaftabletten. Als sie ihn gestern überrascht danach gefragt hatte, war seine Antwort ein wenig verlegen gewesen. Ich schlafe eben nicht mehr sehr gut. Da er früher immer fester als sie selber geschlafen hatte, sah sie ihn stirnrunzelnd an. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, murmelte er, dass es früher mit ihr etwas ganz anderes gewesen sei.

Jetzt dachte sie über diese Aussage nach, hatte er doch mehr an ihr gefunden, als sie bisher geglaubt hatte?

Dieser verwirrenden Gedanken müde sah sie auf den Wecker, der neben dem Bett auf dem Nachttisch stand.

Es war genau elf Uhr.

fin

 

Hi!
Ich bin ganz neu hier, deshalb verzeiht mir, falls man nomalerweise nix zu seinen Geschichten sagt.
Ich halte mich kurz:
Dieses Werk habe ich vor längerer Zeit, in jugendlichen Jahren, verfasst, es jetzt wieder in die Hände bekommen und wollte es ein wenig überarbeiten. Deshalb poste ich die Geschichte mal hier, damit ihr mir vielleicht ein paar Anregungen gebt...
Allerdings bin ich sehr unsicher, weil ich jetzt schon ein bisschen Feedback gelesen hab und das alles sehr professionell klang.
Verzeiht mir die Rechtschreibfehler, aber wenn man es selbst grad erste lernt, ist man eben nicht perfekt.
Na ja, das wars auch schon. Danke auf jeden Fall schon mal!

 

Hallo Lady Reanna,

herzlich Willkommen auf Kurzgeschichten.de! :)

Zuerst eine formale Anmerkung: Rein optisch wirkt deine Geschichte durch die vielen Absätze nicht so schön bzw. auseinandergerissen. Überprüfe doch, ob du nicht ein paar Absätze zusammenfassen kannst.

Ich finde deine Geschichte nicht schlecht, allerdings habe ich ein paar Probleme damit.
Zum Einen gefällt es mir nicht, dass du ständig in den Erzählperspektiven hin und herspringst. Die Idee, die Geschichte von beiden Seiten zu erzählen, ist schon gut, allerdings sind die Sprünge hier zu häufig, wie ich finde.
Was mich am Meisten gestört hat ist, dass du manchmal zu sehr ins Detail gehst - ist es wirklich genau wichtig, wie die Protagonisten aussehen, was sie in jedem einzelnen Moment denken? Für mich ist das eher unwichtig und ich finde derartige Ausführungen immer etwas langweilig, weil sie dem Leser genau vorschreiben, was er denken soll.
Die Gedanken deiner Protagonisten haben sich an vielen Stellen wiederholt, da kam nichts Neues mehr. Mag sein, dass man in einer solchen Situation wirklich so denkt, aber als Leser ist es eben mit der Zeit sehr eintönig. Mein Vorschlag deswegen - versuche einfach einige Stellen in deiner Geschichte zu streichen oder zu kürzen. Gegen Ende war ich nämlich immer schon nahe daran aufzuhören. Ich weiß, dass Streichungen immer sehr schwierig sind, aber oft bringt es der Geschichte wirklich einen Vorteil.

LG
Bella

 

@Bella:
Danke für dein Feedback!
Ich sag ein paar Sachen dazu, ok?

1. Ich hab die Absätze nur so gemacht, damit man es besser am Bildschirm lesen kann, ich hab auch nen Text, wo die Absätze anders gewählt sind.
2. Die häufigen Sprünge habe ich gemacht, weil ich die Situation wirklich aus beiden Perspektiven schreiben wollte. Mache machen es dann so, dass die Situation doppelt erzählt wird, einmal von ihm und einmal von ihr aus gesehen. Das finde ich aber extrem langweilig und hab es deshalb ein wenig abgewandelt. In der nicht für den Bildschirm bestimmten Version ist durch Absätze makiert, wo welche Perspektive aufhört und beginnt, das liest sich dann vielleicht besser.
3. Zu den Wiederholungen und detailierten Beschreibungen: Ich denke, das ist eine subjektive Wahrnehmung deinerseits und größtenteils Geschmackssache. Es gibt sicher Texte, wo es ratsam ist, möglichst viel der Phantasie des Lesers zu überlassen, aber mein Text sollte nur zur Unterhaltung dienen, da möchte ich die Situation möglichst "wahrheitsgemäß" wiedergeben.
Aber du hast recht, ich werd noch mal gucken, ob ich nicht das ein oder andere streichen kann, hast du denn einen konkreten Vorschlag?

Zum Schluss möchte ich nur noch sagen: Du hast geschrieben, du fändest meine Geschichte nicht schlecht, deine Kritik ist aber nur negativ. Entweder du hast dich am Anfang getäuscht oder du hast unvollständig geschrieben...

Lady Reanna

 

Hallo Lady Reanna,

schön, dass du dich nochmal gemeldet hast.

1. Ich finde diese Absätze einfach nicht schön. Ich seh zwar das Argument ein, dass es so auf dem Bildschirm leichter lesbar ist, aber ich mag es einfach nicht. :) Du kannst es natürlich so lassen.
2. Mich haben nicht grundsätzlich die Perspektivenwechsel gestört, sondern nur, dass es so viele davon gibt. Das reißt mich immer wieder aus der Geschichte heraus.
3. Klar, da ist sicherlich viel Geschmackssache dabei. Aber gerade weil manches so ausführlich war, habe ich es eben manchmal als langweilig empfunden. Ich möchte dir keine konkreten Vorschläge geben, weil ich vermutlich ganz andere Sachen streichen würde als du. Schau es dir einfach nochmal an und überlege dir, was du evtl. nicht brauchst. Manchmal hilft es, wenn man die Geschichte ein paar Wochen liegen lässt.

LG
Bella

 

na ja, ich hatte ja schon geschrieben, dass ich die geschichte vor einiger zeit fertiggestellt hab, von daher hab ich schon so den nötigen abstand...
sag doch mal was konkretes, damit ich einfach mal weiß, was du meinst, vl würd ich ja ganz andere teile streichen und das wäre ja nicht sinn der sache...
ach ja, bist du hier die einzige, die was sagt? hatte irgendwie etwas mehr feedback erwartet.

 

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