Was ist neu

Wasserfall

Mitglied
Beitritt
09.12.2003
Beiträge
11

Wasserfall

Ich stehe wieder am Wasserfall. Immer und immer wieder kehre ich an diesen Ort zurück. Es scheint, als sei ich dauernd hier, aber ich mag mich kaum daran erinnern, jemals hier gewesen zu sein und jedesmal wenn ich den leicht zu erreichenden, doch für mich sehr mühsamen Weg auf mich nehme, muss ich an meinem Sinn und Verstand zweifeln warum ich wieder eine so offensichtliche Unnötigkeit beschlossen habe und meine so wertvolle Zeit verschwende.
Doch bin ich einmal hier, weiss ich warum mein Willen danach verlangt, hierhin zu kommen. Diese mächtige, über den Fels hervorschnellende Masse. Wie sie ewig und zeitlos - ohne je ersichtliche Erschöpfung - in die Tiefe jagt. Ich bestaune, wie elegant geschmeidig sich einzelne Wasserstrahlen vom Fall trennen, um Vorsprünge wirbeln um dann wieder mit der Einheit eins zu werden. Der Wasserfall ist eine pulsierende Strasse, der der Schwerkraft dieser Welt folgt und so keine einzige Abweichung aus dem Gleichgewicht der Natur zulässt. So folge auch ich meinem unbekannten Willen und kehre immer wieder hierhin zurück und erkenne, wenn ich auch nur eine Sekunde innehalte und ich in mich heineinkehre, wie unheimlich Still und ruhig dieser Ort ist.

Hier ist ein Ort der Ruhe für mich - der zur Tiefe stürzende tosende Wasserfall. Denke ich über das Leben nach, so fliesst das Wasser immer noch weiter, lässt sich zwischen Steine und Fels pressen und lässt sich leiten. Bis es auf den Felsen trifft und sich so in die Tiefe gleiten lässt - solange, bis das grosse stille und ewige Wasser erreicht ist.

 

Hallo silverchair,
erstmal:

(...)mein Willen danach verlangt, hierhin zu kommen.
"mein Wille"

Diese mächtige, über den Fels hervorschnellende Masse.
Masse? Als Synonym für Wasser?

/(...)ich in mich heineinkehre
in mich kehre

Zu der Geschichte- Puh- da ist ja ziemlich viel Platz für Spekulationen- also meinst du die Geschichte so, wie du sie geschrieben hast, oder ist da noch ein tieferer Sinn hinter? (Kann gut sein, dass ich den übersehen hab, weil ich zu jung bin.) Also es geht um eine Person, die immer wieder zu einem Wasserfall geht, weil sie sich dahin gezogen fühlt. Und du sagst, dass der Wasserfall immer gleich strömt und nichts seinen Lauf ändert.
Aber dein Ende könnte darauf schließen lassen, dass du eigentlich etwas Tiefgründigeres mit der Geschichte sagen willst- ist das so? Gehts dir vielleicht eher um eine Lebensweisheit- von wegen, alles hat seinen unaufhaltbaren Fluss? Aber wieso verwendest du dann soviel Text auf die Beschreibung des Willens des Mannes? Soll das autobiographisch sein und der Wasserfall hat dich dazu inspiriert, tiefgreifendere Gedanken auf ihn anzuwenden?
Wär mal gespannt auf deine Antwort!
POLDI

 

Hallo silverchair,

mir ging es ähnlich wie Poldi, auch ich könnte mir einen tieferen Sinn denken. Allerdings fehlen dem Text Anhaltspunkte, nach denen ein Leser diesen herauslesen kann. Wenn Du also eine zweite Ebene darstellen wolltest, müsstest Du noch einiges umschreiben, für mein Gefühl. Ansonsten ist das ganze eine nette Beschreibung, aber nicht mehr. Eine Schreibübung, würde ich sagen.

schöne Grüße
Anne

 

Masse? Als Synonym für Wasser? jaja, das ist vielleicht ein bisschen unglücklich. aber ich denke, es haut einigermassen hin, das herabstürzende wasser als masse zu bezeichnen, hab nichts besseres gefunden - habe aber wirklich auch darüber nachgedacht!!!

vorschläge für eine bessere formulierung?????

____________________________________

nun, dem protagonisten gilt natürlich die höchste aufmerksamkeit, er ist ja auch der erzähler. es geht ja schlussendlich nur um ihn, oder? deshalb sollte schon klar beschrieben werden, wie er denkt und fühlt - oder?

er geht ja zu diesem ort, was für ihn sehr mühsam ist, jedoch, wenn er dort ist, wird, der ort, wo der wasserfall ohrenbetäubend in die tiefe stürzt,zu einem ort der stille... er fängt an über das leben nachzudenken, während er den wasserfall sieht... tja, das ist so eine zusammenfassung. es ist wirklich autobiographisch, ich habe die geschichte auch für mich geschrieben - und werde deshalb die katze nicht aus dem sack lassen :D

 

Hallo nochmal!
Gut- jetzt ist der Text ein wenig mehr erläutert- merci. Also du willst anscheinend keine Lebensweisheiten loswerden sondern dein persönliches Erlebnis. Soweit richtig?
Ich finde auf den ersten Blick, oder den ersten Leseindruck, kann man das aber nicht so richtig erkennen- also vielleicht wär´s einfacher für den Leser, wenn du näher auf den Prot eingehst- seinen Weg, seine Gefühle. Wenn es hauptsächlich um ihn geht, wurde er meiner Meinung nach zu wenig beschrieben- seine GEdanken, GEfühle...

Zur "Masse"- jahaa- du hast Recht- ich hab über ein Synonym nachgedacht, aber auch kein wirklich gutes gefunden. ;)Sorry. Werd mal weiter drüber nachdenken..
Naja-wie wärs wenn du die Masse etwas verwässert (okay- billiger Witz) - also zB die gewaltigen Wassermassen strömten... usw dann könnte man es sich glaube ich besser vorstellen.
Achja- und was ich noch sagen wollte: Ich finds echt eine schöne Vorstellung einen solchen Ort zu haben... na gut das solls dann auch gewesen sein.
POLDI ;)

 

das mit der lebensweisheit ist deine interpretation - ist aber unlogisch - es gibt ja keine wirklichen anhaltspunkte, wo irgendwelche moralischen oder sonstigen weisheiten verzapft werden!!!!

nun, der witz einer kurzgeschichte ist ja, dass sie direkt in einer situation anfängt und deshalb vorher nicht auf den charakter eingehen kann... aber seine gefühle und gedanken werden doch schon sehr stark beschrieben.

nun, es ist nicht in dem sinn autobiographisch, dass ich jetzt so einen ort hätte, wo ein wasserfall ist - das hängt aber vielleicht damit zusammen, dass der wasserfall ja eigentlich auch eine metapher für irgendetwas sein könnte!!! hinweis: wasser - das fliesst - ein strom... blabliblabo... :-)

das mit dem tiefer eingehen auf den protagonisten. hmmm, weiss nicht obs das wirklich braucht???

egal, ist ja auch nur ein geschichtchen unter vielen...

 

Hallo silverchair,

mir fehlt die Handlung...
... und zwar sehr. Metaphorisch ist der Text sicherlich, und auch eine nette Beschreibung, aber es passiert einfach nichts. Kannst du nicht noch zu einem Rahmen finden? Warum ist der Prot in dieser bestimmten Situation da, wer ist er, warum verhält er sich so? Eine Szene zu beschreiben und nichts dazu finde ich fast schon frech :) . Als Leser wünsche ich mir hier mehr, so lässt mich der Text mit nichts als einem Schulterzucken zurück. Schade.

Gruß,
Anea.

P.S.: Maus erwähnte den Begriff der "Schreibübung". Dem stimme ich vollkommen zu.

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom