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"Weißt du, wer ich bin?"

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20.06.2005
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"Weißt du, wer ich bin?"

Ich wache auf, weil du in mein Ohr schnarchst. Du liegst hinter mir und hast deinen Arm um mich gelegt, mich fest an dich gezogen. Ich brauche ein paar Momente um mich zu orientieren. Das hier ist nicht mein Bett und du bist nicht mein Freund. Nicht mehr.

Die Situation ist so vertraut und so unwirklich zugleich. Ich fühle mich unwohl, versuche mich aus deiner Umarmung zu befreien. Doch du ziehst mich fester an dich, klammerst dich gerade zu fest an mir.

Ich fahre dir durch dein Haar und flüstere leise: "Hey, ich möchte ins Bad!". Du öffnest deine Augen, siehst mich an und hälst mich fest an dich gedrückt. Es zerreißt mich innerlich.

"Weißt du, wer ich bin?" Ich sehe dir in die Augen und merke, dass du das Problem nicht erkennst. Du weißt nicht, dass wir nicht mehr zusammen sind und dass sie jetzt deine Freundin ist.

Schließlich lässt du mich gehen. Ich laufe ins Bad, fast fühle ich mich wie auf der Flucht. Als ich zurück komme, liegst du mit dem Gesicht zur Wand.

Früher hast du nie geschnarcht.

 

Hallo blueprintgirl,

herzlich willkommen hier!

Hm. Sex mit dem Ex, wenn ich das richtig verstehe, ist der Inhalt deines Textes. Aber machen elfeinhalb Zeilen Standardsituation schon eine lesenswerte Geschichte aus? Ich bezweifle das. Du machst es dir sehr einfach, wenn du den Leser rätseln lässt über die drei Personen, ihre Geschichte und die Dynamik zwischen ihnen. Deine Skizze erinnert mich an einen Fetzen, der willkürlich aus einem Foto gerissen wurde. Überlege dir doch mal, ob du deine Personen nicht ein wenig "unterfüttern" willst.

Grüße!
Chica

 

Hallo.

Erstmal danke für den Empfang hier und vielen Dank für deine Kritik. Es geht allerdings nicht um Sex mit dem Ex, auch wenn man das so deuten könnte - aber das ist eben Interpretetionssache. Unter Standardsituation verstehe ich etwas alltägliches und ich denke, es ist nicht normal in dem Bett seines Ex-Freundes zu schlafen - jedenfalls nicht ohne, dass etwas passiert. Es ging mir nicht darum eine deutliche Verbindung zwischen den Personen herzustellen. Es ist gewissermaßen Absicht, dass der Leser darüber rätselt. Um mit deinem Vergleich zu sprechen... Der Rest des Fotos soll gedeutet werden. Ich werde allerdings nochmal dran arbeiten und sehen, ob ich mehr Informationen reinpacken kann.

blueprintgirl

 

Hallo blueprintgirl,

ich muss meinen Vorrednern Recht geben - der Text ist eine Skizze, keine Geschichte. Und wenn man ihn durchgelesen hat, vergisst man ihn auch gleich wieder, denn es gibt keine Identifikationspunkte mit den Protagonisten.
Im Übrigen habe ich den Text auch wie Chica verstanden, denn harmloses Schlafen im gleichen Bett finde ich so undramatisch, dass es mir als Konfliktpunkt Deiner Geschichte nicht einmal in den Sinn kam.

Dem Text fehlt es an Substanz. Man erfährt weder, wer die Personen sind, noch, um welchen Konflikt es hier wirklich geht. Ist seine neue Freundin seiner alten bekannt? Ist das das Problem? Haben sie evtl. miteinander geschlafen, liebt er sie noch, liebt sie ihn noch? Nichts davon wird ausreichend angerissen, um zum Weiterdenken zu animieren - er liegt mit dem Gesicht zur Wand. Sollte sie nicht eher darauf eingehen, als dass ihr in den Kopf kommt, er habe früher nicht geschnarcht? Und was heißt das nun wieder für sie - dass seine neue Freundin am Schnarchen Schuld ist, sie sich damit eigentlich als die richtige Wahl sieht?
Verflixt, ich denke doch weiter. Leider aber ohne Ergebnis, da Du keine Anlagen dazu im Text versteckst. Schade.

Ein Bisschen Textarbeit hab ich noch für Dich:

klammerst dich geradezu fest an mir.
ein Wort
Ich fahre dir durch dein Haar und flüstere leise: "Hey, ich möchte ins Bad!".
Der Punkt am Ende ist zu viel
Du öffnest deine Augen, siehst mich an und hältst mich fest an dich gedrückt.
Es heißt "halten", "halsen" ist etwas anderes. ;)

Lieben Gruß
chaosqueen

 

Hallo!

Leider muss auch ich mich meinen Vorrednern anschließen, so leid es mir tut!

Von einer Kurzgeschichte erwarte ich eine gewisse Handlung, Tiefe in den Charakteren ( natürlich nicht so, wie in einem Roman, aber sie sollten schon Identifikationspersonen sein! ). Leider kann ich bei deiner Skizze daran nichts erkennen. Zu wenig erfahren wir über Handlung, Person, Ort, Zeit etc.

Und somit hat der Leser, denke ich zumindest, auch keine große Lust, zu grübeln, um was es jetzt eigentlich geht. Die Figuren sind ihm schlicht egal.

Hoffentlich klingt das nicht zu hart. Wenn du die Geschichte nochmals überarbeitest, könnte daraus etwas sehr Gutes werden.

Trotzdem am Ball bleiben.

Sascha F.

 

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