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Serie Wenn Liebe wahrt

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29.12.2013
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Wenn Liebe wahrt

Das Lagerfeuer loderte. Er kam mit zwei Weingläsern wieder auf die Terrasse. „Bitte schön.“
„Danke“, sagte sie lächelnd und kuschelte sich gleich an ihn.

„Ah“, schrie Phillip und wünschte sich, er könnte den Text zerknüllen und an die Wand werfen.
Julia lehnte lächelnd im Türrahmen. „Na, wohl doch nicht so einfach?“
Er schob die Tastatur beiseite. „Wie kann man denn eine spannende Geschichte schreiben, wenn man mit dem Happy End anfängt?“
Sie hob abwehrend die Hand: „Du hast mich gefragt, worüber man mal schreiben sollte.“
„Ich weiß.“
„Also greif mich nicht so an.“
Phillip lehnte sich zurück: „Okay.“

Ihre Lippen schmeckten süß.
Sie zog ihn näher an sich.
Er schob langsam seine Hand unter ihre Bluse während die Glut vom Lagerfeuer knackte.

Phillip riss sich zusammen und schrieb seine Geschichte zu Ende.

Das Lagerfeuer war schon lange erloschen, doch die Glut ihrer Liebe hielt bis zu ihrem Tod.

Ein paar Tage später wartete Phillip ungeduldig auf das Urteil seiner Frau.
„Das ist es?“, fragte Julia und legte die Zettel beiseite.
„Ja“, antwortete er kurz und knapp.
„Das ist es, was Du zu wahrer Liebe zu sagen hast?“
„Na … ja“, stotterte er.
Julia sah grimmig aus.
„Aber das ist doch romantisch!“
„Jaa… ja, das ist super romantisch.“
„Du bist sauer?“
„Selbstverständlich bin ich sauer.“
„Wieso? Du sagst doch selbst, es ist romantisch.“
„Wie ein Groschenroman“, grummelte sie.
„Was?“
„Wie in einem billigen Groschenroman“, sagte sie etwas zu laut.
„Was ist denn das Problem?“, fragte er nach einem Moment der Stille.
„Liebst du mich?“
„Ja, das weißt du doch.“
„Das dachte ich auch“, sagte sie und setzte sich mit dem Rücken zu ihm auf die Couch.
„Hey, ich liebe dich“, versuchte er sie zu beruhigen und streichelte ihre Schultern.
Sie wand sich aus seinen Händen und stand auf. „Aber wenn das deine Art ist, über die Liebe zu denken, dann …“
Er stand auch auf.
„Dann passen wir gar nicht zusammen.“
Er ging auf sie zu.
Sie wich ihm aus. „Nur Streicheln und Sex.“
Er versuchte sie zu umarmen.
„Hör auf, mich anzufassen!“
„Aber …“
„Genau das meine ich: für dich ist Liebe nur körperlich.“
„Nein, ist es nicht!“
„Ach. Und wieso schreibst du so eine Lagerfeuer-Rubbel-Romanze, wo du doch über wahre Liebe schreiben wolltest?“
„Na weil das romantisch ist.“
„Und wenn es nicht mehr romantisch ist, ist die Liebe dann futsch? Oh – die Liebe ist ja so romantisch.“
„Natürlich ist Liebe romantisch.“
„Das bedeutet, wir lieben uns nicht mehr.“ Sie zeigte abwechselnd auf ihn und sich selbst: „Denn das hier … kannst du nicht gerade romantisch nennen.“
„Man“, stöhnte er. „Was hast du denn erwartet?“
„Dass du über die Liebe schreibst. Über das, was uns zum Beispiel verbin… naja, was ich dachte, was uns verbindet.“
„Und was wäre das?“
Julia hielt inne und sagte dann leise: „Ich hatte gehofft, das von dir zu lesen.“
Phillip setzte sich.
Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.
Er schaute sie fragend an.
Julia verschränkte die Arme.
„Hast du einen anderen?“, fragte er.
„Was?“ Sie setzte sich neben ihn. „Nein.“
Er rückte ein wenig von ihr weg. „Wo kommt denn das auf einmal her?“
„Ich vermisse uns“, fing Julia an. „Ich vermisse bei uns die Romantik. Ich vermisse das, was du da in der Geschichte geschrieben hast. Warum sind wir noch zusammen? Nur weil wir uns daran gewöhnt haben? Wo ist unsere Romantik hin?“
„Oh.“
Sie ließ sich in die Lehne fallen. „Oh? Mehr hast du nicht zu sagen?“
„Gib mir mal bitte einen Moment, ja?“
„Von mir aus.“
Phillip überlegte, dann schaute er sie an und lächelte. „Selbstverständlich haben wir uns aneinander gewöhnt und genau deshalb vermisse ich dich auch, wenn du nicht da bist.“
Sie setzte sich wieder aufrecht hin.
„Du kennst alles von mir, vor dir braucht mir nichts peinlich sein. Naja, fast. Du weißt, was ich meine.“
„Ja, weiß ich“, sagte sie und setzte sich dichter zu ihm.
„Und ich dachte, ich kenne dich auch so.“
„Kennst du ja auch.“
„Na siehst du“, sagte er. „Ich habe mich damals für dich entschieden. Klar, ich war verliebt, vielleicht bin ich das jetzt nicht mehr. Aber ich habe das nie bereut. Du gehörst zu mir und ich wäre nicht komplett, wenn du nicht mehr da wärst.“
Sie legte einen Arm um ihn und lehnte den Kopf an seine Schulter. "Und wieso steht so etwas nicht in deiner Geschichte?"
Er erwiderte ihre Umarmung.
„Dir ist schon klar, dass das so was von kitschig war.“
Nach einer Weile fragte er: „Wieso lächelst du?“
„Weil das seit langer Zeit einer der schönsten Momente ist.“
„Romantisch?“
Sie stieß ihm leicht den Ellenbogen in die Rippen. „Ey!“
„Soll ich ein Lagerfeuer anmachen?“
Julia musste lachen.
„Ich werde eine neue Geschichte schreiben. Und ich weiß schon, wie der Titel sein wird.“
„Na, wie denn?“
„Liebe ist unheimlich!“

 

@pantoholli Klasse gemacht. Super getroffen. Kenne ich zu gut. Ewig das weibliche und die Kerle vom Mars. Die Konversation zwischen den beiden erinnert mich an die Geschichte "Hügel wie weiße Elefanten" von Hemingway.
Danke.

 

Hallo @Billi

auch wenn pantoholli sich bestimmt über ein Lob freut, versuche bitte, nicht nur deine Meinung da zu lassen, sondern sie auch am Text zu begründen. Auch in unserem Hilfe-Bereich steht:

Vermeide Einzeiler-Kommentare, in denen du nur anmerkst, dass du eine Geschichte gut oder schlecht findest, ohne näher auf die Gründe einzugehen, mit solchen simplen Aussagen ist niemandem geholfen.

Viele Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

@pantoholli Also. Die Geschichte liest sich flüssig und hat diesen gewissen Charme einer intimen Beziehung. Die verschiedene Denkmuster von Mann und Frau kommen deutlich zur Geltung und ist mit sehr viel Verständnis dargestellt und gut getroffen worden. Außerdem gefällt mir, dass in jeder Geschichte auch der Charakter des Schriftstellers zum vorschein kommt, wie Julia richtig bemerkt. In allem, was man schreibt, schwingt die Autorenseele mit. Ich finde das Schöne in dem Text ist, dass er nichts Außergewöhnliches beschreibt, sondern, das alltägliche gekonnt aus der Feder fließen lässt. Wie aus dem richtigen Leben. Und dieses interessant zu beschreiben ist Kunst. Genau das möchte ich können. Danke.

 

@pantoholli Ich hab die ganze Zeit über den Text nachdenken müssen. Das Wort, das ich gesucht habe, heißt lebendig. Die Szene ist lebendig und ich kann das Pärchen sehen, wie auf einer Bühne oder in einem Film. Der Metapher für den Spannungsbogen heißt Welle. Wie in Hemingways Storys baut sich die Welle (Spannungsbogen) langsam auf, bis zum Höhepunkt und fällt nicht abrupt in sich zusammen, sondern fließt elegant wieder aus. Viel gelernt. Danke.

 

Hallo @Billi

vielen Dank für das Lob!

Wie aus dem richtigen Leben. Und dieses interessant zu beschreiben ist Kunst. Genau das möchte ich können. Danke.
Dann sei Dir das Stichwort: "Show, don't tell" genannt. - hast Du hier sicher schon öfter mal gelesen.
Bei meinen "Wenn Liebe ..."-Texten, wie dieser, versuche ich das konsequent umzusetzen.

Der Metapher für den Spannungsbogen heißt Welle.
Ups - so "theoretisch" bin ich gar nicht an den Text rangegangen :D

Viele Grüße
pantoholli

 

@pantoholli Vielen Dank für deinen Tipp. Jetzt ist mir auch klarer warum mich manche Texte mehr ansprechen als andere. Ich schreibs mir hinter die Ohren.

 
Zuletzt bearbeitet:

Dann sei Dir das Stichwort: "Show, don't tell" genannt. - hast Du hier sicher schon öfter mal gelesen.
Bei meinen "Wenn Liebe ..."-Texten, wie dieser, versuche ich das konsequent umzusetzen.

Hey @pantoholli

Ich wollte eigentlich grad eine kleine Pause von den WK einlegen, aber was du schreibst, hat mich etwas getriggert. Wenn man sich den Wikipedia-Eintrag anschaut ...

Wenn sich ein Schreibender an der Regel Show, don’t tell orientiert, enthüllt er den Charakter einer literarischen Figur vornehmlich durch ihre verbalen und nonverbalen Handlungen. Literarisches „Zeigen“ kann auf unterschiedliche Arten geschehen:

  • durch szenisches Schreiben
  • durch Beschreibung der Handlungen einer Figur
  • durch Wiedergabe von Dialog
  • durch den Einsatz aller fünf Sinne
(Quelle: Wikipedia Show, don't tell)

... dann verwendest du in deinem Text vor allem die fett markierten Techniken, um dem Prinzip gerecht zu werden, und du machst das (mit ein paar Ausnahmen, die ich später erwähne) ziemlich konsequent. So weit, so gut. Dennoch empfinde ich deinen Text insgesamt als ausgesprochen tellig. Wie kann das sein? Ich denke, die Hauptursache dieser Diskrepanz liegt darin, dass die Formulierung "Wiedergabe von Dialog" die Sache meiner Meinung nach viel zu einfach darstellt. Ich will das an folgendem, bewusst absurden Beispiel verdeutlichen:

Tell: Hans war nervös, weil er Maria seine Liebe gestehen wollte.

Wiedergabe von Dialog:
"Du wirkst etwas nervös", sagte Maria.
"Ja", gab Hans zur Antwort. "Das liegt daran, dass ich dir meine Liebe gestehen will."

Macht die blosse Wiedergabe von Dialog Tell zu Show? Offensichtlich nicht. Nur gewisse Dialoge können das leisten, Dialoge, bei denen das, was nicht gesagt wird, ebenso wichtig ist, wie das, was gesagt wird, Dialoge, bei denen das Gesagte das Gemeinte umschreibt, darauf hinweist, andeutet, durch die Blume, doppeldeutig, vage, irritierend, authentisch usw. Nehmen wir den erwähnten Hemingway-Dialog. Nicht an einer Stelle wird gesagt, dass es in diesem Gespräch um eine Abtreibung geht. Und so weit ich mich erinnern kann, sagt der Typ ständig: "Es ist deine Entscheidung", aber als Leser spürst du und merkst du, dass er diese Abtreibung unbedingt will, einzig aufgrund der Art und Weise, wie er spricht. Nun wollen wir uns hier im Forum ja nicht mit Hemingway vergleichen, aber das zeigt vielleicht, dass und wie du deine Dialoge noch etwas stärker ins Show schieben kannst. Denn in deiner Geschichte empfinde ich vieles als reines Tell, das einfach nur zwischen Anführungszeichen steht - um es mal plakativ auszudrücken. Exepmplarisch folgende Zeilen:

„Du bist sauer?“
„Selbstverständlich bin ich sauer.“
Aber wenn das deine Art ist, über die Liebe zu denken, dann …“
Er stand auch auf.
„Dann passen wir gar nicht zusammen.“
„Ich vermisse uns“, fing Julia an. „Ich vermisse bei uns die Romantik. Ich vermisse das, was du da in der Geschichte geschrieben hast. Warum sind wir noch zusammen? Nur weil wir uns daran gewöhnt haben? Wo ist unsere Romantik hin?“
Hier wird jeweils sehr deutlich gesagt, wie es um die Figuren steht und worum es in dieser Geschichte geht.

Auch in den Redebegleitungen und im sonstigen Text sind noch ein paar tellige Elemente drin:

„Ah!“, schrie Phillip und wünschte sich, er könnte den Text zerknüllen und an die Wand werfen.
Sie hob abwehrend die Hand
Phillip riss sich zusammen und schrieb seine Geschichte zu Ende.
„Hey, ich liebe dich“, versuchte er sie zu beruhigen und streichelte ihre Schultern.

Insgesamt hätte ich mir die Geschichte entsprechend weniger straightforward gewünscht, etwas mehr vom Konflikt gezeigt, als ihn direkt und explizit im Dialog verhandelt.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo @Peeperkorn


Ich wollte eigentlich grad eine kleine Pause von den WK einlegen, aber was du schreibst, hat mich etwas getriggert.
Bei solchen Sätzen weiß ich immer nicht, ob ich stolz der schuldbewusst sein soll :D

... dann verwendest du in deinem Text vor allem die fett markierten Techniken,
Ja, ich übe noch! Vo allem suche ich den richtigen Mix zwischen Show und Tell. Den Mix, der zu mir passt. Ich denk reines Show wird für mich nix. Insofern hast du vollkommen recht, mit deinen Ausführungen. Danke fürs klarmachen!

Insgesamt hätte ich mir die Geschichte entsprechend weniger straightforward gewünscht, ...
Mhm.. ja. Kann ich verstehen. Ich wollte es halt nicht so lang gezogen machen. Vielleicht etwas zu sehr gestrafft.

Danke für Deinen Kommentar!
Pantoholli

 

Hallo @pantoholli,

ich habe deinen Text gelesen, mir persönlich ist er aber zu dialoglastig. Das ist sicher eine Geschmacksfrage, ich selbst mag dialoglastige Geschichten nicht so gerne, wobei ich hier im Forum mal eine gelesen habe, die mir gut gefallen hat. Ich glaube, es ist einfach sehr schwer eine Geschichte vor allem über Dialoge zu transportieren. Dialoge sollen authentisch klingen, gleichzeitig aber nicht authentisch sein, weil wir so viel reden in Wirklichkeit, nein, diese ganzen Belanglosigkeiten würde ich nicht lesen wollen. Ich denke schon, dass Dialoge eine Funktion haben sollten und nicht ins Geplapper rutschen sollten, ich finde, das tun deine hier. Allein die Eingangszene: Bitte schön. Danke. Ich finde die ehrlich gesagt unnötig. Dialoge sollen die Personen auch charakterisieren. Das sehe ich hier auch nicht so richtig. Für mich bleibt alles recht oberflächlich, sodass ich an dem Paar selbst kaum Interesse entwickle. Mir persönlich gefiele es auch besser, wenn die Geschichte in der Geschichte optisch abgesetzt wäre zb durch kursive Zeichen, aber das ist sicher Geschmackssachen. Diese Geschichte in der Geschichte ist ja auch recht klischeebeladen, das wäre auch ok, wenn die Rahmenhandlung sich davon dann absetzen würde. Das tut sie aber auch nicht so richtig. Wahrscheinlich nicht sehr hilfreich mein Kommentar. Trotzdem ...

...viele Grüße
Katta

 

Hallo @Katta

Ich glaube, es ist einfach sehr schwer eine Geschichte vor allem über Dialoge zu transportieren.
Oh ja :) deshalb schreibe ich gerade viele Dialoge, um das zu üben.

Dialoge sollen die Personen auch charakterisieren. Das sehe ich hier auch nicht so richtig. Für mich bleibt alles recht oberflächlich,
Stimmt, ich habe mich bei den Beiden sehr auf den einen Aspekt konzentriert - und somit ist jegliche andere Charakterisierung flöten gegangen. Muss ich nochmal drüber nachdenken, aber wahrscheinlich will ich das gar nicht in dieser Geschichte hier.

Dasn mit dem "Absetzen" der Geschichte in der Geschichte hatte ich auch schon überlegt. Wahrscheinlich werde ich das doch noch machen ;)

Wahrscheinlich nicht sehr hilfreich mein Kommentar. Trotzdem ...
Nee, doch - ich finde jeden Kommentar hilfreich. ;) Ist immer interessant, wie andere einen Text auffassen.

Also: Trotzdem - danke! ;)

Schöne Woche
pantoholli

 

Hej @pantoholli ,

der Titel ist sehr schön und als suchender Leser bin ich selbstverständlich sehr neugierig, was der Autor darunter versteht, vom Wahren der Liebe. Bei der leidigen Definition, was nun Liebe sei, setze ich erste einmal meine eigene voraus und hoffe auf eine Geschichte, die ein Wahren (von vielen) aufzeigen kann.

Und bevor ich dir nun zeigen will, wie ich deinen Text gelesen habe, muss ich sagen, dass dieses Format der dialoglastigen Kurzgeschichte dem Thema nicht gerecht wird, vielleicht gar nicht werden kann, denn es handelt sich um eine Sequenz, noch dazu mehr eine emotionale als eine, die das Verständnis darüber über die beiden Protagonisten zu Ende gedacht hervorbringt. :hmm: wenn du verstehst was ich meine:D

Mir fehlt zudem die Ausgeglichenheit der beiden, ich wünschte, ich wäre hin- und hergerissen für die einen und den anderen Verständnis zu haben, aber im Grunde geht es um Liebe vs. Romantik. Puh. Ich bin irgendwie mittendrin rausgeschleudert. Ich habe weder für sie noch für ihn Verständnis, obwohl ich am Ende kurz gedacht habe, sie liebt ihn nicht, kennt ihn nicht, unterstellt ihm die Liebe als einen einzigen körperlichen Aspekt zu sehen. Und ihm hätte ich zutrauen wollen, sich vom Thema als Autor von der Aussage trennen zu können, um ihr dann seine Version des speziellen Sie-Liebens, hervorzutun.

Aber das wäre ja dann meine Geschichte gewesen. :shy:

Das war eine sehr sehr sehr subjektive Sicht des Themas deiner Geschichte, ich weiß. Aber Liebe ist mein Thema. :lol:

Bis bald einmal und lieber Gruß. Kanji

 

Hallo @pantoholli

Wenn du mit deiner Geschichte, wie der Titel ja sagt: Vom Wahren (bewahren-aufrechterhalten) der Liebe schreiben wolltest und Romantik für die Beiden dazugehört, dann ist ihr Problem, dass sie nicht miteinander reden. Dieses Problem haben viele Ehepaare, auch die, die schon Jahrzehnte zusammen sind. Leider erfahre ich in deiner Geschichte nicht, wie lange die beiden schon ein Paar sind. Das Problem, mit dem nicht miteinander reden, wird auch sicher nicht gelöst, indem sie sich vornehmen, mehr Romantik zu schaffen. Mir fehlt es da an Tiefer in deiner Geschichte.

„Ich vermisse uns“, fing Julia an. „Ich vermisse bei uns die Romantik. Ich vermisse das, was du da in der Geschichte geschrieben hast. Warum sind wir noch zusammen? Nur weil wir uns daran gewöhnt haben? Wo ist unsere Romantik hin?“
„Oh.“
Nun ich denke, bei den meisten Paaren ist es so, dass es und dieses Beispiel verbinde ich gerne damit, zu Anfang heißt es: Liebling pass auf eine Pfütze. wenn man dann ein paar Jahre verheiratet ist heißt es:
du musst auch in jeden Scheiß reintappend.
Soll das nicht passieren, dann bedeutet Liebe mehr als nur Romantik. Dann bedeutet das vor allem, an sich zu arbeiten an der Beziehung zu arbeiten.
Phillip überlegte, dann schaute er sie an und lächelte. „Selbstverständlich haben wir uns aneinander gewöhnt und genau deshalb vermisse ich dich auch, wenn du nicht da bist.“
Sie setzte sich wieder aufrecht hin.
„Du kennst alles von mir, vor dir braucht mir nichts peinlich sein. Naja, fast. Du weißt, was ich meine.“
„Ja, weiß ich“, sagte sie und setzte sich dichter zu ihm.
Das könnte jede Betreuer in einem Heim auch sein! Mir ist das zu wenig.
„Weil das seit langer Zeit einer der schönsten Momente ist.“
Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass das der schönste Moment seit Langem sein sollte!
Wenn das so ist, dann geht mMn viel schief in dieser Beziehung und dafür hast du für mich zu wenig geschrieben.

Ich mag Beziehungsgeschichten und ich habe deine auch nicht ungern gelesen.

Liebe Grüße CoK

 

Hallo @Kanji

Aber Liebe ist mein Thema
Oh, dann muss ich mal schmökern gehen.

aber im Grunde geht es um Liebe vs. Romantik.
Args, du hast Recht. Das ist mir beim Schreiben dahin abgedriftet. Ich hatte mir als Aufhänger rausgenommen, dass ich den Eindruck habe, das in vielen Geschichten, in denen von Liebe gesprochen wird, die Liebe oft nur auf das romantische Kennenlernen reduziert wird.
Puh. Ich bin irgendwie mittendrin rausgeschleudert. Ich habe weder für sie noch für ihn Verständnis, ...
(Leider) kann ich diesen Kritikpunkt gut nachvollziehen.
Da muss mal ich länger drüber nachdenken, was das ich damit mache.

Vielen Dank!

Hallo @CoK

as Problem, mit dem nicht miteinander reden, wird auch sicher nicht gelöst, indem sie sich vornehmen, mehr Romantik zu schaffen. Mir fehlt es da an Tiefer in deiner Geschichte.
So formuliert liegt es genau nach dem, was ich nicht ausdrücken wollte. Danke fürs ‚Finger in die Wunde legen‘ ;)
Wenn das so ist, dann geht mMn viel schief in dieser Beziehung und dafür hast du für mich zu wenig geschrieben.
Ja, ich wollte nicht ausufern. Ist wohl doch zu knapp.

... und ich habe deine auch nicht ungern gelesen.
Na - immerhin :)

Danke auch Dir für den Kommentar

Viele Grüß
Pantoholli

 

Hallo @Loulaan

Du merkst, dass ich das, was ich von ihr gelesen habe, nicht als sympathisch empfinde, aber vielleicht wolltest du das auch gar nicht erreichen.

Naja, Du lernst sie in einer Situation kennen, die sie selbst nervt. Sie vermisst etwas, sie erwartet etwas von ihrem Partner, was sie nicht bekommt. Und Du lernst Sie in einem Umfeld kennen, wo sie keine Maske tragen muss. Sie versucht ja gar nicht sympatisch zu sein, warum auch? Dazu kommt natürlich, dass in dieser Kurzgeschichte eine "echte" Charakterisierung fehlt (wurde weiter oben in den Kommentare schonmal erwähnt). Man lernt beide kaum kennen - das ist aber auch gar nicht mein Ziel für diesen Text.


Aber wo Du den text rausgekramt hast, vielleicht markiere ich den mal als "Serie" mit meiner anderen "wenn Liebe ..."-Texten.

Danke fürs Lesen und Kommentieren
pantoholli

 

„Liebe ist unheimlich!“

Schön, dass der feine Text wieder rausgekramt wurde,

@pantoholli,

denn „Liebe“ als uraltes und ewiges Thema ist so vielgestaltig, dass das Zeitmagazin vor Jahr und Tag ein ganzes Heft von der kindlichen Anschauung (wo die Liebe zu den Eltern ja auch eher etwas Erzwungenes ist) über die Romanze bis hin zur Nächstenliebe und Solidarität, von einer 6jährigen bis zum Greis, vom Laien bis zum Psychotherapeuten darüber verfassen konnte und auch schön, wie Du das Verb „wahren“ verwendest, das ja mit dem „währen“ als langer Dauer verwandt ist.

Aber warum verwendestu immerhin das vom Aussterben bedrohte Ausrufezeichen „!“ natürlich lautmalerisch buchstäblich korrekt

„Ah!“, schrie Phillip und ...
wenn es doch auch für Danksagungen u. v. a. m. gültig ist

Bitte schön.“
„Danke“, sagte sie lächelnd …

„Wie ein Groschenroman“, grummelte sie.
Man missachte mir die Groschenromane nicht, die immerhin gelegentlich Interessenten bildungsferner Schichten ans Lesen bringen. Und wer kennte nicht warme Gefühle für Schwester Rabbiata? (...ela wird mir verzeihen).

„Hör aufKOMMA mich anzufassen!“
und hier

Das du über die Liebe schreibst. Über das, was uns zum Beispiel verbin… naja, was ich dachte, was uns verbindet.“
unterstell ich mal Flüchtigkeit (auch der Vorredner), das „dass“ (Konjunktion) mit dem vielgestaltigen „das“ zu verwechseln!

„Dir ist schon klar, dass das so[...]was von kitschig war.“
auseinander!, weil an sich ein verkürztes „so etwas“ …

& damit auch Dank an @Loulaan für die Wiederentdeckung … verknüpft mit einem herzlich willkommen hierorts!,
und ein gern gelesen
vom

Friedel

 

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