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Wenn sie zu Dingen werden
Das Ding
Es war des nachts als sie erbrach in die Weltens Wüste aus Gier und Macht. Wallenden Gewandes kroch sie auf die Straße, würgend nach unerfüllter Rettung. Hinter ihr der Dämon, fluchend und geifernd.
Stolpern! Schlittern! Schlürfen! Schleifen!
Was sollte es bringen zu fliehen? Zeit hinauszögernde Nutzlosigkeit. Wenn der Teufel will, frisst er Fliegen in der Not. Doch wie ist es mit der Not der Fliegen? Wieder erbricht Verzweiflung auf den Boden der Erde.
Ergriffen! Erfasst! Erwischt! Erklommen!
Was soll es bringen zu sehen? Im Nichts ist der Blinde dem Seher ebenbürtig. Kein Halt. Kein Seil. Keine Hand. Nur Pech. Ein falscher Freund in der richtigen Nacht.
Schreien! Schallen! Scheppern! Schaudern!
Was soll es bringen zu flehen? Erniedrigende Selbstzerstörung. Einmal losgelassen rollt das Biest über sie hinweg. Immer und immer wieder. Ohne das Ende einer erbarmungsvollen Nachsicht. Die zum Ding werdende Frau entflieht.
Der Wandler
Ruhelos... Rastlos... Ratlos... Wandelnd!
Nie wurde ein Hafen für ihn erschaffen. Nie wurde ein Bett für ihn gemacht. Nie öffneten sich Arme für ihn. Rasenden Verstandes ist er verdammt auf dieser Welt zu wandeln. Das fremde Glück als ewiger Schmerz. Vermiedenes Leid als Aufgabe eines sisyphusalischen Gottes. Knecht des Lebens in unendlicher Qual.
Zerstören... Zermalmen... Zertreten... Zerfetzen...
Das nehmen, das sie haben, ohne es je zu besitzen. Das stehlen, um es aus den Fingern gleiten zu lassen. Sie zu Dingen zu machen. Ihnen das geben, das... er selbst mal bekommen hatte?
Loslassen... Fallen... Gleiten... Ruhen...
Wenn sie zu Dingen werden, erscheint die Fatahmorgana der Heimat. Zum Greifen nahe Erfüllung. Unendlich ferne Ruhe. Dunkelheit. In der flüchtenden Finsternis leuchten Augen.
Gierig. Böse. Wartend. Wandelnd!
Seine.