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Wer macht die Tür auf?
Ich liege in meinem Garten auf der Wiese und habe die Augen geschlossen. Plötzlich landet etwas auf mir. Als ich mich aufsetze, purzelt ein kleiner Welpe hinunter und bellt protestieren. Es ist die Hündin Eila, sie gehört Familie Müller von nebenan. Sie ist mal wieder aus dem Garten verschwunden. Meine Nachbarn haben Eila erst seit ein paar Wochen und wissen noch nicht genau, wie man dafür sorgt, dass ihr Hund nicht ständig wegläuft. Ich nehme den Welpen auf den Arm und streichle ihn. Dann gehe ich durch unser Gartentor und zu dem Eingang des Hauses meiner Nachbarn.
Aus der Tür kommt Frau Müller, die Hände voller Taschen, und geht zu dem Auto. Als sie mich erblickt, wirkt sie erschrocken. „Ist Eila schon wieder abgehauen?“, fragt sie. Ich nicke und lächle sie an. „Haben Sie die Tür vielleicht aufgelassen?“ Sie wirkt verdutzt und schüttelt den Kopf. „Das ist ja das Komische,“ sagt sie, „die Tür war bis eben verschlossen.“ Ich setze Eila ab und sie springt ins Haus. Drinnen höre ich Max, den Sohn von Frau Müller, wie er sich freut. „Da bist du ja Eila, ich habe dich überall gesucht!“ ruft er. Seine Mutter schaut mich an. „Bleibt das beim Babysitting gleich?“ Ich nicke und erwidere: „Ich kann auch gerne jetzt schon anfangen, Sie sehen sehr beschäftigt aus.“ Frau Müller stimmt mir zu. „Gerne!“
Später am Abend, als ich Max schon ins Bett gebracht habe und Eila mit ihm im Zimmer im Stockwerk über mir ist, höre ich, wie jemand die Treppen hinunterkommt. Ich spähe durch die Tür des Wohnzimmers und sehe, wie Max die Haustür öffnet, den Welpen im Arm. „Hier Eila, du kannst jetzt spielen gehen.“