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Wer war Victor van Hammerstone?

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Wer war Victor van Hammerstone?

Wer war Victor van Hammerstone?

Nun, auf diese Frage gibt es eine einfache Antwort:

Er war der Mann nach dem diese Universität hier benannt wurde.

Aber so einfach will ich es mir nicht machen.
Wenn man heute die Leute auf der Straße nach dem größten Forscher unserer Zeit fragt erhält man in 90% der Fälle die selbe Antwort: Victor van Hammerstone.

Woher aber rührt diese Popularität?
Was hat dieser Mann vollbracht, dass ihn derart berühmt machte? Fragt man die Leute auf der Straße erhält man auch darauf eine Antwort: er entdeckte die Vihams.

Bei den Vihams handelt es sich um eine außerirdische Spezies auf einem Planeten im Krebsnebel. Ihr Name setzt sich aus den ersten Silben ihres Entdeckers, VIctor van HAMmerstone zusammen.

So weit so gut, das ist bereits eine wichtige Information um unserer Frage auf den Grund zu gehen.
Also, lassen sie uns weiterfragen.

War Victor van Hammerstone etwa der erste der eine außerirdische Rasse entdeckte?
Nein, den ersten Kontakt mit intelligenten Außerirdischen machte im Jahr 2198 Kapitän Arnold Tober auf einer Forschungsreise im Cygnus System. Dort traf er auf die sogenannten Auguren, telepatisch begabte Wesen denen wir unter anderem den Interstellar-Antrieb verdanken. Seitdem wurde Kontakt mit zahlreichen anderen Rassen aufgenommen.

Was also macht Victor van Hammerstones Entdeckung so außergewöhnlich? Seltsamerweise versagen auch die Menschen auf der Straße, wenn man sie mit dieser Fragestellung konfrontiert.

Also lassen sie uns die Vihams einmal genauer betrachten, vielleicht finden wir ja bei ihnen die Antworten auf unsere Fragen.
Haben wir den Vihams etwa außergewöhnliche Erkenntnisse auf irgendwelchen Gebieten des menschlichen Fortschrittes zu verdanken?
Die eindeutige Antwort darauf ist: Nein!
Die Vihams sind eine sehr zurückgezogene Spezies und allein die Kommunikation mit diesen Wesen ist derart langwierig und aufwendig, dass wir den Grad ihrer intellektuellen Erkenntnisse nur zu schätzen vermögen. Ja, es ist eine Tatsache, das ihr Entdecker, Victor van Hammerstone, der bisher einzige ist dem es gelang mit den Vihams zu kommunizieren und so ihre Intelligenz überhaupt erst nachzuweisen.
Alle anderen Forscher nach ihm gaben derartige Versuche schnell auf und konzentrierten sich auf Beobachtungen ihres Verhaltens und Erforschung der sozialen Strukturen.

Also, was genau ist so besonders an diesen Wesen, was tun sie, was die anderen intelligenten Rassen nicht tun?

Eigentlich tun sie gar nichts.
Es gibt Anzeichnen einer hochentwickelten Zivilisation auf ihrem Planeten. Jedoch scheinen sich die Überreste dieser, seit mehreren Jahrtausenden unserer Zeitrechnung in verfall zu befinden. Entweder sind die Gründer dieser Zivilisation auf irgendeine Weise verschwunden, oder diese Wesen machten einen gewaltigen Rückschritt und entwickelten sich zu dem was Victor van Hammerstone als die herrschende Spezies auf diesem Planeten antraf, die Vihams.
Die meiste Zeit ihres Lebens sind diese Wesen inaktiv. Sie befinden sich dann in einer Art Winterschlaf. Obwohl sie eigentlich nicht schlafen, sondern eher vor sich hin dösen. Damit halten sie ihren Stoffwechsel so gering wie möglich und können so mit ihren angesammelten Nahrungsreserven hauszuhalten.
Es gibt nur eine kurze Periode der Aktivität während eines vollständigen Sonnenumlaufens auf diesem Planeten. Und zwar in der Jahreszeit die wir auf der Erde als Frühsommer bezeichnen. Die Zeit des allmählichen Temperaturanstiegs nach der kalten Jahreszeit.
Die Erwärmung des Bodens wirkt auf eine Art Pilz, der die Hauptnahrungsquelle der Vihams darstellt. Dieser Pilz wird durch die Wärme angeregt seine Sporen zu verbreiten, weshalb er damit beginnt, Knollen an der Oberfläche zu treiben.
Diese Pilzblüte dauert ungefähr zwei Monate, wenn man unsere Zeitmessung auf ein Jahr dieses Planeten umlegt, das im Vergleich ungefähr den Faktor 0,85 zu unserem ausmacht.
Die Pilzblüte also ist der erwähnte Zeitraum erhöhter Aktivität.
Zuerst beginnen sie sich von den Pilzen zu ernähren. Ihr primäres Ziel ist es anscheinend, genug davon zu essen um den Rest des Jahres wieder in ihrem Dämmerzustand verbringen zu können. Deshalb essen sie auch ohne unterlass, Tag und Nacht. Die ganzen zwei Monate der Pilzblüte verbringen sie mit der Nahrungsaufnahme. Die Pilze sind im Übermaß vorhanden, so, dass es zu keinerlei Konkurrenzverhalten während dieser Anstrengungen kommt.
Wenn die Pilzsaison sich aber dem Ende zuneigt, beginnen die Knollen langsam zu verrotten, während die Vihams jedoch unaufhaltsam weiter davon essen.
Zu dieser Zeit zeigen die männlichen Vihams plötzlich signifikante Verhaltensveränderungen. Die sich auflösenden organischen Strukturen der Pilze scheinen diese Wirkung hervorzurufen. Die männlichen Vihams werden plötzlich aggressiv gegeneinander und beginnen gleichzeitig um die weiblichen Vihams zu werben.
Es kommt zu Ritualkämpfen, die mehrere Stunden dauern können und oft von weiterer Nahrungsaufnahme unterbrochen sind, bis endlich der Verlierer vor Erschöpfung einschläft oder die beginnt, verrottende Pilze zu erbrechen. Der Sieger vergnügt sich daraufhin mit dem Weibchen das sich dabei aber nicht vom Essen der Pilze abbringen lässt.
Diese Periode dauert einige Tage und danach fallen die Vihams wieder zurück in ihren Zustand er Apathie.

Nach gründlichem Überdenken dieses Verhaltens, bin ich nun zu folgendem Schluss gekommen:

Victor van Hammerstones war der Mann dem es gelang eine extrem faule und triebgesteuerte intelligente Rasse zu entdecken, die nichts anderes im Sinn hat als essen, schlafen und sich fortzupflanzen, nachdem sie sich an verrotteten Pilzen betrunken haben. Somit sind die Vihams als die einzige uns bekannte Rasse zu werten die dem Menschen nicht überlegen ist.

Dieser Aspekt einzig und allein ist es meiner Meinung nach, der Victor van Hammerstones Bekanntheitsgrad ausmacht.
Reduziert auf ein Minimalmaß muss sein Lebenswerk lauten:

WIR SIND NICHT DAS LETZTE

Anm. der Universitätsleitung:
Diese Einleitung zu einer Dissertation hängt nicht zu ihrer Belustigung hier in dieser Vitrine. Vielmehr sollten sie daran denken, das Scherze dieser Art in der Victor van Hammerstone Universität nicht gerne gesehen werden, und der Verfasser dieser Zeilen nicht mehr hier studiert.

 

Hi,

eine interessante Herangehensweise und ein netter Schluss. An ein paar Stellen scheinen mir Kommata zu fehlen, und sprachlich könnte man es etwas anders formulieren. Das Fazit über die Vihams ist freilich ganz witzig, wenngleich der Vergleich mit uns Menschen doch etwas hinkt. Im Grunde könnte man die Vihams durchaus als wesentlich "menschlichere" Menschen bezeichnen, da sie offenbar nur nette und harmlose Dinge wie essen, schlafen und Sex im Kopf haben, nicht aber Fremdenhass, Vergewaltigung, Arroganz oder Krieg. Wenn Deine Aussage also ist, dass sich unsere "Überlegenheit" dadurch definiert, dass wir mehr tun als essen, schlafen sowie Sex und Drogen frönen, finde ich das oberflächlich. Andererseits wird die Dissertationseinleitung aber wiederum verurteilt, so dass Deine Aussage auch das genaue Gegenteil sein könnte...

Was soll's: Witzig ist die Story durchaus, ich habe das Lesen nicht bereut.

Uwe

 

:bier: I like it... der Schluß ist echt witzig und unerwartet. Nur ein paar kleine Tippfehler.

Grüße von Catseyes

 

Mir gefällt die Geschichte.
Aber die These das die Vihams den Menschen nicht überlegen sind kann ich nicht unterstützen. Immerhin haben sich doch während des Winterschlafs den Weltfrieden. :D
Tippfehler und fehlende Kommas habe ich nicht gefunden, aber mir kann man in dieser hinsicht nicht trauen. ;)

Wuff

 

Hallo porcupine,

eine nette Geschichte, sie rettet die Menschheit vor einem vollständigen Minderwertigkeitskomplex. Leider wirken die Sätze etwas abgehackt, folgendes magst Du vielleicht noch übernehmen: telepathisch; Verfall; Nahrungsreserven haushalten.
„Fragestellung konfrontiert“ - eigentlich keine Konfrontation.

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo Porcupine,

eine nette Geschichte! Normalerweise sind in den meisten SciFi-Büchern/Filmen, die Menschen die unterlegene Rasse - schön, dass es hier einmal anders gekommen ist. Besonders der Schluss hat mir sehr gut gefallen.

LG
Bella

 

Oh Mann, wer gräbt denn da diese Uralt-Geschichte wieder aus? :D

Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat, Bella.

Normalerweise sind in den meisten SciFi-Büchern/Filmen, die Menschen die unterlegene Rasse

Da muss ich dir aber widersprechen. In den meisten Sci-Fi-Büchern/Filmen sind die Menschen zwar scheinbar unterlegen, aber meistens bemüht sich der Autor, dann doch einen Aspekt zu finden, der den Ausserirdischen fehlt, und um den sie die Menschheit beneiden (Gefühle, Moral, im stehen pinkeln zu können...).

 

hallo porcupine

sehr schöne idee, gefällt mir! nur dass du den text in diesem frage-antwort-frage-antwort-schema geschrieben hast sagt mir nicht so zu, das unterbricht irgendwie den lesefluss. die pointe (anmerkung der universitätsleitung) und die beschreibung der vighams machen das aber locker wieder wett.

mehr davon!^^
memorion

 

Hi porcupine,

der Schluss ist witzig, der Rest zu langatmig (zu viele redunante Nebeninfos, z.B., mit dem Umlauffaktor).
Den Vorkritkern muss ich wiedersprechen, denn im Gegensatz zu den vighams hat der Mensch doch ein Mindestmass an hoeherer Kultur.
Die vighams kennen zum Beispiel keine KG-Seite (mangels Internet?).
Und das wiegt doch das bischen Kriegsgemetzel allemal auf (die sind wahrscheinlich nur zu faul, Waffen zu erfinden).
q.e.d.

 

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