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Wie auf einer Postkarte
Anthóny hetzte über die Straße und hastete einen bewaldeten Hang hinauf.
Oben verschnaufte er und sah urplötzlich die endlose Weite des Atlantiks.
Hölle und Teufel! Was für ein Anblick!
Der stramme Westwind peitschte mächtige Wellen gegen die Klippen, während die Möwen sich vom Strom der Luft treiben ließen.
Selbst den kleinen Strand des Nachbarstädtchens konnte man erkennen mit
seinen bunten Sonnenschirmen in Reih und Glied wie ein Meer aus Farben.
Eine Aussicht wie sonst nur auf Postkarten. Anthóny tastete sich an den Rand der Klippe und ließ die Beine in den steilen Abgrund baumeln.
Immer wieder atmete er die frische Seeluft tief ein, während er der Sonne bei ihrem rötlich-orange schimmernden Abgang zusah.
War es richtig gewesen einfach abzuhauen? Würde man mich jetzt überhaupt vermissen?
Diese Gedanken und Fragen schwirrten Anthóny im Kopf herum als es nun schon dunkel geworden war und man am Himmel anstatt der untergehenden Sonne die hell leuchtenden Sterne bewundern durfte.
Es schien ihm aber egal zu sein, seine Augen strahlten diesen gleichgültigen Trotz aus, während er ein versiegeltes Couvert an einen mit Moos bewachsenen Stein lehnte und von der Klippe sprang.