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Wie Europa dem Wahnsinn anheim fiel

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10.08.2001
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Wie Europa dem Wahnsinn anheim fiel

Die BSE-Krise erreichte ihren Höhepunkt. Viele tausend Landwirte sahen sich von Armut und Elend bedroht, als die Europäische Union Interventionsmassnahmen beschloss, indem sie grosse Zahlen Rinder aufzukaufen und zu vernichten gedachte. Diese Maßnahme rief starken Widerstand von verschiedenen Seiten hervor, unter anderem wurde die bevorstehende Vernichtungsaktion als "Rinder-Holocaust" bezeichnet, was wiederum vehemente Proteste seitens des Zentralrates der Juden Deutschlands initierte. Es wurde eine teilweise polemische Debatte in den Medien darüber geführt, aber an der Ausführung der Pläne konnten sie im Endeffekt nichts ändern. Jedoch gab es ein Problem, dass die Rinder zwar in diesen Massen getötet, jedoch nicht beseitigt werden konnten. Und so nahm das Unheil seinen Lauf: Grosse Hallen mit hohen Schornsteinen wurden überall in Europa in die Landschaften gestellt, und eilends verlegte man Gleise von den Schlachtereien in diese Hallen. Und die Züge fingen an zu rollen, Tag und Nacht, und die Menschen konnten im Dunkeln von weither den Schein der grossen Öfen sehen, und eine nimmer endende Rauchfahne hing an den Spitzen der grossen Kamine. In ganz Europa gab es Orte, an denen jeden Morgen ein feiner Überzug an Asche die Erde bedeckte, und die Leute wurden missmutig und schimpften auf die Regierung und die Union. Doch Schröder wiegelte ab und vertröstete die Menschen auf morgen, verwies auf die Notendigkeit der Massnahme, und auf dass die Landwirtschaft Europas leben solle! Doch eines Morgens wachten die Menschen auf, und sie rieben sich erstaunt die Augen: Alles war sauber. So abrupt wie sie gekommen war, so abrupt hörte die Verbrennung der Rinder, Schweine, Schafe, Pferde und Fische auf. Nur die Öfen mit den Schornsteinen, die man später als Mahnmale des Rinderwahnsinns über Europa beliess, als man den Kontinent längst dem Erdboden gleichgemacht hatte, standen ruhig da. Feministinnen begannen aus Reflex diese Phallussymbole zu bekämpfen, doch tastete man diese Fabriken des Todes nicht an.

Fünf Jahre später zeigte sich ein deutlicher Knick in der Statistik der Erkrankungen an der Creutzfeld-Jakobschen Krankheit. Doch der Knick wies in eine Richtung, die keiner vorhergesehen hatte: nach oben. Flächendeckende, lückenlose BSE-Teste an allen Schlachttieren und Tierprodukten, die zeigten, dass seit der Verbrennungsaktion BSE nicht mehr aufgetreten war, konnten diese Entwicklung nie erwarten lassen, doch sie war Realität. Wissenschaftler beruhigten und wiesen auf die lange Inkubationszeit hin, aber es nützte nichts: Panik machte sich breit. Nach 6 Monaten des Wartens wurde deutlich, dass die Erkrankungszahlen nicht um 100%, wie befürchtet, sondern um 10000% innerhalb eines Jahres angestiegen waren. Die Dummheit nahm epidemische Ausmaße an. Immer mehr Menschen bekamen deswegen Angst. Die Kannibalismusrate stieg synchron mit der Erkrankungsrate. Viele, sehr viele Menschen versuchten, den Kontinent zu verlassen.
Doch was in der Hysterie niemand so recht bemerkt hatte: Die USA hatten schon ein Jahr nach der Vernichtungsaktion einen totalen Einwanderungsstopp für Europa verhängt, und mit dem Bekanntwerden der Epidemie zogen alle amerikanischen, sowie nach und nach die afrikanischen und asiatischen Staaten nach. Kein Mensch kam mehr aus der Wahnsinnshölle heraus. Kriegsschiffe versenkten alle Passagierschiffe, die europäische Häfen verliessen, schon kurz nach dem Auslaufen. Die nationale, sogenannte Raketenabwehr der USA, NMD, schoss alle Flugzeuge ab, die eine Sicherheitszone von 100 Seemeilen um Europa verliessen, und der Rest der Welt schloss sich den amerikanischen Aktionen an. Europa konnte darauf nicht mehr reagieren, da ein grosser Teil des Regierungspersonals und des Militärs seltsamen Zufällen zum Opfer fiel. Der letzte Verteidigungsminister war der deutsche, da er mehr als drei Wochen nicht bemerkte, dass er ein Messer im Rücken stecken hatte, doch konnte er sich nicht dazu durchringen, europäische ABC-Waffen einzusetzen, bevor er starb.
Es war eine neue Variante der Krankheit, die Europa befallen hatte. Die Verhältnisse waren grausam: Überall fingen Menschen urplötzlich an, herumzutaumeln, wild zu erbrechen und zu onanieren. Schon nach sechs Wochen waren sie nicht mehr in der Lage, sich noch fortzubewegen und siechten, wo sie gerade waren, in einen qualvollen Tod. Waren anfangs noch Möglichkeiten da, den Erkrankten einen Pflegeplatz zu geben, so brach nach einiger Zeit das gesamte Gesundheitssystem des Kontinents zusammen. So machten die Gesunden daran, die Toten wild zu vergraben, und wenn sie noch nicht tot waren, so wurden sie trotzdem vergraben. Doch es wurden immer weniger, die solches leisten konnten, und diese kümmerten sich immer weniger um die Pflicht, die ihnen die Toten auferlegten: Es war die Zeit der grossen Orgien, Exzesse und Bacchanale, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte. Davon mal abgesehen, machte sich vom Rest der Welt keiner mehr die Mühe, nach Europa zu sehen, die Abriegelung war eine totale (und von langer Hand vorbereitet). Die Lebensmittelversorgung kam zum Erliegen, und zwei Jahre nach Beginn der Epidemie krochen die letzten Menschen durch Europa, schlangen herunter, was sich ihnen in den Weg stellte, um schlussendlich zusammenzubrechen und zu sterben.
Der Kontinent war menschenleer.

Blicken wir in die Vergangenheit. Amerikanische Politiker finanzieren geheime Programme, um die Bedrohung durch den Rest der Welt zu analysieren. Nach den Wahlerfolgen der sozialdemokratischen Parteien quer durch die Demokratien hinweg kamen die Wissenschaftler in ihren Bombensicheren Bunkern und ihren Cray-1-Computern zu einem todsicheren Ergebnis: In zwanzig Jahren würde die Revolution kommen. Und es gab nur einen Weg, Amerika sicher zu machen: Europa musste sterben. Und so nutzte die Politik ihren Einfluss, um den Europäern das Verfüttern von Tiermehl, verseucht mit gewissen Prionen, schmackhaft zu machen. Die solcherart initierte Krise entwickelte sich wie vorhergesagt, und nachdem der mächtigste Staat der Union von der Seuche erfasst wurde, redeten Spione den Politikern ein, dass man die kranken Tiere (und die gesunden dazu, man muss ja auch an die Landwirtschaft denken) verbrennen müsse. Und so wurden mit amerikanscher Hilfe nach amerikanischen Bauplänen überall Hochöfen in die Landschaft gesetzt, mit 200 m hohen Schornsteinen, um bei einer genormten Temperatur von 983 °C die Tiere zu verbrennen. Was europäische Wissenschaftler nicht mal ansatzweise ahnten: In den USA hatte man herausgefunden, dass die Prionen, dieser Temperartur ausgesetzt, nicht denaturierten, sondern nur eine neue Faltung annahmen, die sie besonders resitent machte und dabei ihre krankmachende Wirkung beibehalten liess.
Und so nahm der finstere Plan zur Zerstörung Europas seinen Lauf: Die Rinder wurden verbrannt, und die Asche über den ganzen Erdteil verteilt. Und die Menschen wurden wahnsinnig, und sie starben alle, bis auf den letzten Europäer, und die USA wurden die einzige und alleinige Macht auf der Erde, und der Frieden währte ewig.

 

Öhm, ja gut, gelesen. Thema ist aber schon ein bißchen alt, was?

Sind die Prionen NUR für Europäer gefährlich?
Was ist mit den EU-Beitrittskandidaten?
Und ist eigentlich der globale Weltmarkt zusammengebrochen?

Fragen über Fragen, so wenig Antworten...

 

Feministinnen begannen aus Reflex diese Phallussymbole zu bekämpfen, doch tastete man diese Fabriken des Todes nicht an.

Ganz leicht übertrieben, oder?

Die Dummheit nahm epidemische Ausmaße an. Immer mehr Menschen bekamen deswegen Angst.

Ja, es ist ein Kreuz mit der Verdummung... Mir macht das auch unheimlich Angst


Die Kannibalismusrate stieg synchron mit der Erkrankungsrate.

Nochmal zum Mitschreiben für dumme Ösis: Kannibalismus?!? Wie kommst du denn plötzlich darauf? Und was hat das mit BSE zu tun?

Kriegsschiffe versenkten alle Passagierschiffe, die europäische Häfen verliessen, schon kurz nach dem Auslaufen.

Wie muss man sich das vorstellen? Vor JEDEM Hafen in Europa lagen amerikanische Schlachtschiffe, die auf jedes Ruderboot schossen?

Die nationale, sogenannte Raketenabwehr der USA, NMD, schoss alle Flugzeuge ab, die eine Sicherheitszone von 100 Seemeilen um Europa verliessen,

Ein bisserl SF, oder?

und der Rest der Welt schloss sich den amerikanischen Aktionen an.

Wie immer, hähähä!!!

Der letzte Verteidigungsminister war der deutsche, da er mehr als drei Wochen nicht bemerkte, dass er ein Messer im Rücken stecken hatte,

HÄH?!? Nix kapieren! Übrigens ist der Satz sinnentstellt.

Die Verhältnisse waren grausam: Überall fingen Menschen urplötzlich an, herumzutaumeln, wild zu erbrechen und zu onanieren.

Was ist daran ungewöhnlich? Schon mal deutsche Touristen auf Mallorca beobachtet?

Doch es wurden immer weniger, die solches leisten konnten, und diese kümmerten sich immer weniger um die Pflicht, die ihnen die Toten auferlegten:

Mein Sohn...Bitte versprich mir...mich zu begraben...auch wenn ich noch Laute von mir gebe...

Es war die Zeit der grossen Orgien, Exzesse und Bacchanale, wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte.

Also unter einer Orgie stelle ich mir was anderes vor als Leute, die herumtaumeln, kotzen und onanieren.


Blicken wir in die Vergangenheit. Amerikanische Politiker finanzieren geheime Programme, um die Bedrohung durch den Rest der Welt zu analysieren.

Schurkenkontinente, statt Schurkenstaaten?

Nach den Wahlerfolgen der sozialdemokratischen Parteien quer durch die Demokratien hinweg

Halb Europa ist konservativ regiert!


Und so nutzte die Politik ihren Einfluss, um den Europäern das Verfüttern von Tiermehl, verseucht mit gewissen Prionen, schmackhaft zu machen.

Ich bin kein Experte, aber war es nicht von jeher so, dass man Tieren alles verwertbare verfüttert hat?

Und die Menschen wurden wahnsinnig, und sie starben alle, bis auf den letzten Europäer, und die USA wurden die einzige und alleinige Macht auf der Erde, und der Frieden währte ewig.

Amen!
Sind eigentlich die Amis immun gegen BSE, oder wie?

Ich hab schon schlechtere Satiren hier gelesen (bei Gott!) und will deshalb deine mit Samthandschuhen anfassen.
Deine Absichten waren mir schon klar, aber weißt du, irgendwie fand ich keinen Zugang zu deiner Geschichte. Ein bisserl unlogisch ist sie, gut, Satire muss nicht logisch sein, trotzdem würde ich mir mehr Sachlichkeit wünschen, da sonst eine Satire nicht wirkt.
Und leider fand ich sie auch keine Spur komisch! Das einzige, was mich nachdenklich werden ließ, war deine Phallus-Interpretation - "Was will der Autor mir damit sagen?". Hm... Wenn das lustig sein sollte, bist du wohl übers Ziel hinausgeschossen!

Tut mir leid, aber ich kann nicht viel mit deiner Story anfangen - Satire sollte doch zumindest etwas humorvoll sein. Das hier liest sich wie der Science Fiction-Versuch eines frustrierten Landwirtes. Mahlzeit!

 

Ich gebe es zu, ein wenig hat mich diese letzte Kritik schon gefuchst. Also, ich werde mal ein wenig was dazu sagen.

Nein, ich finde nicht, dass Satire unbedingt sachlich sein sollte. Diese ist etwas wüst geraten, aber ich hätte mir das gar nicht anders vorstellen können. In der Übertreibung macht sich der Text ja selber lächerlich, oder nicht? Ein Bericht möglicher Entwicklungen ist das letzte, was die Geschichte werden sollte.
Hmm, eventuell ist die Sprache ein wenig spröde, aber so schreibe ich nun mal.
Ach ja, übrigens hast du recht, meine Eltern betrieben Landwirtschaft, und ich bin etwas frustriert gewesen, was den ganzen Wirbel um BSE angeht. Ich weiss nicht, wie schlimm das bei euch war, aber hier war das Bombardement mit neuen "Schreckensmeldungen" über BSE unerträglich und lächerlich.

 

Weißt du was, Heinz-Detlef?

Im Grunde genommen ist es ja schon fast eine Ehre, einen berühmt berüchtigten "Kommentar" vom ollen Ösi-Rainer zu bekommen.

Denn er will ja nur eines: Helfen!

Ob er das auch erreicht? Keine Ahnung!

Aber gib es zu, du mußtest bestimmt auch schmunzeln, oder?

 

Hmm, naa ... naajaa, hmm ...naa, ok. Manchmal schon. Aaaber mindenstens genauso oft hat sich meine Stirne in Falten gelegt, die einem Lt. Worf zur Ehre gereicht hätten, als ich diese lange Kritik las. Na, ob er meinen Text verstanden hat ? ...
Da er an dem Abend irgendwie jede Geschichte hier kritisiert hat, liest man seine Meinung am besten an der Länge der Kritik ab: Je länger, desto höher die Meinung. Aber nett fand ich schon, dass Rainer den Text/die Satire mit Samthandschuhen angefasst hat.

 

Nachdem ich dank des neuen Systems diese Antworten erst jetzt entdeckt habe, hier folgende Anmerkung:

Ponch hat recht, ich will den Autoren damit wirklich HELFEN! Die meisten hier sind darob sauer, weil sie denken, ich wolle nur ihre wunderschönen Geschichten verreissen. Mitnichten! Ich mache so viele Einwände wie möglich, zeige so viele logische Fehler wie möglich auf, weise auf so viele schlecht geschriebenen Sätze hin wie möglich, damit der Autor nochmal über seine Geschichte nachdenkt und sie vielleicht sogar überarbeitet.

Leider scheinen das die meisten hier nicht zu checken und ich würde es mir sehr viel einfach machen, jedem Honig um den Mund zu schmieren und in dem Glauben zu bestärken, dass seine Geschichte die beste seit "Faust" ist und er/sie ganz bestimmt der nächste LIteraturnobelpreisträger wird.
Fuck!
Mich gruselt bei dem Gedanken... :mad:

 

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