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Wie oft kommt unverhofft?

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08.04.2021
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Wie oft kommt unverhofft?

Freunde, ich gebe Euch einen richtungsweisenden Tipp. Unterschätzt niemals ein feuchtes Treppenhaus. Oder wählt den Zeitpunkt, an dem ihr den Müll rausbringt, mit Bedacht aus. Besser noch: kumuliert diese beiden Punkte und ihr bleibt gesund. Besonders euer Knie.

Letzten Monat war ich das zweite Mal innerhalb einen Jahres die Treppen hinuntergepurzelt. Wie schafft man so etwas?, fragt Ihr euch garantiert. Das erste Mal würde ich wirklich nur als dummen Zufall bezeichnen. Ich meine, alle Menschen teilen doch ein gewisses Interesse für verblüffend aussehende Tiere. Mir war ein so eine Art Ohrenkneifer über den Weg gelaufen, die ich noch nie gesehen hatte. Dazu hatte der Sportsfreund ein unheimliches Tempo drauf. Ich eilte ihm hinterher und versuchte, mehrere Treppen zu überspringen. Jackpot!
Ehrlich gesagt war der zweite Zwischenfall das Ergebnis eines geistigen Zustandes, den man wohl verschobenen Fokus nennt.
Meine komplette Aufmerksamkeit hatte dem leuchtenden Display meines Handys gegolten. Die Nachricht einer entzückenden Bekanntschaft war hereingetrudelt. Zu der übrigens gleich noch mehr.
Jedenfalls verpasste ich den Treppenabsatz, dachte noch, dass man sich im jungen Alter von vierundzwanzig Jahren immer einer ausbalancierten Lösung bewusst war, verpasste aber den Augenblick, an dem ich das Geländer hätte greifen müssen, und machte den bis dato größten Abflug meines Lebens. Wenn die Nachbarn noch nicht wach gewesen waren, dann aber jetzt. Da bin ich mir bis heute sicher.

Ein Chirurg mit Hang zu einem lauten Organ prophezeite mir irreparable Schäden am Knie; er warte aber noch die nächste Untersuchung ab.

Durch die monatelange Krankschreibung, die mir bevorstehen würde, hatte ich meinen Job bei einem Getränkehersteller verloren. Schöne Schande. Mein bester Freund, Dave (wir kennen uns seit der zweiten Klasse) tat wirklich alles Mögliche, um mich aufzubauen. Selbst wenn er nie genügend Zeit dazu hatte. Aus ihm war nämlich eine zungenfertiger Rechtsanwalt geworden.

Es war Mitte April und wir verabredeten uns für ein Treffen in einer Kneipe nahe des Sunset Boulevard. Bei 27 Grad Außentemperatur muss ich ja wohl kaum erwähnen, dass der Weg dorthin auf meinen Krücken ein Höllenritt war. Aber ich wollte es alleine schaffen. Dave hatte mir zwar angeboten, mich abzuholen, aber mein kleines bisschen Stolz hatte mir das feuchte Treppenhaus dann doch nicht genommen.

Ich fragte Dave, ob es Zufall war, dass sein dunkelblauer Anzug perfekt zu dem Marylin Monroe-Poster passte, das an der Wand neben unserem Tisch hing. Der Schelm machte es sich besonders einfach, und zitierte einfach meine Mutter, die mir immer eine sprühende Fantasie nachsagte.
„Also wenn du so vor Gericht argumentierst, möchte ich nicht dein Mandant sein“, sagte ich.
„Ich habe Feierabend verflucht, was erwartest du von mir?“
„Ich dachte immer, Anwälte hätten nie Feierabend.“
Dave hob eine Augenbraue. „Wer hat dir das denn erzählt?!“
„Horatio von C.S.I. Oder war‘s Gibbs von Navy C.I.S.? Na ja, ist ja auch egal. Deren Wörter klingen immer so bedeutungsschwanger. Das beeindruckt mich, deswegen nehme ich denen jeden Scheiß ab.“
„Jetzt weißt du, woraus mein Arbeitsalltag besteht.“
Mittlerweile kam unsere Bestellung. Ein Whisky Sour für Dave. Ich gönnte mir ein stinknormales Bier.
Nach zwei großen Schlücken, die Dave unheimlich durstig erscheinen ließen, lehnte er sich etwas vor und fragte mich, wie denn mein Alltag zurzeit aussehe. Daraufhin erwähnte ich das vorgezogene Testament meines Knies, dass mir der Schreihals von Chirurg gab, mir aber Gedanken darüber mache, wie ich meinen alten Arbeitgeber verklagen könnte. Ich war einfach noch nicht über die Art der Kündigung hinweg. Niemand hatte mir dort einmal zugehört. Die Ärsche interessierten sich nicht mal konkret für die Diagnose. Natürlich bat ich Dave um Unterstützung. Doch der hatte abgewunken. Erstens war er Anwalt für Straf- und nicht für Arbeitsrecht, und zweitens, hätte ich nicht die finanziellen Mittel gehabt, einen Prozess stemmen zu können, der über drei Verhandlungsstunden hinausgeht.
Und von der pfiffigen Idee, zu behaupten, deren Saft schmeckt wie abgestandene Milch, riet Dave mir umgehend ab, da solche Unternehmen auf etwaige Behauptungen etwas eigenwillig reagieren – egal ob wahr oder nicht.
„Hast du denn schon was Neues in Aussicht?“, fragte er mich.
„So einen Irren wie mich will doch keiner haben“, sagte ich und kreiste mit dem Finger neben meinem Kopf herum.
Dave nippte wieder an seinem Cocktailglas. Er hatte einen ganz schönen Zug drauf. „Was würde dir denn Freude machen, außer Football-Coach und Krimistar?“
„Nachdem, was du mir eben über deinen Alltag gestanden hast, ist der Job des Rechtsanwalts ganz schön in meiner Gunst gestiegen.“ Ich zwinkerte Marylin zu, und sah sie mit mir auf einer Gummipalme durch den heimischen Pool schippern.
Mein bester Freund lachte. Es hörte sich immer noch wie früher an, als wir zusammen Bonbons geklaut oder Tunnelwände bekritzelt hatten. Das erzähle ich natürlich im Vertrauen; niemand möchte Daves Karriere gefährden, nicht wahr? „Ich kann mir richtig vorstellen, wie deine Mutter dich unter Druck setzt“, meinte er.
„Hallo? Ich bin vierundzwanzig Jahre alt. Ich lasse mich von niemandem unter Druck setzen.“ Gott, war ich ein schlechter Lügner. Das war noch nie meine Stärke.
Dave verzog keine Miene. Er ließ seinen Blick einfach auf mir kleben. Mehr musste er nicht tun, um mich zu entlarven. Das war aber auch ganz schön unfair. Der Mann genoß eine hochkarätige Ausbildung. Ich war nur ein lausiger Krüppel mit zerdepperten Kreuzbändern.
„Alfi, du brauchst langsam mal einen Plan“, imitierte Dave meine Mutter mit einem detailgetreuen Gesichtsausdruck. „Bei mir kannst du nicht mehr unterkommen.“ Er ließ dabei einen Mundwinkel unnatürlich herunterhängen. Das Ergebnis ihres Schlaganfalls vor fünf Jahren. Dazu muss man aber sagen, dass er sie mochte, und ihr diese Art Imitation schon mal vorgeführt hatte, worüber sie herzhaft lachen konnte. Er war eben ein Multitalent.

Da klingelte wieder mein Telefon. Welche ein Segen, dass ich bereits gesessen hatte.
Durch den Hörer klang die cremige Stimme meiner neuen Bekanntschaft. Ihr wisst schon, die, von der böse Zungen nun behaupten würden, dass sie mir dieses Schlamassel eingebrockt hat. Ist natürlich Bullshit.
Ich hatte ihr Gegenüber einen Tag zuvor erwähnt, dass ich mich mit Dave in dieser Kneipe einfinden würde, und sie schlug vor, sich kurz zu treffen, da jenes Etablissement auf ihrem Arbeitsweg läge. So sagte sie das wirklich!
„Ich bin gleich bei dir“, verkündete sie mit fröhlicher Stimme. Man konnte ihr Lächeln förmlich hören.

Gerade als ich zum Ausgang humpelte, gab es einen heftigen Knall. Im Augenwinkel sah ich noch, wie Dave fast seinen Cocktail umgestoßen hätte.
Sich biegendes Blech, kullerndes Metall und zerberstende Fensterscheiben. Alles in einer Millisekunden-Abfolge, die überhaupt nicht zu greifen war. Im Endeffekt klang es wie ein riesiger Haufen lebensbedrohlicher Scheiße.
Man brauchte kein akademisches Verständnis für den Qualm und den Geruch, um festzustellen, was da draußen passiert war. Eine junge Frau, Anfang zwanzig, war mit überhöhter Geschwindigkeit, und einem Blick zu viel auf’s Smartphone, in die Kreuzung gebraust. Mit den Vorfahrtsregeln hatte sie es wohl auch nicht so genau genommen, so sollte es zumindest nächsten Tag in der Zeitung stehen.
Als würde mich ein Spanngurt zu der Kreuzung ziehen, preschte ich auf die Unfallstelle zu. Sogut es zumindest ging. Ich bin der Meinung, Dave noch gehört zu haben. „Wo willst du hin?“ Seine stimme klang jedoch, als käme sie vom Hollywood-Sign, sieben Meilen entfernt.

Ich stand vor dem zerstörten Wagen. Und ich wusste sofort – ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend hatte es mich schon erahnen lassen – dass Jennifer da drin lag. Meine neue Bekanntschaft. Zum Teufel, Bekanntschaft hört sich so beiläufig an. Ich fand Jennifer wirklich toll. Wir hatte uns im Plummer Park kennengelernt. Ich saß auf einer Bank und hatte ein Buch gelesen. Dabei wurde ich irgendwann von einem sabbernden Mischlingshund unterbrochen, dessen triefender Ball gegen mein Fußgelenk gekullert war. Der kleine Racker hechelte, sodass er aussah, als würde er mich anlächeln, und legte mir den Ball für einen alles entscheidenden Wurf parat. Ich packte mein Buch beiseite, da ich ihm nicht widerstehen konnte, und warf den Ball im hohen Bogen von mir weg. Eine geschlagene Minute – und pünktlich zum Kapitelende – kehrte er mit seinem Frauchen zurück. Jennifer entschuldigte sich mehrmals, dass Skipper mich beim Lesen gestört hatte. Sie hatte einen ähnlich süßen Hundeblick wie Skipper und ich lehnte mich ganz lässig auf der Parkbank zurück, während ich ihr zu verstehen gab, dass ich Tiere mag. Konnte mir zwar nicht verkneifen, dass Ganze etwas mit imaginären Hunden, die ich mal gehalten hatte, auszuschmücken, doch als ich das Resultat dieser kleinen Lüge betrachtete, war mir das egal. Wahrscheinlich hatte sie mir das auch nur abgenommen, weil sie mich noch nicht gut genug kannte. Jennifer setzte sich nämlich zu mir. Das Buch hatte sie sogar noch mehr interessiert, als meine “tierische Vergangenheit“.
„Ein toller Krimi“, sagte sie und ihre blonden Haare wehten im Wind.
Skipper machte derweil Anstalten, sich mit auf die Bank zu quetschen, doch Jennifer gab ihm mit ein, zwei Handzeichen zu verstehen, dass er es sich mal lieber auf der Wiese bequem machen sollte. Besser hätte ich “Experte“ das auch nicht hinbekommen.
Jedenfalls sinnierten wir über den Krimi und sie offenbarte mir stolz, dass sie demnächst ein Vorsprechen für eine Filmrolle hätte. Auch etwas “Krimiartiges“ nannte sie es, was auch immer das zu bedeuten hatte. Für mich gab es nur Krimi oder Nicht-Krimi. Aber was wusste ich schon? Ich war ja nicht mal in die Nähe solch einer Rolle gekommen.

Dave stand mit einmal neben mir und hob die scharfkantige Autotür an, unter der sie, Jennifer, lag. Allem Anschein nach war sie nicht angeschnallt, denn es waren keine Striemen eines Gurtes an ihrer nackten Schulter zu sehen. Und ihrer jetzigen Position nach zu urteilen, konnte sie dort nur hingelangen, wenn sie nicht gesichert war. Keine Ahnung, woher ich das wusste, aber ich wusste es einfach.
Ich schmiss die Krücken beiseite und versuchte, irgendwie zu ihr ins Auto zu kriechen. Dave hielt mich aber gerade noch am Fußgelenk fest. „Mach das nicht. Da müssen Experten ran. Nachher machst du es noch schlimmer.“
„Was soll denn noch schlimmer werden?“, fragte ich wütend, obwohl ich wusste, dass er recht hatte.

Kurz nachdem Dave den Notruf gewählt hatte, hörte man bereits die Sirenen aus der Ferne kommen. Jedoch bezweifelte ich, dass es schon die für uns zuständigen waren. Und wer schon mal einen Film gesehen hat, der in Los Angeles spielt, wird wissen, das Sirenengeheule gehört genauso zur Stadt wie der strahlende Sonnenschein.

Und jetzt kommt der merkwürdigste Teil der Geschichte. Ich würde ihn sogar etwas bizarr nennen. Zuerst einmal, ich konnte hinsehen. Ich meine, so richtig draufschauen. Das ganze Blut, die Fleischwunden, die ausgerissenen Haare, alles beeindruckte mich nicht. Mein erstes Erlebnis mit einem Schwerverletzten lief komplett anders ab, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber ist da nicht meistens so? Dass die Dinge anders erscheinen, als man sie sich ausgemalt hatte?

Irgendwann trafen dann auch der Krankenwagen und die Polizei ein. Sie stellten mir Unmengen an Fragen, was ich an erste Hilfe geleistet hatte. Woher ich die Frau kannte und so weiter. Natürlich hielt ich mich bei Letzterem kürzer, als ich es eben tat, aber das war jetzt auch nicht der springende Punkt.
Ich empfand Freude. Klare, greifbare, mir eine Gänsehaut verpassende Freude. Ich hatte gelegentlich sogar Probleme damit, mein Grinsen vor den Sanitätern, den Polizisten und den Schaulustigen zu unterdrücken. Ergötzte ich mich tatsächlich am Unglück anderer? War ich ein Tier? Eine Bestie? Herzlos?
Letzteres konnte ich anhand meiner Zuneigung in Richtung Jennifer schon mal ausschließen. Ich meine, mein Herz pochte fast die ganzen drei Stunden, die Dave und ich bei ihr im Krankenhaus verbracht hatten. Als die Ärzte, die Gott sei Dank beruhigender als so mancher Chirurg auf einen einreden konnten, uns mitteilten, dass Jennifer wieder wird, begann mein Herz sogar richtig zu hüpfen. Angenehm zu hüpfen.


Um etwas runterzukommen, lud Dave mich noch auf ein Bier bei sich zu Hause ein. Wir saßen auf seinem Balkon und genossen den Sonnenuntergang. Er fragte mich: „Siehst du irgendwas, das ich nicht sehe, oder warum grinst du so?“
Ich erklärte ihm, was ich fühlte. Der Unfall am Sunset Boulevard war nun fünf Stunden her und ich war mir sicher, was sich aus meinem tiefsten Inneren immer mehr herauskristallisierte. „Ich weiß nun, wie mein neuer Alltag aussehen soll. Ich hatte solch eine Freude daran zu helfen, etwas zu geben. Ich werde Sanitäter.“
„Salut“, sagte Dave und hob sein Bier.
Wir stießen an und saßen noch bis tief in die Nacht auf seinem Balkon.

 

Hallo @Pepe86 ,

vllt fragst du dich, warum noch niemand deine Geschicht kommentiert hat, hier meine Meinung dazu:
Der Aufbau ist wirklich sehr seltsam, so richtig weiß ich nicht, was, oder welche Geschichte, mir hier erzählt wird/werden soll. Ich konnte nicht wirklich etwas damit anfangen. Schreiben kannst du, keine Frage, die Frage lautet eher: wozu? Und die Struktur der Geschichte lässt darauf schließen, dass du das selbst auch nicht so recht wusstest.
Im Detail:


Ich habe auch bei wiederholter Lektüre das Gefühl, dass mir Fragmente von vielen Geschichten um die Ohren gehauen werden, ein roter Faden, ein durchgängiges Motiv, ist aber nicht dabei.

Freunde, ich gebe euch einen richtungsweisenden Tipp[:] Unterschätzt niemals ein feuchtes Treppenhaus!
Die Einleitung. Du hast wohl versucht, einen spannenden Einstieg zu finden: ist dir auch gelungen. Aber später stellt sich mir die Frage: was hat das mit der Geschichte zu tun? Hier wird mir aufgedeutet, warum der Prota Schwierigkeiten mit der Jobsuche hat, ok, das könntest du auch in einem Satz erklären, ich habe später das Gefühl, mir wird ein Produkt verkauft, dessen Qualität den dafür aufgewendeten Marketing–Kosten spottet.


Danach folgt dieser Dialog, der als Einleitung sicher nicht verschmäht werden darf, aber ist er wirklioch wichtig? Werden mir darin wirklich wichtige Dinge erzählt, ist genau dieser Dialog wichtig für die Geschichte? Das mag etwas streng formuliert sein, die Tendenz geht jedoch in diese Richtung.

Der interessante Teil folgte dann.
Jetzt kommt der interessante Teil versprichst du mir, ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

oder irgendeine Art von unterschwelliger Intuition, doch als ich an dem zerschmetterten Wagen der jungen Frau ankam, wusste ich sofort, wer sie war, weshalb sie da war, und wie wichtig ich war.
Und hier fängst du schon an, mir Dinge zu erzählen, die wenig später an Relevanz verlieren oder gar erlogen sind.
Ich habe kurz das Gefühl, es geht in die magische Richtung, plötzlich ist der "normale" Prota super wichtig, scheint sogar eine Art hellseherischer Fähigkeiten zu haben. Ok mag meine Interpretation sein, doch Fakt ist, hernach erzählst du mir:
Woher ich die Verletzte kannte?
Jetzt denke ich, das wird super wichtig, diese Frau, diese Bekanntschaft, das wird eine ganz große Lovestory, etwas ganz Besonderes, jetzt liegt sie da halb tot, oh mein Gott. Aber nichts da.
Und auch hier gilt wieder: den Dialog habe ich schon bald vergessen und was hat das mit der Einleitung zu tun? Der Unfall und dann das rückblickende Kennenlernen passen zwar zusammen, aber wirken doch insgesamt wie eine ganz andere Geschichte.


Dann

Ich hatte sie also sofort erkannt, trotz der ganzen Schrammen in ihrem Gesicht.
denke ich, jetzt muss er sie retten, nicht dass sie stürbe. Der Liebe willen.

Aber hört, hört:

Und jetzt kommt der merkwürdigste Teil der Geschichte.
Und dann:
Irgendwann trafen dann auch der Krankenwagen und die Polizei ein. Sie stellten mir Unmengen an Fragen, was ich an erste Hilfe geleistet hatte. Woher ich die Frau kannte und so weiter.
Rasselst du den Teil, der für mich am spannendsten war (nicht zuletzt, weil die Geschichte (oder die letzten Teile davon) eben genau darauf aufgebaut war) einfach so runter und ich weiß plötzlich nich mehr, warum das alles mit der Frau sein muste, und welche Geschichte ich eigentlich jetzt lese. Spielte es denn jetzt wirklich eine Rolle, dass er sie kannte? Doch überhaupt nicht, oder? Für die psychopathischen Neigungen des Protas spielt das doch gar keine Rolle, könnte doch auch irgend jemand sein. Ich wurde auf eine falsche Fährte gelockt ...

Und was war jetzt:

Der interessante Teil folgte dann.
Aber was genau war es denn jetzt, das dieses "Aha–Effekt" der Geschichte ausmacht?

Um etwas runterzukommen, lud Dave mich noch auf ein Bier bei sich zu Hause ein.
Und dann, also kurze Rede, es bleibt dabei: mir werden hier verschiedenen Geschichten angeboten, ich werde ständig hin- und hergeworfen, habe keine Ahnung, was genau du mir denn jetzt vermittelt willst. :(


Nimm das bitte nicht so hart, ich habe mich hier förmlich in Ekstase geschrieben, denn die Verwirrung macht mich fertig.

Mein Fazit: Ist dieser und jener Teil wirklich wichtig für die Geschichte, für das, was du damit zu vermitteln suchst, hat es darin überhaupt etwas zu suchen?


MfG

 

Hallo @Putrid Palace,
Nein, ich fasse das nicht zu hart auf. Im Gegenteil, es hilft mir. Ich kann dein Bedenken mit der Struktur verstehen. Ist nicht optimal gelöst. Der Anfang sollte bisschen darauf anspielen, dass der Protagonist halt so seine Probleme damit hat, ernst genommen zu werden. Er wurde halt aufgrund seiner springenden Fantasie immer als kleiner Spinner abgestempelt. Doch als er die Frau wiedererkennt, bestätigt sich für ihn zum ersten Mal, dass er keinen direkten Dachschaden hat. Seine Mutter hätte ihm das vielleicht wieder als Spinnerei ausgelegt, aber das mit der Frau ist ja eine Tatsache. Und das Allerbeste daran ist für ihn, eine Berufung gefunden zu haben.
Und gerade weil er sie kannte und sympathisch fand, hinterfragt er eben diese innerliche Freude, die er kaum einzuschätzen vermag.

Jedenfalls danke ich dir für deine Zeit und Meinung. Ich kann nur daraus lernen. Und dafür bin ich hier:)

 

Hallo @Pepe86,

so ganz genau weiß ich auch nicht, was ich mit der Geschichte anfangen kann, aber ich will trotzdem mal meine Gedanken da lassen.
Im Großen und Ganzen stimme ich @Putrid Palace zu, sehe das aber nicht so ernst mit dem Aufbau, aber ich finde auch, dass ein roter Faden fehlt. Erst geht es um seine Unfälle, dann seine Jobsuche, um seinen Freund Dave, dann um die Bekanntschaft und dann hat er seinen Job gefunden. Bisschen wirr und irgendwie nicht so stringent. Ich finde den ganzen Anfang könnte man im Prinzip zusammenfassen und an der Geschichte würde sich nichts ändern, nur, dass sie deutlich kürzer wäre.
Der Moment in dem der Prot beim Unfall ankommt und das Blut und so fast schon anziehend findet, ist für mich der beste Teil der Geschichte, denn hier ist es spannend und interessant. Wenn das der Anfang einer Geschichte wäre, würde ich garantiert weiterlesen. Umso enttäuschter war ich dann, als das irgendwie nebensächlich blieb. Vielleicht interpretierte ich das als etwas psychopathisches, während vielleicht gemeint war, dass ihn Blut und Fleisch nicht abschreckt und er deswegen bestimmt gut als Sanitäter geeignet wäre. So habe ich die Textstelle überhaupt nicht empfunden. Dann würde ich sie ändern oder aber das Ende, denn für mich passt es nicht zusammen. Aber es wäre schaden, denn wie gesagt, war das für mich das interessanteste am Text.
Auch muss ich sagen, dass ich den Erzähler wirklich mag. Die Stimme, der Ton, deine Sprache passt alles super und liest sich toll, ich habe da nichts zu bemängeln.
Außerdem muss ich sagen, dass ich deine Geschichte an Teilen etwas langweilig fand. Nicht sehr, aber bissl. Ich glaube, dass liegt an der Grundstruktur und Idee deines Textes. Es gibt keine richtigen Probleme, keine Konflikte, alles läuft eigentlich ganz okay und nichts steht bevor. Vielleicht einfach etwas Konflikt reinbringen im Gespräch mit Dave, beim Kennenlernen mit Jennifer und das Problem der Jobsuche, die Angst vielleicht, dass man keinen findet, nichts zu einem passt und man komplett ratlos ist, was mit dem Leben zu tun ist. Ich denke Konflikte, Probleme oder generell negative Dinge fehlen in der Geschichte. Ist jedenfalls meine Meinung, andere mögen das nicht so empfinden.

Krüken
An einer weiteren Stelle hast du auch das c vergessen.

Welche ein Segen
Hat mich aus dem Leseflow gebracht

Eigentlich mochte ich deine Geschichte trotzdem irgendwie, vermutlich wegen des Protagonisten, der irgendwie nahbar und echt wirkt, das mochte ich und eben das Erzählen ist toll. Ich würde auf jeden Fall noch mehr von Dir lesen.

Viele Grüße!
Max

 

Hallo @Max88 ,
danke für deine Mühe und deine Zeit dich mit dem Text zu befassen. Ich kann die Kritik an dem Aufbau bzw. roten Faden nachvollziehen. Das ist für manche etwas wirr vielleicht. Es sollte schon so als Zusammenhängend rüberkommen. Wie so eine Art Dominostein-Prinzip. Alfi verlor durch die Verletzung seinen Job, ist erstmal ratlos was er Neues machen könnte. Dave versucht ihn beratschlagend zur Seite zu stehen und durch den unverhofften Unfall entdeckt er eine vermeintliche Leidenschaft an sich.
Aber gut , ich habe auch schon so langsam bemerkt, dass ich gerne etwas abschweife. Das versuche ich in den Griff zu bekommen. Übe schon fleißig daran. Ansonsten find ich es schön, dass dir der Schreib-und Erzählstil gefallen haben. Das ist doch schon mal was.
Wirklich ein großen Dank an dich. Gruß:)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Pepe86

ich steig einfach gleich mal ein:

Freunde, ich gebe Euch einen richtungsweisenden Tipp. Unterschätzt niemals ein feuchtes Treppenhaus.
Das ist Geschmackssache, ob man es mag, wenn einen der Erzähler direkt anredet. (wieso ist der Prota mein Freund? - pfff ;))
ABER: Es passt zu Deinem Erzähler - also alles gut ;)
Vielleicht nach dem "Tipp" ein Doppelpunkt?
Ein Chirurg mit Hang zu einem lauten Organ prophezeite mir irreparable Schäden am Knie; er warte aber noch die nächste Untersuchung ab.
Mhm - also die Chirurgen, die ich kenne, kennen keine "irreparable Schäden". Dann kommt halt ein künstliches Gelenkt rein - alles operabel.
^^das störte mich etwas.

Es war Mitte April und wir verabredeten uns für ein Treffen in einer Kneipe nahe des Sunset Boulevard.
Du setzt die Story ja in LA in Szene. Für mich passt da "Kneipe" nicht rein. "Pub" würde aus meiner Sicht besser passen.

Wo wir gerade am Sunset sind:
Voll die konkrete Ortsangabe, bei einer Straße die 35 km lang ist :D

Ein Whisky Sour für Dave.
^^das merken wir uns mal
Dave nippte wieder an seinem Cocktailglas.
Nee - bitte!!! Ein Whisky in einem Cocktailglas - das geht nicht! Schon garnicht in LA am Sunset.

Ich werde Sanitäter.“
Und das mit nem kaputtem Knie? Ich weiß nicht. Wenn Du oben die haltung des Chirurgen etwas positiver machst, dann passt der Wunsch hier am Ende auch wieder.

soweit mein kurzer Leseeindruck.
Vielleicht kannst Du damit was anfangen

Gruß
pantoholli

 

Hallo @pantoholli,
danke für deine Nachricht. Sind auf jeden Fall nette Einfälle von dir. Und da sieht man schon direkt wieder wie viele unendliche Möglichkeiten unsere liebe Literatur bereithält:). Die Einwürfe helfen mir auf jeden Fall. Danke:).

Voll die konkrete Ortsangabe, bei einer Straße die 35 km lang ist :D
Haha da wollte ich Infodump vermeiden. Hatte tatsächlich Maps schon geöffnet.
ABER: Es passt zu Deinem Erzähler - also alles gut ;)
Das sehe ich auch so. Hatte tatsächlich auch erst überlegt, ob ich jemandem damit auf den Schlips trete.
Und das mit nem kaputtem Knie? Ich weiß nicht. Wenn Du oben die haltung des Chirurgen etwas positiver machst, dann passt der Wunsch hier am Ende
Das ist eine gute Idee. Das könnte man auch machen

 

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