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Wie schmeckt rot...

Meo

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14.11.2013
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Wie schmeckt rot...

Süßlicher Duft im ganzen Raum. Auf dem Tisch in einer ovalen Schale liegen frisch gepflückte Äpfel aus dem Garten. Knackig, die Schale fest und ohne Risse verweilen sie in einem Körbchen mit anderem Obst. In Tuchfühlung mit orangen, violetten Früchten stechen die roten geradezu heraus. Mit einer langen Tradition ist gerade der Landwirt im Herbst über und über mit Obst versorgt. Doch dieses Jahr wird es wohl weniger Äpfel geben. Mit Sorge auf die Verschiebung der Klimaerwärmung.

Selbst Schneewittchen konnte einst der roten Backe eines saftigen Apfels nicht widerstehen, den ihr die verkleidete Königin in böser Absicht anbot. Eine spannende Erfahrung für den Apfel. Wie er verführerisch als Waffe an sein Ziel gelangte. Bei näherer Betrachtung sieht die Haut saftig, rund und appetitlich aus. Als Schneewittchen in den Apfel beißt, wird er aktiv. Geimpft mit einer schaurigen Giftmixtur auf der rotbackigen Seite und harmlos auf der sonnenentwöhnten Seite.

Ein sattes Rot vor mir lacht mich an. Während ich entspannt nach dem Mittagessen das Obst auf den Tisch stelle, rollen die Früchte wie auf der Flucht im Kreis. Vor mir sind neben den verschiedenen Obstsorten drei leuchtende von der Sonne verwöhnten süße Früchte. Einer hat es mir angetan. Nimm mich! Iss mich, höre ich ihn rufen. Wie er wohl herangewachsen ist, in welcher Umgebung? Schießt es mir durch den Kopf. Noch fällt mir die Entscheidung schwer. Obwohl dieses Rot mich innerlich wachrüttelt. Einen kurzen Moment warte ich auf einen inneren Impuls. Tief im Bauch warte ich auf ein Glucken, Gurgeln oder Grummeln. So etwas wie Hunger. Vielleicht Gelüste, mich auf diesen einen roten Apfel zu stürzen. Doch der Heißhunger bleibt aus. Bei der wöchentlichen Einkaufstour fällt mir der griechische Obstverkäufer mit seinem Adamsapfel ein: die Männer tragen ihren Apfel für alle sichtbar in der Kehle. Die Auswölbung des Kehlkopfes ist allerdings weder rot noch weiß.

Neben der Obstschale steht eine Flasche Rotwein und ein handgeblasenes Kristallglas. Das Glas ist eine Errungenschaft von einem der vergangenen Urlaube. Mit dem letzten Geld der Währung, hatte ich mir dieses Mitbringsel ausgesucht und im Gepäck verstaut. Das Glas hat seinen langen Weg nach Hause durchgehalten. Nun steht es halb gefüllt mit einem fruchtig gegärten Getränkes vor mir. Meine Augen fixieren das Glas. Mit langsamer Armbewegung ziehe ich das Glas nach oben und
beobachte den Grund des Glasinhaltes. Eine rote Flüssigkeit schwimmt herum, als ich das Glas schwenke. Verführerischer Geruch steigt mir in die Nase und verlangt zum Kosten. Schon setze ich das Glas an meine Lippen. Der rote Lippenstift der Marke "Herzblut" klebt verbunden am oberen Rand. Vorsichtig genehmige ich mir einen Schluck. Schon rutscht das Getränk der Zunge entlang, dem Zäpfchen entgegen. Hinab in den Schlund. Dabei grüble ich, "was das wohl für ein Jahrgang sein mag". Vielleicht noch einen Schluck. Dann stelle ich die Flasche in die Küche, überlege ich.

Wie es wohl sein würde, am Mittag die ganze Flasche zu trinken? Im Geiste vernebelt, auf dem Boden sitzend. Irgendwo in der Wohnung herum hängend. Mich aufrichten, nach Kräften suchen, mobilisieren, bis mein Kind mich fände. Während meine Tochter mich betrunken, auf Knien durch die Wohnung ins Bett zöge. Mich beschimpfen. Unangemessene Schimpfwörter um die Ohren schmettern. Erklärungen einfordern. Ich nach Ausflüchten suchend alles von mir weisen. Warum es ausgerechnet jetzt Alkohol sein musste? Mein Mann würde später nach Hause kommen, verwundert ohne eines Blickes an mir vorbeilaufen. Verächtlich drehe ich die Flasche herum und lese das Ettiket. Aha, kein Burgunder sondern ein Muskatttrollinger Rosé. Er würde die Bestände prüfen, wie viele Flaschen noch im Regal lägen. Mir Empfehlungen anbieten, mich nicht mehr gehen zu lassen. Wer weiß, sogar aus der gemeinsamen Wohnung verweisen. So ein schöner Rotwein aus dem Jahr 2012. Ein durchwachsenes Weinjahr. Die Sonne mit sparsamen Strahlen doch mehr als in diesem Jahr. Eine angesehene Genossenschaft, ansässig hier um die Ecke. Auf der Rückseite steht noch Deutscher Qualitätswein Erzeugerabfüllung. Es ist ja auch gar kein Liter, nur 0,75 l, also viel weniger. Und 12,0% Alkohol baut ja schnell wieder ab. Noch beim letzten Schluck aus dem Glas, wird der Schlüssel in der Haustüre im Schloss herumgedreht. Mein Mann kommt ins Esszimmer und fragt: "Na, hast du den Wein endlich probiert, damit wir bestellen können!"

 
Zuletzt bearbeitet:

Servus Meo,

ich sag‘s gleich mal vorweg, viel konnte ich mit deinem Text nicht anfangen.
Der ist mir einfach zu wenig Geschichte, ja, der ist eigentlich nicht viel mehr, als die Beschreibung der Stimmungslage einer Frau, die eigenartigen (schwurbeligen) Gedanken und Reflexionen nachhängt und - beinahe folgerichtig - im Laufe der Geschichte beginnt, sich einen anzuduseln. Um den Text z.B. als authentisches Psychogramm einer Alkoholikerin lesen zu können, fehlt es mir da an Tiefe, an Ernsthaftigkeit, an Problematik. Als was aber soll ich ihn sonst lesen? Hmm, ich erkenne einfach deine Erzählabsicht nicht. Viel mehr will ich zum Inhalt gar nicht sagen, der erreichte mich einfach nicht. Schon gar nicht konnte er mich berühren
Dazu kommt, dass die Sprache zum Teil richtiggehend ungelenk ist. Ja, das geht so weit, dass ich gewisse Sätze echt nicht verstehe. Überhaupt stecken da noch viele Fehler drin:

Knackig, die Schale fest und ohne Risse [Komma] verweilen sie in einem Körbchen mit anderem Obst.
Das Obst verweilt? Herrjemine. Diese quasi Personifizierung von unbelebten Dingen machte mich gleich mal skeptisch.

In Tuchfühlung mit orangen, violetten Früchten
besser: mit orangen und violetten Früchten

Mit einer langen Tradition ist gerade der Landwirt im Herbst über und über mit Obst versorgt.
Da verstehe ich zwar, was gemeint ist, aber es klingt schauerlich.
Besser: Einer langen Tradition entsprechend …, oder: … zufolge, gemäß, usw.

Mit Sorge auf die Verschiebung der Klimaerwärmung.
Ist der Satz vollständig? Meintest du: Mit Sorge blickt der Bauer auf …?
Und was soll Verschiebung der Klimaerwärmung bedeuten?

Bei näherer Betrachtung sieht die Haut saftig, rund und appetitlich aus.
Der Apfel ist rund, aber doch nicht dessen Haut. Die Ozeane sind ja auch nicht rund, nur weil sie die Erdkugel bedecken.

Während ich entspannt nach dem Mittagessen das Obst auf den Tisch stelle,
Da würde ich die Satzstellung ändern: Während ich nach dem Mittagessen entspannt das Obst …

drei leuchtende [Komma] von der Sonne verwöhnten süße Früchte.
verwöhnte

Wie er wohl herangewachsen ist, in welcher Umgebung? Schießt es mir durch den Kopf.
Wie man bei gedachten Fragen der Erzählerin die Satzzeichen richtig verwendet weiß ich selbst nicht so recht. So jedenfalls schaut es falsch aus. Zumindest solltest du die Gedanken der Erzählerin kursiv setzen.

Das Glas ist eine Errungenschaft von einem der vergangenen Urlaube.
Nicht der Urlaub hat das Glas errungen, sondern die Erzählerin. Besser: aus einem oder während eines ...

Mit dem letzten Geld der Währung, [kein Komma] hatte ich mir ...

mit einem fruchtig gegärten Getränkes
gegorenen Getränk

Eine rote Flüssigkeit schwimmt herum, als ich das Glas schwenke.
Was soll ich mir unter einer (in sich) schwimmenden Flüssigkeit vorstellen?

und verlangt zum Kosten.
Das geht so auch nicht. Entweder: und verlangt danach, gekostet zu werden. oder: verleitet zum Kosten

Der rote Lippenstift der Marke "Herzblut" klebt verbunden am oberen Rand.
?

Dann stelle ich die Flasche in die Küche, überlege ich.
?

Wie es wohl sein würde,
schöner: wie es wohl wäre

in der Wohnung herum hängend. Mich aufrichten, nach Kräften suchen, [mich] mobilisieren,

Mich beschimpfen. Unangemessene Schimpfwörter um die Ohren schmettern. Erklärungen einfordern. Ich [Komma] nach Ausflüchten suchend [Komma] alles von mir weisen.
Pff. Was für Satzglieder fehlen da eigentlich? Keine Ahnung, aber, verzeih, das klingt beinahe wie betrunkenes Gestammel auf mich, Ist das Absicht?

verwundert ohne eines Blickes
einen Blick

Ettiket
Etikett

Muskatttrollinger Rosé.
Ich bin kein Weintrinker, aber diese Sorte nehm selbst ich dir nicht ab

Wer weiß, [mich] sogar aus der gemeinsamen Wohnung verweisen.

Die Sonne mit sparsamen Strahlen doch mehr als in diesem Jahr.
?

Noch beim letzten Schluck aus dem Glas, [kein Komma] wird der Schlüssel …

Und weil erst kürzlich eine Debütantin auf meinen Kommentar zu ihrer Geschichte, na ich sag mal, einigermaßen beleidigt reagierte, will ich dir noch was sagen, Meo:
Eine Kritik bezieht sich logischerweise ausschließlich auf den Text. Du darfst nichts, aber auch gar nichts persönlich nehmen, ich äußere mich einzig und alleine über die geschrieben Wörter und alles was ich sage ist die persönliche Meinung eines einzigen Lesers.
Das sollte für jeden, der hier veröffentlicht eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, trotzdem wollte ich es wieder einmal erwähnen, weil mir eben erst kürzlich eine Autorin ans Bein gepinkelt hat.

Ich wünsche dir noch viel Spaß und Freude hier im Forum.

offshore

 

Hallo Meo,

in weiten Teilen stimme ich mit ernst offshore überein.

Die Schleife zu Schneewittchen will mir nicht einleuchten, da sie den Text nicht voran bringt. Aber... als sie in den Apfel beißt wird er aktiv. Das kann nicht sein, weil nicht der Apfel aktiv wird, sondern das in ihm entaltene Gift.

Der 3. Absatz klingt für mich schon recht konfus und im 4. Absatz staune ich über das 'handgeblasene Kristallglas'.
An Stelle das Glas nach oben ziehen, viellleicht besser: hob das Glas auf Augenhöhe nach oben?
Sie vermutet das ihr Mann 'verwundert an ihr vorbei läuft'. Wenn er verwundert ist muss er sie wohl doch ansehen, oder?
Noch bevor deine Prota den ersten Schluck Wein getrunken hat, habe ich bei
einzelnen Passagen den Eindruck, das sie vorher vielleicht schon ein oder zwei Likörchen getrunken hat und beschwippst ist.

Meine Bemerkungen gelten nur dem Text und sollen dich ermutigen auf die Logik zu achten.
In diesem Sinne
Frau A aus B

 

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