Was ist neu

Wie schreibt ihr, Schreibmaschine, Pc oder Handschrift?

Ich schreibe mit einem Füller von Pelikan, den ich schon seit über fünf Jahren benutze. Der hat meine ersten kreativen 'Gehversuche' mitgemacht, aber genauso schreibe ich alles andere damit. Die Spitze ist schon etwas abgeschliffen, sodass der Strich nicht ganz so dünn ist.

Da mein Schriftbild aber so schlecht ist, schreibe ich meine Geschichten auf kariert, weil dann meine Schrift weniger Platz zum 'Ausbreiten' hat. Dann aber nur in jede zweite Zeile. Wenn ich was korrigieren muss, streiche ich durch und schreibe neu, notfalls auch in die freigelassene Zeile, in extremsten Fällen auch auf dem Rand.
Meist sieht man mich in Freistunden auf dem 'Siegertreppchen', einer erhöhten Stelle in unserer Pausenhalle sitzen, dort schreibe ich meistens. Da ich meist in der Schule schreibe, kann ich schlecht meinen Laptop benutzen, den mag ich nicht herumtragen.

Außerdem mag ich die vielen, vollgeschriebenen Blätter. Aus alten Pappheftern habe ich die Heftklammern entfernt und nur mit diesen hefte ich dann die Blätter zusammen. Da passen dann 100-110 rein, bevor es eng wird.

 

Hm ja, ich finde auch, dass so vollgekritzelte Blätter schön aussehen, besser als akkurat auf dem Computer. Aber ich hab festgestellt, dass ich am Computer freier bin, irgendwie ungehemmter. Wenn ich das auf Papier schreibe, hat das immer etwas Absolutes und ... keine Ahnung. Irgendwie komisch. ;)

 

das liegt nur daran, dass du nicht weißt, wer auf deinem Computer alles mitliest. ;)

 

Auf Computer habe ich erst eine Geschichte geschrieben, und die war für die Schule. Ich weiß nicht mehr, ob das besser oder schlechter war, aber da spielt sicher auch die Gewohnheit eine Rolle.

 

das liegt nur daran, dass du nicht weißt, wer auf deinem Computer alles mitliest.
Diese Anspielungen immer ... Tsts. Bleibt mal schön in eurem Thread, daran werde ich mich nicht beteiligen.
Nö, am PC kann ich besser herumprobieren, hier mal einen Satz einfügen, da mal ein Wort weglassen usw, das kann ich auf dem Papier auch, aber irgendwann wirds unübersichtlich. Außerdem schreibe ich dann weniger, weil mir die Hand so schnell wehtut und ich gar nicht so schnell schreiben kann, wie ich möchte. Mit dem Tippen ist es da schon einfacher.

 

das geht mir genauso, apfelstrudel. Seit ich einen PC habe, schreibe ich auch darauf. Vorher hatte ich mir immer gewünscht, ich hätte einen, schon weil ich bei jedem Tippfehler gleich die komplette Seite noch einmal tippen musste.
So sind Absätze viel leichter mal untereinander zu verschieben, wenn dies vom Timing besser klappt.

Nur meine Hand tut auch am PC vom Schreiben manchmal weh, wenn auch nicht so schnell wie beim Kugelschreiber.

Ich schlage übrigens vor, diesen Thread mit dem von Häferl verlinkten zu verbinden.

 

Ich kann mir gar nicht vorstellen, nicht am Rechner zu schreiben. Das ist wie beim komponieren: Herumspielen, verschieben, tauschen, Tempo variieren ... Das könnte ich auf dem Papier nicht.

Zum Thema "Schreiben am Computer" meldete sich auch der legendäre Marcel Reich-Ranicki zu Wort; obligatorischer Seitenhieb inbegriffen:

Ich habe in meinem langen Leben so gut wie nichts mit der Hand geschrieben, wohl aber viel diktiert - doch immer nur Briefe, hingegen, von seltenen Ausnahmen abgesehen, keine Artikel. Eine Schreibmaschine habe ich schon als Kind benutzt und sie erst aufgegeben, als es den Computer gab.

Ich bin sicher, daß der Computer auf den Stil einen starken und in der Regel günstigen Einfluß hat. Der wichtigste Grund: Auf die Korrekturen mit der Maschine verzichtet man oft, weil sie das Manuskript unsauber und liederlich machen. Im Computer bleibt ja das Manuskript stets ganz sauber. Also zögert man nicht, den Text zu ändern. Das ist beinahe immer gut für den Text.

Oder ein anderes Beispiel: Der Computer ermöglicht es, die Wiederholung einzelner Wörter und Formulierungen zu vermeiden. Derartige unbeabsichtigte Wiederholungen fallen oft in Bölls Prosa auf. Sein Deutsch wäre, glaube ich, besser und schöner, wenn er sich entschlossen hätte, vom Computer zu profitieren.

Quelle: FAZ

 

Ich schlage übrigens vor, diesen Thread mit dem von Häferl verlinkten zu verbinden.
Ja klar, gerne! Aber, öhm ... wie? :shy:

@ Fischstäbchen: Gut, dass du das ansprichst, jetzt trau ich mich auch. :D Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie früher (also die Zeit vor dem Computer) großartige Schriftsteller solche Wälzer schreiben konnten, und die dann oftmals noch gut waren! Ist mir unbegreiflich.

 

ja, wenn man nen reichen Papi hat, der sie einem zahlt ;)
(ich liebe Sozialneid) *g*

 
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Schreibgerät verhält sich zu Geschriebenen WIE teures Kondom zu schlechtem Sex
Da hinkt aber der erste Teil der Herleitung, sagt der Philosoph! ;)

Tastatur; bei Schreibblockaden greife ich - als Linkshändler - zur Not auf einen klecksigen Kulli zurück, der mir die Handkante gleich mittätowiert ...

 
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Am liebsten schreibe ich mit den dunkelgrünen Faber-Castell-Bleistiften in 3B, die liegen an allen wichtigen Stellen im Haus rum. Harte Bleistifte finde ich grauenvoll.

 
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Ich schreibe ja kaum etwas, aber das Wenige vorwiegend mit der Hand. Dazu verwende ich ein Ding, das ein Bleistift ist, aber ohne Holz. Sowas zum Mine vorne rausdrücken. Weiss leider nicht, wie man das jetzt nennt. Den handgeschriebenen Erstentwurf tippe ich in den PC, die Überarbeitung ist dann natürlich wesentlich leichter.

@Fischstäbchen

Ranickis Kritik an den Wortwiederholungen Bölls muss ich leider zustimmen. Ich habe massig Böll gelesen, liebe ihn sehr, aber es gibt viele WW.
Wie bei anderen literarischen Größen. Vielleicht hätte auch Kafka einen PC gut gebrauchen können, wenn Marcel R.R.'is Meinung stimmt?

Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. „Es ist möglich“, sagt der Türhüter, „jetzt aber nicht.“ Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehen. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: „Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere ...“

 

Nein! Diese Wortwiederholungen bei Kafka sind keine Unachtsamkeit, sondern ein Stilmittel! Das ist eine furchtbare Schul-Unart, sobald ein Wort wiederholt wird, "Stil-Fehler" zu schreien. Und dieser furchtbaren Schul-Unart haben wir viel mehr fürchterliche Sätze zu verdanken, als dass sie vor uns solchen bewahrt hätte (und wir verdanken ihr, dass jeder weiß, woher Boris Becker und Michael Schuhmacher kommen).
Es geht hier um das Gesetz und um den Türhüter, kruzifix nochemal. Natürlich muss das wiederholt werden. Das ist ein wahnsinnig eindringliches Stück deutscher Prosa! Nicht trotz, sondern wegen den angeblichen Wortwiederholungen!
MRR wird auch den Teufel tun und Kafka das ankreiden. Es gibt eben solche Wortwiederholungen und solche.

Sorry, das musste mal gesagt werden. :)

 
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Ich war mir fast sicher, dass so etwas kommt. Kenne dazu allerdings auch andere Statements.
Äh ... Dankeschön! :sealed:

 

Vor ein paar Monaten habe ich eigentlich ausschließlich mit schwarzem Tintenschreiber geschrieben, da dort aber die Minen so schnell alle und ziemlich teuer sind, benutze ich in letzter Zeit am liebsten einen Bleistift auf weißem Kopierpapier. - Einen hübschen Füller will ich mir bei Gelegenheit aber auch mal leisten.

- Seit ich meinen Klapprechner habe, kommt es auch hin und wieder mal vor, dass ich das Dingens mit ins Bettchen nehme und dann zu tippen anfange. Am Schreibtisch kann ich damit aber keine Geschichten schreiben, seltsam :D

 

Ja, wie anscheinend die meisten hier schreibe ich grundsätzlich auf PC. Das ist einfach toll, man kann erstmal schreiben, wie man will und nach und nach verbessern, ändern, löschen. Irgendwann steht dann die Geschichte und ich bin fest davon überzeugt: Yo, die Story kannst Du auf kg.de veröffentlichen (ja gut, kommt schon vor, dass die Geschichten dann doch noch Feinschliff benötigen ;))

Bei mir geht es sogar so weit, dass ich mir noch nicht einmal Notizen mache, wenn ich irgendwo unterwegs bin, sondern ich versuche einfach, mir alles zu merken und zu Hause dann aufzuschreiben - auf'm PC natürlich!

 

am liebsten schreibe ich am pc. gott, was für ein geschenk des himmels. früher füllte ich ganze schreibhefte mit meiner bleistiftkrakkelei. das problem war, ich konnte hinterher manchmal kaum meine eigene schrift lesen.

viele meiner geschichten entstehen auf dem großen, weiten meer. dann hocke ich mit meinem ringbuch an deck, schaue auf das weite meer und verbrauche bleistifte.
nur der gedanke, ich muss das alles ja noch wieder abtippen, stört mich an dieser situation.

seitdem ich mit einem pc arbeite ( nun schon fast 15 jahre) habe ich albträume von abstürzenden festplatten ;).

außerdem nervt es mich, hinterher wieder in groß- und kleinschreibung umzuwandeln. habe mir am pc nämlcih auch noch die unsitte angewöhnt, alles klein zu schreiben. geht flüssiger von der hand, macht aber hinterher viel arbeit.

 

Hallo assi,

seitdem ich mit dem pc schreib ist meine Handschrift krakelig geworden. Ein handgeschriebener Lebenslauf wär mein Todesurteil (oder doch fast, aber für wieviele, die ihr Arbeitsleben noch vor sich haben!).

Hallo Quinn,

das sei "ein wahnsinnig eindringliches Stück deutscher Prosa! Nicht trotz, sondern wegen den angeblichen Wortwiederholungen!" Excusé moi: "der" und "angeblich" sind sie nicht, die Wiederholungen, aber Stilmittel schon.

Und gut' Nacht & moin

friedel

 

Meistens fange ich mit Füller und Papier an.

Füller = Schreibgerät, welches einem Kuli ähnelt, und meist von Grundschülern verwendet wird. :read:

Wenn die Geschichte irgendwie Hand und Fuß bekommt, steige ich auf PC über. Hier verflüssigt sich der Rest dann meist in irgendeine sinnlose Buchstabenkombinationsreihe, welche ich, nach Beendigung des Werkes, wieder lösche.

Wenn ich nicht gerade von Hand schreibe, dann hau ich auf den Tasten meines uralt Laptops herum, welcher ohne Netzkabel gar nicht mehr laufen würde.

 

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