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Wie sich ein Junge auf Schloss Vaduz unmöglich machte

Beitritt
20.10.2005
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Wie sich ein Junge auf Schloss Vaduz unmöglich machte

Ein Junge ging eines Tages im Sommer nullvier froh und munter den Schlossweg zum Schloss Vaduz hinauf, er tat das nicht ohne Grund, er musste für die Zeitung einen Bericht schreiben, denn an diesem Tag trugen sich auf Schloss Vaduz die Lehrabsolventen mit Noten von fünf und höher - wie es sich gehört sagt der Volksmund – ehrenvoll ins goldene Buch ein. Wenn man da drin steht hat man ja sowieso schon gewonnen. Sei’s wies sei, dieser Junge kam etwas verspätet, aber nur etwas und da wurde er schon mal gehörig angefaucht am Wärterhäuschen vor dem Schloss Vaduz neben dem Parkplatz und dann öffnete man ihm die Tore und dieser Junge spazierte durch den Schlossinnenhof oder wie man das auch immer ehrenvoller nennen mag, zündete sich eine Zigarette an und bei all dem dachte er sich nichts Böses und er war ja schon ein wenig eingeschüchtert von all der ehrenvollen Ehre in und um und ums Schloss herum, umso mehr, als dass er ganz ausser Acht gelassen hatte, sich ehrenvoll in Schale zu werfen, dieser Junge kam zum Schloss so wie er eben immer gekleidet war und zwar als einziger. Aber dieser Junge machte sich nicht allzu viel aus diesen Dingen und so wies man ihm den Weg zur Treppe, durch die die Journalisten in das Schloss gelangen konnten, alles war übrigens sehr ehrwürdig, die Ehre überquoll und erbrach sich richtiggehend in zahlreichen Ehrorgasmen und er ging diese Treppe hinauf und ganz oben vor der Goldtür wartete eine um Ehre bemühte Person, die schien so etwas wie die Rolle des Empfangschefs für die Presse darzustellen, ehrenvoll eben, und dieser Person hatte er zunächst die Hand zu geben, was er auch gleich tat. Dieser Junge wollte niemanden stören und so fragte er ganz einfach, ob man denn in diesem Schloss rauchen dürfe, denn er hielt noch immer seine Zigarette in der Hand. Diese Frage veranlasste den Empfangschef dazu, seine Ehre ganz und gar zu vergessen, diesen Jungen am Arm zu ziehen und ihn aus der Tür zu befördern um ihn mit folgenden laut ausgesprochenen Worten zu beleidigen: „Alleine schon die Idee! Alleine schon die Idee! Wissen sie nicht wo sie hier sind? Für was für ein Blatt schreiben sie überhaupt? Und dann noch ihr Auftreten hier, so wie sie angezogen sind, kann man doch nicht hierher kommen! “ Noch weitere böse, rücksichtslose und vor allem hasserfüllte Worte wurden diesem Jungen von diesem Empfangmenschen der sich vor lauter Ehre ganz vergessen hatte entgegengeschleudert, der Junge war nun wirklich sehr erschrocken und entschuldigte sich. Schliesslich wurde er von diesem Menschen rein gelassen, denn andere ehrenvolle Menschen hatten sich schon umgeschaut und der ehrwürdige Anlass durfte unter keinen Umständen von solchen nun wirklich unehrenhaften Begleitumständen gestört werden. So ging dieser Junge ins Schloss, zu Tode erschrocken und gedemütigt und bemühte sich trotzdem, der Ehrbekundung so gut wie möglich beizuwohnen. Er stellte übrigens auch fest, dass es in diesem Schloss sehr wohl Aschenbecher gab, diese waren aber für ehrenhaftere Menschen als dieser Junge es war vorgesehen.
Am nächsten Tag weilte dieser Junge in der Redaktion seiner Zeitung und da kam plötzlich der Chefredakteur auf ihn zu und hielt ihm sein ganz und gar und in jeder Hinsicht unehrenhaftes Verhalten auf Schloss Vaduz vor, denn Irgendjemand war von seiner Ehre dazu veranlasst worden, in der Redaktion anzurufen.

Aus der Reihe "Geschichten aus der Schellenbergerstrasse und Umgebung"

 

Hallo Sebastian, und herzlich willkommen.

Grundsätzlich finde ich das stilistisch ganz interessant. Auch die vielen Wiederholungen fügen sich gut ein. Bei diesem Text passt es auch zum Inhalt, der dadurch leicht ironisch ankommt. Nur leider haust du jeden Text in identischen Stil raus. Das macht es langweilig. Auch der Inhalt wird so beliebig. Was hier noch stimmig ist, muss es in der nächsten Geschichte schon nicht mehr sein.

Den Ehrbegriff nimmst du hier nicht ernst, das zeigen die vielen Wiederholungen deutlich. Es mag als Inhalt einer Geschichte reichen, sie nur darauf aufzubauen. Der Junge kommt darüber, auch wenn er Prot ist, fast ein bisschen zu kurz. Du missbrauchst ihn nur für deinen Spott.

Lieben Gruß, sim

 

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