Was ist neu

Wintergedanken

Mitglied
Beitritt
30.12.2008
Beiträge
2

Wintergedanken

Wintertraum - Ein Gedankengang

Sie schmeckte den Schnee noch bevor sie ganz zur Tür raus war. Eine Welt ganz in weiß - und klirrend kalt. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, ganz so als müsse sie sich erst wieder daran gewöhnen. Doch mit der Zeit gewann sie an Sicherheit und ging in einem gleichmäßigen Tempo vorwärts.
Das einzige Geräusch, das sie vernahm waren ihre leise knirschenden Schritte. Es war beruhigend den immer gleichen Rhythmus zu hören; es gab ihr Sicherheit.
Lange konzentrierte sie sich nur auf ihre Füße. Bloß keinen falschen Schritt; nicht schon wieder. Doch ihre Gedanken schweiften alsbald ab und ihr Kopf hob sich in den wirbelnden Schnee. Sie war ganz allein. Kein Mensch war mehr auf den Straßen; alle waren sie drin und wärmten sich an ihren Kaminen zusammen mit ihren Familien und Freunden.
Doch sie war nicht allein, das wusste sie. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie sich voll und ganz bewusst, dass es Menschen gab, denen sie wichtig war. Menschen, die ohne sie ratlos waren. Dieser Gedanke war für sie eine lange Zeit unvorstellbar gewesen doch nun - umweht vom eisigen Schnee - wusste sie, dass sie alle auf sie warten würden. Wie lange auch immer. Alle würden sie für sie da sein.
Während langsam das Gefühl aus ihren Fingern wich, wurde ihr Verstand klarer und klarer, als hätte der Schnee ihn freigelegt anstatt zugedeckt. Sie achtete nun kaum mehr auf ihre Schritte. Ihre Füße kannten den Weg nur zu gut und sie wusste, dass sie sich nicht verlaufen würde.
Sie ging allein die verschneiten Straßen entlang. Mitten im Winter. Allein. Und doch wusste sie, dass viele sie erwarteten; dass sie gebraucht wurde. Wie banal dieser Gedanke war, wurde ihr erst bewusst, als sie ihn schon fast wieder vergessen hatte.
Alle Menschen hatten Freunde, Familie, die für sie da waren. Es war etwas ganz normales. Warum maß sie dem eine solch große Bedeutung zu? War es die Tatsache, dass sie nie anerkannt hatte, wie viele Leute sie als wichtigen Teil ihres eigenen Lebens ansahen? Dass sie Lob und Komplimente nie ernst genommen hatte? Dass sie zwar einigen - zugegeben sehr wenigen - Leuten vertraute, doch sich nie hatte vorstellen können, das gleiche Vertrauen auch zurückzubekommen?
Egal was es war, sie freute sich über diese simple Erkenntnis. Hätte jemand aus dem Fenster geschaut, er hätte sich gewundert. Das Mädchen hielt inne, setzte sich mitten auf den weiß gezuckerten Gehweg und fing an zu weinen und lächelte dabei.

 

Salü Zimtzicke,

herzlich willkommen hier im Forum.
Deine erste ‚Geschichte’ erscheint mir genauso verhalten, wie die Schritte Deiner Protagonistin: Da läuft eine Frau ganz in sich selbst versunken, sie denkt, setzt sich, weint und lächelt.
Woher kommt die Frau, warum tritt sie so zögerlich auf, wie lebt sie, was hat sie zu diesem, ihrem speziellen Denken geführt? Warum denkt sie das alles? Wofür wird sie gebraucht? Das bleibt mir als Leserin verschlossen.
Da der Text sauber geschrieben ist, könnte sich eine Überarbeitung lohnen, indem Du mehr Fleisch am Knochen anbietest, mehr Geschehen, mehr Geschichte eben. Schau auch mal ob Du die vielen ‚war’ verringern kannst.

Viel Spass noch hier und Freude am schreiben.
Lieben Gruss,
Gisanne

 

Hey Zimtzicke!

Klingt wie ein Wintertraum, den man erlebt, wenn man nen iPod im Gürtel und die Kopfhörer im Ohr trägt und irgend ein getragener Sound LSD-gleiche Empfindungen erzeugt.

So etwas kann schon schön sein, ich kenn das. Aber für eine Geschichte ists zuwenig. Als Charakterisierung einer Figur kann mans verwenden, aber dann musst du weiterschreiben, nen Gegensatz finden, nen Konflikt erzeugen und so weiter.

Nicht, dass mir solche Schilderungen, wie du sie hier ablieferst, grundsätzlich missfallen, aber ich hätte einfach etwas mehr erwartet.

Schöne Grüße,

yours

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom