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Wir alle waren Täter und Opfer

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22.01.2002
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Wir alle waren Täter und Opfer

Bin ich nun Täter oder Opfer, in der Rolle welche mir auf erzwungen wurde?
Sie schauen mich jedenfalls an, als wäre ich ein Verbrecher.
Warum wollen sie mich verurteilen, obwohl sie genau so schuldig sind wie ich? Was habe ich anderes getan als sie?
Stehe ich hier als Judas, Barnabas oder Jesus? Als Vorzeigeobjekt für alle Täter und Opfer?

„… werden Sie verurteilt zu ….“
Die Worte des Richters nahm ich nicht wahr, da es mir gleichgültig war was er sagte. Es gab weder eine Entschuldigung noch eine gerechte Strafe für mein Handeln.
Meine Entschuldigung würden viele nicht begreifen, und meine Strafe müssten viele Tausende mit mir teilen.

Von einem Tag auf den anderen waren damals die zehn Gebote in Vergessenheit geraten.
Wie war das doch gleich mit „Du sollst nicht begehren deines nächsten Haus“, und „Du sollst nicht töten“?
Sowohl kurz vor unserem Einsatz an der Front, als auch anschließend im Feldgottesdienst, wurde davon kein Wort mehr erwähnt. Und bestimmt wurde auch zuhause, an jedem Sonntag, wo die Scheinheiligen die Predigten anhörten, kein Wort davon erwähnt.

Neben mir schlagen die Granaten ein und reißen tiefe Löcher in die unschuldige Erde, zerstören Leben und nehmen mir den Glauben an das Gute im Menschen.
Warum nur bin ich hier? Warum nur habe ich mich von allen anstecken lassen und laut gejubelt als der Krieg erklärt wurde?
Warum?
Weil ich sonst als Feigling dagestanden wäre. Genau so, wie ich die Zuhausegebliebenen als Feiglinge bezeichnete, als ich mir bewusst wurde, dass jeder Mann zählt um diesem Krieg ein schnelles Ende zu setzen.
Weiß Gott, ich war naiv. Und ich hatte eine verdammte Angst.

Die aufgesprengte Erde prasselt über mich. Als ich wieder aufschaue, sind zwei Kameraden von mir verschwunden. Ein abgerissenes Bein, welches neben mir liegt, bringt die Antwort.
Einige Meter weiter höre ich verzweifelte Hilferufe nach Sanitätern.
Ich stecke mein Gesicht tief in die Erde, schließe die Augen und hoffe, dass dieses Gemetzel endlich vorbei ist.

Ein lautes Rattern lässt mich hochschrecken. Verwirrt schaue ich um mich und ducke mich sofort wieder vor dem vernichtenden Maschinengewehrfeuer.
Eine sanfte Stimme holt mich in die Realität zurück: „Liebling, hast du den Wecker nicht gehört? Du musst zur Arbeit.“

Langsam wird mir klar, ich stehe nicht vor Gericht. Ich liege in meinem Bett und kämpfe lediglich mit den Toten, die sich nicht mehr verteidigen können.
Die Toten, die durch meine Hand gestorben sind in einem Krieg zu dem ich gezwungen wurde.
Gezwungen?
Nein, ich wusste es damal nur nicht besser. Genau wie all die andren, die ebenso schuldig sind wie ich.

 

Der Ich-Erzähler macht er sich zu leicht, wenn er sagt, er wüsste es damals nicht besser. Und beruft sich dabei auf jene, die genauso dachten wie er, die das Gleiche taten wie er. Die ganze Geschichte hindurch tut er nichts anderes, als nach Entschuldigung für sein Verhalten vor und während des Krieges zu suchen.

Ja, manchmal tut er sogar mehr als das: Er fühlt sich als Opfer, stellt sich in eine Reihe mit Jesus. Er klagt die Scheinheiligen der Kirche an, die ihn damals nicht an das 5te Gebot erinnerten, und er beklagt sich, dass er sich von anderen hatte anstecken lassen – so nach dem Motto, wären die anderen nicht, würde er heute nicht vor Gericht stehen. Und selbst hier beklagt er sich, warum nur er verurteilt wird, und nicht auch alle anderen.

Solche Menschen gibt es, man könnte sogar sagen, so ist der Mensch. Oder: Nicht nur der Erfolg, auch der Misserfolg hat viele Väter. Ich möchte nicht wissen, was dieser Mensch träumte, wenn der Krieg siegreich gewesen wäre.

Wo ich gerade beim Traum bin: Dies alles als Traum darzustellen, ist die schlechteste aller Möglichkeiten, und das selbst dann, wenn sich dies alles genauso zugetragen hätte, wenn den realen Menschen hinter diesem Protagonisten tatsächlich solche Alpträume plagten.

Das eindeutig klingende Schuldbekenntnis am Ende der Geschichte ist nur ein Lippenbekenntnis - genauso wie die ganze Geschichte. Sie schreit geradezu: Ich bin nicht schuldig, und wenn doch, dann sind wir alle schuldig. Mit anderen Worten: Wenn alle schuldig sind, ist niemand schuldig. Das ist die Quintessenz dieser Geschichte. Der Titel hieße besser: Wir sind nicht schuldig.

 

Kein Mensch käme auf die Idee, einem Autor für eine Horrorgeschichte vorzuschreiben, wie viele Tote er verwenden soll, wie sie umgebracht werden und warum oder bei einem Märchen die Art und Anzahl der Wunder in Frage zu stellen. Deshalb will auch ich nicht auf den Inhalt eingehen, ich nehme ihn, wie es dem Erzähler gefallen hat. Wie hat der Erzähler seine Absicht umgesetzt?
Du irrst, inverse, wenn du meinst, nur zur Form etwas sagen zu dürfen – eine Literaturkritik hat Inhalt und Form eines Textes unter die Lupe zu nehmen. Immer.

 

@Dion:

Erst mal danke für Deine Antwort.

Dann muss ich, ehe ich auf weiteres eingehe, aber erst mal ein klein wenig widersprechen.

Du irrst, inverse, wenn du meinst, nur zur Form etwas sagen zu dürfen – eine Literaturkritik hat Inhalt und Form eines Textes unter die Lupe zu nehmen. Immer.

Das stimmt so nicht ganz, denn jeder liest eine Geschichte aus einer andren Perspektive.
Mitunter gefällt einem der Inhalt, aber die Umsetzung nicht.
Oder es sind zu viele Rechtschreibfehler drin, weshalb man irgendwann die Lust am weiter lesen verliert.
Man kannt keinen Leser nach dem beurteilen wie er die Geschichte interpretiert und seine Meinung entsprechend dazu äußert.
Ansonsten könnte ich als Autor ja genau so gut sagen, dass Du die Geschichte komplett falsch verstanden hast und demnach deine Meinung für mich uninteressant ist.

Ich für mich kann nur sagen, ich freue mich über JEDE Rückmeldung, da es mir zeigt ob ich nen Müll fabriziert habe, oder wo ich mich noch verbessern kann, oder was dem Leser gefallen hat und was nicht, …..

Solche Menschen gibt es, man könnte sogar sagen, so ist der Mensch. Oder: Nicht nur der Erfolg, auch der Misserfolg hat viele Väter. Ich möchte nicht wissen, was dieser Mensch träumte, wenn der Krieg siegreich gewesen wäre.

Wo ich gerade beim Traum bin: Dies alles als Traum darzustellen, ist die schlechteste aller Möglichkeiten, und das selbst dann, wenn sich dies alles genauso zugetragen hätte, wenn den realen Menschen hinter diesem Protagonisten tatsächlich solche Alpträume plagten.


Hier könnte ich zwei Dinge reininterpretieren:
1.) Du kannst Autor und Geschichte vom Inhalt her nicht trennen und bist der Meinung, der Autor hätte selbst diese Gedanken.
2.) Du hast den Inhalt der Geschichte nicht verstanden und kannst Realität von Geschichte nicht trennen.


@inverse:

Auch dir danke für deine Antwort.

Ja, mit deinem Text konnte ich auf jeden Fall etwas anfangen, da du einzelne Punkte angesprochen hast, was dich als Leser nicht zufrieden gestellt hat an der Geschichte.
„Unsaubere Pinselstriche“ ist sehr gut gewählt um eine Meinung zu untertreichen.

es gibt einen Grundsatz für jede Literaturkritik:
"Nicht der Inhalt steht zur Diskussion, sondern die Umsetzung, die Form, der Stil, das Gewand, die Art, wie der Inhalt vermittelt wird!"

Mich stört an dieser Aussage, dass es ein „Grundsatz“ ist.
Das bestreite ich mal ganz dolle und muss somit Dion ein wenig Zuspruch erteilen in seinem Kommentar ;)

Hintergrund ist übrigens der 1. Weltkrieg.
Somit habe ich versagt, weil der Text natürlich auf jeden x-beliebigen Krieg interpretiert werden kann.
Mist!

Somit die Frage an die Leser: Würde die Geschichte besser, wenn ich das „Jahrhundert“ mit einbringen würde?

Bin ja mitunter auch hier, um noch was dazu zu lernen. Und genau deshalb freue ich mich über jede Rückmeldung.

 

Dann muss ich, ehe ich auf weiteres eingehe, aber erst mal ein klein wenig widersprechen.

Das stimmt so nicht ganz, denn jeder liest eine Geschichte aus einer andren Perspektive.
Mitunter gefällt einem der Inhalt, aber die Umsetzung nicht.

Das widerspricht keineswegs meinem Postulat, eine Literaturkritik müsse immer „Inhalt und Form eines Textes unter die Lupe“ nehmen, denn das impliziert ja, dass man das Eine besser finden kann als das Andere.

Solche Menschen gibt es, man könnte sogar sagen, so ist der Mensch. Oder: Nicht nur der Erfolg, auch der Misserfolg hat viele Väter. Ich möchte nicht wissen, was dieser Mensch träumte, wenn der Krieg siegreich gewesen wäre.

Wo ich gerade beim Traum bin: Dies alles als Traum darzustellen, ist die schlechteste aller Möglichkeiten, und das selbst dann, wenn sich dies alles genauso zugetragen hätte, wenn den realen Menschen hinter diesem Protagonisten tatsächlich solche Alpträume plagten.

Hier könnte ich zwei Dinge reininterpretieren:
1.) Du kannst Autor und Geschichte vom Inhalt her nicht trennen und bist der Meinung, der Autor hätte selbst diese Gedanken.
2.) Du hast den Inhalt der Geschichte nicht verstanden und kannst Realität von Geschichte nicht trennen.
Auf den Einwand hin, etwas Reales als Traum darzustellen, sei keine so gute Form, wird von Autoren oft gesagt: Aber das hat sich wirklich so abgespielt! Dem wollte ich vorsorglich entgegentreten.

Und wie du dazu kommst, ich könnte eventuell Autor und Inhalt der Geschichte nicht trennen, ist mir schleierhaft, denn gerade mit meinem von dir als ersten zitierten Satz (… so ist der Mensch.) sage ich, dass die Denkweise des Ich-Erzählers gewissermaßen Standard ist. Mit anderen Worten: Du hast mit dieser Geschichte nichts anderes als ein Klischee des Sichherausredenwollens beschrieben, und wer ein Klischee beschreibt, beschreibt nicht sich selbst, auch wenn das natürlich möglich ist.

 
Zuletzt bearbeitet:

Moi My Lady,

hmmm, eine schwierige Sache - 1.P.-Täterperspektive und innere Stimme um Schuld/Unschuld, besonders wenn in Kriegskontext. Ich hab es auch grad versucht (nicht gepostet) und mir sagen lassen müssen, daß man, selbst wenn man es vermeiden wollte, leicht zu Schlagworten greift. Wobei dann das Drama flott in phrasenhaften Kitsch übergehen kann.

Auch wenn ich sehe, daß Du Dir viele Gedanken gemacht hast: letztlich funktioniert dieser Text für mich nicht.
Das hat mehrere Gründe:

* der Sprachstil rutscht zwischen banaler Alltagssprache und Pathos hin und her, ohne daß ich einen Grund dafür erkennen kann. Besonders unangenehm hier:

Wie war das doch gleich mit
versus
in die unschuldige Erde,
Als Vorzeigeobjekt für alle Täter und Opfer?
Fällt aus dem Charakter, vom Sprachstil her. Ein Vorzeigeobjekt ist auch eher z.B. eine Luxuswohnung, die zum Verkauf steht.

* Traum: Ja, tatsächlich nicht gern gesehen, weil man sich als Leser dann ätschibätsch verschaukelt vorkommt, und letztlich fragt, warum man sich engagiert hat. Hier anders verwendet, dafür aber andere Problematik: das ist so kein Traum. Das ist ein bewußter, wacher, innerer Monolog mit kulturellen, religiösen und ethischen Querbezügen/Zitaten. Hier ist keinerlei Traumlogik zu erkennen. Die Wahl, das so zu verpacken, finde ich daher inkonsequent und auch dem Text nicht zuträglich. Es wirkt völlig unglaubwürdig.

* Die Überlegungen zu Schuld / Unschuld bringen mir nichts, was ich nicht schon wußte, genauso gelesen habe. Mitläufer, Leute tot, Kameraden verstümmelt (auch: das Bein bringt die Antwort ist unangenhem flapsig, auch nicht glaubwürdig in diesem Zusammenhang). Das christliche Motiv mit all diesen Geboten und Figuren (die mir nur zum Teil was sagen) empfinde ich als aufgepfropft - ist das der Standpunkt eines Mannes, der im Krieg war und gelitten hat, Leid gebracht? Es klingt unglaublich abstrahiert statt erlebt, vielmehr wie eine Parabel.

* Aussagen kommen in gleicher Weise immer wieder - das macht nicht den Eindruck, der Prot würde sich in etwas reinsteigern (wie auch, er hatte ja geträumt, nach der Logik hier), sondern die Autorin hätte ihren Worten nicht vertraut, und wolle das aber auch ohne jeden Zweifel dem Leser reinreiben.

* Mir fehlt Ambivalenz. Der Prot wirkt nicht lebendig auf mich, seine Gedankengänge sind zu konform mit dem, wie wir alle über den/die Kriege denken sollen. Mir wird als Leser keine 'Leine' gelassen, wie ich das einzuschätzen habe. Es wird keine Chance gelassen, anders zu denken, als vorgegeben, man fühlt sich fast, als hätte man Scheuklappen auf. Lebendigkeit und Ambivalenz würden hier Realität vermitteln, Unmittelbarkeit. So habe ich fast den Eindruck eines Pamphlets der Zeugen Jehovas, was sicher nicht Deine Absicht war.

Dir fehlen circa zwei Dutzend Kommata im Text, teils sind die Fehler sinnentstellend:

Bin ich nun Täter oder Opfer,(KOMMA??) in der Rolle(KOMMA) welche mir auf erzwungen wurde?
Sie schauen mich jedenfalls an, als wäre ich ein Verbrecher.
sei ich ein Verbrecher, da ja hier Präsens.
aufgezwungen / auferlegt > falsch zusammengesetzter Begriff
Den ersten Satz verstehe ich vom Bezug her nicht: Bin ich Täter oder Opfer? Ok, schnall ich. In der Rolle, welche ... Ich bin Täter, in einer Rolle, die mir aufgezwungen wurde? Oder Opfer, in einer Rolle, die mir aufgezwungen wurde? In welche gezwungen? Hier bedeutet es von der Wortfolge her, als werde die Rolle nun gar nicht benannt. Was Du meinst ist wohl: Er fühlt sich wie ein Opfer. Aber die Rolle des Täters wurde ihm aufgezwungen. Oder er fühlt sich wie ein Täter, und die Rolle des Opfers ... ? Das ist nicht klar ausgedrückt. Umso ungünstiger, da es der Einstieg ist.

Ich liege in meinem Bett und kämpfe lediglich mit den Toten, die sich nicht mehr verteidigen können.
Ein doppeltes Bild, das sich beißt, lieber nur eine Aussage: Er kämpft mit den Toten, oder er tötet die, die sich nicht verteidigen können. Eigentlich stimmt die Aussage eh nicht, denn er kämpft nicht, sondern wird angeklagt von den Toten. Sie sind die aktiven, die ihn 'bekämpfen'. Dem Text fehlt an einigen Stellen die interne Logik.

Genau wie all die andren
anderen

Die Toten, die durch meine Hand gestorben sind(KOMMA oder besser Gedankenstrich) in einem Krieg(KOMMA) zu dem ich gezwungen wurde.
Aber er sagt oben, er habe aus Feigheit mitgemacht. Das wirkt auf mich nicht ambivalent, sondern falsch widersprüchlich. Ein bissl hab ich dadurch den Eindruck, daß Du verschiedene Bilder im Kopf hattest, wie Dein Prot denken soll, aber diese nicht auf ihre Stimmigkeit überprüft wurden.

Für die Wechsel zwischen Präteritum und Präsens kann ich keinen Sinn entdecken - das würde ich angleichen auf eine Zeit; oder auf zwei, die dem tatsächlichen Ablauf folgen. Historisches Präsens - falls es das sein sollte - ist äußerst unelegant.

Nein, ich wusste es damal nur nicht besser.
damals

Ich dachte an den Zweiten Weltkrieg - aber letztlich ist das wurscht. (Positiv gesehen). Ich dachte nur, Du versuchst zudem noch, das Thema Nazi ja/nein zu umschiffen.

So, jetzt schreibe ich meinen Text um, ich sehe, daß Klischees in den eigenen Augen mehr als ein starkes Bild erscheinen, in fremden aber platt und abgegriffen wirken. Von daher durchaus ein Lob an Dich, es mit dieser schweren Perspektive probiert zu haben, es ist tatsächlich nicht leicht.

Würde es schön finden, wenn hier noch etwas Lebendigkeit dazukäme, ein individueller Blickwinkel. Letztlich ist der plot der Totenanklage im Traum auch abgenutzt - wenn jetzt dein Prot Dinge sagen/tun würde, die man grad nicht erwartet, vllt was ganz Alltägliches, was nicht mit dem Krieg zusammenhängt, dann würde ich die Sache runder und viel interessanter finden. Traum würde nur gehen, wenn Du es schaffst, mit diesem Thema auch einer echten Traum(un)logik zu folgen, ihn nur vor Gericht oder besser nur kämpfen zu lassen, und alle geordneten Gedanken zu streichen. Sonst ausschließlich als bewußte Reflexion darstellen.
Momentan wirkt der Text nicht wie eine KG auf mich, sondern eine in einen Protagonisten gekleidete Meinung zu einem Thema.

Herzlichst,
Katla

P.S.
Der Titel gibt zu viel von der Geschichte preis, und ist zu sehr Wertung, die dem Leser vorgegeben wird. Da würde ich zu etwas raten, das neugierig macht (auf den plot), aber neutral bleibt (Aussage), was man davon zu halten hat.

 

Ich gehe davon aus, dass die Grundsatzdiskussion um mögliche Kritikinhalte hier beendet ist.
Solche Themen haben im Geschichten-Thread nichts zu suchen. Für diese gibt es eine gesonderte Rubrik!

 

@Katla
und
@Dion

Ich werde noch auf eure Antworten eingehen.
Aber ehe ich das tue, würde mich erst interessieren, warum Asterix der Meinung ist, meine Geschichte und die Kritiken darauf (die für mich als Autor wichtig sind) hätten hier nix zu suchen, bzw. das Ganze soll verschoben werden?

@Asterix:
Wäre lieb, wenn du mir kurz erläuterst, weshalb meine Geschichte in eine "gesonderte Rubik" verschoben werden soll.
Mag sein, dass ich hier einige Jahre nicht mehr aktiv war. Aber hat sich wirklich so viel hier auf kg verändert?

 

Hallo Lady of Camster!

Deine Geschichte muss nicht in eine „gesonderte Rubrik“. :)

Gemeint sind Beiträge, die sich nicht auf (d)eine Geschichte beziehen, sondern Themen enthalten(hier: Grundsatz für jede Literaturkritik: "Nicht der Inhalt steht zur Diskussion, sondern die Umsetzung“), für die es z.B. die Rubrik „Arbeitsgruppen-Kritiker“ gibt. Dort können solche Themen diskutiert werden.

Unter den Geschichten sollen nur Beiträge zum Text oder Antworten auf Kritik/Lob usw. stehen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, nehme ich mal an.

Wünsche dir viel Erfolg und Spaß hier!

Asterix

 

Hat ein bissel länger gedauert mit ner Antwort. Ging aber leider nicht früher.

@Asterix:
Thanx für Erklärung. Hoffe, ich habe kapiert was du meinst und werde entsprechend versuchen, nicht mehr auf die Kritiken des „Inhalts“ einzugehen. ;-)

@Dion:

Wo ich gerade beim Traum bin: Dies alles als Traum darzustellen, ist die schlechteste aller Möglichkeiten
Dies würde ich als Ansichtssache betrachten.
Ich nehme es als Kritik aber auf jeden Fall mal zur Kenntnis und werde mir überlegen, ob ich die Geschichte nochmals anders/neu schreibe, oder für`s nächste mal im Hinterkopf behalte.

@Katla:

in die unschuldige Erde,
Was liest sich daran so störend?
Es zeigt doch im Prinzip, mit wenigen Worten, dass der Protagonist diesen Krieg nicht wollte.
Ein Hinweis somit, wie der Charakter dieses Soldaten ist.
Oder hätte ich besser eine lange Einleitung verfassen sollen, in der ich den Protagonisten beschreibe, und dann einfach ne Alltags-Story runterleiern über den Krieg?

Als Vorzeigeobjekt für alle Täter und Opfer?
Auch hier geht es darum, den Charakter dieses Soldaten dem Leser zu beschreiben, ohne mit „einfachen“ Worten eine direkte Erklärung abzugeben.
Der Leser soll sich ja auch seine Gedanken machen, was dieser Soldat für ein Mensch war (wie er gedacht hat, wie er sich gefühlt hat, …. usw).
Dem Leser die Möglichkeit geben sich seine eigenen Gedanken zu machen. Was ist daran so falsch?

* Die Überlegungen zu Schuld / Unschuld bringen mir nichts, was ich nicht schon wußte, genauso gelesen habe. Mitläufer, Leute tot, Kameraden verstümmelt (auch: das Bein bringt die Antwort ist unangenhem flapsig, auch nicht glaubwürdig in diesem Zusammenhang). Das christliche Motiv mit all diesen Geboten und Figuren (die mir nur zum Teil was sagen) empfinde ich als aufgepfropft - ist das der Standpunkt eines Mannes, der im Krieg war und gelitten hat, Leid gebracht? Es klingt unglaublich abstrahiert statt erlebt, vielmehr wie eine Parabel
Das war eine sehr hilfreiche Aussage. Danke.
Danke deshalb, weil es für meine weitere Schreiberei sehr aussagekräftig ist um mich zu verbessern. Aus privaten Gründen versuche ich schon seit langem einen Soldaten, seine Denkweise und sein Leben zu beschreiben (in Schriftform).
Hier hast Du dementsprechend einen sehr guten Punkt gut erklärt, was ich als Autor auf jeden Fall vermeiden sollte.

Für die Wechsel zwischen Präteritum und Präsens kann ich keinen Sinn entdecken - das würde ich angleichen auf eine Zeit; oder auf zwei, die dem tatsächlichen Ablauf folgen. Historisches Präsens - falls es das sein sollte - ist äußerst unelegant.
Wieso?
Er ist im Krieg, denkt stellenweise an die Vergangenheit zurück, und wird in seinem Gedankengang direkt wieder in die Realität (das Schlachtfeld) zurückgerissen.

Du versuchst zudem noch, das Thema Nazi ja/nein zu umschiffen
Um das Thema Nazi ging es mir hier tatsächlich überhaupt nicht.
Ich schätze, da liegt ein auf jeden Fall ein sehr großer Fehler in meiner Umsetzung, weil die Denkweisen, und Lebenssituationen in beiden Kriegen (1.+2. WK) nicht ganz zu vergleichen sind.

wenn jetzt dein Prot Dinge sagen/tun würde, die man grad nicht erwartet, vllt was ganz Alltägliches, was nicht mit dem Krieg zusammenhängt, dann würde ich die Sache runder und viel interessanter finden
Dann würde es aber drauf hinauslaufen, dass die „Kurzgeschichte“ wahrscheinlich mindestens drei Seiten lang werden würde.
Und das bedeutet, ich habe denn Sinn dieser KG total falsch rübergebracht. :(

Den ersten Satz verstehe ich vom Bezug her nicht: Bin ich Täter oder Opfer? Ok, schnall ich. In der Rolle, welche ... Ich bin Täter, in einer Rolle, die mir aufgezwungen wurde? Oder Opfer, in einer Rolle, die mir aufgezwungen wurde? In welche gezwungen? Hier bedeutet es von der Wortfolge her, als werde die Rolle nun gar nicht benannt. Was Du meinst ist wohl: Er fühlt sich wie ein Opfer. Aber die Rolle des Täters wurde ihm aufgezwungen. Oder er fühlt sich wie ein Täter, und die Rolle des Opfers ... ?

Was ist daran nicht zu verstehen? :confused:

Täter: Er steht vor Gericht, weil er andre Menschen getötet hat.

Opfer: Er wird für etwas verurteilt, wozu er gezwungen wurde.

Aber er sagt oben, er habe aus Feigheit mitgemacht. Das wirkt auf mich nicht ambivalent, sondern falsch widersprüchlich. Ein bissl hab ich dadurch den Eindruck, daß Du verschiedene Bilder im Kopf hattest, wie Dein Prot denken soll, aber diese nicht auf ihre Stimmigkeit überprüft wurden
.
Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem 1. WK und die Hintergründe, weshalb die Männer in den Krieg zogen.
Und als Feigling dastehen wollten nur wenige.
Diese Aussage ist, meiner Meinung nach, eigentlich schlüssig und auf Stimmigkeit überprüft.
Aber auch hier ist es dann der Fall, dass ich als Autor nicht die richtige Umsetzung gefunden habe.

Dir fehlen circa zwei Dutzend Kommata im Text, teils sind die Fehler sinnentstellend:
Für die Hinweise zu den Rechtschreibfehlern, und die Kommata, schon mal danke.
Werde zusehen, dass ich sie baldmöglichst beseitige.

Ich danke Dir für Deine ausführliche Kritik, und die Mühe die Du dir gemacht hast, was an vielen Stellen wirklich sehr hilfreich für mich ist.

Wenn ich jetzt nicht auf jeden Punkt eingegangen bin, heißt das übrigens nicht, dass ich irgendwas überlesen habe davon. ;)

LG
LoC

 
Zuletzt bearbeitet:

Moi liebe Lady,

nur kurz: Ich habe Deine Rückfragen gesehen, hatte meine Anmerkungen aber im Komm stets begründet. Von daher mag ich mich nicht wiederholen.

Komms zeigen Autoren, wie fremde Augen einen Text sehen. Wenn Du etwas schreibst, was Dir dann jemand als verquast, aus dem Tonfall fallend oder als Pathos vorwirft, kannst Du versuchen, das nachzuvollziehen, und entweder machst Du was draus, oder nicht. Das ist doch Deine Entscheidung. Daß wir sowas in eigenen Texten nicht sehen, ist klar, dafür posten wir ja auch hier.


Dann würde es aber drauf hinauslaufen, dass die „Kurzgeschichte“ wahrscheinlich mindestens drei Seiten lang werden würde.
Den Einwand verstehe ich allerdings überhaupt nicht. Da mag bei Dir ein Mißverständnis vorliegen:
Eine Kurzgeschichte wird nicht zu einer solchen dadurch, daß es nur ein kurzer fiktionaler Text ist - sondern hat mit einer bestimmten Erzählform (im Sinne einer erkennbaren Literaturgattung) zu tun.

In meinen Büchern - egal ob das KGs von 1750 oder zeitgenössische sind - sind die Geschichten zwischen 15 und 70 Seiten lang. Auf dieser site gibt es keine Zeichenbegrenzung, solange der Text in der Form einer KG geschrieben wird. Wenn man ein komplexes Thema wählt, dann sollte man dem vllt auch Luft zum Atmen geben. Und möglicherweise nicht versuchen, das Schicksal von Soldaten in/nach einem Weltkrieg auf eine DIN A 4 Seite zu quetschen. Sondern es tiefgründig, respektvoll und mit einer eigenen Note versehen präsentieren? Dann muß man auch nicht auf Phrasen und Klischees zurückgreifen, denke ich.

Wenn Du jetzt sagst, tja Onlineplattform, aber die Leser haben kein Bock auf sowas... dann wäre Dir die Kürze wichtiger als der Inhalt, und dann würde sich zumindest mir die Frage stellen, ob Du nicht lieber leichtere Themen wählen solltest.

Herzlichst,
Katla

 

Hallo Lady of ...

@Asterix:
Thanx für Erklärung. Hoffe, ich habe kapiert was du meinst und werde entsprechend versuchen, nicht mehr auf die Kritiken des „Inhalts“ einzugehen. ;-)

Nein, immer noch nicht!
Hier nochmals:


Gemeint sind Beiträge, die sich nicht auf (d)eine Geschichte beziehen, ...

 

Ok.
Somit ist diese Geschichte für erledigt erklärt.

Danke für eure Mühe und Geduld.
Hoffe, beim nächsten Versuch wird es besser gelingen.

LG
LoC

 

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