Woher wusstest du?
Sie hatte ihr Handy noch nicht sehr lange. Klar, sie hatte sich informiert. Sie wusste, wie man damit telefoniert und sie hatte sich bereits ein Telefonbuch eingerichtet. Sie hatte sich auch mit einigen Funktionen vertraut gemacht. So konnte sie SMS verschicken und auch ablesen. Nun war sie ihre täglichen Besorgungen machen. Der Einkaufswagen war voll mit alltäglichen Gebrauchsgegenständen: Toilettenpapier, Brot, Fleisch- und Wurstartikel, etwas Käse und Salat. Die Kaffeefilter waren ihr ausgegangen und so hatte sie sich auch davon eine Packung in ihren Einkaufswagen gelegt.
Sie stand beim Obst, als das Handy in der Manteltasche läutete. Sie hörte nicht mehr so gut und hatte deshalb den Ton lauter gestellt. Doch durch das laute und schrille Läuten schreckte sie hoch. Es kitzelte in der Beckengegend, denn sie hatte zur Sicherheit, falls sie den Ton doch überhören sollte, auch noch den Vibrator eingestellt. Nervös suchte ihre Hand in der Manteltasche nach dem Verursacher der Ruhestörung. Sie hatte das unangenehme Gefühl, dass alle um sie Anwesenden sie bereits anstarrten und den Kopf schüttelten. Endlich erreichte sie ihr Handy und zückte es. Die Tastatur lag nun vor ihren Augen und unsicher betätigte sie den grünen Knopf mit dem Hörer und führte die Hörmuschel an ihr Ohr. „Hallo?“ Es war ihr Sohn, der sich nach ihrer Befindlichkeit erkundigte. “Hallo. Ja, es geht mir gut. Aber sag einmal. Woher wusstest du, dass ich im Supermarkt einkaufen bin?“