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Wozu gibt es Anrufbeantworter???

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10.08.2004
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Wozu gibt es Anrufbeantworter???

Wozu gibt es Anrufbeantworter?


Die Erfindung eines Anrufbeantworters deutet darauf hin, dass ich nicht der Einzige bin, der von Tante Margot angerufen wird. Auch andere Menschen wollen sich anscheinend davor schützen, von vereinsamten Tanten zu später Urzeit über ihr Unwohlbefinden, das letztwochige Fernsehprogramm und die Sprachentwicklung eines Kleinkindes aus deren persönlichem Umfeld informiert zu werden. Ich tappte nervös mit meinen Fingern auf den An-Knopf meines volldigitalen Anrufbeantworters. Der brachte mir herzlich wenig, solange ich Gespräche doch selbst entgegennahm, wie eben jetzt.
Nach zehn Minuten beschloss ich, nicht weiter Zuzuhören, nach einer viertel Stunde nervte auch das Weghören, weil man einfach nichts vernünftiges mit der Zeit anfangen kann, nicht mal fernschauen.
Ich musste noch mal hinhören, als meine Tante von einer Fernsehdokumentation berichtete, in der ein reizendes Schweizer Ehepaar über Jahre hinweg für die Adaption eines rumänischen Weisenkindes gekämpft hatte. Meine Tante meinte, dass sie sofort „vom Fleck weg“ eines dieser süßen, verdreckten Kinder adoptieren würde, aber die Dokumentation hätte ja darauf hingewiesen, wie langwierig und teuer die Verhandlungen mit den rumänischen Behörden seien. Sie, also sie könne sich ja direkt vorstellen, dass die das nur darum täten, weil...
Auf der Straße ging ein Mädchen spazieren, ich fragte mich, was für Socken es anhaben könnte. Wenn denn die rumänischen Behörden nämlich wirklich im Interesse der Kinder dächten... Ein Hund hob sein Bein an einem Stromkasten. Er pisste auf die Wildwerbung. Die großen, feuchten Buchstaben des Plakates konnte ich entziffern.
Aber mit ihrer Katze sei sie ja auch zufrieden, Katzen seien auch nicht so laut und machten auch nicht so viel Dreck. Wie es eigentlich meiner Tochter gehe? Ich hob gerade zu sprechen an, um ein zwei Gemeinplätze über den Entwicklungsstand meiner Tochter zu verlieren, da meinte sie, eben habe die Mikrowelle geklingelt, dass Telefon könne es ja nicht sein, ihre Katze müsse also inzwischen trocken sein. Drei Fragezeichen standen vor mir im Raum. Das erste: Wo hatte ich das mit der Mikrowelle schon mal gehört? Das zweite: Kann sie so dumm sein? Das Dritte: Wer schützt Katzen vor solchen Menschen?
Ich schaute auf die Uhr, während sie sich überschwenglich, aber auch von einer gewissen Nervosität getrieben, von mir verabschiedete. Mit einem Sprung war ich beim Anrufbeantworter und stellte ihn aus. Mit einem weiteren Sprung war ich aus der Wohnung. Soll doch mein Mitbewohner drangehen, den kennt Tante Margot inzwischen auch. Wozu hat man den Mitbewohner?

 

Juhuu,
das ist meine erste "Veröffentlichung". Damit Eure Verrisse mich nicht treffen können, habe ich eine Geschichte 'verööfentlicht', die mir nicht am Herzen liegt.
Erst mal die Reaktionen abwarten, dann gibts noch ne Menge weiterer Geschichten, die nicht in die Rubrik 'Humor' finden dürften.

Gruß, Litortour

 

Hallo Litortour,

und zunächst mal herzlich willkommen bei KG.de.

Ein bisschen merkwürdig ist deine Taktik, denn wenn dir diese Geschichte nicht am Herzen liegt, du aber von unserer Reaktion darauf, die Veröffentlichung derer abhängig machst, die dir an Herzen liegen, wird es schwer. ;)

Denn dann dürfen wir entweder diese hier doch nicht verreißen. Oder aber (was ja noch schlimmer wäre) wir lesen die wichtigen dann gar nicht mehr, da uns diese hier eventuell enttäuscht hat.

Bei dieser hier kann ich mir gut vorstellen, warum sie dir nicht wichtig ist. Sie liest sich wie eine unpersönliche Schreibübung, flott und routiniert, aber eben nur mäßig bis gar nicht witzig. Die Gags sind dazu zu hinlänglich bekannt, die Überlegungen zum Anrufbeantwortet auch. Von daher reizt deine Geschichte leider nicht so sehr zur inhaltlichen Auseinandersetzung. Eher zu Anekdoten, wer einem selbst den Anrufbeantworter vollquatscht. Aber da ich jedem nur die Redezeit von einer Minute zugestehe, bleiben mir die Anrufe Tante Margots zum Glück erspart.

Einige Fehler sind noch drin.

Nach zehn Minuten beschloss ich nicht weiter zuzuhören, nach einer viertel Stunde nervte auch das weghören, weil man einfach nichts vernünftiges mit der Zeit anfangen kann, nicht mal fernschauen.
nach beschloss ich kannst du ein Komma setzen
Weghören und Vernünftiges werden groß geschrieben.

Lieben Gruß, sim

 

Moin Litortour,

Erstmal willkommen auf KG.de

Der erste Satz deiner Geschichte ist echt Sahne :thumbsup:
Danach schließe ich mich allerdings sim an - richtig lustig fand ich die Geschichte leider auch nicht. Der Redeschwall der Tante ist ganz nett, aber da könntest für meinen Geschmack mehr überzeichnen. Irgendwie war mir das etwas zu seicht.
Die indirekte Rede der Tante nimmt dem Text viel Lebendigkeit. Da hätte ich persönlich es besser gefunden, wenn du sie aktiv hättest reden lassen.

ie Sprachentwicklung eines Kleinkindes aus deren persönlichem Umfeld (haha) informiert zu werden.
Die Klammer würde ich weglassen - stört den mMn Lesefluß und ist auch nicht wirklich lustig.
Ich tappte nervös mit meinen Fingern auf den An-Knopf meines volldigitalen Anrufbeantworters. Er brachte mir herzlich wenig, solange ich Gespräche doch selbst entgegennahm.
Hier fehlt die Information, daß die Tante just in diesem Moment am AB ist und dem Protagonisten das Band vollquatscht. Der erste Satz war ja nur allgemein und nicht auf diese Situation bezogen.
ch fragte mich, was für Socken es anhaben könnte, welche Momente mir darüber Aufschluss geben könnten.
worüber Aufschluß?
eben habe die Mikrowelle geklingelt, (dass Telefon könne es ja nicht sein), ihre Katze müsse also inzwischen trocken sein.
besser: "konnte es ja nicht sein"
Die Klammer beschreibt schließlich die Gedanken des Protagonisten, nicht die wörtliche Rede der Tante. Hinter der Klammer ist das Komma zuviel.

Den Kommentar, die Geschichte läge dir nicht am Herzen, hättest du dir meiner Meinung nach übrigens sparen können.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo sim und gnöbel,

danke für Euren herzlichen Willkommensgruß und auch gleich für die inhaltliche Kritik.
Dass ich mit einer nicht sonderlich geliebten Kurzgeschichte hier begonnen habe, ist nun mal Selbstschutz. Natürlich habe ich mich trotzdem sehr darüber gefreut, dass sie noch am selben Tag von mindestens zwei Personen gelesen wurde und habe das auch mit einem Glas Leitungswasser gefeiert!

Eure Korrekturvorschläge habe ich schon eingearbeitet, vielen vielen Dank.


Ich bin es noch nicht gewohnt, auf so angenehme und rasche Weise etwas zu veröffentlichen, das finde ich göttlich!
Eine Bekannte hat mich neulich gefragt, warum ich denn etwas veröffentlichen wolle, ob es Geltungsbestreben, Selbstsucht oder der Gedanke sei, ich könne der Welt etwas geben, was sie bisher noch nicht hatte.
Nein, darum geht es mir nicht. Aber Geschichten sind nun mal zum Erzählen da. Also ist diese anonyme Form der Veröffentlichung, die beliebig viele Menschen erreichen kann - nicht nur die zehn Menschen, denen ich mein selbstgestanztes Meisterwerk aufs Auge drücken kann - nahezu perfekt!

Vielen Dank nochmals und bald folgen weitere Geschichten.

Litortour

 

Hm - ich finde viele gute Ansätze - aber wo sind die angekündigten Storys? Nur zwei bislang, obwohl ich heute die Zeit und Lust gehabt hätte...

 

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