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Die Zeit steht still solange man die Augen nicht öffnet. Sie schließt sie fest. Als kleines Mädchen ist sie manchmal so im Bett gelegen. Im Niemandsland zwischen Traum und Tag. Dann hat sie sich vorgestellt, dass der Sonntag so ewig dauern könnte. Wenn es nur gelingt, die Augen so langsam zu öffnen, dass die Zeit nichts bemerkt. Ganz behutsam, immer nur eine Wimper nach der anderen heben. Wenn man sie überlistet, dann halten die Sekunden weiter still. Und der Sonntag wird zu einer Welt, die nie endet.
Sie schließt die Augen noch ein wenig fester und vergräbt den Kopf tief in seinem Kissen. Der Geruch von Zitrone, der Geruch von ihm. Wie fest muss man die Augen schließen, um die Zeit zurückzudrehen? Sie vermisst ihn. Auch wenn sie es so nie sagen würde. Und wenn sie es zugibt, dann könnte ihr so ein einzelnes kleines Wort wie „vermissen“ nicht genügen.
Ihre Gedanken wollen in der Nacht bleiben, der letzten Nacht mit ihm. Aber egal wie langsam sie die Augen öffnet, die Zeit ist zu wachsam. Zögernd steht sie auf und lässt der Gewohnheit die Führung. Bad, Zahnpasta, Blick in den Spiegel – ein Morgen wie tausend andere. Ohne ihn. Kein guter Gedanke. Entschlossen geht sie zur Kaffeemaschine. Zumindest versucht sie, entschlossen dabei auszusehen.
Ihr Blick bleibt am Spiegel hängen. Prüfend. Nein, sie ist keine Schönheit. Der Busen ist ja ganz ok. Die Kurve zu den Hüften hat auch einen guten Schwung – aber der Po ist viel zu groß. Aber gestern Abend, da war sie schön gewesen. Für ihn. Das gierige Funkeln in seinen Augen, seine Hände auf ihrem Busen. Hände, die langsam tiefer gleiten und sich ein bisschen zu fest ihre Pobacken fassen. Das Gefühl so begehrt zu sein. Keine Spur mehr von dem schüchternen kleinen Mädchen. In seinen Augen war sie eine richtige Frau. Vollweib hatte er gesagt – und sie hatte gespürt wie die Röte ihre Wangen hinauf stieg. Es ist ihr peinlich, wenn er so mit ihr spricht. Aber sie ist auch süchtig danach. In solchen Momenten ist sie ganz klar das Zentrum seiner Lust. Seine Aufmerksamkeit für einen Augenblick nicht teilen.
Traurig dreht sie den Fuß vor dem Spiegel. Muss es nicht eine Seite geben, von der er nicht so verdammt groß und klobig aussieht? Entenfüße, das hat sie oft gehört. Es klang in ihren Ohren nie wie ein Scherz. Sie zieht den Bauch ein wenig mehr ein und wackelt unentschlossen mit den Zehenspitzen. Erst jetzt entdeckt sie das kleine braune Paket am Boden neben dem Spiegel. Hatte er es vergessen? Würde er wieder kommen, um es zu holen? Sie bemüht sich, nicht zu sehr zu hoffen, und hebt das Paket zur Inspektion hoch. Eine Schleife, ihr Name. Sie würde gern das Papier sofort zerreißen, so wie sie das sonst auch immer bei Geschenken tut. Aber ihr Name in seiner Handschrift, das will sie sich aufheben. Hüten wie einen Schatz. Vorsichtig zertrennt sie die Klebestreifen mit einer Schere und ist überrascht. Eine Kamera? Wieso schenkt er ihr denn eine Kamera, jetzt wo es keinen diesen wunderbaren Momente mehr gibt, die man damit festhalten könnte. Unter dem dunkel funkelnden Fotoapparat findet sie eine Karte:“ Zeig dich. Ich warte auf deine Bilder, meine kleine Venus! "
Zweifelnd sieht sie sich im Spiegel an. Was gibt es da großartig zu fotografieren? Aber sie möchte ihm den Wunsch erfüllen. Für ihn schön sein. Sie lässt sich ein Bad ein und nimmt mehr als sonst vom teuren Badeschaum. Die Apperat ruht lauernd auf dem Hocker neben der Wanne. Eingehüllt in ein Meer aus Schaum fühlt sie sich sicherer als vor dem Spiegel. Ihr voller Busen teilt den weißen Berg, ein Knie ist zu sehen. Was soll sie ihm zeigen? Sie nimmt die Kamera und entscheidet sich für das Knie. Streckt das Bein ein wenig mehr aus dem Wasser, durch das Objektiv beobachtet sie den Schwung vom Knie zum Unterschenkel. Das Wasser und das weiche Licht im Badezimmer zaubern Konturen auf ihre Waden. Weich und doch muskulös. Vollweib? ... Klick .... Sie spannt die Muskeln ein wenig mehr an und streckt das Bein. Fast wie eine Tänzerin. Kein schlankes Gazellen-Bein, aber immerhin richtig lang. Sie dreht sich in der Wanne, langsam und behutsam, um die Kamera trocken zu halten. Eine Hand stützt sich im Wasser ab, mit der anderen lässt sie die Kamera über ihre Schulter blicken. Wieder hebt sie das Bein, ein gespannter Bogen von den Schultern bis zu den prallen Pobacken, die sich wie zwei leicht zitternde Inseln aus dem Schaumberg heben. Dahinter ein Oberschenkel, ein bisschen gerötet vom heißen Wasser und ein langes Bein bis zu den gespannten Zehenspitzen. Die Position macht ihr ein wenig Mühe, nicht leicht das Gleichgewicht zu halten. Ob er das wohl am Foto erkennen kann? Das würde ihm gefallen. ... Klick ... Ihr Blick fällt auf das Wasser vor ihr, versonnen betrachtet sie ihren Busen und senkt das kalte Bein wieder ins Warme. Den Rücken hat sie immer noch im Hohlkreuz durchgestreckt, so sieht ihr Busen richtig gut aus. Durch die Hitze und den Gedanken an seine Blicke sind ihre Brustwarzen fester geworden. Wie zwei neugierige Fühler strecken sie sich aus dem Badeschaum. Schwimmen an der Grenze zwischen Heiß und Kalt. Sie fokussiert die Kamera auf den rechten Nippel und hebt sich ein bisschen weiter aus dem Wasser. Schaum und Wasser gleiten den Busen entlang, zeichnen seine Kurven nach. ... Klick .... Gerade richtig, eine Hand voll, hat er damals gemeint als er sich zum ersten mal mit sanften Lippen ihren Brustwarzen genähert hat. Lippen und Zähne, die immer fester und fordernder erforschten. Sie kniet in der Wanne tastet nach dem Badeöl. Stellt sich vor, es wären sein harter Griff, der langsam das Öl auf ihrem Busen einmassiert. Das Licht glitzert im Ölfilm und die Kreise ihrer Finger ziehen Spuren. Finden den Weg zu den vor Spannung ziehenden Warzen. ... Klick ... Sie will ihm mehr zeigen, alles. Langsam hebt sie sich aus dem Wasser, zarte Tropfen gleiten durch den Schaumfilm vom Busen über den Bauch weiter zu den dunklen Locken. Tropfen, die keine Grenzen kennen und ihre Finger folgen der Spur. Erforschen den zarten Flaum zwischen ihren Schenkeln, feucht schimmernd durch den Schaum und ihre Erregung. Ein bisschen unsicher reckt sie die Hüften noch vorne um seine Blicke tiefer gehen zu lassen ...Klick... Seine Finger sind nicht immer sanft, aber sie sehnt sich nach seinen Berührungen. Nimmt das Harte in Kauf. Und lebt für den Blick in seinen Augen, wenn er mit ihr zufrieden ist. Mit einer lockenden Drehung zeigt sie der Kamera ihren Po. Sie steht leicht nach vorne gebeugt in der Badewanne und bückt sich, um ihr Hinterteil zu präsentieren. Und die Einladung zwischen ihren Schenkeln. Eine Hand stützt sich auf den Rand der Wanne, sie streckt die Beine durch und beugt ihre Hüfte tief. Ihre Pobacken sind einladend herausgestreckt und die freie Hand hält die Kamera über ihre Schulter, um den Moment für ihn einzufangen. ...Klick... Sie richtet sich auf, spreizt die Beine etwas mehr, um fester zu stehen. Die freie Hand gleitet zwischen ihre Schamlippen und ihr Becken drängt sich dagegen. ... klick Langsam beginnt sie sich im Rhythmus der Lust zu wiegen. Klick
Es war ihr peinlich, die Bilder abzuholen. Der Blick in den Augen des Jungen hinter dem Ladentisch, sein Grinsen. So demütigend. Aber der Wunsch, ihm zu gefallen war stärker als ihr Stolz. Bevor sie die Bilder in den Umschlag steckt sieht sie sich jedes einzelne genau an. Der Busen ist wirklich prall und der Po könnte schon weniger sein ... aber das ist es nicht, was sie auf den Bildern sieht. Kurven und Schaum. Sehr weibliche Kurven und weißer Schaum auf heller Haut. Lange Beine, die ein lockendes Dreieck einrahmen. Runde Hüften, die sich voll Lust und Weiblichkeit strecken. Das ist, was seine Augen sehen werden in diesen Bildern. Sie genießt den Moment und freut sich auf sein Lob. Ist so stolz auf sich. Noch hält es Norma Jean nicht für möglich, dass sie diese Bilder bald viel Geld kosten werden. Jeden Monat mehr. Keine Liebe, kein Lob – nur mehr seine Gier. Bis für sie der Preis zu hoch wird und die Geschichte in einer anderen Badewanne endet.
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Anmerkung zu dieser Geschichte
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In Hautblüte, Schmetterling http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=26127 hat Dante sich gefragt, wie eine Frau seine Geschichte erzählen würde. Nicht politisich korrekt, aber wie Woody Allen mal gesagt hat auf die Frage, ob Sex denn schmutzig sein muss: "Nein, absolut nicht. Nur wenn er gut ist".