Hallo @Katta ,
dann schaue ich doch mal auf einen Gegenbesuch vorbei. Ich wäre übrigens sehr neugierig, wie die Originalfassung war, wenn du magst, schick mir die doch gerne per PM. Ich hatte sie überflogen, weil Putrid Palace sie empfohlen hatte, bin nicht durchgestiegen, hatte keine Geduld und kann mich nur noch an den Hasensatz erinnern, den du zum Glück dringelassen hast.
Mir gefällt einiges hier, wobei das kein Genre bzw. Umsetzung ist, die ich privat in einem ganzen Roman lesen würde (ich bin aber sicher, dass du in der Lage wärst, einen sehr guten Langtext zu schreiben).
Mir gefällt dieser Pepp, die frische Stimme, zum Teil, dass hier nix eingeleitet / hergeleitet wird und man sich da so durchfusseln muss.
Ich komme aber auch mit Kritik und hoffe sehr, du kannst damit etwas anfangen - nimm dir was du brauchst. Dazu: Ich hatte die Komms teils überflogen aber das ist eine Woche oder so her und ich habe jetzt absichtlich nicht mehr reingelesen.
Palace lobt deinen Innenblick, die beschriebenen Gefühle. Ich finde auch, dass diese spritzig-selbstironische Stimme stellenweise richtig Spaß macht, aber das Ganze sehe ich nicht als best practice einer KG, ich meine nämlich, es wäre keine. Es ist eine kleine Szene, die ich mir sehr, sehr gut innerhalb eines längeren Textes, Roman oder Novelette vorstellen kann, als eine Passage, die Spontanität in eine ansonsten ruhigere Erzählung bringt und somit das emotionale Chaos der Erzählerin deutlich macht.
Was aber - wenn man diesen Text so nimmt, wie er ist - fehlt, sind:
- literarischer Konflikt (die Prota ist emotional in einem Konflikt, aber der erschließt sich mir nicht, dazu gleich)
- Plot (es ist lediglich ein Ausschnitt, wie aus etwas Längerem isoliert)
- eine Entwicklung oder ein innerer/äußerer Wendepunkt
- eine Prämisse
- eigentlich sogar ein Thema (dazu später)
Du hast zwei Figuren, die agieren und von denen eine etwas ungeordnet ihre Gedanken, Assoziationen und Interpretationen mitteilt. Das ist sicher ein Bestandteil einer KG.
Was mir dabei wirklich gut gefällt, ist, dass John als Figur nicht in Erscheinung tritt. Die einzige Tätigkeit, von der ich als Leser erfahre, ist: er fickt und wartet (vermutlich beides im Bett). Dass er keine Wiederholung des Sex mit der Erzählerin plant, wissen wir nur aus wiedergegebener Rede. Er ist quasi ein Schwanz - oder nicht mal das, er ist Sperma. Das ist überraschend, unterhaltsam, und eine Art Feminismus, den ich sehr viel mehr schätze als nervige pc:ness. Was macht ihn besser als ein Sextoy? Wir wissen es nicht - vllt. hat er interssante Sachen zu erzählen (wenn er grad nicht fickt) oder ist davor/danach sehr aufmerksam oder vllt. einfach - technisch - ein guter Lover.
Der Umgang mit der dritten Person (John) in dem kleinen Drama macht es mir allerdings sehr schwer, zu verstehen, was eigentlich das Problem ist. Ich hätte eine Menge Ansätze, bin aber nach mehrmaligem Lesen zu dieser Interpretation gekommen (die mag völlig deiner Absicht entgegengehen):
Ich dachte anfangs, dass dein Ich und Karla den selben Mann lieben, dabei Karla und er ein Paar sind. Ich vermute mal (daraus, dass die Prota dort an ihrem Notebook sitzt und die Umgebung vertraut ist), dass das eine WG ist. Entweder wohnen die beiden Frauen zusammen, und John ist öfter zu Besuch oder - meine Leseweise - es ist eine Studenten-DreierWG. Karla kann nicht auf Besuch sein, weil sie die Miete einfordert. Dadurch, dass das Ich sehr territorial denkt/agiert, hätte ich übrigens ansonsten gedacht, Karla wäre die Besucherin in der Zweier-WG Ich & John.
Was davon spielt für die Handlung eigentlich keine Rolle, ich wollte aber nur sagen, dass ich einige Zeit damit verbrachte, die Rolle der drei in dem Geflecht rauszufinden (und kann immer noch nur raten).
Dadurch, dass wir von John nur erfahren, dass zwei Frauen über ihn drübersteigen, lässt mich folgenden Schluss ziehen: Es ist nicht, wie ich erst dachte, dass Ich in John verliebt ist und auf Karla eifersüchtig. John ist null Thema ihrer Fixiertheit, das ist Karla selbst. Für mich ergeben die Emotionen / Kurzschlusshandlungen (und keine anderen gibt es im Text) nur einen Sinn, wenn Ich und Karla entweder ein Paar sind oder es eher waren; dass John erst ein Seitensprung war oder Ich & Karla bereits getrennt, aber noch befreundet sind und dachten, es ginge locker, so zusammenzuwohnen.
Oder Ich ist unausgesprochen in Karla verliebt und agiert ihre Ohnmacht (sie fühlt sich nicht wert) daran ab, Karlas Lover zu verführen.
Die Intimität sehe ich nur zwischen den Frauen, die über John reden, als sei er ein ausgenudeltes Sextoy, dem keine eigene Meinung oder Entscheidung zugestanden wird (wie gesagt, finde ich geckig, keine Kritik an sich).
Wäre es so, dass John das Objekt des ganzen Dramas ist, sollte er mAn eine Persönlichkeit bekommen, die über einen wartenden Spermabehälter hinausgeht.
Dann hab ich vllt. den ganzen Text in einem anderen Tonfall gelesen, als du ihn meintest. Ich sehe zwei Stimmungen, die durch den Stil, die Sprache an den Leser vermittelt werden (ganz subjektiv natürlich): leicht überzogenes Drama / Obsession (ob sexuell oder nicht ist schwer zu sagen) und Sarkasmus. Den verstehe ich als Selbstironie, was einen gewissen Abstand zu den eigenen Problemen bedeutet.
Jetzt steht aber "Zerbrochen" im Titel. Damit kann nicht das Ich gemeint sein, denn dafür flapst sie zu viel rum, spielt mit Sprichworten etc. Sarkamus, der auf schwere Depression, Verzweiflung und ein inneres Zerbrechen deutet, ist nicht witzig für die Figur selbst, sondern nur - bitter-komisch - für den Leser. Mark Samuels Storysammlung Written in Darkness zum Beispiel (Samuels schreibt zwar spekulativ, kommt aber aus dem politischen Sozialrealismus).
"Zerbrochen" kann also nur eine Beziehung sein (vor der Erzählzeit) oder eine Freundschaft (die zw. den Frauen oder aber die zw. Ich und John).
Meine Frage bei dem Text ist also: Was ist das eigentliche Problem und was ist die Konsequenz daraus? Und die Antworten hierauf finde ich nicht.
Von ihr höre ich nichts. Dann kommt er. Vermutlich in ihr. Von ihr höre ich weiterhin nichts.
Darauf könnte ich verzichten. Es zeigt zwar eine gewisse Obsession, immer an die nackten / Sex-habenden Körper zu denken, lässt sie aber etwas teenagerhaft-dümmlich erscheinen.
Karlas dumpfe Schritte hallen
Hallen ist für mich etwas mit Echo, was nicht dumpf (= dunkel, gedämpft trotz der Wucht).
Du hast das drei Mal und nur ein mal anders - das würde ich spannender gegengedreht finden, die Aktiv- und Passivpositionen vertauscht:
Ich habe John letzte Nacht gefickt,
Sagt sie sich bzw. dem Leser. Und dasselbe noch mal weiter unten.
Ich sage: „John hat mich gefickt letzte Nacht!“, und schau sie nicht an dabei, schnappe mir meine Jacke, hau ab.
Redet sie aber mit Karla, ist John der "Täter".
Ihre aktive Rolle in den ersten beiden Stellen konterkariert bzw. widerspricht sie eigentlich mit diesem extrem negativen Selbstbild. Wäre das umgedreht, ergäbe sich folgende Leseweise: Sie hat ein sehr schwaches Ego, negatives Selbstbild und dazu würde passen, dass sie zu sich / dem Leser sagt:
John hat mich gefickt (impliziert: obwohl ich weder seine Partnerin bin noch es eigentlich wert).
Redet sie dann - nach dem Wutausbruch / Selbstverletzung - mit Karla und sagte:
Ich habe John gefickt, würde es klingen, als lüge sie aus Trotz, um Karla mehr zu verletzten und sich selbst aktiver klingen zu lassen als sie sich tatsächlich fühlt.
Dem Text fehlt soweit eine Entwicklung, mit dem umgedrehten Aktiv/Passiv beim gefickt würdest du aber zumindest eine andeuten: entweder eine echte Emanzipation / Lösung aus der Situation oder eine angedeutete Lüge: dass Ich sich Karla gegenüber anders darstellt als sie ist.
Karlas Name ist Hase, sie weiß von nichts.
Ja, das ist klasse.
Bissl dick, vllt. wenn schon traurige Äste? So als Personifizierung, sie neigt ja durchaus zum Drama.
die mit jedem neuen Windstoß gegen mein Fenster klatschen.
Hm, alte und neue Windstöße? Mit jedem reichte, denn das impliziert (was alle wissen sollten), dass der Wind in Böen kommt, denn sonst würde sich der Ast nicht hin und her bewegen.
Aber, aber meine Kleine, warum weinst du denn? Doch wohl nicht, weil du so erbärmlich bist?
Das finde ich ganz furchtbar, sorry. Es fällt aus der Stimme, klingt wie die Persiflage auf deutsche Krimis aus den 70ern: "Is was, Puppe?" so ungefähr. Ist auch plötzlich so zickig, und das ist eine Eigenschaft, die ich nicht nur im RL äußerst abstoßend finde, sondern die mir jede fiktionale Figur sofort extrem unsympathisch macht.
Ich höre die Dusche anspringen. Karla duscht. Nackt.
Anspringen, so wie ein Auto? Hört man das, oder hört man einfach das Wasser?
Nackt.
Joar. Das ist grenzwertig. Es zeigt ihre Fixiertheit auf das Körperliche (um nix anderes geht es im ganzen Text, da ist keine positive zwischemenschliche Emotion), es ist auch durch die Ironie humorvoll, aber schrammt auch am Naiv-Dümmlichen entlang. Ich denke, es sollte drinbleiben, weil es schon ihre Haltung deutlich macht - ist also nur ne Anmerkung, ohne Änderungsvorschlag.
Stilleübungen in der Motopädagogik tippe ich, mehr nicht, sitze regungslos vor meinem Laptop auf der Lauer, keiner Scheißmauer, bin ne kleine Wanze, auf der Suche nach Worten.
Kursiv fände ich schöner, einfach wie wiedergegebene Titel, Begriffe oder Zitate (sie zitiert ja letztlich das, was sie schreibt und sagt es nicht laut vor sich hin.)
Die ganzen Mauer/Lauer-Wanzenstellen gefallen mir nicht, kicken mich raus. Weil das so sehr gemacht ist, so aus der Dringlichkeit, der Manie, fällt. Das schlucke ich so nicht, da sehe ich die Autorin ein lustiges Wortspiel drehen, nicht die Erzählerin rumflapsen.
Es sagt auch eigentlich gar nix (außer, dass sie sich als Wanze bezeichnet, was ein so extrem negatives, gestörtes Selbstbild bedeutet, dass ich das dann gern im restlichen Text thematisiert sehen möchte - das, was ansonsten erzählt wird, reicht mir dafür nicht, das kann ein kleines Liebesdrama unter Mittzwanzigern sein.
Karla, das fleißige Bienchen. Tag für Tag, Woche für Woche sammelt sie Honig. Ich verstehe nicht, wie ein Mensch sowas von bienenfleißig sein kann.
Mit dem Bienending ging es mir wie mit der Mauer und Wanze. So richtig haut es als Symbol doch auch nicht hin: eine Biene ist emsig, weil sie arbeitet, etwas für das Wohl nicht nur sich selbst sondern des gesamten Stockes tut. Karla ist ja nicht fleißig, weil ficken für sie keine Arbeit ist, zudem nützt das Ficken nur ihr selbst (und vllt. John), aber es ist kaum eine mühsame, anstregende Tätigkeit zum Wohle der Allgemeinheit. Bienen sammeln auch keinen Honig, den stellen sie selbst her, das passt also als Sperma-Vergleich nicht. Halte ich ingesamt für überdenkenswert.
Ihre einzigen sinnvollen Aktivitäten sind essen und ficken. Das reicht aber nicht, Karla!
Das nun wieder gefällt mir so richtig gut. Wie die Hasensache. Das ist knapp, witzig, sagt etwas über die Erzählerin aus. Klingt nicht, wie lange überlegt, sondern realistisch wie tatsächlich gedacht.
Für mich sind im Text die Stellen am besten, bei denen du zum Freiflug in den Stream of Consciousness ansetzt. Und weniger gut, wenn du ihm die Zügel anlegst und ihm deine Wortspiele einimpfst.
„Hier stinkt’s“ sagt Bienchen Karla. Ich sitze still. Auf der Mauer, auf der Lauer ...
Das schwächt die direkte Reaktion stark ab - weil es ein bekannter Spruch ist. Das entfernt mich, reisst mich raus. Dagegen fand ich Karlas ersten Satz recht schockierend, hatte ich nicht erwartet, da ist von Karlas Seite no love lost zwischen den beiden.
Ich springe auf und schlage dabei die Glastür des Schrankes ein
Dabei?
Da kommt der Schrank für mich etwas aus dem Nichts. Und es klingt, als stünde der vorm Stuhl, ihr im Weg.
Schlechterdings besitze ich keinen Schrank
Den Satz verstehe ich nicht. Und wieso 'schlechterdings'?
Im Nachinein interpretiere ich: Karla ist die Hauptmieterin oder zumindest gehört ihr der Schrank. Ich finde ja, der Text würde stark gewinnen, wenn man erführe, was da auf dem Spiel steht und warum die überhaupt zusammen in der Wohnung sind. Das Ich zahlt keine Miete, wird aber geduldet. Sicher nicht aus Liebe, Freundschaft oder Mitleid - und wenn ursprünglich, hat sich das gewandelt. Wodurch? Weil Ich scharf auf John ist? Scharf auf Karla? (Was ich denke.) Was hat die Sache zum Kippen gebracht, wie kam es zu dieser Lage?
Wenn ich nix weiß außer, dass eine Mitmieterin den Partner/Lover einer Frau fickt, kann ich das Drama nicht nachvollziehen.
sehe die Scherben, spüre den Riss und weiß
Ich würde
Schnitt passender finden. Dann bleibt auch offen, wie tief der ist.
„Natürlich werde ich sie dir ersetzen“, sage ich, weil ich weiß, dass ich kein Geld habe.
Finde ich sehr gut. Da kommt etwas Echtes, Unmittebares durch. Sagt etwas über sie (was ich zwar wegen Fehlen eines Handlungskontextes nicht ganz einordnen kann, aber trotzdem.)
„Hast du Verbandszeug?“, frage ich sie und sie führt mich in die Küche.
, frage ich und sie führt mich in die Küche reichte, denn da ist ja niemand anderes, zu dem sie sprechen könnte.
Ich denke an John, der in Karlas Zimmer wartet und dessen Sperma heute morgen in einem Rinnsal meine Schenkel entlanglief.
Finde ich echt gut gemacht, den Mann (um den es eventuell oder eventuell auch nicht geht) einfach so aus der Handlung rauszuschreiben.
Statt
entlanglief wäre auch
hinunterlief möglich, das hat ja ggfs, eher etwas mit Aufstehen zu tun; und es klingt - fuzzy-logicmässig - nicht so, als würde das aktiv handeln können.
Ich sage nicht: „Danke!
Ich sage: „John hat mich gefickt letzte Nacht!“, und schau sie nicht an dabei, schnappe mir meine Jacke, hau ab.
Da fehlen Anführungsstriche nach
Danke!
Besser fände ich auch, das in kursiv zu setzen, normal hinter einem Doppelpunkt oder ganz ohne Heraushebung. "" sollten eher wörtlicher Rede vorbehalten sein.
Fettes: Verkürzungen entweder überall oder gar nicht. (Meine Wahl: Langversion wäre vorzuziehen, weil Verkürzungen flapsig klingen, als wäre das alles schnurz, und das Drama abschwächen.)
Überstreng gesehen: ich hau ab impliziert, dass die Handlung tatsächlich vollzogen wird. Im näxten Satz steht sie aber erst an der Schwelle und schaut in die Wohnung zurück. Da musste ich kurz umdenken, zurückgehen.
„Ich weiß!“, höre ich sie rufen, als ich die Wohnungstür erreiche. Sie steht vor der Küche am anderen Ende des Flurs, mit dem Handtuch um ihren Körper geschlungen.
„Einmal reicht, hat er gesagt!“
Das Problem hab ich auch manchmal. Die wörtliche Rede einer Figur ist in die Handlung einer anderen eingebunden. Dann sollte es einen Zeilenumbruch bei Sprecherwechsel geben und das geht nicht.
Intuitiv würde ich das entweder alles hintereinander setzen (weil ihre Rede nur unterbrochen ist und klar, dass das nicht das Ich sagt), oder aber:
„Ich weiß!“, höre ich sie rufen, als ich die Wohnungstür erreiche.
Sie steht vor der Küche am anderen Ende des Flurs, mit dem Handtuch um ihren Körper geschlungen. „Einmal reicht, hat er gesagt!“
Auf dem Weg zum Fluss singt der Regen. Die Glocken der Kirche läuten dazu.
Ich steige wie du siehst nicht ganz durch, welches Drama eigentlich erzählt wird. Das an sich finde ich okay, auch das völlig in der Luft schwebende der ganzen Szene ist was, das man in Flash Fiction mal machen kann, vllt. als Test, wie man eine solche isolierte Szene größtenteils assoziativ schreibt. Aber hier stehe ich komplett auf dem Schlauch und damit fällt imA er gesamte Text. Nachdem du bislang alles in einer extremen Innensicht beschrieben hast, ohne Kontext, zoomst du dort raus, wo nun die Konsequenz alles zuvor Erzählten kommen müsste. Also, alle Fäden zusammengenommen. Was du machst: du schneidest die Fäden durch und dröselst sie weiter auf.
Das hier kann alles oder nix bedeuten.
Sie zieht sich aus der Konfliktsituation raus, das ist imA psychisch gesund, denn sie ist überfordert. Das kann nur temporär sein, denn sie wohnt dort und hat keine wichtigen Dinge mitgenommen, die mir anzeigten, dass sie woanders unterkommt (zu Hause, bei einer anderen Freundin ...). Sie kann die Beobachtung negativ sarkasisch meinen (mein Leben geht kaputt und die Sonne scheint), in erster Linie klingt es aber, als sei ihr alles schnuppe und die beiden letzten Bilder willkürliche Eindrücke, die keine symbolische Bedeutung haben.
Wenn du so extrem in medias res gehst, keinen Hintergrund oder Unterbau lieferst, keinen eindeutigen Konflikt oder dessen scope, kannst du für meine Begriffe nicht noch ein offenes Ende nehmen. Was bleibt dann? Ein paar originelle Sätze, ein fragmentiertes Psychogramm (von etwas nicht-Definiertem)?
Ich hoffe sehr, das klingt nicht negativer als ich es meine. Ohne jede Frage hast du eine frische, individuelle Stimme, das ist knackig erzählt, hat eine ungewöhnliche Haltung (John, das Sperma), und subtilen Humor, was mir alles sehr gut gefällt. Wenn du diese Qualitäten einsetzen würdest, um eine Geschichte zu erzählen, mit zumindest einem Plot, einem Konflikt und einer Entwicklung bzw. v.a. einer Konsequenz, wärst du mAn auf einem sehr guten Weg.
Es mag auch sein (ich schaue jetzt mal in die anderen Komms), dass ich massiv auf dem Schlauch stand, irgendwas ganz offensichtliches übersehen habe. Mal sehen.
Nimm dir einfach, womit du was anfangen kannst - alles sind nur meine Eindrücke, selbstverständlich, auch wenn ich das nicht in jedem Satz dazuschreibe.
Genieß deinen Urlaub, ganz ganz herzliche Grüße,
Katla