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Zitate aus Filmen erlaubt?

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26.09.2006
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Zitate aus Filmen erlaubt?

Ihr Lieben,
lang ist's her, dass ich hier aktiv war. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Kollege noch an mich, ist aber auch nicht so wichtig. Jedenfalls schreibe ich seit einigen Monaten wieder sehr viel und nun bin ich auf Euren Rat angewiesen. Die Suchfunktion hat mich jetzt leider nicht zufriedengestellt, darum erlaube ich mir, einen Thread aufzumachen.

Ist es möglich, in einem Roman zum Beispiel diese Anspielungen zu verwenden:
"Das ist ja toll! Das ist ja absolut toll! Und was machen wir jetzt in dieser öden Gegend?"
"Wir könnten doch ein Feuerchen machen und ein paar Liechen strällern, wäre doch einen Versuch wert!"
"Klar, während die Viecher um uns rumhängen!"
(Aliens)

Oder dies:
"Über meine Mutter? Ich erzähle ihnen was über meine Mutter!"
(Bladerunner)

Oder:
"Komm mit mir, wenn Du leben willst!"
(T2)

Oder:
"Does not compute."
(Alien)

Ich denke, dass die Verwendung kein Problem sein dürfte, aber ich möchte nichts falsch machen und später juristischen Ärger bekommen. Manche werden die Sprüche wahrscheinlich nicht erkennen, meine angepeilte Leserschaft wahrscheinlich durchaus. Ich möchte einfach ein paar Sachen im Text haben, die aufmerksame Leser zuordnen können. Weiß jemand von Euch genaueres? Ich würde auch gerne etwas längeres, in mehrere Absätze verteilt, einbauen und zwar aus Pitch Black, wobei es nicht völlig wortgleich ist:

"Wie sieht's aus?"
"Sieht okay aus."
Zoff-Szene
"Aber du hast doch gesagt es sieht okay aus!"
"Ich habe gesagt, es sieht so aus."

Könnte das Probleme geben?
Herzlichen Dank für Eure Hilfe!
Georg

 

Habe eine PN geschickt.

 

Hallo @Schrei Bär ,

schön, dass du zurück bist, dann wird vllt die Horrorrubrik bisschen mehr befüllt.

Falls das mit der PN noch nicht geklärt ist, könntest du die Gewerkschaft der Filmarbeiter anschreiben (keine Ahnung, wie die in DE heißen, aber es gibt bestimmt was Film/Theater/Medien-mässiges).

Ich würde mich allerdings freuen, wenn du die letztgültige Antwort hier auch posten würdest, weil das sicher nicht nur dich interessiert. (Ich habe auch mal ein Filmzitat verwendet, allerdings war das ein bekannter Indie-Regisseur, den + dessen Verleih hatte ich direkt angeschrieben und schnell eine Antwort bekommen. Mag eh sein dass ein Verlag es generell lieber sieht, wenn du ein "mit freundlicher Erlaubnis" in den Quellenangaben hast.

Da du aber große Konzerne als Urheber hast, dürfte das nicht so schnell gehen.

 

Hallo @Schrei Bär,

ich weiß nicht, was @Maedy Dir geschrieben hat, aber so pauschal kann man das gar nicht beantworten. Auf den ersten Blick sind die meisten Zitate nicht sehr originär und ich frage mich, wie Du diese verwenden möchtest?

Mal angenommen, so etwas wie:

"Über meine Mutter? Ich erzähle ihnen was über meine Mutter!"

steht in einem längeren Dialog, den Du geschrieben hast, dann wird das keiner verbieten können. Wenn natürlich aus dem Zusammenhang eindeutig hervorgeht, dass das ein Zitat aus dem Film ist, kann es anders aussehen, wobei zitieren natürlich grundsätzlich erlaubt ist.

Wenn Deine Idee darin besteht, einen eigenständigen Roman zu verfassen und nur einige kleine Anspielungen darin enthalten sein sollen, würde ich mir erst einmal keine Gedanken machen. Es gibt schließlich auch satirische Werke oder Persiflagen, die sich mit Filmen auseinandersetzen und gespickt sind mit Anspielungen (denke gerade an Herr der Augenringe, das vor ewiger Zeit mal gelesen habe). Das ist auch erlaubt, weil von der Kunstfreiheit gedeckt.

Wenn Du jetzt beim Schreiben anfängst, jedes Zitat "rechtlich zu überprüfen", dann wirst Du auch nicht mehr fertig und schon gar nicht froh.

Also ich an Deiner Stelle würde erst einmal das Projekt fertigstellen und wenn Du es veröffentlichen möchtest, entweder den Verlag auf das Thema hinweisen oder beim Self-Publishing notfalls das Geld in einen Fachanwalt investieren, der Dir eine Risikoeinschätzung gibt und ggf. anhand der Risikoeinschätzung kritische Stellen überarbeiten.

Gruß
Geschichtenwerkerker

 
Zuletzt bearbeitet:

ich weiß nicht, was @Maedy Dir geschrieben hat, aber so pauschal kann man das gar nicht beantworten. Auf

Yep, deswegen als PN. Das ist wirklich eine Einzelfallbetrachtung, die dann auch recht kostspielig werden kann.

Das mit der Kunstfreiheit ist übrigens so eine Sache; die gewinnt nicht immer bei der Interessenabwägung.

Die Erlaubnis der Urheberrechtsinhabers ist natürlich der goldene Weg; aber oft schwerlich einzuholen.

Wen es interessiert: Der Klassiker ist Germania 3, BVerfG vom 29.06.2000, 1 BvR 825/98.

 

Das mit der Kunstfreiheit ist übrigens so eine Sache; die gewinnt nicht immer bei der Interessenabwägung.

Ja, und manchmal macht es sogar der BGH falsch (siehe Kraftwerk, 1 BvR 1585/13).

Das zeigt alles nur, dass es keine echte Sicherheit gibt und sobald man sich anderer Urheberrechte "bedient", ein gewisses Risiko eingeht.

Also entweder es ganz lassen oder das Risiko bewusst eingehen - und diese Interessensabwägung ist eine sehr persönliche Angelegenheit.

 
Zuletzt bearbeitet:

Die Kunstfreiheit hilft da gar nix, Siehe die Plagiatsdramen um die Zitat-Collagen von Kathy Acker und irgendeiner jungen deutschen Nachwuchsautorin. (Da ging es wohl auch um das Verhältnis Eigen- vs Fremdleistung, aber im Prinzip waren das eben nicht-sanktionierte Zitate.)

Ich würde das auch auf jeden Fall mit deinem Herausgeber / Verlag abklären. Mag sein, dass die darauf bestehen, egal, wie die tatsächliche Rechtslage ist.

 

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