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Zu spät...
Sie sass gerade im Latein, übersetzte Ovid's "Metmorphosae" als ES wieder kam. Sie kriegte auf einmal keine Luft mehr, atmete stossweise, versuchte ruhig zu bleiben. Doch, sie kriegte immer weniger Luft. Das Ventolin, dass sie wie ein lebensrettendes Mittel einsog, half nicht. 'HILFE, ich ersticke!!!' war ihr einziger Gedanke. Sie sank vornüber auf ihr Pult. Als Letztes hörte sie, wie David aufschrie: "Laura, was ist?!".
Schwarze Strudel zogen sie tiefer und tiefer in die Finsternis hinunter. Sie erstickte fast, bekam immer weniger Luft...
Sie schlug die Augen auf, rang nach Luft. An ihrem Bett sass eine Schwester, die augenblicklich nach der Klingel griff. Laura hatte kaum Zeit, sich über die merkwürdige Umgebung zu wundern, denn da kam auch schon der nächste Anfall, sie presste ihre Hand auf die Brust. Sie wusste, sie durfte nicht weinen, dann würde alles nur noch schlimmer. Dennoch liefen ihr die Tränen über's blasse Gesicht. Sie kämpfte gegen die Tränen an und merkte, dass sie dadurch noch weniger Luft kriegte. Tief in sich hörte sie einen lauten Schrei... NEIIIN!
Sie begann zu wimmern, klammerte sich am Laken fest und schnappte nach Luft. Doch nein, die Bronchien blieben zu. Es kam weder Luft raus, noch Luft rein.
Eine Schwester spritzte ihr etwas. Sie schlief sogleich ein, Träume quälten sie, Träume, in denen der Teufel ihr die Kehle zudrückte.
Am Morgen fanden die Ärzte sie, die Hände ins Kissen gekrallt, das Gesicht vom Todeskampf gezeichnet, zu spät...