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Zucker und andere Missgeschicke

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28.01.2007
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Zucker und andere Missgeschicke

Ein schrilles Klingeln reißt mich aus dem Schlaf.
Och nö!
Ich versuche meinen Kopf vor dem Alltagsgrau und diesem schrillen Ton, so gut es geht zu verstecken. Auch das dicke, Daunen gefüllte Stück kann den Ton der gellend durch die Wohnung hallt nicht abhalten in meine Ohren zu kriechen. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig. Ich springe auf und versuche auf schnellstem Weg in meinen, letzte Nacht völlig übermüdet ausgezogenen, Pulli zukrabbeln. Falsch rum. Egal. Im Vorbeigehen, ein Blick in den Spiegel. Oh Gott, meine Haare! Wild gelockt sturzeln sie in alle Himmelsrichtungen. Wo ist denn die Schwerkraft heute? Egal, keine Zeit für philosophische Gedanken. Schnell zur Tür, vielleicht ist es ja die Post mit einem großen Überraschungspaket. Ich sehe durch den Spion der Wohnungstür, keiner da. Ich greife zur Klinke, das Klingeln verstummt. Jetzt aber schnell! Ich renne zur Haustür. Ein Kerl mit angeranzter Lederjacke und Jeans ist im Begriff um die Hausecke zu verschwinden.
„Hallo?“
„Ach, Hallo ich dachte schon es wäre niemand da!“
Nicht die Post! Seine Frontseite hat eine Ähnlichkeit mit einem mir unbekannten gut aussehenden Sportler. Wesentlich ansehnlicher als die Hinterseite. Ich kenne ihn nicht, was er wohl will? Vielleicht wohnt er in der Gegend und ihm ist der Zucker ausgegangen? Vielleicht will er auch einfach nur die Lehre der Zeugen Jehovas, oder einer ähnlich „religiösen“ Gruppe, unter die Menschen bringen?
„Ich wohne hier in der Gegend und hab dich beobachtet. Ich wollte mich mal vorstellen.“
Kein Zeuge! So jetzt noch mal zum mitschreiben, der wohnt hier, beobachtet mich und klingelt mich im Tiefschlaf aus dem Bett, weil er sich eben mal vorstellen will? Sein Gesicht hat dieses seltsame grau, dass ich bisher nur von alten Wölfen im Zoo kannte. So alt ist er aber noch nicht! Er wird doch jetzt nicht verlangen, dass ich ihn herein bitte?
„Kann ich rein kommen?“
Ich kann doch keinen Wildfremden einfach so zu mir in die Wohnung lassen. Auf der anderen Seite wenn ich das jetzt immer denke, dann lerne ich wohl nie wieder irgendwen kennen. Nein, Stopp! Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Oh Gott, wie komm ich da nur wieder raus?
„Ich weiß das kommt dir jetzt vielleicht ein bisschen merkwürdig vor, aber ich hab dich schon ne ganze Weile beobachtet und nich gewusst, wie ich dich anquatschen soll.“
Ach ja klar, dass erklärt natürlich einiges, deswegen reißt mich ein unglaublich gut aussehender Mann, den ich nicht mal ansatzweise kenne, aus meinem ohnehin viel zu kurzen Schlaf. Und nun stehe ich hier, wie steh ich eigentlich hier? Ach du scheiße, ich sehe aus!
„Vielleicht findest du das ja komisch, aber ich dachte das wäre der direkteste Weg.“
Oh mein Gott ich sehe aus! Mein Haare! Und die verschmierte Schminke von letzter Nacht, weil ich zu müde war mich darum zu kümmern und dann vor allem aber meine Haare. Was der wohl jetzt von mir denkt? Wer zum Geier ist der überhaupt? Vielleicht sollte ich ja ganz unauffällig versuchen meine Haare zu verstecken. Nein, ganz unauffällig wäre zu auffällig und dann spricht er mich sicher darauf an, dass hätte mir gerade noch gefehlt.
“Äh Entschuldigung, ich hab das irgendwie noch nicht ganz verstanden. Was wollen sie?“
Er schaut mich nur mit seinen großen Augen an, so ungefähr muss wohl der Wolf vor der Großmutter gesessen haben, kurz bevor er seine vor Geifer tropfenden Zähne in sie rammte und sie mit Haut und Haar verschlang. So ein Quatsch! Jetzt komm mal zurück auf die Erde! Er ist ein ganz einfacher, normaler Kerl. Aber wenn er doch auf die Idee kommt? Es wären nicht mal Backsteine in der Nähe um sie in seinen Bauch zu nähen. Jetzt reiß dich aber mal zusammen!
„Na, ich wollte…, aber vielleicht is das ja ein ungünstiger Zeitpunkt.“
Ja Ungünstig, genau! Furchtbar ungünstig! Ich hab jetzt auch überhaupt keine Zeit gerade.
„Ich komm einfach später noch mal wieder.“
Wiederkommen? Oh ja bitte, aber wirklich später! Unglaublich! Ich Grins jetzt einfach ein bisschen blöd, vielleicht ist das ja dann ein Anlass für ihn erstmal zu gehen. „Oder du kommst dann nachher einfach mal rüber, wenn du dich…wenn du Zeit hast?“
Oh nein, er hat es bemerkt. Das Unkraut das da auf meinem Kopf fröhlich vor sich hin wuchert. Okay er hätte auch ernsthaft blind oder blöd sein müssen dieses Missgeschick zu übersehen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
„Okay ich komm dann mal vorbei, bis dann.“
Eilig schließe ich die Tür. Puh das war ja was. Warum passiert einem so was immer dann, wenn man wirklich am unmöglichsten aussieht? Und wenn das jetzt der Mann fürs Leben wäre und ich ihm nur aufgrund dieser peinlichen Anfangsbegegnung keine Chance gebe? Wie hört sich das denn auch an, wenn er mich seiner Familie oder Freunden vorstellt: „Das ist Lena die, die mich mit dieser verschobenen Frisur an ihrer Haustür begrüßt hat!“ und ich steh dann neben ihm und grinse doof in die Runde, so als ob das ja niedlich wäre und so wie ich es eben gerade an der Tür getan habe. Oh Gott! Wenn er noch mal wieder kommt? Was mach ich denn dann? Schnell ein paar vernünftige Hosen an, uh nicht die, die stinken, das waren wohl die von letzter Nacht. Ungestüm das Ding wieder loswerden, dabei das Gleichgewicht verlieren und zum Glück im Bett landen. Wie ein Gummiball springe ich wieder in die senkrechte und stürze wie verrückt zum Kleiderschrank, ein vernünftiges Oberteil finden. Und jetzt beginnt der Stress ja eigentlich auch erst. Was Zieht man denn an, wenn Mister Perfekt einen die ganze Zeit beobachtet? Ja richtig, der beobachtet mich hat er gesagt. Wie abartig ist das denn? Wo genau wohnt der denn, nicht das der in mein Badezimmer gucken kann? Oder er hängt nachts an meinem Fenster und beobachtet mich beim Schlafen! Wie unangenehm. Nein okay, jeder hat eine Chance verdient und immerhin sieht er gut aus, da will ich doch erstmal über diesen ungeklärten Aspekt hinweg sehen, vielleicht ist das ja auch alles ganz harmlos. Und wenn nicht? Ich werde mal für alle Fälle mein K.O. - Spray einstecken, nur so. Man fühlt sich ja angeblich besser mit so einem Ding in der Tasche.
Es klingelt.
Oh Gott! Ich hab immer noch kein T-Shirt gefunden. Wenn er das jetzt noch mal ist? Unwahrscheinlich! Ich greife das erst beste und schlüpfe hinein. „Nobodys perfect but me“ steht in glitzernden Lettern auf dem quietsch grünen Teil. Meine roten Locken hüpfen immer noch munter in alle Himmelsrichtungen. Wenigstens sind die munter, was ich von mir eher immer noch nicht behaupten kann. Im Vorbeigehen noch mal einen Blick in den Spiegel, nein es ist wirklich noch nicht besser. Ich mache die Tür auf und…
„Tschuldige, ich noch mal. Ich hab ganz vergessen ich wollte ja noch fragen ob du vielleicht ein bisschen Zucker für mich hast? Meiner ist ausgegangen.“

 

Hallo colorblindone
und ein herzliches Willkommen! :)

Auch das dicke, Daunen gefüllte Stück kann den Ton der gellend durch die Wohnung hallt nicht abhalten in meine Ohren zu kriechen.

Stück? Was für ein Stück denn? Du meinst wohl ein Kissen. Bei sowas gilt prinzipiell: genaues vor allgemeinem.

Ich springe auf und versuche auf schnellstem Weg in meinen, letzte Nacht völlig übermüdet ausgezogenen, Pulli zukrabbeln.

Hm, ein sehr komischer Satz. Zunächst mal finde „in einen Pulli krabbeln" keine sehr schöne Formulierung, des weiteren ist hier eine Wortwiederholung von „auf" und zu guter letzt stört mich der eingeschobene Satz, welcher keine wichtige Information enthält.

Falsch rum. Egal. Im Vorbeigehen, ein Blick in den Spiegel. Oh Gott, meine Haare! Wild gelockt sturzeln sie in alle Himmelsrichtungen. Wo ist denn die Schwerkraft heute? Egal, keine Zeit für philosophische Gedanken.

„sturzeln" ist ja mal ein abgefahrenes Wort. :hmm: Ich kenne es einfach nicht, steht das so im Duden oder ist das Dialekt?
Zum anderen, würde ich hier nicht zweimal „egal" schreiben.

Schnell zur Tür, vielleicht ist es ja die Post mit einem großen Überraschungspaket. Ich sehe durch den Spion der Wohnungstür, keiner da. Ich greife zur Klinke, das Klingeln verstummt.

Hm, vielleicht solltest du erwähnen, das es sich beim Klingeln von vornherein um die Tür gehandelt hat, ich dachte nämlich beim ersten Satz automatisch an einen Wecker, woraufhin mich diese Stelle hier etwas verwirrte.

Seine Frontseite hat eine Ähnlichkeit mit einem mir unbekannten gut aussehenden Sportler.

Äh, muss ich das verstehen? :confused:

Ich kenne ihn nicht, was er wohl will? Vielleicht wohnt er in der Gegend und ihm ist der Zucker ausgegangen? Vielleicht will er auch einfach nur die Lehre der Zeugen Jehovas, oder einer ähnlich „religiösen" Gruppe, unter die Menschen bringen?

Ich frag mich was diese Gedankengänge sollen. Da steht ein Typ vor der Tür und die Prot kennt ihn nicht, schon klar, das er alles mögliche sein und wollen könnte, wir werden es sicher gleich erfahren, die Spekulationen find ich fehl am Platz.

„Ich wohne hier in der Gegend und hab dich beobachtet. Ich wollte mich mal vorstellen."
Kein Zeuge! So jetzt noch mal zum mitschreiben, der wohnt hier, beobachtet mich und klingelt mich im Tiefschlaf aus dem Bett, weil er sich eben mal vorstellen will?

Ähm, ja schon klar, brauchst es nicht zu wiederholen...

Oh Gott, wie komm ich da nur wieder raus?

Warum der Stress?

Ach ja klar, dass erklärt natürlich einiges, deswegen reißt mich ein unglaublich gut aussehender Mann, den ich nicht mal ansatzweise kenne, aus meinem ohnehin viel zu kurzen Schlaf. Und nun stehe ich hier, wie steh ich eigentlich hier? Ach du scheiße, ich sehe aus!

Ich find es ein bisschen anstrengend, das mir die Protagonistin ständig mentale Zusammenfassungen der letzten zwei Sätze bietet, sie könnte ja auch mal was anderes als rhetorische Fragen denken.

„Vielleicht findest du das ja komisch, aber ich dachte das wäre der direkteste Weg."
Oh mein Gott ich sehe aus! Mein Haare! Und die verschmierte Schminke von letzter Nacht, weil ich zu müde war mich darum zu kümmern und dann vor allem aber meine Haare.

Und die Haare, nicht zu vergessen. :lol:

Jetzt reiß dich aber mal zusammen!

Ja! Ich bitte darum! Ich finde die Gedankengänge der Prot völlig unnachvollziehbar. Denken Frauen etwa echt so? :dozey:

„Okay ich komm dann mal vorbei, bis dann."

und wohin?

„Tschuldige, ich noch mal. Ich hab ganz vergessen ich wollte ja noch fragen ob du vielleicht ein bisschen Zucker für mich hast? Meiner ist ausgegangen."

*Witz lass nach* :schiel: - ach komm, das muss doch nicht sein. Das Ende liest sich wie das Ende einer Sitcom, ich persönlich find das nicht so gut.

So, jetzt mal allgemein:
Also sprachlich ist es dir ganz gut gelungen. Die Fehler halten sich in Grenzen und von ein paar kleineren mißglückten Satzkonstruktionen mal abgesehen eine recht solide Angelegenheit würde ich sagen.
Was den Inhalt betrifft, na ja, also das ist einfach nicht so mein Ding, sorry. Gut, dein Erstlingswerk in diesem Forum, muss jetzt nicht gleich der Bringer sein, aber etwas mehr hätte ich schon gern gehabt. Die Sache läuft auf folgendes hinaus: Mädchen wird wachgeklingellt, gutaussehender Typ steht vor Tür, stellt sich vor, Disskussion entsteht leider keine, da Mädchen permanent mit ihren Haaren oder gedanklichen Rekapitulationen der letzten zwei Sätze beschäftigt ist, Typ geht, kommt wieder, und fragt nach Zucker. - verstehst du, ich weis einfach nicht was mir das sagen soll? Wäre die Handlung mit interessanten Charakteren, Diskussionen, oder Gedankengängen versehen, wäre das was anderes. Um der Sache also mehr Dichte zu verleihen, würde ich folgendes empfehlen: mehr Dialoge, nicht immer nur ein Satz des Typen und rhetorische Fragen der Prot. Damit einher geht - mehr Farbe für die Charaktere, einerseits zu erreichen durch Dialoge; sowie Gedanken und Beobachtungen der Prot, (welche sich um mehr als zwei Aspekte drehen.)

Ich hoffe du lässt dich von dieser, eher negativen, Kritik nicht abschrecken und bleibst weiter dran, denn ich denke Potential hast du allemal. ;)

Gruß, Skalde.

 

danke...für die schnelle...mh...

also zu aller erst, jaaaa es gibt frauen die genau so denken, wenn sie ungefähr nach drei stunden schlaf an die tür geklingelt werden...also konkreter ich denke so...sogar wenn ich völlig wach bin!!!;)

ich gebe zu das mit dem stück gefällt mir auch nich richtig aber kopfkissen fand ich zu nüchtern...immerhin ist die prot nich in der lage in dem mom...was auch später ständige wiederholungen erklären sollte und das in den pulli krabbeln...also zumindest geht mir das tatsöchlich so...manchmal.

letztlich sind es ja auch ihre gedanken die die geschichte erzählen, deswegen ist das alles sehr knapp gehalten und auch nich gleich auf den ersten moment verständlich...und ihr charakter kann(soll) nur durch die art wie der text geschrieben ist bestimmt werden...deswegen auch die spekulationen...sie sollen das spektrum des charakters der prot zeigen...zumindest war das mein gedanke, aber vielleicht is mir das auch einfach nich gelungen.

und ja das ende ist doch etwas ....nun ja...plump!

ich verspreche besserung und hoffe du liest dann noch mal ne andere geschichte von mir...vielleicht entferne ich mich dann auch mal vom alltag...scheinbar bin ich nicht der alltags typ! :)

vielen dank für deine kommentare...
auf bald

 

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