Hi Leute,
ich bin zufällig (extrem zufällig) über diesen Thread gestolpert. Ich muss sagen, dass ich erstaunt bin, dass es eine Gruppe von Freiwilligen gibt, die sich zusätzlich zu den normalen Threads mit den Geschichten auseinandersetzen möchte. Das halte ich, trotz der mangelnden Resonanz, für eine sehr ehrenwerte Aufgabe.
Meiner Erinnerung nach wurde nur so etwa jede zehnte Geschichte, die wir im Rahmen des Kritikerkreises bearbeiteten, von den jeweiligen Autoren selbst an uns herangereicht. Alle übrigen mussten wir uns schon selbst aus den verschiedenen Rubriken raussuchen.
Mein These dazu: Viele, wenn nicht gar die allermeisten, Forenmitglieder auf kg.de wollen eigentlich gar nicht kritisiert werden
Ich weiß nicht, ob das wirklich der Grund ist. Okay, es gibt einige Threads, bei denen herausgelesen werden kann, dass der Autor nur Lob hören wollte. Aber ist das wirklich die Regel? Beim Herumstöbern bekomme ich eher das Gefühl, dass die Leute Kritik ganz gut wegstecken können und auch öfter mal ihre Geschichten überarbeiten.
Da ich ziemlich neu hier bin, hilft euch vielleicht, wenn ich meinen Eindruck wiedergebe, weswegen ihr bisher ein etwas unbeachtetes Dasein fristet.
Erstens fällt der Thread hier nicht ins Auge. Man surft vor allem über die linke Navigationsleiste und dort ist der Kritikerkreis (zumindest derzeit) nicht aufgelistet. Ich habe erst nach zwei, drei Monaten damit begonnen, auch auf die oberen Menüleiste zu klicken und bin jetzt nach etwa sieben Monaten unregelmäßigen Surfens mit meiner Aufmerksamkeit hier gelandet.
Ein weiterer wesentlicher Punkt kann aber auch sein, dass es den Leuten schwer fällt, Bittsteller zu werden. Zumindest geht es mir so.
Eine fundierte Auseinandersetzung mit meinem Geschreibsel? Mehr als nur eine Rechtschreibprüfung? Von Leuten, die z.T. über zehn Jahre Erfahrung mit Literatur und Kurzgeschichten haben? Auch noch verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Geschmäckern?
Das, was ihr hier bietet, ist ein Service, der anderorts für 200€ offeriert wird (so erinnere ich mich zumindest). Da bekomme ich das Gefühl, dass man mit seinen Einreichungen sehr sparsam vorgehen sollte. Und man sollte erst dann damit beginnen, wenn man ein gewisses Niveau erreicht hat.
So ungefähr verstand ich auch Megabjörnes Nachfrage:
... und ihr wählt die Texte aus, die es eurer Meinung nach am ehesten wert sind. Oder erscheint euch das zu aufwendig?
Bleibt für mich nur noch die Frage, warum ihr euch die Mühe macht, einen eigenen Kritikerkreis zu bilden. In den Rubriken, in denen ich rumgestöbert habe, empfand ich die Mehrzahl der Kritiken als fundiert genug, dass eine Einreichung nicht notwendig war. Empfehlungen können ja ebenfalls den jeweiligen Rubriken entnommen werden.
Ich stimme also Susi zu:
Wenn man einen abgesonderten Bereich für "ausführliche Kritiken" hat, wie es der Kritikerkreis war, dann heißt das doch automatisch auch, daß in den anderen Foren die Kritiken nicht so ausführlich sind oder sein sollen. - Das fand ich eigentlich nie gut. Auch nicht, daß sich hier sehr viel Energie auf einige wenige Geschichten konzentriert hat; oft gaben etwa drei bis sechs Kritiker ihre Meinung hintereinander ab, ohne daß der Autor zwischen den Kritiken etwas verändert hätte - darin sehe ich wenig Sinn. Verteilt über ganz kg.de wäre diese Energie meiner Meinung nach besser genutzt gewesen.
Falls eine Geschichte keine fundierte Kommentare erhielte, könnte man doch immer noch per PM einen Moderator anfragen, ohne gleich mehreren Kritikern die Zeit zu stehlen.
Liebe Grüße,
Mihai