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Zwei im Spiegel

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07.02.2006
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Zwei im Spiegel

Verdammt bin ich geil! Noch ein paar Spritzer Coolwater und ein wenig Gel, dann ist alles perfekt.
Ich könnte mich glatt in mein Spiegelbild verlieben. Ich übe ein paar Moves für den Abend und schenke mir selbst ein Lächeln.
Zeitgleich mit dem Eintreffen von Joe habe ich mein Styling beendet. Er hält eine Martiniflasche in der Hand und begrüßt mich mit einem breiten Grinsen.
Fünfundzwanzig Minuten später machen wir uns angetrunken auf den Weg zu unserem Lieblingsclub "Dream".
Dort angekommen ist alles wie immer. Fast im Minutentakt Küsschen und Shakehands hier und da. Ob es nun Freunde sind oder nicht; darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Ich weiß nur, dass es sich gut anfühlt, diese Leute um mich zu haben und den Anderen zu zeigen, wer ich bin.
Der Abend läuft gut. Es sind viele Bekannte von mir da und ich habe meinen Bekanntenkreis schon ein wenig erweitert.
2:30 Uhr, die Tanzfläche gehört mir. Ich präsentiere meine erst kürzlich auf MTV gesehenen Moves zu meinem Lieblingslieb "If I Ruled The World". Es läuft perfekt. Ich spüre anerkennende und begehrende Blicke. Das ist meine Welt, hier bin ich der King, hier werde ich respektiert.
Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie sich ein Mädchen langsam an mich rantanzt. Ohne mir etwas anmerken zu lassen tanze ich weiter bis ich spüre, wie sich ihr Körper an mich schmiegt. Zwei oder drei Lieder später entferne ich mich einfach elegant von ihr, um meinen Nachbarn anzurufen, der auch noch kommen wollte.
Draußen, vor dem Club ist nicht mehr viel los. Während ich darauf warte, dass die Verbindung hergestellt wird, laufe ich abseits ein wenig auf und ab. Er hat sein Handy aus, selber Schuld.
"Hey, sorry, weißt du, ob hier noch irgendwas geht?", meinen Kopf nach links drehend erblicke ich drei Jugendliche die ein wenig planlos dastehen. Einen arroganten Blick kann ich mir nicht verkneifen. "Ich weiß ja nicht, was bei euch so geht... Seid ihr überhaupt schon achtzehn?". Der kleinste von ihnen antwortet spontan: "Hey du Vogel, ein bisschen mehr Respekt!" - "Vor dir?! Ha...".
Und schon habe ich den erste Schlag hängen. Als erstes höre ich nur ein Klatschen und sehe kurz schwarz, doch einen Augenblick später durchströmt eine schmerzende Wärme meine Wange.
Ich öffne meine Augen wieder und sehe gerade noch, wie einer der größeren zum zweiten Mal ausholt. Benebelt sinke ich zu Boden. Der Türsteher vom "Dream" schaut nur teilnahmslos zu, aus fünfzig Metern Entfernung. Dieser Penner! Eigentlich sollte er mich mittlerweile ein wenig kennen.
Einige Tritte von allen Seiten später entfernen sich die drei. Es geht mir ganz OK, ich schaffe es ganz gut aufzustehen und laufe ins "Dream" zurück. Der Türsteher schenkt mir nicht mal einen einzigen Blick. Die Schlampe von vorhin tanzt mit einem Anderen. Joe hat ein Mädchen am Start und reagiert nicht auf mich. Die Anderen schenken mir kurze mitleidige Blicke und ignorieren mich dann.
Ich hole meine Jacke und haue ab.

Zuhause stehe ich wieder vor dem Spiegel. Ein paar blaue Flecken, das Gesicht ist ein wenig geschwollen aber alles in allem habe ich noch mal Glück gehabt. Lange betrachte ich mich im Spiegel. Doch so sehr ich es auch versuche, schaffe ich es nicht, mir ein Lächeln zu schenken.
Wer bin ich eigentlich?

 

Hallo.

Diese Geschichte ist ein wenig inspiriert von der bekannten Kurzgeschichte "Im Spiegel" von "Margret Steenfatt". Da ich keine Interpretation zu dieser Geschichte schreiben wollte, hat mir mein Lehrer erlaubt, selbst ein Kurzgeschichte zum Thema Selbstfindung zu schreiben.

Viel Spaß beim Lesen, kon

 

Hi Kon-Flict,
leider kenne ich "Im Spiegel" nicht, habe dazu aber Folgendes gefunden:

Nach einer Auseinandersetzung mit den Eltern betrachtet sich ein Junge im Spiegel und malt mit Schminke sein Gesicht nach. Als er neben dem gemalten, sein echtes Antlitz erkennt, zerschlägt er den Spiegel.
Deine Geschichte hat mir gefallen. Auch du hast ja Spiegelszenen am Anfang und Ende eingesetzt, zunächst die Illusion des Prots, ein erhöhtes Selbstbild, dargestellt, das durch die Schlägerei zerstört wird und nicht wieder produzierbar ist.
Doch so sehr ich es auch versuche, schaffe ich es nicht, mir ein Lächeln zu schenken.

Deine Sprache ist stimmig. Vielleicht solltest du die ganzen Markennamen (Cool Water ...) und Modewörter (Shakehands) kursiv schreiben. Auch hast du noch Fehler in der Zeichensetzung, check doch noch mal deine Hauptsatz - Nebensatz - Konstruktionen durch und trenne sie durch ein Komma ab.

Insgesamt aber eine schöne Geschichte, die mich weiter gespannt auf deine Copywrite-Story warten lässt. ;)

Gruß, Elisha

 

Gestern hab ich "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" gesehn, und da hat Darth Vader - ich zitiere wörtlich - gesagt: "Es gibt keinen Kon-flict." Gut, hat mich n bisschen verwundert, aber um ihm das Gegenteil zu beweisen, kommentier ich hier mal (ich hoffe nur, der Drecksvader liest das hier auch, muahahaha).
Also, vom Schreibstil her mMn deine beste Geschichte.

"Hey, sorry, weißt du, ob hier noch irgendwas geht?", meinen Kopf nach links drehend erblicke ich drei Jugendliche die ein wenig planlos dastehen.
Komma weg, meinen groß
"Ich weiß ja nicht, was bei euch so geht... Seid ihr überhaupt schon achtzehn?". Der kleinste von ihnen antwortet spontan: "Hey du Vogel, ein bisschen mehr Respekt!" - "Vor dir?! Ha...".
geht ...; Punkte nach den " weg; Kleinste groß (nettes Paradoxon ...);wieso spontan?; Ha ...
sind noch Fehler drin, aber ich bin ferienbedingt faul ;)

Zum Inhalt: Irgendwie geil ... als der Typ zusammengeschlagen wird und der Türsteher wegguckt denkt man "Muahaha, du H*rensohn, hastes verdient!" ;) schon witzig die Stelle ...
Und der letzte Satz ist irgendwie top ...
Und genau wie Elisha hat auch mir dieser Rahmeng efallen, mit Szene am Anfang und am Ende.

Bruder :sick: Tserk

 

Hallo Kon-Flict,

Ich präsentiere meine erst kürzlich auf MTV gesehenen Moves zu meinem Lieblingslieb "If I Ruled The World"

Lieblingslied

Er hat sein Handy aus, selber Schuld.

das würd ich trennen also Punkt nach aus und dann "Selber Schuld!" und als Ausruf betrachten

Und schon habe ich den erste Schlag hängen.

ersten

Als erstes höre ich nur ein Klatschen und sehe kurz schwarz, doch einen Augenblick später durchströmt eine schmerzende Wärme meine Wange.

Da könnte man nach schwarz einen Punkt machen und dann das doch streichen. Klingt vielleicht besser.

Es geht mir ganz OK, ich schaffe es ganz gut aufzustehen und laufe ins "Dream" zurück.

zweimal ganz "ganz OK" und "ganz gut" klingt nicht so schön. Ein wenig hat man das Gefühl, dass das OK nur da steht, damit nicht zweimal gut da steht.

Zur Geschichte. Ich fand sie flüssig zu lesen und auch das mit dem Spiegelbild hat mir gefallen. Ich kenne die Kurzgeschichte von Steenfatt auch nicht. Es zeigt sehr schön eine Oberflächlichkeit die vielen Jugendlichen anhängt und auch die Teilnahmslosigkeit der Masse sogar von "Freunden". Keine Fragen ob alles in Ordnung ist oder ob er was braucht. Das Ende ist stimmig und rundet die Geschichte ab. Hat mir gefallen :)

Gruß,
Puk

 

@ Elisha.

Jaja, das Copywriten... Irgendwann wird es schon noch kommen. Aber ich glaube nicht das etwas wird, worauf man sich freuen sollte. ;)


@Tserk

Cool, das dir endlich mal eine Geschichte von mir gefallen hat! Ob man den Typen so hassen muss, wie du es tust, weiß ich nicht.
Er macht ja nichts böses, er lebt einfach nur in einer Traumwelt.


@puk

Thanks, für die Fehlerliste.
In der "Original-"Geschichte geht es um einen Jugendlichen, der ein verplantes, "sinnloses" Leben hat. Seine Mutter weckt ihn und beschimpft ihn, Daraufhin schleppt er sich zu seinem Spiegel und mal aus Langeweile sein Spiegelbild mit schwarzer und weißer Farbe nach. Danach zerschlägt er den Spiegel mit einem Faustschlag und rennt aus der Wohnung um seine Leute zu treffen.


Vielen Dank fürs Lesen, Lg kon

 

Cool, das dir endlich mal eine Geschichte von mir gefallen hat!
na ja, musste ja mal so weit sein ;)
Ob man den Typen so hassen muss, wie du es tust, weiß ich nicht.
nee, ich hass ihn ja net, ich fands nur witzig, dass ihm keiner geholfen hat etc. (ok, wäre ich an seiner stelle, hätte ich es ganz sicher nicht witzig gefunden ...) Aber als außenstehender kann man immer über so was lachen ... ;)
Er macht ja nichts böses, er lebt einfach nur in einer Traumwelt.
wer nicht? (... uiuiui, wie philosoooooophisch ;) )
Bruder :sick: Tserk

 

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