Was ist neu

Zwischenstopp

Seniors
Beitritt
13.06.2002
Beiträge
2.977
Zuletzt bearbeitet:

Zwischenstopp

Stell dir vor, du wachst eines Morgens auf und alle sind tot.

Es war nicht meine Idee gewesen, hier zu heiraten. Ich meine, war doch irgendwie klar, dass sowas passieren musste. Aber Rita war da nicht von abzubringen. Naja, und weil man der tollsten Frau auf diesem gottverdammten Planeten einfach keine Bitte abschlagen kann, haben wir uns für diese Kirche entschieden. Deswegen und weil ich selbst irgendwie Lust drauf hatte - Adrenalin ist ne scheiß Droge. Wird schon nichts passieren, hatte sie gesagt. Hohes Risiko, aber sie würde voll auf meine Fähigkeiten vertrauen.
Ich hab ihr also den Ring an ihren Finger gesteckt, sie mir das Gegenstück an meinen, ein Kuss, Karl hat geheult wie ein Schlosshund und hinterher gabs dann Torte, Wein und Hochzeitsnacht.

Jetzt lag ich mit geschlossenen Augen im Bett und genoss es, in Gedanken noch mal den gestrigen Tag durchzugehen. Genoss dieses Gefühl, etwas Richtiges getan zu haben. Hatte ich nicht so oft, also wollte ich es so intensiv wie möglich auskosten. Und als ich mich dann umdrehte, um Rita mit einem Kuss zu wecken, nahm der Tag eine ziemlich beschissene Wendung.
Zuerst dachte ich noch, dass da irgendwas aus ihrem Gesicht laufen würde, doch dann wurde mir klar, dass es ihr Gesicht war.

...

zwei jahre zuvor, auf den tag genau

Die Kettensäge surrte beruhigend in meiner Hand, als ich sie mit inzwischen recht geübtem Schwung durch diesen Zombie fahren ließ und ihn von seinem Kopf erlöste. Schien ihn nicht besonders zu stören, er zuckte nur kurz mit den Schultern und gab mir dann mit seiner fleischigen Hand eine schallende Ohrfeige. Klang wie Schnitzel auf Wange.
"Das machst du nicht noch mal", sagte ich. Er machte es noch mal. "Scheißkerl!" Ein kurzer Hieb mit der Kettensäge, die beiden Zombiehälften fielen zu Boden, zuckten ein letztes Mal und verschmolzen dann mit den Überresten seiner Kollegen zu einem unwirklichen Matsch aus ehemaligen Körperteilen.
"Lass uns endlich abhauen!"
"Warte, bin auch gleich soweit." Karl ballerte seinem Angreifer mit der Schrotflinte ein Loch in den Bauch und grinste mich dann an. "Fünf. Und du?"
"Hab nicht mitgezählt. Weißt du noch, wo wir geparkt haben?"
"Tankstelle."
Wir schlichen uns durch die Hintertür aus Stinky Petes Laden für Alles Mögliche, um die alte Bretterbude rum und dann quer über die Straße. War wohl mal so ne Art Gemischtwarenladen gewesen, in dem man, als Pete noch beide Augen im Kopf und die Leber neben der Milz gehabt hatte, vermutlich toll hatte einkaufen können. Eigentlich waren wir ja nur auf der Durchreise, um Proviant zu besorgen. Ravioli und Eistee kann man schließlich nie genug haben, schon gar nicht in Dänemark. Aber irgendwie hatte sich die Sache dann anders entwickelt als geplant. Kann ja auch keiner mit rechnen, dass die ihre Toten hier überirdisch bestatten.

Ich teilte einen weiteren Zombie mit meiner Kettensäge in drei handliche Stücke. Der Mistkerl hatte vor Karls altem Chevy gestanden und sich auf ziemlich destruktive Art am Motorblock zu schaffen gemacht. Er fiel in sich zusammen und sein Schmadder mischte sich auf dem Boden mit auslaufendem Motoröl und kleinen Chevyschräubchen zu einem ziemlich skurrilen Muster. Moderne Kunst.
"Verdammt! Die Karre können wir vergessen."
"Ja." Karl war den Tränen nahe. Er hatte jede Zündkerze mit Vornamen gekannt.
"Ne Idee, wie wir jetzt hier weg kommen?"
"Scheißkerl!", brüllte Karl und jagte eine Kugel in den Zombiekopf. "Gottverfluchter Scheißkerl!"
"Du hast Recht. Trotzdem würd ich jetzt gerne verschwinden."
Sagte sich so leicht. Irgendwie mussten die Zombies uns gerochen haben - bei Karls zum Teil abenteuerlichen Körpergerüchen nicht ungewöhnlich - und begannen nun, sich der Tanke aus allen Richtungen zu nähern und uns einzukreisen.
"Versprich mir eins", begann ich. "Wenn wir das hier überleben sollten ... nächstes Jahr sag ich, wohin wir in Urlaub fahren."
"Geht klar. Ich glaube, ich hab da vorne die Straße runter einen Laster gesehen. Wir müssen nur an diesen verfluchten Dreckskerlen vorbei."
"Augen zu und durch?" Ich startete meine Kettensäge, darauf vorbereitet, mich einfach durch die lebenden Fleischberge durchzumetzeln.
"Augen zu und durch." Karl lud seine Flinte, darauf vorbereitet, mir aus sicherer Entfernung dabei zuzusehen, wie ich mich durch die lebenden Fleischberge durchmetzelte.

Wie von der Tarantel gestochen rannten wir die Straße runter in Richtung des Lasters. Überraschungsmoment nutzen und so. Ich war jedenfalls bereit, dem erstbesten Zombie, der sich uns entgegenstellen wollte, das Blatt meiner Kettensäge in die Eier zu rammen. Noch bevor ich diesen ziemlich ausgeklügelten Plan in die Tat umsetzen konnte, hallte ein paar Meter neben uns ein Schuss durch die Luft.
"Kommt hierher!", brüllte jemand. "Hier können sie nicht rein."
Ich hatte nicht die geringste Lust, irgendwelchen Stimmen zu folgen und holte stattdessen mit meiner Waffe aus. Der erste Zombie kam in Reichweite, eine Ausholbewegung später lagen seine Beine neben seinen Schultern. Zu früh gefreut, das hatte ihn zwar umgeworfen, aber nicht fertig gemacht. Er griff im Liegen nach meinen Füßen und brachte mich zu Fall. Die Kettensäge fiel mir aus der Hand und landete in seinem Kopf. Schöner Zufall, brachte mir aber nichts. Von allen Seiten kamen die Viecher auf mich zu und ...

... "Da bist du ja wieder", sagte jemand.
"Was zum ..."
"Du hast übel was auf den Kopf gekriegt, junger Freund." Ich öffnete die Augen und sah den Mönch - Kutte, Tonsur, Holzlatschen. "Keine Angst, du bist sicher. Du und dein Begleiter. Dies ist ein Ort des Herrn, die Untoten haben hier keinen Zutritt."
"Welcher Herr?"
"Kirche", hörte ich Karls Stimme. "Der Kerl hier ist ein Priester oder so und hat uns gerettet."
"Ich bin mit mitnichten ein Priester. Man nennt mich Bruder Joshua, ich bin der derzeitige Obmann des Klosters und Oberhaupt des Schweigeordens der Stummen Zeugen der nahenden Apokalypse. Deshalb ist es mir gestattet, das Wort an Euch zu richten."
Ich nannte meinen Namen und stand auf. Außer Karl und mir war noch etwa ein Dutzend Menschen im Raum, bunt gemischter Haufen. Ein alter Knacker, der in diesem Moment mit seinem Gehstock auf ne Ratte einprügelte, zwei Liebespärchen, drei picklige Studenten, ein Typ in Lederjacke, zwei weitere Mönche und Bruder Joshua. Ziemlich genau ein Dutzend sogar.
"Dieses Jahr ist es besonders schlimm", sagte Joshua. "So viele waren es noch nie. Das liegt am Sensationstourismus."
"Dieses Jahr? Soll das heißen, ihr habt hier öfter die Hölle zu Besuch?"
"Auf diesem Ort lastet ein Fluch, älter als die Zeit selbst. Jedes Jahr an diesem Datum verwandelt sich die Bevölkerung in gottlose Untote."
"Dumme Sache das. Habt ihr vielleicht mal ne Hexe verbrannt oder so?"
"Ein garstiges Weib, ja. Die Heilige Hure Helena hat vor vierhundert Jahren in diesem Landstrich gelebt, hat das Vieh mit Tollwut angesteckt, die Brunnen vergiftet und die braven Männer zur Unzucht getrieben."
"Okay ... ich meine ... okay. Also werden jedes Jahr alle hier zu Zombies. Warum ihr nicht?"
"Meine Ordensbrüder und ich leben nach den heiligen Gesetzen unseres Gottes. Der Fluch hat hier keine Macht. Was die anderen Mitglieder unseres Zirkels angeht ... nun ... es ist mir ein wenig unangenehm, diesen Umstand ..."
"Wer fickt, überlebt", unterbrach Lederjacke. Bruder Joshua sah verlegen in eine andere Richtung und war offensichtlich kurz davor, einen erbosten Tadel auszusprechen.
"Unser Freund hat so Unrecht nicht", sagte er dann. "Der fleischliche Genuss, Schlag Mitternacht zum ekstatischen Höhepunkt geführt, enthebt einen Menschen von diesem Fluch."
Ich musterte die Gruppe. Die drei Pärchen waren klar. Der alte Knacker hingegen hatte vermutlich keine nackte Frau mehr gesehen, seit damals die Polen einmarschiert waren. Wo auch immer. Ich war mir ziemlich sicher, dass er einfach nur vergessen hatte, was Sex ist und sich dann aus purer Orientierungslosigkeit und Bequemlichkeit nicht verwandelt hatte, weil es eh keinen Unterschied gemacht hätte. Was die drei Pickelvisagen anging ... nun, sie bemühten sich, möglichst unauffällig zu Boden zu blicken. Autoerogenes Training vermutlich. Lederjacke schien meine Gedanken zu erraten, als mein Blick ihn traf.
"Oh nein ... ich bin nur Tourist, genau wie ihr", beeilte er sich zu sagen. "Hab gehört, dass hier einmal im Jahr tierisch der Punk abgeht und da dachte ich mir, ich schau mal vorbei. Bin kurz vor euch angekommen."

Die zugegeben nicht unpeinliche Situation wurde unterbrochen, als ein Zombiearm durch das Kirchenfenster geflogen kam, haarscharf an meinem Gesicht vorbei flog und einen der Verliebten in die Brust traf. Schwein gehabt. Rita beugte sich über ihren toten Freund und weinte sich die Augen aus.
"Was machen wir jetzt?"
"Das Beste wäre, wir schlagen uns durch", sagte die Lederjacke. "Habt ihr den Truck unten an der Straße gesehen?"
"Wir waren auf dem Weg dahin, als die Kerle uns ... naja ..."
"Okay... jeder schnappt sich jetzt ne Waffe und dann hauen wir sie in Fetzen."

Jeder schnappte sich ne Waffe und dann hauten wir sie in Fetzen.

...

jetzt

Rita hatte echt schöne Augen gehabt.
Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, eines davon mitzunehmen, doch dann entschied ich mich dagegen. Immerhin würde ich gleich um mein Leben rennen müssen, da wollte ich nicht auch noch auf sowas aufpassen müssen. Ich schlich mich vorsichtig aus dem Bett, um sie nicht aufzuwecken, zog mich leise an und dann nichts wie weg. Vielleicht hätte ich dem Ding auf meinem Bett irgendwas ins Herz rammen sollen. Vielleicht wäre das echt mal klug gewesen, aber scheiße noch eins, das war immerhin Rita.

"Und?" Ich traf Karl auf dem Gang der Pension. Nach der Hochzeit hatten Rita und ich hier ein Zimmer genommen, während mein Freund sich mit einer der Brautjungfern im Nachbarzimmer die Nacht um die Ohren geschlagen hatte.
"Rita ... es hat sie erwischt."
"Shit ... tut mir Leid, Mann. Komm, Tiffy, wir müssen!"
"Tiffy?"
"Kann sie ja nix für, oder?" Die nicht allzu hübsche Blondine kam verschlafen aus dem Zimmer getorkelt, gähnte und kratzte sich herzhaft am Hintern, ein mehr als eindrucksvolles Statement zur Emanzipation.
"Wasnlos?", fragte sie und versprühte dabei den intellektuellen Esprit einer toten Erdbeere.
"Weißt du noch", antwortete Karl, "was ich dir gestern erzählt habe? Von wegen du müsstest dringend mit mir vögeln, weil wir sonst sterben? Naja, das war nicht nur so ein dummer Spruch, weißt du ..."
"Augenblick mal ... So hast du sie echt rumgekriegt?"
"Jupp." Karl grinste mich an. "Los, zur Kirche."

Wir hatten mit Bruder Joshua verabredet, dass wir uns am Morgen nach der Hochzeit in der Kirche treffen und dann von da aus die Stadt verlassen wollten. Er hatte im Vorfeld natürlich sämtliche Register gezogen, um uns von diesem schwachsinnigen Plan abzubringen, aber wir hatten uns festgelegt. Vermutlich waren wir auch nichts weiter als Katastrophentouristen auf der Suche nach dem ultimativen Kick.
Es war noch früh, niemand war wach. Seit sich vor ein paar Jahren rumgesprochen hatte, was hier einmal im Jahr abgeht, kamen die Leute von überallher in dieses Kaff um das Schicksal herauszufordern. Entweder man verwandelt sich nachts in einen von ihnen oder man versucht, am nächsten Morgen nicht von ihnen zerfleischt zu werden. Beklopptes Spiel. Als wir gestern Abend aus der Kirche kamen, haben sie auf ihrem matschigen Zeltplatz ne Art Woodstock-Revival gefeiert. Gestern hatte ich noch hingehen und Gras schnorren wollen, jetzt würden mich keine zehn Plantagen da hinkriegen.

Diesmal waren wir weniger. Bruder Joshua war da, ebenso der alte Knacker, der vermutlich nur deshalb einmal im Jahr in die Kirche kam, um die Scheiße aus irgendeiner Ratte zu prügeln. Dann noch zwei Typen, die ich nicht kannte. Und Lederjacke.
"Hey, da seid ihr ja wieder!", begrüßte er uns euphorisch. "Letztes Jahr wars voll langweilig ohne euch."
"Ja, da sind wir wieder", sagte Karl, der die Wiedersehensfreude offensichtlich nicht teilte.
"Mir hat einer ins Bein gebissen, willst mal sehen?"
"Lass die Hose zu oder ich mach dich eigenhändig untot."
"Ja, schon okay. Wer ist die Kleine?"
"Geht dich nichts an."
Ich ließ die beiden Turteltäubchen unter sich und zog stattdessen Bruder Joshua zur Seite. Er hatte, als wir den ganzen Mist mit der Hochzeit geplant haben, versprochen, sich einen Fluchtplan für uns auszudenken.
"Wie ich sehe, bist du allein", begann er.
"Ja, ich bin allein."
"Habt ihr letzte Nacht nicht die Ehe vollzogen?"
"Ehe vollzo... ach so ... ja, natürlich. Aber scheinbar war das mit dem Höhepunkt um Mitternacht ne eher einseitige Sache."
"Das tut mir Leid für dich."
"Und mir erst ... Scheiße."
"Ich möchte uns beiden den Hinweis darüber ersparen, dass ich versucht habe, euch zu warnen und stattdessen anmerken, dass wir Waffen gesammelt haben."
"Das ist gut. Sag mal ... wollte ich dich gestern schon fragen, aber wo sind eigentlich deine Brüder?"
"Bruder Jakobus und Bruder Thorsten haben ein Leben in Sünde dem Leben in vollkommener Eintracht mit unserem Gott vorgezogen und diese Stadt vor ein paar Monaten verlassen."
"Das ist ärgerlich."
"In der Tat. Komm jetzt, wir haben etwas zu erledigen."
"Kann ich ne Kettensäge kriegen?"

...

Irgendwie hatte der Plan ne Schwachstelle. Also, bis zur Kirche hatte ja alles einigermaßen geklappt, Waffen hatten wir auch - ich meine treue Kettensäge, Karl zwei Schrotflinten, Lederjacke ne Schlagbohrmaschine mit Stahlbürstenaufsatz und der Rest irgendwelche Holzlatten mit Nägeln drin - aber irgendwie wars unheimlich dämlich, den Fluchtwagen am anderen Ende des Dorfes zu parken.
So ein Marktplatz verliert ziemlich an heimeligem Ambiente, wenn man Rücken an Rücken mit ein paar Bekloppten - der einzige halbwegs Normale in unserer Gruppe war in Gestalt von Bruder Joshua in der Kirche zurückgeblieben - mitten auf dem Präsentierteller steht und von säckeweise Zombies eingekreist wird. Manche fletschten ihre Zähne, andere brüllten, die meisten aber begnügten sich damit, relativ stumpfsinnig mit nach vorne gestreckten Armen in unsere Richtung zu schlurfen. Ab und an verlor einer von ihnen ein Bein und auch der ein oder andere Unterkiefer fiel auf den Boden und wurde zertreten, aber das schien sie nicht sonderlich zu stören.
Vielleicht war es eine seltsame Ironie des Schicksals, vielleicht auch sein vollkommener Mangel an Originalität, aber auf jeden Fall stand Rita in der ersten Reihe der Angreifer und kam direkt auf mich zu. Ich senkte meine Waffe und versuchte, in ihren Augen einen letzten Schimmer Menschlichkeit zu erkennen. Irgendwas, weswegen ich sie nicht von ihren Innereien trennen musste. Während ich noch dabei war, ihre Augen zu suchen - eines war Richtung Brust verrutscht, das andere vermutlich nach innen gefallen - löste Karl die Situation auf seine unnachahmliche Weise, indem er Rita eine Ladung Schrot in die Stirn jagte.
"Ey!"
"Was denn?"
"Du kannst doch nicht einfach meine Frau ... also, ich meine ... ey!"
"Deine Frau? Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube, deine Frau hatte ne Nase." Natürlich hatte er Recht. Rita war längst tot und Karl hatte nur dafür gesorgt, dass sie das auch einsah. Ich hob meine Kettensäge, ließ den Motor rattern und zog dem ersten Zombie einen verdammt niedrigen Scheitel.

Naja, und dann brach die Hölle los.
Körperteile flogen wild durch die Gegend, irgendwas schmadderte mir ins Gesicht, Lederjacke machte Donuts aus Zombieköpfen, Karl verballerte gefühlte achthundert Patronen, ich tranchierte Brustkörbe und insgesamt machten wir ne Menge Sachen, an denen ein Tom Savini seine helle Freude gehabt hätte.
Und dann war es irgendwann vorbei. Würde man die Szenerie beschreiben wollen, müsste man verdammt inflationär umgehen mit Worten wie rot, verschmiert oder ekelerregend matschiges Scheißzeug. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass niemand jemals diese Szenerie beschreiben wollen würde. Ist wohl auch besser so.
"War das geil, oder war das geil?" Lederjacke ließ ein letztes Mal seine Bohrmaschine aufheulen. Einfach nur so zum Spaß.
"Lasst uns abhauen." Karl zog Tiffy Richtung Fluchtwagen, Lederjacke und ich marschierten müde hinterher. Was aus unseren anderen Mitstreitern geworden ist, konnte ich nicht sagen. Vermutlich waren Bretter mit Nägeln drin doch keine so guten Waffen gegen ne komplette Zombiearmee.

"Jungs, ich finde, wir sollten uns nächstes Jahr wieder hier treffen", sagte Lederjacke und rieb sich die Hände. "Na, was meint ihr?"
"Halt die Klappe. Karl, versprich mir eins: Wenn ich das nächste Mal sage, wohin wir in Urlaub fahren, dann hau mir eine aufs Maul, okay?"
"Geht klar." Er gab Gas.

 

Moin krilliam und Tserk,

Danke fürs Lesen und najawisstschon.

des mog i.
supi, danke.
ich bin kein Waffenexperte (jaja, ne weitere Bildungslücke meinerseits), aber Patronen? Bei ner Schrotflinte?
Naja, halt die Dinger, die man hinten in die Flinte reinsteckt, damit vorne dieses Krümelzeugs rauskommt. Oder so. Keine Ahnung, wie man das nennt (echt nicht).
Ich glaube, auch damals schrieb ich dir, dass mich die Geschichte an "Shaun of the Dead" erinnert, wenn auch nur flüchtig. (Also, es tut mir sehr Leid, wenn ich zu jeder deiner Geschichten eine Filmassoziation bringe)
Das ist okay. Da ich Unterhaltungstexte schreibe, sind Filmvergleiche wohl auch angebracht.
Shaun of the Dead hab ich inzwischen gesehen (wie schonmal gesagt), aber abgesehen von Zombies sehe ich da keine Gemeinsamkeiten.
andererseits ist das doch gar kein Urlaub, sondern lediglich die Hochzeit bzw. ein Tag danach gewesen?
Ich finde, wenn man irgendwo hinfährt, um dort zu heiraten, kann man das schon Urlaub nennen. Eher zumindest, als "Geschäftsreise" ;)
dein Stil jedoch hält sich die Treue und verändert sich trotzdem jedes Mal.
Danke.
sorry, warst du gegen eine Verbesserung von "sowas" in "so was"?
Hehe... ja :D
Ist ein Eigenname.

 

Hi gnoebi!

Ich habe mir vorläufig diese Story zum Kopieren auserkoren und eine Frage sowie einen Kritikpunkt:

"Auf diesem Ort lastet ein Fluch, älter als die Zeit selbst. Jedes Jahr an diesem Datum verwandelt sich die Bevölkerung in gottlose Untote."
"Dumme Sache das. Habt ihr vielleicht mal ne Hexe verbrannt oder so?"
"Ein garstiges Weib, ja. Die Heilige Hure Helena hat vor vierhundert Jahren in diesem Landstrich gelebt,

Kritikpunkt: Vor 400 Jahren ist doch wohl kaum älter als die Zeit, oder ist das ein Gag?

Frage: Verwandelt sich die Bevölkerung des Landstrichs einmal im Jahr in Untote und wird danach wieder normal, oder werden sie für immer untot? Das wäre ein unheimlich wichtiges Detail ...

Ciao, dein Megi

 

Moin, mein Megi,

Ich steh gerade ein wenig auf dem Schlauch. Was meinst du mit "kopieren"?

Schade, daß du nicht wirklich auf die Geschichte eingegangen bist, ob sie dir gefallen hat, was ich besser machen könnte und so...

Vor 400 Jahren ist doch wohl kaum älter als die Zeit, oder ist das ein Gag?
Da hab ich nicht aufgepa... ich meine, das ist ein Gag. Ja. Ein Gag. Eindeutig...
Verwandelt sich die Bevölkerung des Landstrichs einmal im Jahr in Untote und wird danach wieder normal, oder werden sie für immer untot?
Ich hatte an Ersteres gedacht. Sonst würden die Zombies sich ja fix ausbreiten und die Stadt wäre keine Attraktion mehr ;)

 

Ich steh gerade ein wenig auf dem Schlauch. Was meinst du mit "kopieren"?

Oh Mann. Alzeimer in diesem Alter ... :rolleyes: Guckst du hier.

Aber ich will mal deinem Wunsch entsprechen. Ich kann im Moment zu Details nichts sagen, weil ich gleich weg muss, aber allgemein sei soviel angemerkt:
Als ironische Fun-Splatter-Parodie ist die Geschichte ziemlich gut gelungen, aber in dieser Rubrik hat sie eigentlich nichts zu suchen. Gut würde vielleicht Seltsam passen. Bei Humor und Satire könnte sie vielleicht auch stehen, aber dann würden alle, die nicht "From Dusk Till Dawn" gesehen haben, sich fragen, was der Text da soll. :D
Insgesamt eine makaber-humorige Story mit mittlerem Grins-Faktor. Als parodistischer Text könnte es natürlich noch um einiges überdrehter sein, aber das ist Geschmackssache.

Das mit der eintägigen Verwandlung ist allerdings ein Logikfehler, da alle Zombies so behandelt werden, als seien sie endgültig tot ( sonst würden die "normal" Gebliebenen sie ja nicht bedenkenlos abschlachten, und die Szene mit der Zombie-Rita deutet auch darauf hin ). Als Gag funktionierte es zumindest in meinem Kopf nicht so recht. ;)
Die Zombies könnten ja jedesmal alle getötet werden von denen, die sie hobbiemäßig jagen.

Für meine Copywritestory wäre das günstiger, weil ich eine ernste Variante daraus machen will ( du weißt ja, ich liebe die Herausforderung :D ).

 

Alzeimer in diesem Alter ...
Hehe... naja, da sich das gegen Ende irgendwie verlaufen hat, hab ich es irgendwie aus den Augen verloren.
Find ich aber toll, daß du noch mitmachst.
Gut würde vielleicht Seltsam passen. Bei Humor und Satire könnte sie vielleicht auch stehen
Ja, würde sie vielleicht. Aber was bringt die Parodie eines Genres, wenn ich sie nicht den Leuten vor den Latz knalle, die dieses Genre mögen? ;)
Als parodistischer Text könnte es natürlich noch um einiges überdrehter sein, aber das ist Geschmackssache.
Mhh... ich weiß nicht so recht. So parodistisch find ich das eigentlich gar nicht mehr. Ich hab in letzter Zeit ein paar Zombiefilme gesehen (Dawn of the Dead, Resident Evil, 28 Days Later etc) und fand die Zombies darin eigentlich alle eher witzig albern, als gruselig. Vielleicht waren das auch die falschen Filme...
sonst würden die "normal" Gebliebenen sie ja nicht bedenkenlos abschlachten, und die Szene mit der Zombie-Rita deutet auch darauf hin
Naja, Zombie-Rita will immerhin witzige Sachen mit dem Kopf des Helden machen. Da spielt es keine große Rolle, daß es ihr morgen Leid tun wird ;)
Für meine Copywritestory wäre das günstiger, weil ich eine ernste Variante daraus machen will
Das steht dir frei. Ich habe im Text ja nirgens explizit gesagt, daß sie sich am nächsten Tag wirklich alle zurückverwandeln. Das ist nur meine eigene Deutung. Wenn du das anders deutest, ist das kein Problem.

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom