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überrasch

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19.05.2008
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überrasch

von M. Glass

Mein Körper schreit nach Bewegung. Ich laufe. Der Laut erstickt. Jeden Morgen. Immer wieder.

Die Isar ist seicht in München. Sie ich begleitet mich und nicht selten stelle mir vor, sie triebe mich in ihrem langsamen, aber unaufhaltsamen Strom. Dunkel schlängelt sie sich unter Brücken hindurch, wo die Finsternis lauert und von den künstlichen Lichtern verschont bleibt. Die Ungewissheit projiziert Ängste des Unterbewusstseins in diese schwarzen Löcher Münchens. Alles und jeder könnte sich in den Schatten verbergen. Hier, in diesen frühen Stunden des Tages.

Jugendlicher Leichtsinn lässt Füße zu tödlichen Waffen werden. Alkohol reizt das Böse im Menschen, macht es fahrlässig und übermütig. Berauschende Gifte eröffnen das Tor zur Phantasie und lösen zu leichte Ketten. Der Drang zum Trieb zwingt Männer zur unsittlichen Tat. Welch Glück soll solch ein Unheil begleichen?

Endorphin ist das Zauberwort. Besser gesagt: das Glück beim Lauf. Mein Körper ist süchtig danach. Ich fühle mich, als kaufte ich eine Spritze, wenn ich mit neuen Schuhen aus dem Sportgeschäft trete und wenn ich mich Schritt für Schritt in Bewegung setze, dann fühle ich das Elixier in meinen Adern wirken.

Mit einem Lächeln im Gesicht lief ich einem Mann entgegen. Er schien so klein, doch mit dieser Vermutung lag ich falsch. Seine Finger waren in schwarze Handschuhe gehüllt, sein Gesicht ganz rot vor Anstrengung. Er läuft nicht wie ich zum Genuss, sondern um dem männlichem Ideal näher zu kommen. Er würdigte mich wenigstens mit einem flüchtigem Blick. Peinlich, vermut ich, war es ihm. Beim Vorbeilaufen inhalierte ich seinen schwitzigen Atem, seinen übel riechenden Geruch.

Ich wandte mich um. War es der Gedanke an all die Gewalttaten der Großstadt, die Empfehlung meiner Freunde oder einfach nur eine routinierte Geste: ich blickte zurück. Was ich erwartet hatte, war ein durchfeuchteter Rücken eines übergewichtigen Herren. Was ich zu sehen bekam, war ein hellrot erleuchtetes Gesicht, das auf mich zukam. Galt der flüchtige Blick etwa meinen hüpfenden Brüsten? Wollte er jetzt mehr als nur einen Blick wagen? Sein Gesicht war nichtssagend. Als wolle er eine Antwort auf meine stummen Fragen geben, öffnete sich sein Mund. Fahl stieß er seine Trockenheit in mein Gesicht und krächzte nach Flüssigkeit. Wasser nennt er sie. Emotionslos brachte ich ihm bei, dass ich keines hätte. Ich lief weiter.

Mir war, als wäre ich ihm nie begegnet. Leise schwebten Blätter Mäusen gleich über den provisorisch angelegten Weg. Zwei Stunden laufe ich für gewöhnlich, doch auch wenn die Erinnerung an den Mann mehr und mehr verstrich, hat mich diese ungewollte Begegnung aus dem Rhythmus geworfen.

Ein Schritt zu wenig, ein Herzschlag zu viel. Ich beschloss, noch eine weitere Stunde zu laufen. Der Gedanke daran fühlte sich verdammt gut an.

Das erfrischende Grün, dieses lebendig pflanzliche Gestrüpp provozierte ungeahnte Kräfte in mir. Ich wusste, dass es nicht mehr weit war, mein Haus war gerade mal ein paar hundert Meter entfernt. Da wurde ich erneut in meiner Sucht gestört.

Ein Geräusch. Kein Rascheln. Kein Wind. Nichts natürliches. Sondern ein weiblicher Schrei, der Laut einer schreienden Frau. Ich drosselte mein Tempo und blieb stehen, schaute mich um. Ich sensibilisierte meine Sinne und da vernahm ich es erneut. Diesmal glich es erschöpftem Kreischen. Ich verließ den geschotterten Pfad und wagte mich ins nasse Gras, dessen Feuchtigkeit unmittelbar danach in meinen Sportschuh eindrang und mich schaudern ließ.

Langsam näherte ich mich dem unbekannten Ursprung des Geräusches. Es ertönte schmerzhaftes Stöhnen, leiser, aber für mich nun deutlich. Es folgte eine unscheinbare Bewegung des Busches. Fand hier soeben ein Verbrechen statt? Eines, vor dem ich mich am meisten fürchtete?

Das rauschende Glücksgefühl meines Sprints schwand. Ich stand. Meine Angst versuchte mich zum Weiterlaufen zu bewegen, während meine vermeintliche Zivilcourage eine Aktion forderte. Ich stand. Meine Sportschuhe sogen die Feuchtigkeit in sich. Ich stand. Wusste nicht, was zu tun war. Ich stand. War hilflos. Ich stand.

Nach langer Qual meiner Unentschlossenheit krochen zwei nackte, begraste und vom Dreck befleckte Menschen hervor. Sie lächelten und scherzten. Er streifte sich sein Hemd über, schüttelte die Blätter aus seinem Haar. Sie schnallte sich ihren Büstenhalter um und kramte ihre Socke aus dem Gebüsch hervor.

Als sie im Begriff war, sich aufzurichten, erblickte sie mich. Sah, wie ich stand und sie beobachtete. Unverzüglich griff sie nach ihrem Slip und eilte hinweg. Der Mann drehte sich zu mir, sah mir in die Augen und sagte mir so, wie sehr ihm meine Anwesenheit missfiel.

Ich lief weiter.

Mir war, als wäre ich ihm nie begegnet.

 

Hallo M.,

der neue Text liest sich beim ersten Mal glatt weg, lässt aber eine Zweideutigkeit schon mit dem Titel aufkommen: warum klein geschrieben, wo's üblich ist, Titel in Großschreibung zu beginnen. Sollte es ein Eingabefehler sein, wäre sofort die nächste Frage: uberrasch a) zu schnell oder zu früh (was bei der Geschichte eines vorzeitig entdeckten Fremdganges möglich ist), was auch der Geschichte des Laufens entsprechen könnte, oder b) unerwartet i. S. des nicht-Erwarteten, was da im Busch war (genauer: lag, denn vor sich ging wäre ja die falsche Konstruktion), dann gönn dem Titel noch ein t. Also schon drei Probleme im ersten Wort, das einem ins Auge sticht.

>Ich laufe. Der Laut erstickt.< Zufall oder Absicht, des Wandels vom f zum t als Endung: Lauf/Laut

Mit dem >Unterbewusstsein< hat man eine Konstruktion geschaffen, die weder ein Bewusstsein noch das Unbewusste ist, also eher ein minderwertiges Unbewusstes. Gleichwohl erkenn ich Ironie, wenn's um dunkle Triebe geht. die in der Frage gipfeln: >Welch Glück soll solch ein Unheil begleichen?<, ein Satz, den es sich lohnte, entdeckt zu haben!

>... Heeren.< NL?

>Mir warKOMMA als wäre ich ihm nie begegnet.<

>Da wurde ich erneut in meiner Sucht gestört.< Richitg! Diese heutige Freizeitgebaren ist nix anderes als Sucht und auch die Verlängerung des eh ätzenden Arbeitsalltags, wenn zB Extremsport den langweiligen Alltag mit Abenteuer füllen soll. Die Gemeinschaft der Beitragzahler steht ja bereit ...

Und noch ein Lob: Du bist mW der erste, der nicht fürchtet und der weiß, dass dem Konjunktiv II durch würde-Konstruktionen der Umgangssprache keineswegs sowas wie Würde widerfährt.

Gern gelesen!

Gruß

Friedel

 

Hallo M.Glass,

die Geschichte ist bis auf die Details am Ende der Kritik schon flott geschrieben, es gibt aber Dinge, die ich nicht für gelungen halte.
Zum einen finde ich den Titel nervig, der konsequent wenigstens *überrasch* in Sternchen geschrieben werden müsste, denn dann hätte er etwas von Chatsprache. Nur spielt diese Geschichte ja nicht am PC sondern in der Natur.
Die Schlusspointe finde ich aus zwei Gründen ganz grausam. Zum einen, weil sie nicht vorbereitet ist. Wenn du dem Leser deine Protagonistin so wenig vorstellst, dass er nicht einmal weiß, wie alt sie ist oder eben, ob ledig, verheiratet oder Mutter, dann ist es absolut keine Kunst, einen Überraschungseffekt auf Nichtinformationen aufzubauen. Vor allem aber finde ich es nicht glaubwürdig. Eine Frau läuft also wie jeden Morgen, es ist nass, also vermutlich noch recht früh, vielleicht auch, weil es regnet. Sie scheint nichts Dringendes zu tun zu haben, denn sie kann um eine Stunde verlängern. Und der Mann, von dem man ja annehmen könnte, dass er die Gewohnheiten seiner Frau wenigstens noch kennt, hat nichts Besseres zu tun, als ausgerechnet in dieser Gegend seine Geliebte der Beschreibung nach ganz nackt (wie kalt ist es eigentlich?) in einem Gebüsch zu poppen. Da pieksts, da ist es kalt und unbequem. Meinetwegen konnte er von der Stunde, die seine Gattin länger lief nichts wissen, dennoch liest sich das nach einem Idioten.
Den zweiten Absatz finde ich fast ganz überflüssig,, er wirkt nach Gedanken, die zwar nicht zur Geschichte gehören, aber unbedingt untergebracht werden sollten.
Details:

Dunkel schlingt sie sich unter Brücken hindurch
Genau, und Kinder werden immer ermahnt, das Essen nicht so in sich hineinzuschlengeln.
Der Drang zum Trieb zwingt Männer zur unsittlichen Tat.
Der Trieb ist schon ein Drang, sogar ein besonders starker ;)
Mit einem Lächeln im Gesicht lief ich einem Mann entgegen.
Warum ab hier Vergangenheit?
Er läuft nicht wie ich zum Genuss, sondern um dem männlichem Ideal näher zu kommen.
Erkent sie das an den Handschuhen oder am roten Gesicht? Eine nicht nachzuvollziehende, rein spekulative Wertung.
Sein Gesicht war nichts sagend
wenn schon, nichtssagend, dafür beschreibt sie es aber zu deutlich und interpretiert zu viel hinein.
Diesmal glich es einem erschöpften Kreischen
Rhythmus: Man kann den Dativ auch dem Adjektiv zusetzen. glich es erschöpftem Kreischen.
und mich ein schauderndes Gefühl empfinden ließ.
Wie nennt man das noch? Pleonasmus oder Tautologie?
Langsam näherte ich mich dem unbekannten Ursprung des Geräusches.
Eher dem vermuteten Ursprung. "Unbekannt" löst die Frage aus, wie sie sich einem Ursprung nähern will, den sie nicht kennt? Liest sich einfach komisch.
Wieder ertönte ein schmerzhaftes Stöhnen
Was für den Dativ gilt, gilt auch für den Nominativ. Auch würde ich hier in der Wahrnehmung bleiben: Wieder vernahm ich schmerzhaftes Stöhnen. Und "wieder" ist im Grunde falsch, denn zuvor war es ja noch erschöpftes Kreischen.
Es folgte ein unscheinbares Wackeln des Busches.
Wackeln liest sich zu sehr nach Wackeldackel. Auch hier: in der Wahrnehmung bleiben.
Fand hier soeben ein Verbrechen statt? Eines, vor dem ich mich am meisten fürchtete?
Rhetorische Fragen, die Stimmung nicht transportieren. Besser die Angst darstellen.
Der Mann drehte sich zu mir, sah mir in die Augen und wollte mir sagen, dass er nicht mein Mann ist.
Woher weiß sie, was er sagen wollte?
Absolut miese Pointe, da nicht vorbereitet.

Liebe Grüße
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Zunächst einmal danke ich sim und Friedrichard für ihre konstruktive Kritik.

[...]

Freut mich, dass du meine Geschichte gern gelesen hast, Friedrichard. *stolz*

Gruß
M. Glass

 

Entschuldigt bitte das Doppelposting, aber aufgrund einer Entzündung am Zeh, musste ich dringend zu meinem Arzt und habe so dann in der Eile meine eigene Geschichte etwas abgewertet.

überrasch: Als Adjektiv zu verstehendes Wort. Es bezeichnet einen raschen Vorgang, der plötzlich und ungeahnt vor sich geht. Eine progressive Entwicklung, von Geschwindigkeit gekennzeichnet. In diesem Fall ist das Motiv des Laufens entscheidend. (Ich laufe...) (Ich lief...)


Der Grund für den Umsprung im Tempus ist folgender: Zu Beginn wird der gewöhnliche Zustand formuliert, der Verlauf der Geschichte stellt einen Rückblick auf eine vergangene Handlung dar.

"Dunkel schlingt sie sich..."
Ich finde diese Metapher schön :)

"Der Drang zum Trieb zwingt Männer zur unsittlichen Tat."
Damit ist der ausgeprägte Sexualtrieb der Männer gemeint. Männer sind von Natur gezwungen, diesen auszuüben. Ein Drang zum Trieb also...

"Er läuft nicht wie ich zum Genuss, sondern um dem männlichem Ideal näher zu kommen."
Erkent sie das an den Handschuhen oder am roten Gesicht? Eine nicht nachzuvollziehende, rein spekulative Wertung.
=> die Erklärung folgt dieser rein spekulativen Wertung sogleich...
"war ein durchfeuchteter Rücken eines übergewichtigen Heeren"; d.h. der Mann ist dick, schwitzt und ist rot im Gesicht. Er läuft, um abzunehmen.

nichts + sagend => nichtssagend :)

Diesmal glich es einem erschöpften Kreischen
Rhythmus: Man kann den Dativ auch dem Adjektiv zusetzen. glich es erschöpftem Kreischen.
Diesen Vorschlag finde ich gut, setze ich um...

und mich ein schauderndes Gefühl empfinden ließ.
Wie nennt man das noch? Pleonasmus oder Tautologie?
Dieses ANTI-Oxymoron dient dem Gefühlsgehalt. Wie würdest du es unter diesem Aspekt formulieren?

Wieder ertönte ein schmerzhaftes Stöhnen
Was für den Dativ gilt, gilt auch für den Nominativ. Auch würde ich hier in der Wahrnehmung bleiben: Wieder vernahm ich schmerzhaftes Stöhnen. Und "wieder" ist im Grunde falsch, denn zuvor war es ja noch erschöpftes Kreischen.
Stimme dir voll zu. "Wieder" muss weg. Das "ein" auch...

Es folgte ein unscheinbares Wackeln des Busches.
Wackeln liest sich zu sehr nach Wackeldackel. Auch hier: in der Wahrnehmung bleiben.
Aus dem Dackel mache ich gerne eine "Bewegung".

Langsam näherte ich mich dem unbekannten Ursprung des Geräusches.
Eher dem vermuteten Ursprung. "Unbekannt" löst die Frage aus, wie sie sich einem Ursprung nähern will, den sie nicht kennt? Liest sich einfach komisch.
Stimmt. Aber wenn, dann geahnt, statt vermutet... :)


>Ich laufe. Der Laut erstickt.< Zufall oder Absicht, des Wandels vom f zum t als Endung: Lauf/Laut
Das bezieht sich auf: "Mein Körper schreit nach Bewegung."

>... Heeren.< NL?
Ups. Wenn aus dem Herr ein Heer wird...

>Mir warKOMMA als wäre ich ihm nie begegnet.<
Ertappt. :)


Die Änderungen dürften meiner Geschichte ein wenig nützen.
Vielen Dank.


sim, das Ende ist wirklich schlecht.
Das alternative Ende wird dir besser gefallen...

Vielen Dank noch einmal...
Grüße
M. Glass

 

Hallo M.Glass,

"Dunkel schlingt sie sich..."
Ich finde diese Metapher schön
Vielleicht verstehe ich sie nicht, aber eine Schlinge hat man um den Hals, wer schnell isst, schlingt hinunter, die Isar wird aber nicht als Sturzbach beschrieben und erwürgt auch niemanden, sie schlängelt sich durch die Landschaft oder eben unter den Brücken hindurch. Für mich liest es sich also weniger nach einer Metapher als nach der falschen Vokabel.
Damit ist der ausgeprägte Sexualtrieb der Männer gemeint. Männer sind von Natur gezwungen, diesen auszuüben. Ein Drang zum Trieb also...
Zumindest in meinem Sprachverständnis ist es, wenn, genau andersherum. Der Trieb drängt uns zur Handlung
=> die Erklärung folgt dieser rein spekulativen Wertung sogleich...
"war ein durchfeuchteter Rücken eines übergewichtigen Heeren"; d.h. der Mann ist dick, schwitzt und ist rot im Gesicht. Er läuft, um abzunehmen.
Mal abgesehen davon, dass ich nachgeschobene Erklärungen immer rechtproblematisch finde, ändert diese natürlich nichts am spekulativen Charakter. Selbst ein übergewichtiger schwitzender und rotgesichtiger Mann ist ja nicht gefeit vor Endorphinausstoß und vor Freude am Laufen. Man könnte ihm genauso spekulativ einen Hang zum Masochismus unterstellen, der ihn genau diese Indizien der Qual genießen lässt. Gut, da deine Erzählerin aus der Ich-Perspektive erzählt, hat sie natürlich das Recht zur Subjektivität.
nichts + sagend => nichtssagend
Ich verstehe nicht ganz, was du mir hier sagen möchtest, ich wollte dich darauf hinweisen, dass nichtssagend zusammengeschrieben wird und ich es in diesem Zusammenhang auch im Sinn infrage stelle, da ein Gesicht, aus dem zuvor so viel (wenn auch interpretierend) herausgelesen wird, nicht nichtssagend sein kann. Wenn du aber ausdrücken wolltest, der Mann sagte nichts, dann belasse es auch bei dem Mann, nicht beim Mund. Aber vielleicht habe ich deine Gleichung auch einfach nicht verstanden.
Dieses ANTI-Oxymoron dient dem Gefühlsgehalt
Das Gefühl steckt doch schon in schaudern. Das Antioxymoron unterstützt es nicht. Im Kontext fröstelt sie durch die nass gewordenen Füße, kurz und knapp. Der Bezug zur weiteren Situation (schreiende Frauenstimme) wird durch die Satzkonstellation verhindert, obwohl ein Zusammenspiel ja durchaus sinnvoll sein könnte. "Unmittelbar danach" ist im Grunde überflüssig. Wenn du den Zusammenhang Situation und Feuchtigkeit haben möchtest, schlage ich vor: Ein Geräusch. Kein Wind, kein Rascheln. Nichts Natürliches. Ein Schrei. Der Laut einer schreienden Frau. Ich drosselte mein Tempo (linderte die Geschwindigkeit streichen), schaute mich um. Nichts. Ich blieb stehen, schärfte meinen Blick, lauschte (sensibilisierte mein Gehör ist viel zu technisch für Gefühle). Da vernahm ich es erneut. Es glich erschöpftem Kreischen. Ich verließ den geschotterten Pfad und wagte mich ins Gras, dessen Feuchtigkeit in meinen Sportschuh drang. (M)Ich schauderte.

Das neue Ende ist stimmiger, ich würde allerdings die Verdrehung weglassen und eher schreiben: wie sehr in meine Anwesenheit störte (ärgerte). Selbst bei genauem Lesen bleibt "freute" als positiver Begriff haften, ein Grund, weshalb man auch beim Lob nie sagen sollte: "nicht schlecht", weil es dann nicht ankommt. Schlecht bleibt als Wertung haften.

Lieben Gruß
sim

 

Ja,

dem kann ich nicht widersprechen.

Da weiß eben jemand, wovon er redet.
Werde deine Weisheiten morgen in Ruhe umsetzen.

Besten Dank und Grüße
M. Glass

 

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