Was ist neu

„Ich mache mir diese Notizen während des Schreibens“

. Mag sein, dass ich eine falsche Sicht der Dinge habe, doch für mich ist es wichtig, ob eine Story gut ist. Formale Fehler lassen sich berichtigen, eine schlechte Geschichte weniger.
Erst die Pflicht (Fehler, Formatierung) dann die Kür (Inhalt).


Ein Forum wie dieses lebt weiter durch Neulinge. Doch ein vergraulter Neuling wird nicht wieder kommen
Anders herum könnte man auch sagen, dass es Dutzende von Kommentatoren gibt, die immer wieder Neulingen gute Tipps und Zeit gegeben und sich die Neulinge einen Dreck darum geschert haben. Irgendwann ist man dann mal desillusioniert und frustriert und reagiert nicht immer allzu überschwänglich, da muss der Neue mal ein Zeichen setzen, dass man denkt, aha, der will wirklich.
Wer zu empfindlich ist, ist hier auch am falschen Platz. Definitiv.

 

Hallo Ernstoffshore,

es gibt tatsächlich Menschen, die gerne Geschichten lesen, die ihnen nicht gefallen. Warum? Weil wir, wie du richtig erkannt hast, in einem Literaturforum sind. Viel mehr noch, sogar in einer Art Schreibwerkstatt. Wenn eine Geschichte nicht so gut ist, hat das ja Gründe - und die werden Aufgezeigt. Dennoch kann die Idee oder die Figuren dahinter so spannend sein, dass man dem Autor gerne hilft, die Geschichte besser zu machen.

Ich bin natürlich auch noch sehr neu hier, bin aber angenehm überrascht. Scharfen Wind habe ich noch nicht erhalten, vielleicht kommt der noch, aber selbst auch schon Geschichten gelesen, die ich nicht mochte. Da fällt mir noch ein anderer Grund ein: Geschichten, zu derer Lesergruppe ich nicht gehöre. Les ich auch mal gerne, und dann verfass ich auch ein Leseeindruck. Der Autor muss ja auch nicht alles annehmen, vorallem nicht Neulinge... Sonst haben sie am Ende eine Geschichte des Forums - nicht mehr ihre eigene. ;-)

Den Kaffeeklatsch finde ich übrigens Unterhaltsam. Ein Forum bleibt ein Forum, bleibt ein Forum. Und die Menschen dahinter, bleiben Menschen. Da können dich ein, zwei Sätze die nebensächlich sind, doch nicht wirklich stören, oder? ;)

Beste Grüße von mir, dem die Kritikatmosphäre sehr gefällt. Vorallem mag ich die Ausgewogenheit der "Zeile für Zeile" Kritiken und der Idee/Geschichtskritiken.

schwarze sonne

 

mej schrieb:
Ich las eine Menge Beiträge und mir fiel auf, dass gerade Neulingen ein ziemlich scharfer Wind entgegen weht.

Desweiteren werden viele Beiträge an Schreibfehlern, Kommatas etc. festgemacht, doch der Inhalt bleibt oftmals ausser Acht.
Mag sein, dass ich eine falsche Sicht der Dinge habe, doch für mich ist es wichtig, ob eine Story gut ist. Formale Fehler lassen sich berichtigen, eine schlechte Geschichte weniger.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man das trennen kann. Eine formal (orthografisch, grammatikalisch usw.) mangelhafte Geschichte kann für mich nie gut sein.
Stell dir vor, mej, du sitzt in einem Konzert und hörst das allerschönste Musikstück, das du kennst (meinetwegen die Arie Casta Diva aus Vincenco Bellinis Oper Norma, oder Nothing compares to you, gesungen von Sinéad O'Connor, oder das Requiem von Brahms oder Dies Irae von Verdi, ganz egal, such dir was aus), aber das Orchester ist vollkommen bekifft, kann den Takt nicht halten und verhaut jede fünfte Note, kurzgesagt, es kommt Katzenmusik heraus. Hast du dann gute Musikstücke gehört, oder Katzenmusik?
Ich bin selber Handwerker und werde nie verstehen, warum gerade beim Handwerk des Schreibens andere Regeln gelten sollen. „Meine Güte, Grammatik! Rechtschreibung! Das ist doch was für Mädchen … wird maßlos überschätzt …“
Eine Stahltreppe kann ich noch so toll entwerfen, wenn aber z.B. die Schweißnähte dann schlecht sind, ist die Treppe möglicherweise schön, sie ist aber trotzdem unbrauchbar, also Murks. Eine Geschichte kann den tollsten Plot haben, wenn ich aber in jeder zweiten Zeile eines Fehlers wegen auf die Fresse fliege, ist sie auch Murks, ganz einfach.
Ganz egal, ob sie ein Neuling geschrieben hat oder ein Routinier.

 

Ich stelle nicht in Abrede, dass es gute Kommentatoren gibt, die sich mit ihrer Kritik sehr viel Mühe geben, gute Tipps und Anregung liefern. Dies ist aktive Textarbeit. Es steht auch ausser Frage, dass es für ein Neuling ein Lernprozess ist, die Kritik anzunehmen und umzusetzen. Verständlich ist auch, dass Moderatoren frustriert sind, wenn sie sich die Mühe machten, einen Text durchzuackern und dann keine Reaktion erhalten. - Aber es gibt eben auch Kritiker, die schon beim Erstkontakt beleidigend in die Vollen gehen und das hat nichts mit Empfindlichkeit des Kritikempfängers zu tun, vielleicht eher mit dem Markenzeichen des Kritkers.

 

ernst offshore
Ich stimme Dir zu, zu einer guten Geschichte gehören beide Teile: formale Korrektheit und Inhalt, doch ich setze den Schwerpunkt umgekehrt. Erst die Geschichte und dann die formalen Punkte.

Wenn Du vom Handwerk sprichst, dann wirst Du auch auch die Handwerker kennen, die absolute Profis in ihrem handwerklichen Können sind, doch in der Theorie die grössten Pfeifen sind und nicht einmal Pläne lesen können. Auch beim Schreiben kann man nicht voraussetzen, dass ein guter Schreiber auch gleichermassen ein Könner aller grammatikalischen Regeln ist. Du sprichst von Musik. Ich bin da nicht so firm in den Biographien. Doch konnten die Komponisten auch die Instrumente spielen, für die sie komponierten? Auch ein Musikstück ist das Zusammenspiel vieler Fachleute.

Ich denke beim Schreiben ist es ähnlich. Es wird mit Sicherheit hervorragende Schriftsteller geben, deren Romane vor Schreibfehler und grammatikalischen Fehlern nur so strotzen würden, hätten sie keinen Lektor.

Zu dem Thema möchte ich noch ein persönlichen Beitrag liefern: Meine eigenen Texte habe ich komplett entfernen lassen, da ich feststellen musste, dass ich den grammatikalische Voraussetzungen nicht gerecht werden kann. Das hat einen ganz banalen Grund: ich schreibe zwar Deutsch, aber lebe schon seit mehr als 15 Jahren im Ausland. Weder bin ich mit der derzeitigen deutschen Rechtschreibung vertraut, noch bin ich in der Lage manche formale Zeichen überhaupt umzusetzen, da meine Tastatur das überhaupt nicht hergibt. Ergo werden meine Texte zwangsweise nur so voll Fehlern strotzen, wobei die Fehlerdichte auch wieder davon abhängig ist, in welchem Land mein Text gelesen wird. Deutschland hat andere Regeln, als Schweiz oder Österreich und erst recht, wenn der Text im nicht deutschsprachigen Ausland verwendet wird. Ungeachtet dessen habe ich beim Schreiben noch unterschiedliche Fehlerausprägungen, je nachdem ob ich auf meiner ungarischen oder meiner spanischen Tastatur schreibe. Ich kann zwar versuchen meine Texte möglichst fehlerfrei zu schreiben, doch je nachdem in welchem Land, der Text veröffentlicht wird, muss landestypisch korrigiert werden.

 

es gibt tatsächlich Menschen, die gerne Geschichten lesen, die ihnen nicht gefallen. Warum? Weil wir, wie du richtig erkannt hast, in einem Literaturforum sind.

schwarze sonne, ich glaube nicht, dass du ernst offshore darüber belehren musst, wo wir hier sind und was wir hier tun. Unglaublich.

Jeder Autor, ob Neuling oder alter Hase, stellt sein Werk hier ein und hofft auf eine gute Resonanz.
mej. Er kann hoffen, aber das war es dann auch. Stellst du deine Sachen der Öffentlichkeit vor, wirst du die Palette an Meinungen bekommen. Das kann dir auch gewaltig um die Ohren fliegen. Wir sind erwachsene und mündige Menschen und entscheiden das selbst.

Ich denke beim Schreiben ist es ähnlich. Es wird mit Sicherheit hervorragende Schriftsteller geben, deren Romane vor Schreibfehler und grammatikalischen Fehlern nur so strotzen würden, hätten sie keinen Lektor.

Ein Lektor macht etwas ganz anderes, der kümmert sich um die Dynamik der Geschichte. Du meinst ein Korrektorat. Du kommst aber gar nicht erst zu einem Lektor, wenn dein Text eine so hohe Fehlerdichte aufweist. Warum? Weil der Literaturagent sich sagt: Nein, das geht so nicht. Ein Autor, dem sein täglich Handwerk die Sprache ist, der muss ein Mindestmaß beherrschen.

 
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Hey mej,

ich kann nachvollziehen, wie frustrierend es sein muss, wenn man sich hier anmeldet und dann alle Texte erst mal im KC verschwinden. Und die Agumentation, Inhalt vor Form, die hört man auch gern und oft. Nur, und das ist die Realität:

Auch beim Schreiben kann man nicht voraussetzen, dass ein guter Schreiber auch gleichermassen ein Könner aller grammatikalischen Regeln ist.
...Ich denke beim Schreiben ist es ähnlich. Es wird mit Sicherheit hervorragende Schriftsteller geben, deren Romane vor Schreibfehler und grammatikalischen Fehlern nur so strotzen würden, hätten sie keinen Lektor.

Nicht alle Regeln, aber doch die meisten. Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, ein Lektor würde dafür verantwortlich sein, die nervige Korrektur durchzuführen. Texte mit hoher Fehlerdichte kommen gar nicht bis zum Lektor. Wenn Anschreiben, Exposé und Vita bereits zeigen, der Autor beherrscht seine Sprache nicht (sprich, viele Fehler), lesen die Verlage/Agenturen nicht einmal das Manuskript. Sie kommen gleich auf den Stapel - abgelehnt.

Du sprichst von Musik. Ich bin da nicht so firm in den Biographien. Doch konnten die Komponisten auch die Instrumente spielen, für die sie komponierten? Auch ein Musikstück ist das Zusammenspiel vieler Fachleute.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Komponisten die Notenschrift beherrschen. Und auch jede Menge über Musiktheorie wissen. Und was dem Musiker die Noten sind, ist dem Autor das ABC. Geschriebene Sprache halt.

Das hat einen ganz banalen Grund: ich schreibe zwar Deutsch, aber lebe schon seit mehr als 15 Jahren im Ausland. Weder bin ich mit der derzeitigen deutschen Rechtschreibung vertraut, noch bin ich in der Lage manche formale Zeichen überhaupt umzusetzen, da meine Tastatur das überhaupt nicht hergibt. Ergo werden meine Texte zwangsweise nur so voll Fehlern strotzen, wobei die Fehlerdichte auch wieder davon abhängig ist, ...

Es gibt viele Autoren, die im Ausland wohnen, seit Jahren und trotzdem Bestseller in der nicht Landessprache schreiben. Aber die schreiben täglich und bleiben dran. Sie interessieren sich für Änderungen in der RS/Grammatik. Die krempeln die Arme hoch und lernen.
Und schau vielleicht mal auf das Profil von Herr Lollek, der schreibt auch mit einer ungarischen Tastatur.

So leid wie mir das tut, so viel Arbeit und Mühe und Fleiß es auch bedeutet, vor Inhalt heißt es, die Sprache beherrschen. Da ist nicht jeder perfekt, da gibt es für viele viel zu lernen. Die einen setzen sich hin und die anderen sagen, aber ...

 

Liebe mej,

Das hat einen ganz banalen Grund: ich schreibe zwar Deutsch, aber lebe schon seit mehr als 15 Jahren im Ausland. Weder bin ich mit der derzeitigen deutschen Rechtschreibung vertraut, noch bin ich in der Lage manche formale Zeichen überhaupt umzusetzen, da meine Tastatur das überhaupt nicht hergibt. Ergo werden meine Texte zwangsweise nur so voll Fehlern strotzen, wobei die Fehlerdichte auch wieder davon abhängig ist, ...
Ich lebe ja nun auch schon ziemlich lange – mal sporadisch, mal regelmäßig – in Ungarn. Und in meiner aktiven Zeit habe ich auch viele (deutsche) Texte mit einer ungarischen Tastatur verfassen müssen. Also, es geht ja eigentlich nur um das ‚ß’ und das ‚ä’. Da gibt es zwei Griffe, mit denen man die richtig einfügen kann. Ansonsten ist die Anordnung natürlich eine andere, aber es führt in keinem Fall zur Unkenntlichkeit und auch nicht zu Fehlern. Die Schweizer akzeptieren wir ja auch alle mit ihren ‚ss’.
Ich benutze jetzt seit ungefähr acht Jahren meinen eigenen deutschen Laptop und habe leider vergessen, wie das auf der ungarischen Tastatur funktionierte (irgendwas mit Strg+?). Das lässt sich aber leicht herausfinden. Frag mal in einem Internetladen oder bei Media Markt.

Außerdem kann man wohl an jedem Laptop oder Rechner eine andere (deutsche) Tastatur anschließen und die bekommt man z.B. für 9 Euro: http://www.ebay.de/bhp/tastatur-tasten

Und über die neue deutsche Rechtschreibung kann man sich hier informieren:
http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/crashkurs--in-25-schritten-zur-neuen-rechtschreibung
Du wirst sehen, auch das reduziert sich auf wenige Sachen. (Das ist ja der Skandal, dass nicht wirklich was Grundlegendes geändert worden ist.)

Schau dir das mal an. So viel ist das alles nicht, und – wie ich finde – wirklich machbar.

Liebe Grüße
barnhelm

 

barnhelm: Mit meinem Beispiel wollte ich nicht ausdrücken, dass ich meine Tastatur nicht umstellen kann. Aber danke für Deine Hilfeangebote. Du wurdest sicher auch schon damit konfrontiert, dass Deine deutsche Tastatur im Ausland korrekt schreibt, doch beim Empfänger in einem anderen Land komplett andere Formatierungen setzt und im schlechtesten Fall den Text bis zur Unkenntlichkeit ändert.
(Meine hat noch die Besonderheit, dass sie Buchstaben einfach auslässt oder irgendwo anders im Text Buchstaben setzt und dies mir nicht immer auffällt - ist irgendein internes Steuerungsproblem, das noch nicht gelöst werden konnte. Hervorgerufen durch unterschiedliche Software- und Hardwaresteuerungen der unterschiedlichen Länder - doch das nur zur Erläuterung) - Auch kenne ich den Fehler, dass ich Buchstaben verdrehe, durch die unterschiedliche Buchstabenanordnung bei den unterschiedlichen Tastaturen. Selbst bei mehrfachen Korrekturlesen rutschen mir immer mal wieder welche durch.

Vielmehr ging es mir darum hervorzuheben, dass die deutsche Sprache je nach Land seine andere Ausprägung und Regeln hat. Du kannst argumentieren, dass dies hier ein deutsches Forum ist und ein Autor sich nach dem Duden richten kann. Doch, spätestens wenn andere Werke herangezogen werden, die sich mit der deutschen Rechtschreibung befassen, ergibt sich in Bezug auf Regeln und deren Umsetzung kein einheitliches Bild.
Fliege: Erst einmal möchte ich richtig stellen, dass nicht ALLE meine Werke im KC gelandet sind, sondern ein Text - und der zu Recht.

Ich möchte anmerken, dass mein Kommentare nichts mit meinen eingestellten Beiträgen zu tun haben, deren Löschung ich entschieden habe.

Du unterliegst einem Trugschluss zu glauben, dass alle Komponisten die Notenschrift beherrschen und sich in Musiktheorie auskennen. Dies gilt noch weniger für die Interpreten. Viele schreiben die lediglich Texte ihrer Songs. Das Schreiben der Musik mit Notenschrift oder das Komponieren ohne Notenschrift am Computer nach einem Klangbild übernehmen andere.

Es ist menschlich, dass einige weitermachen, andere hingegen die Flinte ins Korn werfen ...
jimmysalaryman:
Scheinbar gibt es unterschiedliche Definitionen über die Aufgaben und die Ausprägung der Arbeiten eines Lektors. Ich arbeitete in einem kleinen Verlag. Dort war es die Aufgabe eines Lektors, nicht nur die Auswahl der Textes zu treffen, sondern auch zu korrigieren und den Text redaktionell aufzuarbeiten. Wenn ich Deiner Definition folge, dann meine ich "Korrektor" - Wieder etwas gelernt.

Mit dem Schreiben ist es wie bei jeder anderen Kunst auch. Die einen mögen einen Text, die anderen hassen ihn.

Du schreibst "Ein Autor, dem sein täglich Handwerk die Sprache ist, der muss ein Mindestmaß beherrschen.". Fliege merkt an "vor Inhalt heißt es, die Sprache beherrschen.". Hier stellt sich mir die Frage, wer definiert das Mindestmass der Sprache, die es zu beherrschen gilt? Der Duden? Der Deutschlehrer? Der Leser? Der Autor? Oder ...

Für mich stellt sich das Mindestmass unterschiedlich dar. Ein Text, der im hochsprachlichen Sektor angesiedelt ist, benötigt ein anderes Mindestmass an Sprache als eine Milieustudie, deren Protagonisten sich um Sprachregeln einen feuchten Kehricht scheren. Ich stelle mir gerade vor, wie ich die Jugendsprache auf der Strasse (boh echt krass äih) ... oder solche grammatikalischen Verbiegungen wie beispielsweise von Verona Pooth, in ein formal richtiges Deutsch kleide ...

Ich las viele der eingestellten Geschichten. Der Schwerpunkt in den Kritiken liegt meines Erachtens auf der formalen Richtigkeit. Nun frage ich mich, ob ein Beitrag der mit der Sprache experimentiert hier eine reelle Chance hätte. Hpothetisch es würde ein Beitrag eingestellt, wie ein Lautgedicht oder andere Sprachexperimente. Würden diese dann nach Fliege "Erst die Pflicht (Fehler, Formatierung) dann die Kür (Inhalt)." gleich im KC landen oder nach ernst offshore "Eine formal (orthografisch, grammatikalisch usw.) mangelhafte Geschichte kann für mich nie gut sein." als schlecht befunden?

Für mich ist Sprache ein Stilelement, dass seinen Freiraum braucht, wie die Farbe beim Maler. Wo wären beispielsweise die "Blauen Pferde" von Franz Marc, sowie Picasso, Miró oder Paul Klee, wenn ihre Werke nach Farblehre und Kompositionsregeln bewertet worden wären?

 
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Der Schwerpunkt in den Kritiken liegt meines Erachtens auf der formalen Richtigkeit.

Sehe ich völlig anders. Hast du dich hier wirklich umgesehen?

Für mich ist Sprache ein Stilelement, dass seinen Freiraum braucht, wie die Farbe beim Maler.

Dieser Vergleich hinkt. Alle diese Maler, die du nennst, haben zuerst ihr Handwerk beherrscht, dann haben sie begonnen, die Regeln zu übertreten.

Diese alte Leier mit der Freiheit der Kunst, die nervt einfach nur noch.


Eins noch: Du unterliegst einem Trugschluss zu glauben, dass alle Komponisten die Notenschrift beherrschen und sich in Musiktheorie auskennen.

Wir sprechen hier von Komponisten. Das sind für mich Menschen wie Beethoven, Bach, Tschaikowsky. Die konnten alle, restlos alle alles, von der Musiktheorie bis zur Harmonielehre bis wasweißich. In der populären Musik ist das was anderes, aber auch da wird, ich kenne mich etwas aus, auf Schemata gearbeitet, die der allgemeinen Musiktheorie unterliegen.

Dein Bild, darauf möchte ich eigentlich hinaus, ist ein veraltetes Künstlerbild aus dem 19 Jh. Das Genie, der unbehauene Diamant. Ich habe das auch mal geglaubt, mit siebzehn oder so. Bevor ich entdeckt habe, dass dies alles harte Arbeit ist, auch bei den sogenannten Genies.

 
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Nun frage ich mich, ob ein Beitrag der mit der Sprache experimentiert hier eine reelle Chance hätte. Hpothetisch es würde ein Beitrag eingestellt, wie ein Lautgedicht oder andere Sprachexperimente.
Es gibt die Rubrik Experimente, wo genau diese Texte hingehören. Wenn ich das als tag angebe, weiß der Leser, dass ihn etwas anderes erwartet und er evtl. erst einmal länger drüber nachdenken muss, was der Autor wohl gemeint haben könnte.

edit: Ich seh grade, der tag ist wohl beim Relaunch verschüttet worden, Webmaster

 
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Du vermischt für mein Gefühl hier ein bisschen Äpfel und Birnen, mej.

mej schrieb:
Für mich stellt sich das Mindestmass unterschiedlich dar. Ein Text, der im hochsprachlichen Sektor angesiedelt ist, benötigt ein anderes Mindestmass an Sprache als eine Milieustudie, deren Protagonisten sich um Sprachregeln einen feuchten Kehricht scheren. Ich stelle mir gerade vor, wie ich die Jugendsprache auf der Strasse (boh echt krass äih) ... oder solche grammatikalischen Verbiegungen wie beispielsweise von Verona Pooth, in ein formal richtiges Deutsch kleide ...

Gerade um diesen Spagat hinzukriegen, ist es unumgänglich, das Werkzeug Sprache perfekt zu beherrschen. Und natürlich verlangt kein Mensch, dass z.B. umgangssprachliche Dialoge in formal richtiges Deutsch gekleidet sind.

Ich las viele der eingestellten Geschichten. Der Schwerpunkt in den Kritiken liegt meines Erachtens auf der formalen Richtigkeit.
Dann lies mal Geschichten, die von Haus aus nahezu fehlerfrei sind (z.B. meine, sag ich jetzt mal ganz überheblich :D), dann wirst du sehen, dass sich die Kommentare dort beinahe ausschließlich um Inhalt, Dramaturgie, Stil usw. drehen.
Aber klar, je mehr Fehler in einem Text sind, umso mehr lenkt das von der Story ab und wird deshalb zurecht bemängelt.

Nun frage ich mich, ob ein Beitrag der mit der Sprache experimentiert hier eine reelle Chance hätte. Hpothetisch es würde ein Beitrag eingestellt, wie ein Lautgedicht oder andere Sprachexperimente. Würden diese dann nach Fliege "Erst die Pflicht (Fehler, Formatierung) dann die Kür (Inhalt)." gleich im KC landen oder nach ernst offshore "Eine formal (orthografisch, grammatikalisch usw.) mangelhafte Geschichte kann für mich nie gut sein." als schlecht befunden?

Für Texte, die ganz bewusst (quasi künstlerisch) die üblichen sprachlichen Konventionen brechen, gibt es hier im Forum die Abteilung Experimente. Aber mangelhafte Orthografie hat für mich nichts Experimentelles an sich.

Für mich ist Sprache ein Stilelement, dass seinen Freiraum braucht, wie die Farbe beim Maler. Wo wären beispielsweise die "Blauen Pferde" von Franz Marc, sowie Picasso, Miró oder Paul Klee, wenn ihre Werke nach Farblehre und Kompositionsregeln bewertet worden wären?

Ja, und dieser Vergleich zwischen künstlerischem, literarischem (schriftlichem) Geschichtenerzählen und darstellender Kunst hinkt für mich einfach nur, weil Schriftsprache ohne verbindliche Regeln als Kommunikationsmedium einfach nicht funktionieren kann.

 

@ mej


Ich kann eine deine Äusserungen nicht unbeachtet lassen und vor allen Dingen nicht unkommentiert:


Du schreibst:

Aber es gibt eben auch Kritiker, die schon beim Erstkontakt beleidigend in die Vollen gehen und das hat nichts mit Empfindlichkeit des Kritikempfängers zu tun, vielleicht eher mit dem Markenzeichen des Kritkers.
Da muss ich jetzt leider mal die Juristin raushängen lassen.

Beleidigend ist ein Straftatbestand. Beleidigungen müssen sofort gemeldet werden, damit wir dagegen vorgehen können. Hast du bereits etwas gemeldet gehabt?

Wenn du jedoch kritisch meinst, harsch, hart, deutlich, überdeutlich, direkt, unverblümt, belehrend, herablassend, überheblich dann liegst du mit deiner Einschätzung richtig. Solche Kritiken gibt es hier einige. Das sind aber keine Beleidigungen.

Die große Übung ist für jeden Autor, dem solch eine Kritik widerfährt, nicht nur diese Kritik auszuhalten, ohne wüst zurück zu keulen, sondern zu versuchen, aus der Kritik dasjenige für sich mitzunehmen, das zur Verbesserung seines Textes führt.
Zu einem guten Autoren gehören nicht nur gute Geschichten, die selbstredend nicht vor lauter Fehlern strotzen, sondern dazu gehört auch mit all den unterschiedlichen Kritikern fertig zu werden, ohne daran zu zerbrechen.

Beleidigend ist eine ganze Ecke mehr als eine herbe Kritik und ich gehe davon aus, dass hier jeder User, der eine beleidigende Äusserung liest, diese sofort über den Meldebutton meldet, damit wir Moderatoren uns unverzüglich darum kümmern können.

In diesem Forum wird und darf niemand beleidigt werden und darauf wird auch stets geachtet.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich gleich an ein kleines Missverständnis anknüpfen, das ab und zu mal hier kursiert: Die Moderatoren sind nicht dazu da, Kritiken zu schreiben, sondern ihre Aufgabe ist, darauf zu achten, dass keine der eingestellten Texte gegen Gesetze, und damit ist auch das Urheberrecht gemeint, verstößt, deutlich unter Niveau liegt und natürlich sorgen sie auch dafür, dass Beleidigungen entfernt werden.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich klinke mich als Neuling in diese Diskussion ein.

Eine Kritik ist solange hilfreich, wenn sie konstruktiv und neutral formuliert wird. Wenn sie allerdings dazu führt, dass der Schreiber persönlich attakiert und beleidigt wird, dann verfehlt sie ihren Zweck.

Jeder Autor, ob Neuling oder alter Hase, stellt sein Werk hier ein und hofft auf eine gute Resonanz. Jedes Werk ist das Kind eines Autors, auf das er stolz ist und dem er eine gewisse Sorgfalt angedeihen liess. Dieser Aspekt verdient Respekt. Eine Kritik sollte meines Erachtens dem gerecht werden und selbst bei einer grottenschlechten Geschichte, nicht persönlich beleidigend werden.

Ich las eine Menge Beiträge und mir fiel auf, dass gerade Neulingen ein ziemlich scharfer Wind entgegen weht. Desweiteren werden viele Beiträge an Schreibfehlern, Kommatas etc. festgemacht, doch der Inhalt bleibt oftmals ausser Acht. Mag sein, dass ich eine falsche Sicht der Dinge habe, doch für mich ist es wichtig, ob eine Story gut ist. Formale Fehler lassen sich berichtigen, eine schlechte Geschichte weniger.

Ein Forum wie dieses lebt weiter durch Neulinge. Doch ein vergraulter Neuling wird nicht wieder kommen.


Zustimmung und wahre Worte (Ich hätte es sogar etwas extremer und direkter formuliert) !
Nicht jede Kritik / Verbesserung ist (hier) hilfreich und jeder sollte sich die Kritik herausnehmen, welche einen weiterbringen (und die Unterstellungen der Autor hätte/würde sich keine Mühe (ge)geben, find ich irgendwie denunzierend und auch verletzend - und das hat nichts mit einen barschen/direkten Tonfall zu tun).
Ich verfasse Kritiken so, wie es für mich persönlich auch hilfreich wäre, was andere darüber denken...Enthaltung ...
Jedes weitere Wort würde nur die Diskussion aufkochen lassen und deshalb sage ich dazu nichts mehr.
Geschichten von anderen werde ich weiterhin lesen (aber nun von den neuen Mitgliedern, die alten Hasen bekommen eh genug Kommentare) und Rezensieren.
Wann ich hier wieder etwas Vorstelle, weiß ich nicht.
Lg
MyStoryWorld

 

(aber nun von den neuen Mitgliedern, die alten Hasen bekommen eh genug Kommentare)

Wasn das für ne krude Einstellung? Spalter.

 

lakita: Ich meinte Beleidigungen und nicht herbe Kritik. Danke für die Info mit dem Meldebutton, der war mir noch nicht aufgefallen. Ich danke Dir auch dafür, dass Du mir die Aufgaben eines Moderatoren dargelegt hast.
jimmysalaryman: Die Liste der Musiker, die keine Noten können ist lang. Beispielsweise Stevie Wonder, Paul Mc Cartney,Jimi Hendrix, Michael Jackson, Jamie Cullum, Phil Collins um einige aus der Neuzeit zu nennen. Ebenso gibt es bedeutende deutsche Schriftsteller, die nie eine einschlägige Ausbildung durchlaufen haben, sondern vielmehr Quereinsteiger waren. Beispiele hierfür wären Goethe, Thomas Mann, Wilhelm Raabe. Was die Maler anbelangt, die ich nannte, die haben ihr Handwerk gelernt.


Doch trotz aller Reaktionen, wurde auf meine Hauptfragen nicht wirklich eingegangen:
1. Hätten Sprachexperimente hier überhaupt eine Chance?

"Nun frage ich mich, ob ein Beitrag, der mit der Sprache experimentiert, hier eine reelle Chance hätte. Hypothetisch es würde ein Beitrag eingestellt, wie ein Lautgedicht oder andere Sprachexperimente. Würden diese dann nach Fliege "Erst die Pflicht (Fehler, Formatierung) dann die Kür (Inhalt)." gleich im KC landen oder nach ernst offshore "Eine formal (orthografisch, grammatikalisch usw.) mangelhafte Geschichte kann für mich nie gut sein." als schlecht befunden?"

2. Was ist die Basis für "verbindliche Regeln"? Wie ich bereits bemerkte, sind selbst in deutschen Schriften, die Regeln der deutschen Sprache unterschiedlich in ihrer Anwendung. Nehme ich das Regelwerk der Deutschen Sprache aus der Schweiz oder anderen Ländern hinzu, dann wird es gänzlich konfus. Eine Sprache ist ein lebendiges Objekt und wird je nach Land anders gelebt.
MyStoryWorld: Da stimme ich Dir zu. Unterstellungen, die sich auf die Person des den Autor beziehen und ihn persönlich angreifen, haben für mich nichts mit harscher Kritik zu tun und erst Recht nichts mit konstruktiver Textarbeit. Einen Text kann bewertet und kritisiert werden, doch einen Autor, den man nicht kennt zu be- und verurteilen oder gar zu beleidigen, das übersteigt einen Grat.

 

(aber nun von den neuen Mitgliedern, die alten Hasen bekommen eh genug Kommentare)

Wasn das für ne krude Einstellung?

Das frage ich mich auch, denn viele Kommentare zeichnen mitnichten eine gute Geschichte aus, sondern zeigen lediglich, dass der Text aus irgendeinem Grund kontrovers diskutiert wurde.

 

mej

Deine Frage ist mehrfach beantwortet worden, ich sehe keinen Grund zu einer weiterführenden Diskussion. Es gibt eine eigene Rubrik für "Sprachexperimente."

Was möchtest du eigentlich? Uns jetzt hier erzählen, wir seien Korinthenkacker, die den Wert einer Geschichte nicht sehen, weil wir dafür zu blind sind und uns derweil mit der korrekten Grammatik aufhalten? Was genau ist dein Anliegen?

 

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