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10. Dezember
Ein Wald in Mitteleuropa. Wir wollen einen Eisbären jagen. Seine Höhle ist nur wenige Schritte von hier entfernt, wir sind zu fünft. Die anderen haben den Mut nicht. Ich aber, der große Jäger meines Volkes wage mich in die Höhle. Das Schwert in der Hand, bereit die Bestie zu erlegen.
Ein Fußballstadion. Es spielen Brasilien und Deutschland. 89. Minute es steht 2:2 - bisher hatte ich bei Brasilien gespielt, doch nun wechsle ich die Mannschaft. Der entscheidende Treffer für meine Heimat, durch mich, nach perfekter Vorlage von Lahm. Das Publikum auf der Tribüne bricht in Jubelstürme aus, ich schlage einen Salto.
Ein Zimmer in einer netten Wohnung in Köln."Thorsten, komm Essen", ruft eine Frau. Meine Mutter.
Nürburgring. Ich befinde mich auf der letzten Runde. Zweiter, nur Hamilton liegt noch vor mir. Doch Gewinner werden nicht Zweiter! Ich gebe Gas. Das Auto scheint zu fliegen und holt die 5 Sekunden Rückstand mit ungekannter Leichtigkeit ein. Ich lasse mich von der Menge feiern.
Paris. Ich sitze in einem Café. Mir gegenüber eine wunderschöne Blondine. Wir reden über unsere Kinder. Sie sind daheim bei unserer Nanny. Heute wollen wir zwei gemeinsam ein wenig Spaß im Urlaub haben.
Ein kleines Zimmer in einer noch kleineren Wohnung in Dortmund. "Thorsten, hast du schon wieder den ganzen Nachmittag nichts getan, außer die Decke anzustarren?", wieder meine Mutter. "Aus dir wird nie etwas werden!"
Köln. Ich gehe mit meinem Vater im Park spazieren. Die Sonne strahlt, wir unterhalten uns über meinen Führerschein. Auf der Heimfahrt geraten wir in einer Kurve auf der Landstraße ins Schlingern. Doch diesmal überlebt er.
Schwarze Unendlichkeit. Um mich herum schwirren Formeln. Zahlen. Buchstaben. Formen. Lösungen.
Ich stehe in einem großen Saal in Stockholm. Die Leute erwarten eine Rede, ich gebe ihnen zwei Sätze. "Meine Mutter sagte, aus Menschen, die den ganzen Tag träumen, werde nie etwas Vernünftiges werden. Ich sage, aus Menschen, die keine Träume haben, wird nie etwas Besonderes werden."