Was ist neu

133,333 Bpm

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06.06.2005
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133,333 Bpm

[Fade in] Mein Zimmer:
Direkt neben meinem Fenster steht eine drei Zentimeter Sperrholzplatte auf Böcken mit zwei Technics 12/10er Turntables.
[Zoom] Auf dem Teller liegt gerade Jeff Mills Cycle 30 [Start] und spielt in die Unendlichkeit.
Zwischen den zwei Kernstücken meiner Homebase steht der Gemini S-04 DJ Mixer, ein edles Teil mit eingebautem Effektkanal für Spielereien im Set, der Masterregler steht allerdings auf Null.
Über dem einen Bockvorsprung hängt der Kopfhörer, aus dessen Muscheln dieses rhythmisch kratzende Geräusch ertönt, das leise aber beständig den Raum füllt.
[Pause] Direkt daneben steht die komfortable Sitzeinheit samt des dazugehörigen Couchtisches mit all seinen krümeligen Resten, Bröselschalen und der verkrusteten Rasierklinge, auf der leicht verschmierten Glasplatte.
Im Aschenbecher qualmen die Überreste eines Joints, den mal wieder irgendjemand nicht richtig ausmachen konnte. Vielleicht derjenige, dessen Fuß man gerade noch im Türrahmen verschwinden sieht [Start], bevor sich die Türe mit einem leisen Klicken schließt.
[Pause] Wir kommen jetzt zum Schlafbereich, der aufgewühlten Matratze da unten, mit dem komatös schnarchenden Typen in Straßenklamotten, dessen Speichel eine zähflüssige Verbindungsbrücke zwischen Mundwinkel und Kissen gebildet hat.
Am Fußende des Nachtlagers flimmert ein 17 Zoll Schwarz Weiß Fernseher, auf dem schon den ganzen Abend über ein Flugzeug in eines von zwei Hochhäusern fliegt [Start] und explodiert.
Da der Ton die ganze Zeit über nicht an war, war den Bildern keinen Inhalt zuzuordnen, aber ich habe mich irgendwie daran gewöhnt.
[Pause] Neben der Matratze steht ein Digital-Radio-Wecker von Quelle Technorama und Sie werden Zeuge [Zoom], wie die Zeit auf dem Display von Vier Uhr Neununddreißig zu [Start] Vier Uhr Vierzig wechselt, der Zeit, auf die ich, wie man nun lautstark vernehmen kann, vor ungefähr einer halben Stunde den Weckruf programmiert habe.
Meine Arme sind eingeschlafen und taub (von den Macken mal ganz abgesehen), schaffen es aber irgendwie, sich zum Wecker durchzuschlagen und einen Aufschub von zwei Minuten zu erwirken. [Fade out]

Die jetzt aber schon wieder um sind.
„Scheiße!“ Der Typ auf der Matratze bin ich, zumindest ist mein Kissen voller Spucke.
„Oh Mann!“ Ich stehe wankend auf, mein Schädel summt, der Rest meines Körpers gibt statisch noch nicht so viel her.
Immer dieses frühe Aufstehen macht mich fertig, vielleicht sollte ich heute Abend mal früher ins Bett gehen.
Noch schnell einen Blick in den Spiegel geworfen: Ein paar graue Haare stecken in der ansonsten aschbraunen Dreimonatsglatze. Meine Ähnlichkeit zu Dirk Nowitzki lässt sich nicht leugnen; dass in der Höhe Fünfzig Zentimeter fehlen, ist dabei eher uninteressant.
„Tja, man wird auch nicht älter.“ Ich schmunzle über meinen eigenen Witz, schnippe gegen mein Spiegelbild und putze flüchtig meine Zähne, die auch schon mal besser in Schuss waren.
Die Überbleibsel der Sportlerzigarette im Aschenbecher spenden mir noch zwei wohltuende Züge und schicken mich hinaus in die sich erhellende Nacht.
Abfall ziert die Gehwege und erschwert mir den Weg zum Treffpunkt, der eigentlich keine fünf Minuten von meiner Haustür entfernt liegt.
Der Kleinbus steht mitsamt seiner unvollständigen Fracht in der dämmerigen Dunkelheit bereit, nur ich fehle noch. Ich stecke meinen Kopf zur Tür hinein.
„Guten Morgen zusammen!“ Zwei kopfbetuchte Griesgramgesichter rügen mich mit den Falten, die wohl irgendwann einmal, zwischen Brauenbüschen und Tränensäcken, als Augen zu sehen gewesen sind. Die zwei Nigerianer hinten beachten mich nicht, führen ihre flüsternde Unterhaltung fort, die vorderen Bänke sind von schweigenden Schemen besetzt, Hinterköpfe, teils behaart, teils auch nicht.
„Komm doch einmal pünktlich!“ Der bescheuerte Fahrer, freundlich wie immer.
„Ist rutschig draußen!“ Dass die Agentur schon mehrmals vergessen hat uns vom Einsatzort abzuholen, erwähne ich, um des guten Friedens Willen, nicht.
„Jaja!“ Die Tür schlägt zu.
Fingerfertig vollzieht unser Chauffeur sein allmorgendliches Ritual. Er drückt die Kassette in den Player, „round round get around ...“, singen die Beachboys und meinen es wahrscheinlich auch so. Beim Einsatz der Band tritt er taktgenau auf das Gaspedal, und so fahren wir mit unserem eigenen Soundtrack über menschenleere Straßen, unter einem bunten Himmel zum Schwelb Versandhauslager nach Bad Salzuflen, dem Malibu Ostwestfalen Lippes, wo ich seit einiger Zeit als Lagerhelfer tätig bin.
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Formulierung „tätig bin“ dem Ganzen eine gewisse Seriosität verleiht, die sogar meine Eltern in dem Glauben lassen, dass aus ihrem Sohn doch noch etwas werden könnte. Wenn man es nämlich genau betrachtet, ackere ich für minimales Geld für eine Zeitarbeitsfirma, die ein dreifaches für mich kassiert, während meine Platten zuhause in der Kiste vergammeln, anstatt von mir aufgelegt zu werden, von Super DJ Pork ...
„Du hast, wie man hört, kurz vor deinem Durchbruch als Lagerhelfer gearbeitet, Pork. Wie stehst du heute zu deinen schlechteren Zeiten? Bitte hier in die Kamera.“
„Nun, jeder fängt mal klein an, so auch ich. Die Nähe zu meinen Fans, wird mir heute sicherlich ... äh, ich stehe meinen Fans heute bestimmt so nahe, weil ich selber vor kurzem noch einer von ihnen war.“
„Du hast vor ein paar Monaten deinen dreißigsten Geburtstag gefeiert, fühlst du dich erwachsen?“
„Nun, man wird ja auch nicht älter. Nicht wahr?“
Kreischendes Lachen füllt den Raum, eine Menge im Aufruhr. Der Reporter kann seine Fragen leider nicht fortsetzen, er krümmt sich lachend auf dem Boden.
„Wir müssen die Sendung jetzt leider abbrechen, tumultartige Szenen spielen sich hier ab.“

„Aussteigen!“
„Wie?“
„Aussteigen jetzt, und mach die Spucke da weg!“
„Schon da?“

Die Kollegen sind schon versammelt und starren mich an, als ich die verdreckte Kantine betrete.
„Mach dir den Schnee von den Schuhen, Junge, du trägst ja alles hier rein!“ Die Vorarbeiterin, eine fette Kuh mit schiefer Hornbrille und Orangenhaut im Gesicht.
„Mach ich.“
Ich suche mir den Weg durch den dichten Rauch und finde einen Platz für mich alleine.
Noch eine halbe Stunde bis Arbeitsbeginn, hoffentlich lassen die mich in Ruhe.
Da die anderen aus dem Bus in einer Firma etwas weiter weg eingesetzt werden, bin ich grundsätzlich vierzig Minuten zu früh hier, anders ließe sich das nicht regeln, so Frau Schell von Burn-Zeitarbeit.
„... schrecklich, ganz schrecklich.“ Durch die Dunstschwaden drängen Gesprächsfetzen an meine Ohren, es geht wohl um Flugzeuge, die gestern irgendwo in Amerika in ein Hochhaus geflogen sind.
„Hey Pork!“ Och nee, Lichter.
Unsereins findet sich immer, auch wenn wir in einem Raum mit einer Million anderer Leute sind und uns nicht suchen. So hat er mich vor ein paar Wochen auch hier gefunden, unter all den anderen, morgens um fünf.
“Alles klar?”
“Nee, feddich.”
“Ich muss dir was erzählen.
„Hat das nicht ...?“
„Gestern hab ich mir nen Kakao mit Dope gemacht, Alter.“
„Und?“ Er wippt nervös mit seinem Bein.
„Nix und, ich musste kotzen, Mann!“
„Sei nicht so laut.“
„War wohl zuviel drin.“
„Und?“
„Das Komische war: Als ne Weile nichts fruchtete und ich nur noch trocken vor mich hin würgte, flogen plötzlich so braune Bröckchen aus meinem Hals in die Schüssel.“
„Oh Mann, hör auf!“
„Meinst du, das war Kacke, durch den Unterdruck irgendwie hochgesaugt?“
„Och nee, komm, hau ab jetzt!“
„Ich mach mir Sorgen, Alter.“
Wenn Lichter mit einer Geschichte anfängt, ist er nicht aufzuhalten. Ich muss mir noch seine durchs Würgen geplatzten Äderchen reinziehen, wofür er mir mit seinen Augen so nahe kommt, dass mir schwindelig wird.
Was für ein Idiot, aber er hat auch seine guten Seiten.
„Nase Speed?“
„Jetzt?“
„Warum nicht?“
„Okay.“

Der Tag hat begonnen.
Ware nach Nummern sortieren, in Regale. Warenausgangsbelieferung, Listen abarbeiten.
Pissen. Geht nicht.
Ware einsortieren in andere Regale. Zum Chef.
„Schneller machen?“ Ware einsortieren, diesmal Röcke in allen Farben und Formen.
Zum Warenausgang. Neue Listen.
Pause.
„Ah, lecker Kaffee.“ Und fünf Zigaretten.
Handy klingelt, Psycho ist dran.
„Jo Alter, kann jetzt nicht.“
Die Brünette da, wow.
„Hey, wie geht’s?“
„Gut.“
„Hey Lichter, haste noch was?“
Damenklo. Pause zu Ende.
Ware nach Nummern sortieren. Retouren kontrollieren, wieder einsortieren.
Listen vergleichen. Ein Fehler hat sich eingeschlichen.
Zur Vorarbeiterin.
„Schneller machen?“ Waren einsortieren, diesmal Uhren, hauptsächlich Fossil. Eine davon für mich.
Altpapierpresse verstopft. Entstopfen. Jemand hat Folie mit hineingepackt. Ware nach Nummern einsortieren, Fehler finden.
Zum Chef.
„Alles falsch?“ Fehler finden. Und Lichter.
Mittagspause. Kantine. Lichter ist noch nicht aufgetaucht.
Walkman auf. Geiler Mix.
„Jeah!“ Was zu Rauchen wäre nicht schlecht.
„Hey Alter, willst du kiffen?“ Lichter.
„Wo warst du?“
„Hab ne Runde gepennt.“
„Du hast zwei Nasen Pepp intus.“
„Ich weiß, hab ne Valium genommen.“
„Oh Mann.“
„Na komm, wir ziehen einen durch.“
„Der Typ da mit der Hasenscharte beobachtet uns.“
„Quatsch, komm schon!“
Die Müllpresse bietet uns Sichtschutz, aber wer schützt mich vor Lichters schwarzem Afghanen?
„Ich.“
„Wie bitte?“ Der Hasenschartige hat sich angeschlichen.
„Darf ich dich Hasi nennen?“
„Na klar. Kann ich auch mal ziehen?“ Er setzt die Tüte an und zieht sie fast in einem durch.
„Wahnsinn!“ Wir haben einen neuen Helden.
„Abgefahren! Wo hast du das gelernt?“
„Bei der Fremdenlegion.“
Pause zu Ende.
„Tschau Hasi!“
„Hast du noch ne Valium, ich glaube ich sollte auch etwas schlafen.“

„Da sind wir wieder, Pork. Wenn du nicht Star DJ geworden wärst, was hättest du dann gemacht?“
„Nun, ich denke, ich hätte etwas Gemeinnütziges gemacht. Vielleicht wäre ich auch zur Fremdenlegion gegangen. Wer weiß das schon?“
„Wir haben hier noch ein paar Fragen von Fans: „Hast du eine Freundin?“ Fragt Sandy aus Eisenhüttenstadt.“
„Nun, liebe Sandy, seit einer Weile bin ich mit dieser Brünetten zusammen, wir treiben es den ganzen Tag ...“
„Kevin fragt, ob du es nicht auch mal mit Hip Hop oder RnB versuchen möchtest?“
„Techno ist mir in die Wiege gelegt worden, lieber Kevin, darin lebe ich. Es ist mein Elixier, meine Natur.“
„Eine letzte Frage sei gestattet, Pork: Wo haben Sie die Listen vom Warenausgang, hier ist alles falsch einsortiert, Sie Schwachsinniger!“

„Nun, da müssen wir zunächst einmal bei meiner Agentur anrufen, ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Frage hier beantworten darf.“
„Schon geschehen. Und wischen Sie gefälligst die Spucke von dem Kleid, wenn Sie das Regal verlassen.“

Der Arbeitstag hat sich für mich erledigt. Mit Burn-Zeitarbeit ist vereinbart, dass ich Morgen noch mal eine Chance bekomme, für den heutigen Tag aber kein Gehalt zu erwarten habe.
Ich sehe Lichter und die Brünette bei einer Gruppe von Kollegen stehen und kopfschüttelnd tuscheln, die Sau.
Mein Schädel brummt und ich kann mich kaum auf den Beinen halten. Scheiß Valium.
Die Rückfahrt gestalte ich im Schlaf, bis mein Handy mich weckt.
„Jo!“
„Hier wird nicht telefoniert!“
„Ja okay, komm vorbei.“ Psycho, mein ältester Feierkollege, hat sich vor ein paar Jahren nach Kassel verpisst um da einen Club zu betreiben. Läuft wohl ganz gut, aufgelegt habe ich da zwar noch nicht, aber ...
„Musst noch ein bisschen üben, dann klappt es vielleicht irgendwann einmal“, sagt er immer.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was er mit üben meint, ich habe wirklich gute Platten.
Und er hat, wie er sagt, wirklich gute Psyllos. Frisch aus Mexiko.
Ich schlafe wieder ein, bis der Fahrer mich unsanft aus dem Schlaf reißt.
„Wir sind da, raus hier!“ Die Mamas und die Papas spielen ihre größten Songs.
Ich verlasse überstürzt den Wagen und lande kopfüber im Rinnstein.
„Scheiße!“ Hände aufgerissen.
Ich torkle nach vorne gebeugt die Straße entlang, bis mein Hauseingang mich auffängt. Das Schlüsselloch zu treffen stellt sich als anspruchsvoller als erwartet heraus, aber schließlich schaffe ich es die Türe zu öffnen. Noch ein paar Treppen hinauf gestolpert, die Schlüsselprozedur wiederholt und ab in die Falle.
Die Flugzeuge fliegen und explodieren immer noch, ich schalte zu MTV.
New Order singt mich in den Schlaf. We're like crystal ...

... Yeah, we break easy… New Order weckt mich aus blechernem Schlaf. Oder war es diese verzerrte Fratze direkt vor meinem Gesicht?
„Psyllos!“
„Psycho?“
„Jo.“
„Hab ich geschlafen?“
„Scheint so.“
„Wie viel Uhr ist es?“
„Zehn.“
„Nachts?“
„Jo.“
Mein Bett ist nass von kaltem Chemoschweiß und dementsprechend riecht es auch.
„Das sind Klara und Kim.“
„Hä?“ Psycho hat Mädels mitgebracht, scheinbar dicht.
„Hallo“, sagen sie nahezu synchron.
„Seid ihr Zwillinge?“
„Kim ist Inderin.“ Und eine ziemlich dunkle dazu, Klara trägt eine rosige Blässe zur Schau.
„Dann kommst du wahrscheinlich aus Island.“ Beide kichern.
„Psyllos?“ In meinem Zögern bringe ich ein paar Gedanken an den kommenden Tag und die letzte Chance, die mir gegeben wurde, unter.
„Na klar!“
Schnell breitet sich der eigenartig waldige Geschmack in meinem Mund aus, der ebenso schnell die Erinnerung an die Bauchschmerzen weckt, die ich von den Mexikanischen Pilzen immer bekomme.
Kim stellt sich als manische Kokshackerin heraus. Sie zückt dafür ihr kalbsledernes Etui, samt Spiegel, Schäuflein, Klinge und fängt wie eine Furie an, das Kokain zu zerkleinern.
Fast scheint es mir so, als würde sich in meinem Zimmer ein feiner Nebel verteilen.
„Geiler Nebel.“
„Was für ein Nebel?“
„Don Juan Matus.“
„Hä?“
„Hey, pass auf den Tisch auf!“ Wie kommt der Chorus auf meine Stimme?
„Die hackt sich gleich da durch!“
Klara packt eine Kamera aus und hält voll drauf.
„Klara will Dokumentarfilmerin werden.“
„Irgendwie ist mir schwindelig.“
„Trink Milch, die wird im Magen zu Quark.“
„Was?“
„Ganz im Stil der Siebziger Dokus.“
„Dokus? Klingt irgendwie griechisch.“
„Hey mach den Fernseher aus, diese scheiß Flugzeuge kann doch keiner mehr sehen!“

[Still] Psycho mit Kim, knutschend auf meinem Sofa. [Skip] Ich, an den Plattenspielern, irrer Blick, kaputte Hände. [Skip] Mein Couchtisch, oder das was von ihm noch zu sehen ist. [Skip] Mein Wecker. 03:58
[Start] Ich, an den Plattenspielern, irrer Blick, Blähbauch.
„Au Scheiße, schon so spät.“
Ich hänge den Kopfhörer über das Bockende und zieh den Masterregler runter.
Dann greif ich mir den Wecker, was mit leichten motorischen Schwierigkeiten einher geht.
„Zwanzig vor Fünf muss reichen, duschen kann ich auch nach der Arbeit.“
Ich lass mich wie einen Sack voll Wäsche auf meine noch leicht muffige Matratze fallen.
„Wir hauen auch gleich ab, ich bau uns grad noch ne Tüte.“
„Jo ...“ Die Matratze ist so schön weich.
„Weich ...“ [Fade out]
„Einen noch Pork: Jussef aus Dinslaken lässt fragen, ob du schon immer DJ werden wolltest.“
„Nun Jussef, da antworte ich dir mit folgendem Rat: solange du deine Ziele nicht aus den Augen verlierst, kann dir nichts passieren.
So Leute, ich bin raus."

Euer Pork

 

Hi nomol,

an die orthographie mach ich mich, auch wenn ich insgeheim auf Tzerk Interscope gezählt habe.
Wow, du solltest wirklich was unternehmen ... habe mich jetz - trotz Urlaub - drangesetzt (Tzerk Interscope weiß ja, was Stammkunden bedeuten ;) ), aber was da so zustande gekommen ist, ist schon ... enorm. Also, das war übertrieben jetzt, aber schon gut was.
Kleiner Trost: Keine Buchstabenvertauscher mehr :D

Verkündet es überall in der Straße: Tzerk Interscope ist zurück!

Durch das zweite Lesen hat mir deine Geschichte sogar noch besser gefallen, manche Witze zünden besser, die Formulierungen wirken überzeugender. :thumbsup:

Tserk! (back in action as Tzerk Interscope)

 

Hi Jungs

Dann macht euern Scheiß doch alleine :D

Nee, Zwischenrufe sind immer gern gesehen, dafür ist es ja ein Forum!

Ist auch durchaus was wahres dran, und gut begründet hast du es auch, keine Frage.
Ich habe die Tage einen Spielfilm (FilmFilm SAT1 glaub ich) gesehen, mit Zeugenberichten vom 11 Sep und dann einer dramatischen Verfilmung. Echt elendig. Ob man so den Opfern gerecht wird? Ich denke nicht.

Was mir lediglich fehlte, war vielleicht nicht Porks Wahrnehmung der Sachen, sondern die allgemeine. Ich war 2001 ja noch klein und in die SChule war schon aus. Aber bei Vater auf der Arbeit wurde z.B. nicht weitergearbeitet, und ich denke, andernorts war das ähnlich.
So wirds auch bei Porks Maloche gewesen sein. Ich denke, das hat mir hier gefehlt. Er kann die Zeit in der nicht gearbeitet wird und sich alle vor der Glotze versammeln, nutzen um sich was reinzupfeifen.

besten Gruß an alle

 
Zuletzt bearbeitet:

so,

mit hilfe de Tzerk Interscope Kompetenzteams, sind die fehler nun weitestgehend ausgemerzt. ich danke besonders, weil für die liste die wohlverdienten betriebsferien unterbrochen wurden.

dass es beim zweiten lesen überzeugender rüberkommt, freut trotz sorgen um anscheinende zeichensetzungslegastenie.

thanx

hey aris,

den film habe ich bruchstückhaft auch gesehen. ich denke man wird den opfern nicht gerecht. das ist aber die amerikanische art mit sowas umzugehen.

die idee ist garnicht so schlecht und würde auch nicht von der sache abweichen, da überleg ich mir was.

beste grüße und danke
krilliam

 

Lieber DJ Pork,

ich fresse seit vielen Jahren meiner Mutter alle Tabletten weg die ich finden kann, manche zerdrücke ich zwischen Bierflaschen und sauge sie dann mit einem Strohhalm, weil ich das hygienischer finde, ausserdem rauche ich Filterzigaretten grundsätzlich falsch herum, was am Anfang scheisse schmeckte aber schöne Farben macht.
Und ich habe meinen Plattenspielerarm festgeklebt, so daß er auf jeder Platte endlos dreht, leider habe ich so schon einige Nadeln kaputt gekriegt. Und letztens habe ich Pfifferlinge geraucht, was nicht lecker war, und ausserdem ging die Tüte immer aus.
Hast du noch einen Tip für mich, wie ich an Mädels rankomme und so cool werde wie Du ?

Dein treuer Fan
Larson Arson

*zur seite schieb*

Hey krill,

Cycle 30 ist und bleibt ein Meisterstück, gut mal wieder davon zu lesen.
Deine Story ist krillianesk, geschichtig und großartig formuliert. Ein wirklicher Genuss, dem ich mich aber sowas von gerne auch mehrfach aussetzte, viele Bilder kommen mir bekannt vor, auch wenn ich damals stundenlang ein Aquarium anstarrte statt Flugzeuge und Hochhäuser (Fische sind auch viel entspannender), die Charaktere sind spleenig und wirr, genau mein Geschmack :) Eine brilliante Endloskrille !

„Trink Milch, die wird im Magen zu Quark.“
:rotfl:

Großes Kino in einer Umdrehung und wieder und wieder und wieder.

Danke,
Citat Seltsem

 


Das macht nichts, lieber Arson.
wenn man so blöd ist wie du, dann kann das schonmal passieren. Vielleicht hätte deine Mutter bevor sie Sex mit deinem Vater hatte mal zu ihren Tabletten greifen sollen, dann wäre uns allen einiges erspart geblieben.
Mädels muss man einfach immer hart rannehmen, dann klappt das schon. Je mehr du sie beschimpfst und schubst, desto mehr fahren die auf dich ab. Probier es einfach mal aus.
so cool wie ich musst du dafür garnicht sein, bleib einfach du selbst und arbeite an dir, dann wird das schon.

In Liebe
Pork

Hey C.,

da habe ich doch sehnsüchtig drauf gewartet. dass du mit dem resultat so zufrieden bist freut mich ungemein. (und das wort benutze ich nicht oft)

der gute alte "trink milch ..." ist doch immer wieder der beste hehe.

danke dir sehr
le krilldadrson .

 

Hey krilliam,
ich bin erst seit kurzem registriert, deshalb erlaube ich mir mal, die Geschichte, die ich schon vor ein paar Wochen gelesen habe, rauszukramen, obwohl sie schon ein wenig älter ist.

Da der Ton die ganze Zeit über nicht an war, kann ich die Bilder keinem Inhalt zuordnen, aber ich habe mich irgendwie daran gewöhnt.
Mit diesem Satz wechselst du die Erzählperspektive und gehst von der körperlosen Kamera in den Ich-Erzähler rein. Ich würde hier einen Zeilenumbruch vorschlagen. Oder so einen [Fade In] auf den Kopf des Ich-Erzählers.
Oder du könntest den Mann in diesem Absatz weiter neutral beschreiben und in der Kamera bleiben, denn:

Der Typ auf der Matratze bin ich, zumindest ist mein Kissen voller Spucke.
Dann würde das hier stärker wirken.

Ein paar graue Haare stecken in der ansonsten aschbraunen Dreimonatsglatze. Meine Ähnlichkeit zu Dirk Nowitzki lässt sich nicht leugnen; dass in der Höhe Fünfzig Zentimeter fehlen, ist dabei eher uninteressant.
Das Problem ist, dass Herr Nowitzki öfter mal die Frisur wechselt. Ich habe ihn noch mit „normal“ langen Haaren im Kopf, deshalb verwirrt mich dieses Bild. Gibt’s keinen passenderen Typen mit konstanterer Frisur?

ackere ich für minimales Geld für eine Zeitarbeitsfirma,
Für-für. Vielleicht komplett den Satz aufbrechen. Ackere ich für minimales Geld. Die Zeitarbeitsfirma verdient an mir das dreifache. Natürlich.
Keine Ahnung.

Kreischendes Lachen füllt den Raum, eine Menge im Aufruhr.
Hier finde ich den fragmentarischen Nachsatz nicht so gut: Vielleicht: Die Menge gerät in Aufruhr. Oder einfach weglassen.

Das Komische war: Als ne Weile nichts fruchtete und ich nur noch trocken vor mich hin würgte, flogen plötzlich so braune Bröckchen aus meinem Hals in die Schüssel.
Der korrekte Gebrauch des Präteritums und der tadellose Satzbau, passen irgendwie nicht zu Lichters sonstigem Erscheinungsbild. Wie wäre es mit Perfekt: Als ne Weile nix gefruchtet hat und ich nur noch so am rumwürgen bin, sind auf einmal so braune Bröckchen aus meinem Hals in die Schüssel geflogen.

„Ah, lecker Kaffee.“ Und fünf Zigaretten.
Die ganze Passage über seinen Arbeitsalltag im Zeitraffer ist großes Tennis. Erinnert mich an die Passagen in „Snatch“, wenn sie Flugzeug fliegen. Sehr stark.

„Tschau Hasi!“
Ciao (ich weiß, es geht beides, aber zumindest für mich sieht „tschau“ immer aus wie gewollt und nicht gekonnt). Reine Geschmacksfrage wie alles.

Vielleicht wäre ich auch zur Fremdenlegion gegangen.
Mein Lieblings-Spruch im Text.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was er mit üben meint, ich habe wirklich gute Platten.
Ach ja. Da sieht man in einem Satz, wo das Problem liegt. Sehr stark.

Sehr amüsanter, kurzweiliger Text. Hat mir sehr gut gefallen. Die Gags, wenn er einmal gehörtes wieder aufgreift, gefallen mir am besten. Die Traum-Passagen sind sehr gut gemacht.
Am Anfang dachte ich bei dem [skip] [fade-out] und dem ganzen Kram erst: Oh, mein Gott, schon wieder so was Experimentelles. Aber wenn man sich dran gewöhnt hat, kommt das wirklich gut rüber und hat tatsächlich etwas sehr filmisches. Das funktioniert bei mir wahrscheinlich auch nur, weil ich die entsprechenden Filme gesehen habe und mich da noch an die Bildsprache erinnern kann.

Ja, mal ein wenig weg vom Text. Das ist eine Slacker-Geschichte und nicht umsonst haben die relativ großen Erfolg.
Slacker-Geschichten kann man grob in drei Kategorien einteilen:
1. Die Coolness der Charaktere, ihre „Alles Egal“-Einstellung, die Fäkalsprache und der Drogenmissbrauch sind das Wichtige. Der Plot dient nur dazu, das ganze irgendwie zu legitimieren. (Beispiele: Diese Ice-Cube-Friday-Filme, diese Jay und Silent Bob-Filme, dieses Zeug.)
2. Wie 1) aber man bemüht sich um einen halbwegs plausiblen Plot, hinterfragt diese Einstellung ein wenig, konfrontiert die Figuren mit der Realität und bringt irgendwie Tiefe rein. (Beispiele: Dogma und mit Abstrichen –vor allem beim Plot- Herr Lehmann)
3. The Big Lebowski

Deine Geschichte ist Kategorie 1 und das ist absolut auch okay. Denn sie ist wirklich gut gemacht, sehr lakonisch und komisch. Allerdings Tiefe und so? Also was da versucht wird an Bedeutung mit dem 11. September zu konstruieren – das finde ich eher albern. Ist auch absolut okay und viel besser, eine gute Kategorie 1 Nummer zu machen als eine schlechte 2. :) (Keine Angst, ich höre gleich auf).
Mir persönlich gefällt die Kategorie 2 halt besser, weil sie eben den Unterhaltungswert solcher Geschichten noch mit was verbindet und einen Tick länger nachwirkt. Aber das wäre vielleicht auch zu viel für so einen kurzen Rahmen.

Gruß
Quinn

 

Hi Quinn,

interessante anmerkungen, die du hier gemacht hast.
das wort „slacker“ hat mit deiner kritik einzuggehalten in meinen wortschatz, wobei mir da die dritte fraktion am besten gefällt, wird aber wohl auf ewig unerreicht bleiben, zumindest von mir.

die fraktion die du mir zugeordnet hast, gefällt mir als konsument so wirklich überhaupt nicht. Joe und silent bob finde ich furchtbar. Aber wenn ich selber etwas ähnliches produziert habe, ist das ja schonmal nichts schlechtes.

die flugzeuge sollen zum einen andeuten, zu welchem zeitpunkt die geschichte spielt, aber hauptsächlich die idee, der sich ständigen wiederholung (und darin sehe ich persönlich eigentlich die tiefe und kritik der geschichte[zumindest hatte ich das so vor]) unterstützen. Eine endlosschleife, die je häufiger sie sich wiederholt mehr und mehr an sinn verliert und zu langweiliger routine verkommt, die im endefekt auch noch einen davon abhält sich wichtigeren dingen zu widmen.
Aber das hatte ich ja schonmal erklärt.

Oder so einen [Fade In] auf den Kopf des Ich-Erzählers.
Oder du könntest den Mann in diesem Absatz weiter neutral beschreiben und in der Kamera bleiben, denn:
diese idee werde ich aufgreifen, da hast du recht.

alles in allem gefällt mir gut, was du zu sagen hattest. Und ich danke dir dafür, dass du es, obwohl sie schon was älter ist, getan hast.

Mit besten grüßen
Krilliam Bolderson

 

Hey plamsmachirurg,


Da der Ton die ganze Zeit über nicht an war, kann ich den Bildern keinen Inhalt zuordnen,?
Hab ich übernommen, danke.

Dienslaken ist warscheinlich auch richtiger, ich finds nur grad nicht wieder.

Wenn es Zeitzeugen gefällt, freut mich das natürlich besonders. ;)

Vielen dank für s lesen und die vorschläge.

greetz
krilliam

 

Hey Plamsmachirurg,

danke, habs gefunden. Da muss man erst Mitte Dreßig werden, um zu erfahren dass das doch kein Dienstlaken ist, Wahnsinn.

Danke dir nochmals

gruß
krillse

 

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